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Alt 05.10.2016, 15:34   #4361
Faton
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Registriert seit: 13.10.2008
Beiträge: 176
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
In (meinem) bisherigen sozialen Engagement kann ich persönlich kein Wirken von Gott erkennen. Wer es tut, sich sozial engagiert, macht es in meinen Augen aus rein diesseitigen Bedürfnissen heraus und je genauer er diese und sich kennt, umso besser vermag er anderen und der Umwelt zu helfen in der Regel.
Natürlich geht es beim sozialen Engagement um diesseitige Bedürfnisse, volle Zustimmung. (Beim Glauben an ein Jenseits bin ich im übrigen auch ein Zweifler und behalte mir vor dahingehend noch eine Weile unentschlossen zu bleiben).
Da es dir bei deinem sozialen Engagement aber nicht nur um deine eigenen Bedürfnisse (z.B. Selbstbestätigung, finanzielle Vorteile) sondern auch/insbesondere um das Wohl anderer geht, schwingt da meiner Ansicht nach doch ein gesundes Maß an Nächstenliebe mit. Nach meiner Auffassung "Gott ist die Liebe" handelt es sich demnach doch um ein ganz alltägliches Beispiel wie Gott/ die Liebe wirkt.


Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Die Theologin Jutta Ranke-Heinemann fragte sich, wie man von einem Gott der Liebe sprechen könne, der seinen Sohn am Kreuz sterben lässt: "Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösem Steinzeitmuster."
Ich bin thelogisch gesehen kein Profi, aber die Liebe kommt meiner Lesart nach in dem Moment wieder ins Spiel, in dem der Gekreuzigte selbst nicht auf Rache aus ist, sondern die Sünde der Täter auf sich nimmt. Damit wären wir dann bei der Vergebung, die zum komplexesten Teil der Liebe gehört. Wenn ich sage ich glaube an die Liebe muss ich gleichzeitig sagen ich bin ein echter Fan von Vergebung. Vergebung hätte auch in unserer Welt die Power um Wunder zu bewirken... wenn wir/ die verantwortlichen in der Welt ihr eine Chance gäben

Das zeigt auch, dass ich Gott/ die Liebe nicht für allmächtig halte im Sinne "Er/ Sie kann zu jeder Zeit nach belieben Wunder wirken". Das geht aus meiner Sicht auch deshalb nicht, weil Er/Sie ja nicht als Wesen existiert und frei nach Laune die Geschicke der Dinge besimmt. Aber es gibt die Liebe in uns allen. Das, was sie bewirken kann verstehe ich eher als Potential, denn als Allmacht.
Faton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2016, 18:18   #4362
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.366
Zitat:
Zitat von Faton Beitrag anzeigen
.....
Da es dir bei deinem sozialen Engagement aber nicht nur um deine eigenen Bedürfnisse (z.B. Selbstbestätigung, finanzielle Vorteile) sondern auch/insbesondere um das Wohl anderer geht, schwingt da meiner Ansicht nach doch ein gesundes Maß an Nächstenliebe mit. Nach meiner Auffassung "Gott ist die Liebe" handelt es sich demnach doch um ein ganz alltägliches Beispiel wie Gott/ die Liebe wirkt.
.......
Soweit ich Dich richtig verstehe, bezeichnest Du Eigenschaften des Menschen, wie seine Nächstenliebe, als Beispiele für das Wirken von Gott. D.h. bei einem Narzissten, wo die Selbstliebe in der Persönlichkeit dominiert, würde die Nächstenliebe (Gott) fehlen, bei einem Altruisten (Selbstlose Persönlichkeit), hingegen die Nächstenliebe (Gott) vorherrschen. "Gott ist die Liebe" definiert Gott also durch die Art der Beziehung zwischen den Menschen. Meine Kritik an dem Konzept wäre, dass die Verhältnisse der Menschen und ihr soziales Handeln weitgehend durch wirtschaftliche Zwänge objektiv, unabhängig vom freien Willen einzelner regelhaft bestimmt sind.

Nachdenkenswert finde ich auch, was Freud kulturkritisch über die Nächstenliebe schreibt, aus ganz anderem Blickwinkel:
"Das Gebot »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst« ist die stärkste Abwehr der menschlichen Aggression und ein ausgezeichnetes Beispiel für das unpsychologische Vorgehen des Kultur-Über-Ichs. Das Gebot ist undurchführbar; eine so großartige Inflation der Liebe kann nur deren Wert herabsetzen, nicht die Not beseitigen. Die Kultur vernachlässigt all das; sie mahnt nur, je schwerer die Befolgung der Vorschrift ist, desto verdienstvoller ist sie. Allein wer in der gegenwärtigen Kultur eine solche Vorschrift einhält, setzt sich nur in Nachteil gegen den, der sich über sie hinaussetzt. Wie gewaltig muß das Kulturhindernis der Aggression sein, wenn die Abwehr derselben ebenso unglücklich machen kann wie die Aggression selbst! Die sogenannte natürliche Ethik hat hier nichts zu bieten außer der narzißtischen Befriedigung, sich für besser halten zu dürfen, als die anderen sind. Die Ethik, die sich an die Religion anlehnt, läßt hier ihre Versprechungen eines besseren Jenseits eingreifen. Ich meine, solange sich die Tugend nicht schon auf Erden lohnt, wird die Ethik vergeblich predigen. Es scheint auch mir unzweifelhaft, daß eine reale Veränderung in den Beziehungen der Menschen zum Besitz hier mehr Abhilfe bringen wird als jedes ethische Gebot; "
Unbehagen in der Kultur

Zitat:
Zitat von Faton Beitrag anzeigen
Ich bin thelogisch gesehen kein Profi, aber die Liebe kommt meiner Lesart nach in dem Moment wieder ins Spiel, in dem der Gekreuzigte selbst nicht auf Rache aus ist, sondern die Sünde der Täter auf sich nimmt. Damit wären wir dann bei der Vergebung, die zum komplexesten Teil der Liebe gehört. Wenn ich sage ich glaube an die Liebe muss ich gleichzeitig sagen ich bin ein echter Fan von Vergebung. Vergebung hätte auch in unserer Welt die Power um Wunder zu bewirken... wenn wir/ die verantwortlichen in der Welt ihr eine Chance gäben

Das zeigt auch, dass ich Gott/ die Liebe nicht für allmächtig halte im Sinne "Er/ Sie kann zu jeder Zeit nach belieben Wunder wirken". Das geht aus meiner Sicht auch deshalb nicht, weil Er/Sie ja nicht als Wesen existiert und frei nach Laune die Geschicke der Dinge besimmt. Aber es gibt die Liebe in uns allen. Das, was sie bewirken kann verstehe ich eher als Potential, denn als Allmacht.
Danke für Deine Ausführungen. Weshalb geben die Verantwortlichen in der Welt der Vergebung und der Nächstenliebe keine Chance? Ist die menschliche Natur zu egoistisch, zu narzisstisch?
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2016, 23:02   #4363
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 23.023
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Glauben hat für mich die Bedeutung: von der Wahrheit einer Sache überzeugt zu sein.
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Bei mir ist das z.B. nicht so.
Zitat:
Zitat von maotzedong Beitrag anzeigen
Ist bspw. auch nicht meine Ansicht.
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Die Frage ist doch eher, was machst du mit dem Menschen die das gar nicht interessiert?
Ich denke, dass zumindest die großen Weltreligionen des Christentums, des Islams und des Judentums sehr wohl der Ansicht sind, ihre jeweiliger Glaube sei wahr. Ihre Theologen studieren den Glauben auf Universitäten, sie legen Prüfungen ab, Geistliche brüten jahrelang über Detailfragen und Verfassen theologische Aufsätze für Fachzeitschriften. Sie haben anders denkende Kollegen teilweise umbringen lassen, als das noch möglich war. In Deutschland verlor die Theologieprofessorin Uta Ranke-Heinemann ihren Lehrstuhl, weil sie behauptete, die Unversehrtheit von Marias Jungfernhäutchen sei im übertragenen Sinne zu verstehen. Und so weiter.

Daraus schließe ich, dass hier durchaus der Anspruch auf eine Wahrheit besteht. Und diesen Anspruch finde ich auch richtig. Es wäre ja noch schöner, wenn die Religionen den Menschen teils sehr drastische Einschränkungen und Strafen auferlegen, und gleichzeitig erklärten, ob ihr Glaube wahr ist, interessiere sie nicht.

Das muss man sich mal plastisch ausmalen! Schaut mal auf eine mit dem Christentum verwandte Religion, den Islam. Da fällt ein kritischer Blick vielleicht leichter als bei der eigenen Religion. Dort wird in manchen Ländern der Abfall von Glauben mit dem Tode bestraft. Gleichgeschlechtlich liebende Männer werden an Baukränen aufgehängt und tagelang hängen gelassen. Der unzeitige Verlust eines Jungfernhäutchens kann ein soziales Leben zerstören; es gibt Chirurgen, die auf die Rekonstruktion des Jungfernhäutchens spezialisiert sind. Raif Badawi wird, wenn es nach dem Willen seiner Richter geht, vor unseren Augen mit Stöcken totgeschlagen, immer freitags vor der Moschee.

Im orthodoxen Judentum studieren junge Männer 10 Jahre lang die Tora, während ihre Frauen mit Mitte 20 bereits ihr zehntes Kind bekommen. Verhütung ist verboten. Demokratie wird strikt abgelehnt, da nur die Gebote Gottes legitime Gesetze darstellen können. Millionen von Juden starben aufgrund ihres Glaubensbekenntnisses allein in der jüngsten Geschichte.

Geht es da nicht zu weit, wenn man die Überzeugung von der Wahrheit eines Glaubens zur Nebensache erklärt? Für mich ist das ein sehr schwieriger Gedanke.

Grüße,
Arne
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2016, 23:10   #4364
maotzedong
Szenekenner
 
Benutzerbild von maotzedong
 
Registriert seit: 25.11.2011
Beiträge: 1.000
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich denke, dass zumindest die großen Weltreligionen des Christentums, des Islams und des Judentums sehr wohl der Ansicht sind, ihre jeweiliger Glaube sei wahr.

Ihre Theologen studieren den Glauben auf Universitäten, sie legen Prüfungen ab, Geistliche brüten jahrelang über Detailfragen und Verfassen theologische Aufsätze für Fachzeitschriften.

Geht es da nicht zu weit, wenn man die Überzeugung von der Wahrheit eines Glaubens zur Nebensache erklärt? Für mich ist das ein sehr schwieriger Gedanke.

Grüße,
Arne


Sie legen auch Prüfungen in der Systemtischen Theologie ab. Hierbei geht es um die kritische Reflexion des Glaubens und der Glaubensinhalte. Allein in diesem Fachbereich ist es üblich mehrmals den eigenen Glauben zu hinterfragen und die Richtigkeit der Texte anzuzweifeln.


Deine Beispiele sind zuhauf Beispiele der katholischen Kirche (deren Ansichten ich zum größten Teil auch für mittelalterlich halte ).
maotzedong ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2016, 23:37   #4365
zappa
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Das muss man sich mal plastisch ausmalen! Schaut mal auf eine mit dem Christentum verwandte Religion, den Islam. Da fällt ein kritischer Blick vielleicht leichter als bei der eigenen Religion. Dort wird in manchen Ländern der Abfall von Glauben mit dem Tode bestraft. Gleichgeschlechtlich liebende Männer werden an Baukränen aufgehängt und tagelang hängen gelassen.
Was ist denn, Bitteschön, die "eigene" Religion?

Und: Den Islam gibt es auch bei "uns". Und da passiert das wohl eher selten ...

Es ist demzufolge auch, wenn nicht sogar eher, eine Frage des Entwicklungsniveaus des Landes und nicht allein der Religion, ob so etwas passiert, auch wenn die Wurzeln religiös sind.
  Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2016, 23:51   #4366
LidlRacer
Szenekenner
 
Benutzerbild von LidlRacer
 
Registriert seit: 01.02.2008
Beiträge: 18.663
Zitat:
Zitat von zappa Beitrag anzeigen
Was ist denn, Bitteschön, die "eigene" Religion?
Hast Du mehrere?
LidlRacer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2016, 00:12   #4367
zappa
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
Hast Du mehrere?
"Haben" gar nicht, kennen recht viel.
  Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2016, 08:01   #4368
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.798
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Geht es da nicht zu weit, wenn man die Überzeugung von der Wahrheit eines Glaubens zur Nebensache erklärt? Für mich ist das ein sehr schwieriger Gedanke.

Grüße,
Arne

Für dich ist doch Religion eh nicht wahr. Also ich kann nicht nachvollziehen was dich da bedrückt.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
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