Ich wundere mich lediglich, wie der eine oder andere die Klimaproblematik scheinbar über alles stellt und die soziale Frage hinten an stellt oder gar nicht in Betracht zieht. Nicht nur das: man erwägt sogar eigene Wohlstandsverluste.
Wie ich schon mehrfach provokant sagte: wäre ich Hans v.u.z. Wurst würde ich dem zustimmen und meine Aktienpakete entsprechend umsortieren (irgendwas mit "Nachhaltigkeit"): ich würde noch reicher und mächtiger werden und die anderen 99% freiwillig Wohlstandsverluste wählen. "Spare du, damit ich weiterhin aus dem Vollen schöpfe."
Das geht so weit, dass einer der priveligiertesten Menschen, König Charles, als "grüner König" verstanden wird.
Ein Ölscheich wird Präsident der nächsten Weltklimakonferenz...
Das ist eigentlich Satire.
Das ist doch auch eine soziale globale Frage, wenn wir die Maßnahmen nicht ergreifen und (ggf?!) auf Wohlstand verzichten wird es nicht nur die soziale schwächeren in Deutschland treffen, sondern auch die sozial schwächeren in Afrika und co.
Wenn ich in einem unbewohnbaren Land mit Familie leben würde, würde ich mich auf den Weg machen in ein Land, in dem die klimatischen Variablen noch nicht so schlimm sind (Mitteleuropa!). Dann kommt AFD und co wieder mit den Parolen gegen Flüchtlinge und Einwanderer.
Das sind wohl Schlüsseltechnologien, die da flöten gehen würden.
Möglicherweise gibt es in ein paar Jahren Technologien, um Wasser einzusparen. Meines Wissens ist die Lackiererei ein Großverbraucher in Autofabriken.
Das würde ich so nicht teilen. Wer sich die einzelnen Massnahmen detailliert anschaut, wird feststellen, dass die einkommensschwachen Schichten deutlich stärker betroffen sind und die kapitalkräftigen davon profitieren können, wenn sie entsprechendes Kapital anlegen. Beispiele: Beschäftigte beim Kohleabbau, in der fossilen Industrie versus subventionierte Kapitalbesitzer, Autoindustrie etc., Steuerung der Energiewende über nichteinkommensproportionale Steuern, nichteinkommensproportionale Entlastungen (z.B. bei der Gas- / Strompreisbremse), einkommensunabhängige Einmalzahlungen, Abwälzung der energetischen Sanierung auf die Mieter, steigende Preise für den Grundbedarf incl. MEW; usf. . Wer die sozialen Probleme infolge der Energiewende gar nicht adressiert und wie es wie oben Nepumuk formuliert hat, sogar verleugnet, hat natürlich wenig Chancen, politisch Mehrheiten für die Energiewende usf. zu erhalten.
Ich verleugne soziale Probleme nicht. Ich sage nur, dass die geplante Klimaschutzmaßnahme nicht der Auslöser für heutige soziale Probleme sind und dass der Verzicht auf Klimaschutzmaßnahme keinesfalls soziale Probleme löst.
Nebenbei, das Grüne Wahlprogramm enthält eine Vielzahl von sozial abfedernden Maßnahmen, wie z.B.
- das Energiegeld
- einkommensabhängige Förderung von Heizungswechsel
Ansonsten gebe ich dir schon recht, dass vieles in der aktuellen Politik nicht wirklich sozial ist und sich dringend was tun muss. Klimaschutzmaßnahme gehe für mich aber definitiv vor.
Zitat:
Zitat von qbz
Eine grundsätzliche Ablehnung der Energiewende wegen Verarmungsängsten würde ich wiederum historisch in Analogie zu Protesten gegen die Einführung der Maschinen und der Maschinenstürmere sehen. Hier holt die AFD die Lohnabhängigen und einkommensschwachen Menschen ab.
Ansonsten gebe ich dir schon recht, dass vieles in der aktuellen Politik nicht wirklich sozial ist und sich dringend was tun muss. Klimaschutzmaßnahme gehe für mich aber definitiv vor.
.
Letzteres sollte nicht sein. Wenn Klimaschutzmaßnahmen nicht sozialverträglich sind, werden sie von der Gesellschaft nicht mitgetragen und scheitern an der Realität. Sei es, dass die AfD gewählt wird.
Wenn die Grünen diesen Schwenk nicht hinbekommen, ist es bald vorbei mit ihnen.
Wenn Klimaschutzmaßnahmen nicht sozialverträglich sind, werden sie von der Gesellschaft nicht mitgetragen und scheitern an der Realität. Sei es, dass die AfD gewählt wird.
Wenn die Grünen diesen Schwenk nicht hinbekommen, ist es bald vorbei mit ihnen.
Auch die anderen Parteien kommen nicht am Klimaschutzgesetz vorbei. Falls Friedrich Merz oder der Bundestagsälteste Philipp Amthor Bundeskanzler werden, müssen sie das Klimaschutzgesetz umsetzen, inklusive der Zwischenziele ab sofort. Denn es hat Verfassungsrang.
Der Artikel 20a des Grundgesetzes, der die Umwelt und die kommenden Generationen schützt, enthält ein "Verschlechterungsverbot": Die bereits bestehenden Gesetze und Verordnungen dürfen nicht in einer Weise verändert werden, die ersatzlos zu einer Verschlechterung des Umweltschutzes führt. Mit anderen Worten, hinter die bereits verabschiedeten Regelungen kann man nicht zurückfallen, ohne an anderer Stelle einen entsprechenden Ausgleich zu schaffen. Kurz: Das Klimaschutzgesetz gilt.
Letzteres sollte nicht sein. Wenn Klimaschutzmaßnahmen nicht sozialverträglich sind, werden sie von der Gesellschaft nicht mitgetragen und scheitern an der Realität. Sei es, dass die AfD gewählt wird.
Wenn die Grünen diesen Schwenk nicht hinbekommen, ist es bald vorbei mit ihnen.
Und wenn dann die AfD den Klimaschwenk nicht hinbekommen, dann ist es vorbei mit uns allen.
Im Moment freue ich mich beinahe auf die nächste Katastrophe.
Vielleicht wachen die Leute dann endlich auf.
Wir haben anscheinend den nächsten super Hitze Sommer vor der Brust, scheint aber keinen zu kümmern, Hauptsache das neue Heizungsgesetz ist schön soft.
Ich verstehe die Welt nicht mehr.