Ich habe mal eine Theorie gelesen, die evtl. etwas davon erklären könnte; es hätte dann weniger mit Fakten, sondern mit Eindrücken zu tun - wie häufig in der politischen Meinungsbildung (s. Deine Kanzlerprognose oben):
Linke Parteien kümmern sich in den letzten Jahren zunehmend um besondere Rechte für benachteiligte und diskriminierte Minderheiten, sei es LGBT, Migranten, POC, Frauen, etc. Bei vielen, die sich keiner dieser Minderheiten zugeordnet fühlen (z.B. gerade alte weiße Männer, die zunehmend zum "Feindbild" geworden sind, aber eigentlich die Mehrheit der Bevölkerung, die keine "gruppenspezifische" Diskriminierung empfindet), entsteht der Eindruck, daß dieses besondere Kümmern um viele Partikularinteressen dazu führt, daß die Interessen und Rechte der Merhheit vernachlässigt oder zumindest nicht ausreichend berücksichtigt würden.
Wenn nun die AfD gegen (teilweise überzogene Blüten von) Genderwahn u.ä. ins Felde zieht, wird es im Umkehrschluss so interpretiert, daß sie dann wohl für die vernachlässigte Mehrheit da sein müsste. Diesem Eindruck könnte nur durch klare sozial-politische Ziele, die der Allgemeinheit zu Gute kommen, bekämpft werden. Wenn es diese Ziele gibt, ist die Kommunikation bisher nicht sehr gelungen.
Mal ganz abgesehen davon, dass Frauen in der Aufzählung von Minderheiten komplett fehl am Platz sind, weil sie nämlich aufgrund der längeren Lebenserwartung die Mehrheit in DE bilden (2 Millionen mehr Frauen als Männer, d.h. Frauenpolitik ist keine Minderheitenpolitik !), würde ich zur Erklärung, weshalb die AFD auch Wählerstimmen von Arbeitern bekommt, in erster Linie die Hartz IV Gesetzgebung (unter SPD-Grüne begonnen, mit CDU-SPD fortgeführt), die ungerechte Steuerpolitik unter SPD-Grüne, die Zunahme prekärer Jobs sowie die wachsende Vermögensungleichheit anführen, aufgrund dessen enttäuschte Arbeiterwähler von der SPD zur AFD wechselten oder zur Linke. Diese kritisierte zusammen mit den Gewerkschaften die ungerechte Sozialpolitik, was aber halt zur Aufklärung nicht ausreicht, weil die Migranten (wie früher die Juden) als Sündenböcke herhalten und nationalistische Ideen als Erklärung dienen. (wie: die EU blutet DE aus, DE finanziert Gr oder den Süden etc.). Ich sehe es ähnlich wie Mikala.
Ausserdem ist es falsch zu glauben, die AFD würde unter den Senioren mehr Stimmen mobilisieren als unter den anderen Altersgruppen (Stichwort: alter weisser Mann). Gerade in den östlichen Bundesländern wählen die Senioren überproportional die Linke und die Linke verliert leider bei den jüngeren und mittleren Wählergruppen stimmen, zumal die Stammwähler der Linke bei den Senioren halt versterben.
Weiter würde ich differenzieren wollen zwischen städtischen, ländlichen, östlichen und westlichen Regionen. In Regionen mit fast gar keinen Migranten erhält die AFD im Verhältnis die meisten Stimmen mit ihrer Fremdenfeindlichkeit und auch in der Stadt schneidet die AFD dort, wo weniger Migranten leben, jeweils besser ab. Grund: Fremdenangst.
Am besten, man schaut sich die statistischen Ergebnisse der AFD-Wähler, der Wechselwähler, der mobilisierten Nichtwähler etc. an .... Die Schuld für die AFD "linken" Parteien" und einer Politik für Rechte von Minderheiten zu geben, was auch immer Du unter "Linke" verstehst (weder Grüne noch SPD fallen in ihrer Gesamtheit darunter, nur mit einzelnen Gruppierungen), finde ich eine zu durchsichtige, zu allgemeine Erklärung bzw. Ideologie, um einfach nur von der Verantwortung der Regierenden für eine ungerechte Vermögensverteilung und ungerechte Sozialpolitik abzulenken.
Mal ganz abgesehen davon, dass Frauen in der Aufzählung von Minderheiten komplett fehl am Platz sind, weil sie nämlich aufgrund der längeren Lebenserwartung die Mehrheit in DE bilden (2 Millionen mehr Frauen als Männer, d.h. Frauenpolitik ist keine Minderheitenpolitik !), würde ich zur Erklärung, weshalb die AFD auch Wählerstimmen von Arbeitern bekommt, in erster Linie die Hartz IV Gesetzgebung (unter SPD-Grüne begonnen, mit CDU-SPD) fortgeführt), die ungerechte Steuerpolitik unter SPD-Grüne, die Zunahme prekärer Jobs sowie die wachsende Vermögensungleichheit anführen, aufgrund dessen enttäuschte Arbeiterwähler von der SPD zur AFD wechselten oder zur Linke. Diese kritisierte zusammen mit den Gewerkschaften die ungerechte Sozialpolitik, was aber halt zur Aufklärung nicht ausreicht, weil die Migranten (wie früher die Juden) als Sündenböcke herhalten und nationalistische Ideen als Erklärung dienen. (wie: die EU blutet DE aus, DE finanziert Gr oder den Süden etc.). Ich sehe es ähnlich wie Mikala.
Ausserdem ist es falsch zu glauben, die AFD würde unter den Senioren mehr Stimmen mobilisieren als unter den anderen Altersgruppen (Stichwort: alter weisser Mann). Gerade in den östlichen Bundesländern wählen die Senioren überproportional die Linke und die Linke verliert leider bei den jüngeren und mittleren Wählergruppen stimmen, zumal die Stammwähler der Linke bei den Senioren halt versterben.
Weiter würde ich differenzieren wollen zwischen städtischen, ländlichen, östlichen und westlichen Regionen. Gerade in Regionen mit fast gar keinen Migranten erhält die AFD im Verhältnis die meisten Stimmen mit ihrer Fremdenfeindlichkeit und auch in der Stadt schneidet die AFD dort, wo weniger Migranten leben, jeweils besser ab. Grund: Fremdenangst.
Am besten, man schaut sich die statistischen Ergebnisse der AFD-Wähler, der Wechselwähler, der mobilisierten Nichtwähler etc. an .... Die Schuld für die AFD "linken" Parteien" und einer Politik für Rechte von Minderheiten zu geben, was auch immer Du darunter verstehst (weder Grüne noch SPD fallen in ihrer Gesamtheit darunter, nur mit einzelnen Gruppierungen), finde ich eine zu durchsichtige, zu allgemeine Erklärung bzw. Ideologie, um einfach nur von der Verantwortung der Regierenden für eine ungerechte Vermögensverteilung und ungerechte Sozialpolitik abzulenken.
danke sehr einleuchtend,
trotzdem würde ich Schwarzfahrer zum Teil zustimmen. Ich kann mir gut vorstellen, das der ein oder andere ältere weisse Mann das Gefühl hat, wenn er keiner Minderheit angehört, kümmert sich niemand um seine Belange. Ausser die AfD.
trotzdem würde ich Schwarzfahrer zum Teil zustimmen. Ich kann mir gut vorstellen, das der ein oder andere ältere weisse Mann das Gefühl hat, wenn er keiner Minderheit angehört, kümmert sich niemand um seine Belange. Ausser die AfD.
Senioren haben hauptsächlich mehr Angst vor Überfällen und Einbrüchen als andere Altersgruppen, was sich mit der Meinung verknüpft, dass Migranten eher Straftaten begehen. Beides zusammen lässt solche Wählergruppen hauptsächlich von der CDU zur AFD wechseln, weniger von der Linke zur AFD, weil die vorher schon nicht die Linke wählten.
trotzdem würde ich Schwarzfahrer zum Teil zustimmen. Ich kann mir gut vorstellen, das der ein oder andere ältere weisse Mann das Gefühl hat, wenn er keiner Minderheit angehört, kümmert sich niemand um seine Belange. Ausser die AfD.
Es ist womöglich auch der Gegensatz von Globalisierungsbefürwortern und solchen, die auf nationale Identität setzen.
mir ging es hauptsächlich um das von Schwarzfahrer beschriebene Gefühl, eben keiner Minderheit anzugehören.
Ich sehe nicht, dass Minderheiten wesentliche Vorteile verschafft werden.
Es werden lediglich Nachteile abgebaut.
Wer etwas dagegen hat, kann nicht mit meinem Mitgefühl rechnen.
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