Das kommt mir sooo bekannt vor... Alle paar Wochen habe ich eine Stunde bei einem Personal Trainer, der mir einen akzeptablen Schwimmstil beizubringen versucht (von schön wollen wir in dem Zusammenhang gar nicht reden...). Und jedesmal glaube ich, dass ich aber diesmal einen großen Schritt nach vorne gemacht habe. Wenn ich dann aber die ersten Bahnen vorgeschwommen bin, ernte ich nur ungläubige Blicke. Man kann förmlich seine Gedanken lesen, die da sagen: Was treibt der alte Mann da im Wasser? Soll das wirklich Kraulschwimmen sein?
Merke: Schön (schwimmen) ist relativ
Personal Training hatten wir auch - ein ganzes Jahr lang. Herr Troedelliese hat's kapiert, obwohl er viel seltener im Wasser wr als ich....
Manchmal tut man sich eben schwer mit gewissen Fertigkeiten - das ist aber kein Grund, einfach aufzugeben.
Personal Training hatten wir auch - ein ganzes Jahr lang. Herr Troedelliese hat's kapiert, obwohl er viel seltener im Wasser wr als ich....
Manchmal tut man sich eben schwer mit gewissen Fertigkeiten - das ist aber kein Grund, einfach aufzugeben.
Wer redet hier von aufgeben? Neinnein, das kommt gar nicht in Frage. Das wäre ja noch schöner. Ich will schöner UND schneller schwimmen lernen und habe mir das für diesen Winter vorgenommen. Allerdings: Ein motorisches Wunderkind bin ich nicht, nie gewesen und man wird ja auch nicht jünger...
Nach einigen Kilometern hefte ich mich an die Fersen einer dreimännigen Lauftruppe. Die halte ich jetzt bis zur Teestation, komme, was wolle, nehme ich mir ganz fest vor. Heute ist der Auftakt der Lorsbacher Winterlaufserie und wer wissen will, warum der Wald hier Schinderwald heißt, kann gern mal mit joggen.
Nebulös hatte ich den als etwas anstrengend in Erinnerung, aber vermutlich war meine Form vor zwei Jahren besser, denn im Moment ist es richtig anstrengend. Außerdem bin ich mal wieder nicht richtig angezogen. Da gibt es bei mir in der überwiegenden Anzahl meiner läuferischen Unternehmungen meist nur zwei Zustände: zu dünn oder zu dick. Im Moment ist gerade zu dick. Könnte aber auch am Biopren liegen, der zur Zeit auf jeden Fall zu dick ist. Nützt aber auch nichts, denn wer den Berg wieder runter will, muss ihn erst mal hoch. Immerhin bin ich nüchtern. Müßig drüber nachzudenken, ob ein kleines Frühstück mich hier schwungvoller hoch gebracht hätte. Dafür wird der heiße Zitronentee in einem geschätzten Kilometer Entfernung meinen Körper gleich zu Wundertaten verleiten. Möglicherweise wird mir das aber auch nur so vorkommen, weil es nach der Station nur noch bergab geht. Bei teilweise Gefälle von 17 Prozent macht das auch nicht immer Spaß.
Kurz vor Tee ziehen zwei Männer vorbei: strammen Schrittes, guten Mutes und munter grüßend. "Wie kann man nur so schnell sein," keuche ich als sie endlich außer Hörweite sind. "Die machen Ironman", meint einer meiner Mitläufer und ich bringe gerade noch ein "Hat nichts zu sagen" raus bevor ich beschließe aufgrund akuter Luftknappheit fürs Erste den Mund zu halten.
An der Teestation erwarten uns ein Mann und eine Frau, die neben einem silberfarbenen Kombi einen weißen Plastiktisch aufgebaut haben und uns ermuntern, zuzugreifen. Machen wir. Dann guckt die Frau mit den kurzen dunklen Haaren und den lustigen Augen mich an und meint: "Hey, erste Frau." "Endlich mal," antworte ich und recke übermütig die Faust in die Luft. Dann lachen wir beide herzlich, denn bei der Winterlaufserie nimmt kein Schwein die Zeit und überhaupt interessiert sich hier niemand dafür, ob du schnell oder langsam bist.
Nachdem ich mich für die Stärkung bedankt habe, rolle ich den Berg runter, verlaufe mich auf dem letzten Stück durch den kleinen Ort und finde dann doch noch den Weg unter die Dusche. Das waren 10 Kilometer, demnächst werde ich wieder auf die 20 Kilometer-Runde gehen. Das schwöre ich meinem Biopren, der mir daraufhin zurück schwört, dass er hartnäckig sein wird. "Blödmann," tituliere ich ihn und kneife ihn zur Strafe ein wenig als ich ihn an meinem Bauch zu fassen kriege.
Mittags geht die Kleinfamilie zum Brunch aus. Nach anderthalb Stunden brummt mir der Schädel im überheizten und sauerstoffarmen Restaurant. Vielleicht ist zu viel Wellness einfach nichts für mich.
Geändert von Pantone (07.11.2012 um 13:08 Uhr).
Grund: Dank eines aufmerksamen Lesers habe ich einem Grammatikfehler den Garaus machen können.
Erste Frau ist man ja egal ob die Zeit genommen wird oder nicht! Cool! Ehrlich!
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Mein Trainingstagebuch schreibe ich auf Claudi gives it a TRI ... es ist ein recht steiniger Weg von der Couch zum Triathlon, mit Geschichten über Wettkämpfe, das Zurückkämpfen nach Unfällen und dem großen Traum vom Ironman.
Erste Frau ist man ja egal ob die Zeit genommen wird oder nicht! Cool! Ehrlich!
Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken, deshalb hier und jetzt die schonungslose Aufklärung über die Startbedingungen:
Man darf nach Belieben zwischen 8 und 11 Uhr starten und ich habe es tatsächlich geschafft, um 8.15 zu starten. An einem nebligen und feuchten Novembersonntag. Überholt habe ich sogar. Waren aber eher so Läufer im Walkingtempo. Und so kam es, dass ich erste Frau war. Oder wie der Engländer says: "The early bird catches the worm".
Na und? Die anderen Frauen hätte ja auch die Möglichkeit gehabt früh zu starten!
Aber mir ging es mal ähnlich wie Dir. Generell bin gehöre ich zur langsamen Fraktion. Aber 2003 oder 4 (weiß nicht mehr so genau) bin ich hier mal einen Halbmarathon mitgelaufen.
Ich war damals 10kg leichter als jetzt und es waren 30 Grad Hitze bei einem Berglauf.
Damals hatte ich echt Schiß die letzte Frau zu werden, da ich wußte hier in der Stadt machen immer nur die Besten mit. Ein Grund warum ich heutzutage auch Läufe in meiner Heimat meide...
Jedenfalls flitzte ich los und am krassesten Berg war ich gleichauf mit einer Läuferin. Als ich sie überholte fing ich mir ein paar Bemerkungen dass es ja mit meinem Fliegengewicht keine Kunst wäre...
Ich hab die ganze Zeit gedacht sie klebt an mir und hab Gas gegeben.
Nach 21 km kam ich fix und alle ins Ziel... die Fotos sehen furchtbar aus (war damals auch sehr abgemagert)...
Auf der Zielgeraden hörte ich den Sprecher: "Und jetzt kommt auch die erste Frau".
Ich habe immer noch nicht gedacht dass ich gemeint war.
Damals bin ich für mich gute 1:45 gelaufen.
... Teilgenommen haben nur 3 Frauen und die Superelite war halt nicht dabei...
Man muss auch mal Glück haben.
Heute bin ich ziemlich weit hinten.
Meine Physiotherapeutin (6 Jahre jünger und ein paar kg leichter) ist ihren 2. Marathon auf Anhieb in 3:38 gelaufen...
Da frage ich mich doch warum ich immer Sachen mag für die ich kein Talent habe!
Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken, deshalb hier und jetzt die schonungslose Aufklärung über die Startbedingungen:
Man darf nach Belieben zwischen 8 und 11 Uhr starten und ich habe es tatsächlich geschafft, um 8.15 zu starten. An einem nebligen und feuchten Novembersonntag. Überholt habe ich sogar. Waren aber eher so Läufer im Walkingtempo. Und so kam es, dass ich erste Frau war. Oder wie der Engländer says: "The early bird catches the worm".
ha - ich hab einen einzigen Lauf überhaupt gewonnen (Gesamtwertung, nicht AK ), und das war genau auch so einer. Man konnte starten wann immer man wollte, unterwegs gabs warmen Tee und nette Postenhelfer, im Ziel Mandarinen und irgendwann spät nachmittags Siegerehriung (Zeit wurde gestoppt).
. Da ich nie und nimmer mit einem Rang unter den ersten 3 gerechnet hatte war ich natürlich nicht dort Drei Tage später hab ich in der Tageszeitung die Rangliste mit meinem Namen entdeckt Immerhin hat man mir die Medaille später heimgeschickt
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Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen.
Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt.
Tanzt, als würde keiner hinschauen.
Singt, als würde keiner zuhören .