Ich habe niemals Naturgesetze angezweifelt. Ich frage mich lediglich, ob es ausserhalb dessen andere Formen und Möglichkeiten gibt. Inwiefern wir uns selbst enschränken, unsere Gedanken als beschränder Faktor sind und solche Dinge. Wissenschaftliche Methoden, die nicht empirisch sind usw.
Naturgesetze, die "außerhalb" noch "andere Formen und Möglichkeiten" zulassen, sind eben keine Naturgesetze. Der ganze Witz der Naturgesetze besteht ja drin, dass sie keine Alternative zulassen. Sie sind zwangsläufig.
Eben dies ärgert die Gläubigen, denn es bedeutet, dass Gott überhaupt keine Möglichkeiten hätte, um sich frei zu entfalten. Deswegen werden die Naturgesetze gerne auf eine Weise verbogen, dass sie eben doch Ausnahmen zulassen oder von einem "Gesetzgeber" abhängen und auf diesen hören. Aber dann sind es keine Naturgesetze mehr.
Natürlich klingt es heute lächerlich, wenn jemand behauptet, es gäbe keine Naturgesetze. Deswegen formuliert man es anders, nämlich: "Ja, es gibt Naturgesetze, aber das ist nicht alles (oder sie sind nicht zwingend)". Aber beide Behauptungen sind bei näherem Hinsehen in ihren Konsequenzen identisch.
Vielleicht hast Du Dich mit diesen Gedanken von Novak ja auch noch nicht auseinandergesetzt
Lassen wir den großartigen Herrn Nowak mal zu Wort kommen, um zu beurteilen, ob hier ein Wissenschaftler von nachprüfbaren Forschungsergebnissen spricht, oder ob hier ein Wissenschaftler lediglich einem verschrobenen Hobby nachgeht:
Nowak: "Vor etwa 15 Jahren habe ich in Japan buddhistische Tempel besucht und mich gefragt: Wie soll ich dabei empfinden? Bin ich in einem Museum oder in einer Kirche? Wir sind von Tempel zu Tempel gelaufen, und ich konnte diese Frage nicht entscheiden. Bis wir zu einem ganz kleinen Tempel kamen, der gar nicht auf dem Programm stand. Da habe ich hineingeschaut, und die Buddha-Statue hat herausgeschaut, und in dem Moment habe ich mir gedacht: Das ist die Gegenwart Gottes."
Aha. Er hat sich also was gedacht. Das ist ja sehr beeindruckend. Kritisch scheint er jedenfalls nicht zu sein.
Nowak: "Bei mir hat es nie einen Bekehrungsmoment gegeben. Gott war für mich schon als kleines Kind anwesend. Vermutlich erwähnte meine Großmutter Gott. Gott war immer schon in mir, noch bevor ich in die katholische Privatschule in Wien ging. Die meisten Kinder haben dort beim Religionsunterricht nicht achtgegeben. Das hat mir leidgetan. Ich habe Glauben immer als etwas sehr Schönes, Tiefes und Wahres gesehen. Es war immer die Quelle einer allumfassenden Liebe, etwas sehr Aufbauendes und Tröstendes.
Aha. Großmutter. Frühkindliche Indoktrinierung auf einer Bibelschule. Glaube war schon immer wahr. Na dann... das sind keine guten Voraussetzungen, um Wunschdenken auszuschließen, und das wäre die erste Voraussetzung für wissenschaftliches Arbeiten.
Wir achten mal darauf, ob hier wissenschaftlich gearbeitet wird, oder ob einfach die übliche Propaganda verbreitet wird.
Nowak: "[Atheismus] ist selbst eine Art von Religion. Eine Religion des Atheismus."
Aha. Da haben wir also die üblichen Schlagworte der Apologetik. Sicher kommt er gleich mit seinem eigentlichen Anliegen um's Eck.
Nowak: "Ich finde die katholische Kirche faszinierend. Sie ist die größte kulturelle Organisation der Welt. Sie hat im Laufe der Jahrhunderte viel Gutes geleistet. Sie versucht den Menschen zu helfen. Ununterbrochen. Das darf man nicht übersehen."
Hoppla! Geht es am Ende darum, uns den Katholizismus zu verkaufen? Etwa Augustinus und Thomas von Aquin? Vergleichen wir zwei Textstellen:
Textstelle 1, Herr Nowak: "Laut Thomas von Aquin ist Glaube eine Art Abkürzung zu Gott. Wenn man nur mit der Vernunft arbeitet und argumentiert, dauert es sehr lange, bis man alles versteht, sofern man nicht ein Thomas von Aquin ist. Deswegen gibt es den Glauben. Im Prinzip genügt aber die Vernunft."
Textstelle 2, katholischer Katechismus, §286: "Gewiß kann schon der menschliche Verstand eine Antwort auf die Frage nach den Ursprüngen finden. (...). Darum bestärkt und erhellt der Glaube die Vernunft, damit sie diese Wahrheit richtig versteht (...)
Herr Nowak zitiert also fast wörtlich aus dem kath. Katechismus: Im Prinzip reicht die Vernunft, aber der Glaube ist eine Abkürzung.
Forschen wir weiter. Achten wir darauf, ob wir womöglich Anzeichen von Fanatismus finden:
Nowak: "Gott ist immer anwesend. Der Glaube ist in einer schwierigen Situation ganz besonders stark da. Gott ist immer da, und Gott hilft ganz stark, wenn man traurig ist."
Nowak: "Gott (...) ist die innerste Existenz in allem und mir näher als ich mir selbst. Es ist nicht so, dass Gott nur ganz am Anfang alles irgendwie gemacht hat. Er ist notwendig, um jeden Moment in Existenz zu halten. Auch diesen Moment gäbe es jetzt nicht ohne die erhaltende Kraft Gottes."
Die Bibel auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen habe ich längst hinter mir.
Dahin kommst du auch noch
Zitat:
Zitat von Jörn
Dass Du Dich nun als erfahrener Bibelexperte ausgibst ...
Jörn, das hast Du wohl missverstanden.
keko hat nicht die Bibel von vorne bis hinten geprüft, sondern schon bei oberflächlicher Betrachtung festgestellt, dass jede Menge Unfug drin steht, und beschäftigt sich nicht weiter damit.
Jörn, das hast Du wohl missverstanden.
keko hat nicht die Bibel von vorne bis hinten geprüft, sondern schon bei oberflächlicher Betrachtung festgestellt, dass jede Menge Unfug drin steht, und beschäftigt sich nicht weiter damit.
Wenn du mich schon zitierst, dann bleib einfach korrekt, LIDL.
Ich habe nicht nach nach Wahrheit und Logik oder Widersprüchen gesucht.
Eben dies ärgert die Gläubigen, denn es bedeutet, dass Gott überhaupt keine Möglichkeiten hätte, um sich frei zu entfalten. Deswegen werden die Naturgesetze gerne auf eine Weise verbogen, dass sie eben doch Ausnahmen zulassen oder von einem "Gesetzgeber" abhängen und auf diesen hören. Aber dann sind es keine Naturgesetze mehr.
[Als Zitat von Nowak:] Und vielleicht haben wir eine gänzlich unzutreffende Vorstellung davon, was das ist oder was das sein könnte, was wir gemeinhin als "Gott" bezeichnen. Vielleicht ist Ursache, Gott und das Universum eins?
Ja, vielleicht gibt es Gott tatsächlich, und vielleicht haben wir noch keine zutreffende Beschreibung gefunden, was "Gott" genau ist.
Aber eine Sache wissen wir definitiv, sofern dieser Gott für uns eine Bedeutung haben soll: Nämlich, dass er mit uns und der Welt wechselwirkt. Wenn Gott keinerlei Auswirkungen auf die Welt oder uns hätte, könnte er uns egal sein. Seine Existenz wäre für uns identisch mit Nicht-Existenz.
Es ist daher ein Fehler, Gott irgendwo hinter dem Urknall oder tief im Universum zu vermuten. Das sind lediglich Immunisierungsstrategien, ein Verschieben ins Unendliche und Unerreichbare. Wenn Gott mit uns wechselwirkt, dann ist diese Wechselwirkung zwangsläufig hier und jetzt auf der Erde zu finden. Denn wir befinden uns hier. Es spielt für uns keine Rolle, was Gott hinter dem Urknall treibt. Entscheidend ist, welche Wechselwirkung uns erreicht.
Wenn du mich schon zitierst, dann bleib einfach korrekt, LIDL.
Ich habe nicht nach nach Wahrheit und Logik oder Widersprüchen gesucht.
Sorry, dass auch ich da was fehlinterpretiert habe. Hatte nur noch eine vage Erinnerung, was Du über die Bibel gesagt hattest. Aber es stimmte immerhin teilweise - hier ein direktes Zitat:
Zitat:
Zitat von keko#
...
Ich habe eine alte Bibel daheim und manchmal lese ich darin. Ich schlage irgendwas auf und lese. Oft denke ich "Was ein Mist!!", oft "HÄ?! Was will der Schreiber sagen?!" oder auch "Wie wahr!" Aber ich bin ständig am Übersetzen.
...
Es steht also auch Deiner Meinung nach jede Menge Unfug (= Mist) drin, Du beschäftigst Dich aber trotzdem noch manchmal damit.