Zunächst etwas widerwillig, dann fröhlicher radele ich los. Wind von allen Seiten, wenig Zuschauer, außerhalb des Orts sogar gar keine, dann und wann ein Schaf oder ein Rind. Ein toller Blick vom Deich auf die Nordsee und, aufgrund meines schwachen Schwimmens, kaum Teilnehmer. Später jedoch gelingt es mir, mehr und mehr von ihnen einzusammeln, die restliche Zeit verbringe ich mit Rechnen: wie liege ich zum Cut Off, zur einsetzenden Ebbe, die ein Übersetzen nach Sylt unmöglich macht? Zu allem Überfluss verliere ich auch noch meine Kamera, die ich irregulärerweise mitgenommen habe, ich konnte es aber nicht lassen, die Location ist einfach zu spektakulär. Also gucken - keiner da -, anhalten, zurück und einsammeln. Dann mit Druck weiter und tatsächlich: wenige Minuten vor Cut Off erreiche T 2, erhalte meine Fahrkarte für die Speedlandungsboote nach Hörnum und lache. Natürlich kommt kein Boot und ich muss 15 min warten bis eins da ist und gefüllt ist aber das ist mir egal. Ich werde Finisher vom ersten Red Bull Tri Islands, einem Format, von dem die Szene spricht, einer in den Medien dick wahrgenommenen Veranstaltung. Nice!
Wir warten auf das Wassertaxi
Super auch der Lauf auf Sylt: extrem anspruchsvolle 10,9 km über schräge Belege. Aspalt, Pflaster, Sand, Strand, Treppen usw. Extrem langsames Geläuf. Natürlich sind meine Rad- und Laufzeiten viel besser als beim Schwimmen, meine Urkunde spiegelt hier die bisherige Saison, die ja, Sinn dieses Blogs, auf lang und langsam ausgerichtet ist.
Gut, ok, das Bild dieser Teilnehmerin macht hier keinen Sinn, ich veröffentliche es aber doch, um Das Mädchen eine Freude zu machen!
Höhepunkt der Laufstrecke ist nicht die Bergwertung, bei der es ein Wochenende
Landschaftkaputtmachenmithilfeeinesjeepsdeszweiten hauptsponsors zu gewinnen gibt, sondern drei km Laufstrecke direkt an der Brandung zwischen Rantum und Hörnum. Ach so, ja, da war doch was? Ich liebe die Nordseeinseln und genau das hier hat mir immer enorm viel Spaß gemacht. Scheiss an die Regeln, für dieses Selfie:
Ich weiss warum ich hier bin
Fazit:
Sportlich komparativer Wert: gering, weil ja durch die jeweils 12 Passagiere im Boot eine gewisse Gleichmacherei erfolgt. Wenn man ausgangs T 1 seine Position erführe, könnte man errechnen, wieviel Gas man auf dem Bock geben muss, denn ob ich 1. oder 12. in T 2 bin ist ja gleich, abwärtskompatibel genauso. Ein echter Wettkampf um Sieg und Platz findet eigentlich nur zwischen den Insassen von Boot 1 statt. Eine Strategie a la Sebi Kienle, Biken um mein Leben, für viel Vorsprung auf der Laufstrecke, geht nicht auf. Es ist aber so, dass man auf der 20 min Überfahrt total regeniert. Die Überfahrt ansich ist auch nicht jedermanns Sache, die Boote sind extrem schnell, gehen aber auf den Rücken.
Sportlicher Wert im Sinne von "Ich und die Aufgabe": ganz weit vorn! Ein Scheitern am Cut Off führt allerdings zu "Allein, nackt und pleite auf einer unbekannten Insel", was zu einigem Geheule bei Teilnehmern führte, wie Helfer mir abends beim Schotten in Niebüll erzählten
Prognose: aufgrund des PR-Zaubers und der bundesweit praktisch nur begeisterten Berichte von Teilnehmern gehe ich davon aus, dass die Veranstaltung, so sie denn widerholt wird, in Rothgeschwindigkeit ausgebucht sein wird. Allerdings ohne mich: das habe ich gehabt und das war´s! Stop on top!
So, die Tage komme ich hier zum eigentlichen Blogthema zurück. Das hier könnt Ihr als kleinen Abenteuerexkurs zum Erhalt der Grundfitness verbuchen.
Das hier ist mal eine Duschsituation, die nur Freude macht!
1. Eine Medaille!
2. Keine Scampis im Ziel sondern irgendwas, Hauptsache schnell!
3. Ein Kreiselscheinwerfer im Schwimmziel
Die Art und Weise, wie die extrem komplizierte Logistik gemeistert wurde, verdient größten Respekt: Fähren, Landungsboote, Züge, Shuttlebusse, Radtransport, und, und und. Die Brause mag ich immer noch nicht, aber es ist geil, dass von dem Geld mal was für mich ausgegeben wurde. SUPERSPORTSONNTAG!
Die Zeit auf dem Boot und die Wartezeit wird nicht rausgestoppt? Hab ich das richtig verstanden?
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
In Summe swim bike run sind der bekannte Vegankochbuchautor und der unbekannte Rib-Eye-Schlucker sowie noch unbekanntere Triathlonblogger ähnlich langsam gewesen, sein Vorsprung beträgt netto 0:07:08 h, durch Warten und Fahren mit Boot werden daraus im Ziel 0:23:21 h. Allerdings wurde das genau so in der Ausschreibung angekündigt. Es gibt nix zu meckern. Nähme ich bei gleichen Bedingungen noch einmal teil, ich startete ohne Neo, schwämme Brust und käme in ein früheres Boot ohne Warten. So wäre ich dann 40 min schneller. Wie gesagt, alles nur positiv. Jedem, der vor mir im Ziel war, wird gehuldigt, jeder, der sich überhaupt der Nordsee gestellt hat, verdient Respekt.
Wird bei mir irgendwie so ähnlich sein, da die Kajaks immer mit 2 Leutz bestückt werden, muss man auch warten bis einer kommt, oder es wartet schon einer. Dann kann man auch noch voll ins Klo greifen und der/die kann nicht paddeln.
Wenn mans vorher weiss kann man sich drauf einstellen oder es gleich lassen.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
lustig, am Sonntag ist mir noch so ein Energie Teechen nach Rezept dieses Herren kredenzt worden...die Kosten des grünen Pülverchens entsprachen in etwa dem Kokain Straßenpreis...und von so einem Körnerfresser lässt du dich verblasen ?
Ansonsten natürlich 1a Berichterstattung und Performance ( wie immer )
...und von so einem Körnerfresser lässt du dich verblasen ?
Ansonsten natürlich 1a Berichterstattung und Performance ( wie immer )
Tja, schon recht, ich habe verloren, die Schuld liegt allein bei mir. Ich wage aber mal die Behauptung, dass er unter normalen Kurzdistanzbedingungen keine Chance hätte, selbst wenn er schneller schwämme. Danke für die Blumen!
Interessanter Bericht
Ich gönne es Dir ja wirklich, obwohl ich ja schon gerne genauer erfahren hätte, wie es denjenigen erging, die dass Boot nicht erreichten .
Wie lange mussten sie denn dann warten? Hatten sie tatsächlich nichts außer ihren Radsachen?