Tja Leute, ich bin auch von meiner Halbmarathonpremiere zurück und ich weiß gar nicht was ihr habt, aber am Bodense waren es um die 20°C und die Sonne hat pausenlos gebrannt. Keine schlechten Bedingungen aber doch auch keine Idealen, aber was schreibe ich übers Wetter - ich habe heute richtig bitteres Lehrgeld gezahlt!
Traumziel waren 1:50h - Mindestziel 2:00h bzw. durchkommen und eine 2:02:53h wurden es - eigentlich für die Premiere noch ok. Aber wie!!!
Dank zweier Kollegen im 5er-Tempo viel viel zu schnell losgelaufen, d.h. Durchgangszeit 5km 25:02. Danach etwas vom Gas, trotzdem sehr gut gefühlt, und mit 52:35min bei 10km noch voll im Soll gewesen, aber ab da wurde es schon schwerer. Meine Zielzeit war da schon längst auf knapp unter 2h korrigiert und das ich sie erreichen würde, war ich bei km15 mit 1:22h Durchgang ziemlich sicher, aber dann kam der verdamte 19.Kilometer und der berühmte Mann mit dem Holzhammer und zwar richtig gewaltig schlug er auf meine Oberschenkel ein. Die machten völlig zu, fühlten sich wie Granitblöcke an und an positiv denken war auch nicht mehr zu denken. Da nützte keine Peitsche, kein Udo-Bölts-Gedächtnisspruch, da musste ich gehen also sowas wie walken - igitt!!! Aber ich wollte in dieses verdammte Ziel und notfalls wäre ich auch gekrochen! Der bitterste Moment war ca. bei km20 als der 2h-Mann mit seiner Fahne an mir vorbei lief. Er hat versucht mich noch zum Laufen zu animieren, aber es ging einfach nicht mehr. Erst auf den letzten 500 Metern habe ich mich mühsam irgendwie wieder bewegen können, Laufen war das längst nicht mehr und dann kam das Ziel.
Mit dem Ziel kam der Schmerz - jede Treppe ein schier unüberwindbares Hindernis vor allem runter und wie soll das erst morgen werden? Aber das dürften hier einige kennen, oder?
Nun ein was habe ich heute gemerkt, gegen einen Halbmarathon ist ein olympischer Triathlon Kindergeburtstag dagegen!
Die Frage ist nur, was habe ich falsch gemacht. Zu wenig trainiert sicherlich, zu schnell angegangen auch, aber sicher bin ich mir da nicht. Woran liegt eine blockierte Muskulatur im Oberschenkel? Ich vermute ja mal, dass mir die langen Läufe fehlten, oder? Weil an der Kondition lag es sicher nicht, da die Pumpe kein Problem darstellte...
Hi topre,
Mensch, das tut mir echt leid für dich. Du klangst doch vorher schon noch optimistisch. Hast du genug längere Läufe gemacht? Zu schnell angegangen auf jeden Fall, da hast du sicherlich schon zu viel Laktat aufgebaut...ich hatte ein ähnliches Erlebnis vor einem Jahr. Exakt die gleiche 10km Durchgangszeit und danach total eingebrochen, ich kam aber sogar nur mit 2:05 ins Ziel. An manchen Tagen läuft es nicht.
Zu deiner Art von Training kann ich ja nix sagen, weil ich gänzlich anders trainiere, weißte ja
Mitleid ist nicht nötig, Lucy-ich mach das freiwillig. Trotzdem danke - meinen Optimismus tut das sicher keinen Abbruch, liegt an meinem Naturell. Einen großen Vorteil hat die Sache - ich hab noch viel Potential zum Verbessern. Und so schlecht lief es nicht, halt nur bis km19 und das ist zu wenig bei 21,1km. Ich habe gerade mal meinen Garmin angeschaut - Durchgangszeit bei Km19,0: 1:45:40 - krass, oder? Dass mir keiner der Zuschauer Stöcke in die Hand gedrückt hat auf den letzten 2km, grenzt an ein Wunder...
Ich habe 4 Läufe über 90 Minuten in der direkten Vorbereitung gemacht, aber keinen über 18km. Das wird es wohl gewesen sein, oder?
nicht verzwefeifel, ich denk das lag am ersten... mir ergings nicht anders
premiere enttäuschend bei 02:05 und zwei monate später dann der beweis das es doch geht 01:48
ich denke das ist normal, vorallem das einbrechen, war bei mir GENAU SO (ähnlich, das war schon bei km 8, danach hab ichs locker versucht)... und außerdem ist knapp an der 2h gut für den ersten, ein paar tage später war ich sogar stolz drauf ;-)
(und nach dem zweiten noch stolzer, da ich ja über 15 minuten schneller war!)
Kopf hoch, das nächste mal wirds viel besser, mei Mitleid hast du also nich
wenn ich das so lese topre, dann denke ich das ich mich heute richtig entschieden habe und mich nicht für nen HM angemeldet habe!
Ach du - nur wenn man leidet, lernt man draus, oder? Und so schlimm kann es nicht gewesen sein, weil im Ziel haben wir festgelegt, dass nächstes Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Mitteldistanz fällt. Also irgendwie stimmt die These mit dem leeren Hirn und dem Vergessen nach langen Läufen. Und so lange ich mich nicht aus meinem Bürostuhl erhebe, gehts mir blendend. Was kann man eigentlich gegen übersäuerte Msukeln (das ist doch das Problem, oder?) tun? Warmes Bad, Wechselduschen - irgendwelche Tipps?
@Josi: Das baut allerdings auf, aber dieses Jahr wird keiner mehr folgen!
naja, im 5er Schnitt los - das ist ein klassischer Fall von verzockt ! Hast du unterwegs was gegessen bzw. Iso getrunken?
Einfach beim nächsten mal betont langsam loslaufen, um dann auf dem letzten km nochmal richtig Gas geben zu können. Und für Kohlenhydrat-Nachschub sorgen ist auch nicht verkehrt.
Einen HM aus dem Tria-Training heraus kann ich nicht beurteilen, als ich meinen ersten HM gelaufen bin, bin ich nur gelaufen und habe nach dem Steffny-Plan auf 1:59 trainiert, das ist gut hingekommen. Aber das Treppen steigen war dennoch am nächsten Tag sehr mühsam
Mir helfen warme Bäder mit Arnika, Pferdesalbe und Beine hochlegen am besten.
A propos - 2:02 für die Premiere ist GRANDIOS!!!!! Also feiere deine Premiere!!!!
Ach, und dass ein olympischer Tria dagegen Kindergeburtstag ist, das glaube ich dir wenn überhaupt erst nächsten Juni...
Gegessen habe ich nichts, aber sicher genügend Wasser und Iso getrunken. Auch direkt vor dem Lauf noch einen halben Liter Frubiase. Hatte mir fest vorgenommen an den Verpflegungsständen bewusst zu gehen um genügend zu trinken. Dazu ein Gel bei km13 und einen Traubenzucker auch noch später - an der Ernährung lag es sicher nicht. Eher am Können, wie du mit dem "verzockt" so schön festgestellt hast. Ich glaube, dass trifft den Nagel auf dem Kopf. Ich hab halt einfach noch keine 1:50 drin, wohl aber eine 1:55, wenn ich vernünftig loslaufe. Für 2:02 muss man sich sicher nicht schämen, aber von grandios ist das auch meilenweit entfernt.
Zum Training: Reine Laufvorbereitung waren es knapp 6 Wochen, d.h. ich habe in den 6 Wochen von einer entspannten und einer heftigen MTB-Tour abgesehen (Tremalzo), nur noch Laufen trainiert. D.h. 3-4 mal die Woche (kurz, flotter - lang, langsam - Intervalle), aber eben auch nur 4xmal über 90 Minuten, dabei einmal 2h und 18km. Beim Triatraining über den Sommer noch zweimal 90 Minuten. Das ist wohl dann eindeutig zu wenig.
Zwecks OD und Kindergeburtstag: Da mir das Radfahren bedeutend leichter fällt und ich zwar langsam und (noch) Brust schwimme, aber das mich nicht besonders anstrengt, schaffte ich auch den 10km-Lauf bei der OD locker, zumal bewusst dosiert mit 5:30/km. Da hat mir selbst am nächsten Tag nichts weh getan, von derleichten Wettkampfmüdigkeit abgesehen. Du als erfahrene Läuferin hast in meinen Augen da eindeutig die besseren Vorrausetzungen!
Aber nach einem basischen Bad und Wechselduschen konnte ich eben schon wieder unfallfrei aus der Wanne steigen...
PS: Ich habe heute nicht einmal das Rauchen verflucht, d.h. an derLuft lag es also nicht.
Edit meint noch: Wer sich das Drama genau anschauen will: http://trainingstagebuch.org/public/show/181641