Gestern mit meinem Schwager gegrillt.
Die hatten bis vor 3 Jahren eine kleine Herde Fleischrinder (Limousin, so 30 Stück). Es gab dann Wolfssichtungen (inkl. der Postbotin im Ort früh in der Dunkelheit). Alles so weit wenig aufregend. Bis 6 Rinder der Herde Nachts den Zaun umgerannt haben (Isolatoren rausgeflogen, Zaun mit 3 Litzen). Die Viecher waren 14 Tage nicht auffindbar. Jemand hat sie dann gesehen und weiträumig einen Zaun um sie gebaut. Dann irgendwie in den Treibewagen und nach Hause. Letztlich waren die nicht mehr sozialisierbar auf der Weide und mussten weg.
Mittlerweile ist die Herde verkauft. Keine Lust auf den Zirkus. Auf den Weiden wird jetzt Silo gemacht für Tiere die ganzjährig im Stall gehalten werden.
Die Bauern- und Jägerschaft in meinem Freundes- und Verwandtenkreis sieht das Thema Wolf mittlerweile entspannter als noch vor 2 Jahren. Die ganz großen Betriebe kriegen es schon irgendwie hin Weidehaltung mit Wolfschutz zu kombinieren (wenn sie es wollen). Die Hobby- und Nebenewerwerbskrauter müssen die Sache halt an den Nagel hängen wenn es ihnen stinkt. Das freut die großen Betriebe (die allerdings tendenziell weniger Weidehaltung betreiben).
Die sog. Entnahme auffälliger Wölfe ist so aufwändig in der Genehmigung, dass keiner so richtig Lust hat sich hier zu engagieren. Und einfach mal einen abknallen der ums Dorf schleicht überlegst du dir zweimal weil die Wölfe gechippt sind und der Schütze über die Kugeln ausfindig gemacht werden kann.
Schafhaltung ist eine Herausforderung. In Niedersachsen gibt es mittlerweile größere Schafherden mit Herdenschutzhunden. Hier sind allerdings die Schäfer Angestellte des Landes, also eher Landschaftsschützer als Tierhalter. Flächendeckend kann das schon teuer werden.
Ich schätze das große Gefecht beginnt wenn sich mehrere Wolfsrudel (nicht nur Einzeltiere) vom Schwarzwald über Oberschwaben bis ins Allgäu breitmachen. Die vornehmlich kleinen Tierhalter werden mit dem Herdenschutz an ihre Grenzen kommen.
Die Ausbreitung von anderen Lebensformen außer dem Mensch ist schon ne Plage.
Gestern mit meinem Schwager gegrillt.
Die hatten bis vor 3 Jahren eine kleine Herde Fleischrinder (Limousin, so 30 Stück). Es gab dann Wolfssichtungen (inkl. der Postbotin im Ort früh in der Dunkelheit). Alles so weit wenig aufregend. Bis 6 Rinder der Herde Nachts den Zaun umgerannt haben (Isolatoren rausgeflogen, Zaun mit 3 Litzen). Die Viecher waren 14 Tage nicht auffindbar. Jemand hat sie dann gesehen und weiträumig einen Zaun um sie gebaut. Dann irgendwie in den Treibewagen und nach Hause. Letztlich waren die nicht mehr sozialisierbar auf der Weide und mussten weg.
Mittlerweile ist die Herde verkauft. Keine Lust auf den Zirkus. Auf den Weiden wird jetzt Silo gemacht für Tiere die ganzjährig im Stall gehalten werden.
Das wundert mich. Mein einer Border Collie (oder ein Jagdspürhund) hätte die Tiere 100 % am Tag nach dem Ausbruch aufgespürt.
Zitat:
Zitat von Bulldog
Die Bauern- und Jägerschaft in meinem Freundes- und Verwandtenkreis sieht das Thema Wolf mittlerweile entspannter als noch vor 2 Jahren. Die ganz großen Betriebe kriegen es schon irgendwie hin Weidehaltung mit Wolfschutz zu kombinieren (wenn sie es wollen).
Das finde ich erfreulich, dass der Wolfsschutz gelingt. Natürlich bringt er einen Mehraufwand. In Brandenburg gibt das Land ca. 2 Millionen pro Jahr an Unterstützung für präventiven Wolfsschutz aus. (also exklusiv der Entschädigungen für Risse).
Zitat:
Zitat von Bulldog
Die sog. Entnahme auffälliger Wölfe ist so aufwändig in der Genehmigung, dass keiner so richtig Lust hat sich hier zu engagieren. Und einfach mal einen abknallen der ums Dorf schleicht überlegst du dir zweimal weil die Wölfe gechippt sind und der Schütze über die Kugeln ausfindig gemacht werden kann.
Man hat schon erschossene Wölfe, selten, gefunden und noch nie den Schützen ermittelt, obwohl jeder tote Wolf amtlicherseits auf die Todesursache hin obduziert wird. Wer als Jäger in seinem Revier bewusst einen Wolf erschiessen würde, würde ihn natürlich vergraben oder selbst entsorgen. Es gibt schon teilweise einsame Waldregionen, wo ich mich manchmal wundere, weshalb dort noch keine Wölfe siedeln.
Zitat:
Zitat von Bulldog
Schafhaltung ist eine Herausforderung. In Niedersachsen gibt es mittlerweile größere Schafherden mit Herdenschutzhunden. Hier sind allerdings die Schäfer Angestellte des Landes, also eher Landschaftsschützer als Tierhalter. Flächendeckend kann das schon teuer werden.
Das verhält sich bei der privaten Viehhaltung in den Alpen, die in der Schweiz stark subventioniert ist, nicht anders.
Zitat:
Zitat von Bulldog
Ich schätze das große Gefecht beginnt wenn sich mehrere Wolfsrudel (nicht nur Einzeltiere) vom Schwarzwald über Oberschwaben bis ins Allgäu breitmachen. Die vornehmlich kleinen Tierhalter werden mit dem Herdenschutz an ihre Grenzen kommen.
Wolfsrudel (Paar mit Kindern) bilden sich eigentlich meistens nur dort, wo die Nahrungsressourcen ausreichend sind. Aber wie Du schreibst, für die Hobby- / Nebenwerwerbstierhalter kann der Aufwand zu gross sein. In der CH geben z.B. im Sommer die Besitzer weniger Tiere diese gemeinsam auf die Alp.
Die Ausbreitung von anderen Lebensformen außer dem Mensch ist schon ne Plage.
Verstehe deinen Kommentar nicht.
Beim Thema Wolf in DE geht es weniger um ja/nein als viel mehr ob Grenzen gesetzt werden. Bisher tun wir das nicht. Als eine Konsequenz werden halt weniger Rinder/Schafe auf den Weiden gehalten. Den großen landwirtschaftlichen Betrieben passt das sogar ganz gut in den Kram (verstärkter Strukturwandel).
Ein Kollege von mir hat in Schweden eine Farm mit Jagd. Dort wird die Ausbreitung von Wölfen begrenzt. Falls eine Grenze von ich glaube 400 Wölfen überschritten ist wird abgeschossen. In DE gibt es aktuell glaube ich um die 1500 Wölfe.
Verstehe deinen Kommentar nicht.
Beim Thema Wolf in DE geht es weniger um ja/nein als viel mehr ob Grenzen gesetzt werden. Bisher tun wir das nicht. Als eine Konsequenz werden halt weniger Rinder/Schafe auf den Weiden gehalten. Den großen landwirtschaftlichen Betrieben passt das sogar ganz gut in den Kram (verstärkter Strukturwandel).
Ein Kollege von mir hat in Schweden eine Farm mit Jagd. Dort wird die Ausbreitung von Wölfen begrenzt. Falls eine Grenze von ich glaube 400 Wölfen überschritten ist wird abgeschossen. In DE gibt es aktuell glaube ich um die 1500 Wölfe.
Es wird halt deutlich, dass in der heutigen Zeit anderen wildlebenden Individuen wenig bis keinen Platz von der Spitze der Nahrungskette zugesprochen wird/werden kann. Existenz und Ressourcen bleiben halt fast zur Gänze in der eigenen Hand. Ohne Frage auf eine Art nachvollziehbar, jedoch verdeutlicht es, wie sehr der Mensch den Planeten für sich beansprucht und alles andere in die zweite Reihe stellt.
Die Umgang der Schweden mit Wölfen ist für mich deutlich unverständlicher als in Deutschland.
Es wird halt deutlich, dass in der heutigen Zeit anderen wildlebenden Individuen wenig bis keinen Platz von der Spitze der Nahrungskette zugesprochen wird/werden kann. Existenz und Ressourcen bleiben halt fast zur Gänze in der eigenen Hand. Ohne Frage auf eine Art nachvollziehbar, jedoch verdeutlicht es, wie sehr der Mensch den Planeten für sich beansprucht und alles andere in die zweite Reihe stellt.
...dabei könnte er momentan am Klimawandel herrlich lernen, wie wenig er in der Lage ist, die komplexen Zusammenhänge in der Natur umfassend zu beherrschen statt nur jetzt, wo es ihm an den Kragen geht, hektisch am bugfixen zu sein.
Wahrscheinlich sinds am Ende mit Ratten und n paar Asseln ein paar der von ihm eher verachteten Spezies, die ihn, die Krone der Schöpfung, locker überleben.
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Ehe wir an künstlicher Intelligenz herumentwickeln, wieso tun wir nicht erstmal was gegen die natürliche Dummheit?
...dabei könnte er momentan am Klimawandel herrlich lernen, wie wenig er in der Lage ist, die komplexen Zusammenhänge in der Natur umfassend zu beherrschen statt nur jetzt, wo es ihm an den Kragen geht, hektisch am bugfixen zu sein.
Wahrscheinlich sinds am Ende mit Ratten und n paar Asseln ein paar der von ihm eher verachteten Spezies, die ihn, die Krone der Schöpfung, locker überleben.
Zumindest können wir abschließend dann posaunen, wir hätten uns ja nicht selbst gemacht.
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Wahrscheinlich sinds am Ende mit Ratten und n paar Asseln ein paar der von ihm eher verachteten Spezies, die ihn, die Krone der Schöpfung, locker überleben.
Den Atomkrieg überleben Ratten, Kakerlaken und Keith Richards!
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Hier mal eine Übersichtskarte über die Territorien mit Wolfsnachweisen 2022 in Brandenburg, damit man sich mal einen konkreten Eindruck verschaffen kann, wo Rudel leben.