Guten Morgen, guten Mittag!
OK, ich hatte befürchtet, dass die Zeiten etwas ernüchternd ausfallen werden, aber es tut ja doch immer etwas weh, die Dinge in konkreten Zahlen vor Augen geführt zu bekommen. Aber da ich es gestern angekündigt habe, werde ich die Hosen herunterlassen.
Aber halt! Zuvor will ich (vor allem für die werten Leserinnen dieses unnötigen Blog) noch loswerden, dass heute und morgen Essen ein extrem gutes Pflaster zur Aufbesserung des Selbstbewusstseins von mittelalten, mittelfetten Durchschnittsfrauen sein dürfte.
Denn was sah ich auf der Vespa auf dem kurzen Weg ins Freibad? Jawohl, die Messe "Schweißen und Schneiden" findet hier gerade statt, noch bis morgen!
Laut Beschreibung trifft sich auf der "Schweißen und Schneiden" die internationale Fachwelt der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik.
Sie sei der Treffpunkt für Experten und Top-Entscheider aus aller Herren Länder, bündele sämtliche Marktführer an einem Platz und bilde wie keine andere Branchenschau die komplette Wertschöpfungskette mit einem lückenlosen und innovativen Angebot an Maschinen, Produkten, Verfahren sowie Dienstleistungen ab.
Und was hat das mit dem Selbstbewusstsein der deutschen Durchschnittsfrau zu tun, fragt ihr euch? Ist doch klar: Die Besucher dieser Messe sind zu 95% männlich. Viele davon haben gute Laune, weil sie mal für ein paar Tage von zu Hause weg sind und sich womöglich von nörgelnden Kinder und Ehefrauen erholen. Dafür genießen sie es, über Tag über die Weltmesse des Schneidens und Schweißens zu flanieren und sich abends vielleicht noch im Kollegenkreis zu betrinken und die Schönheiten des Zentrums der Welt zu erkunden.
Und als ich da vorhin, leider mehr als leicht bekleidet, weil's ins Essen nur 17 Grad hat, vorbeifuhr, stellte ich mir vor, dass es super wäre, als Frau über die Messe zu laufen. All eyes on me!, könnte das Motto dann dort heißen und dafür müsste man wohl nicht mehr tun, als das unspektakuläre Outfit zu tragen, mit dem ich gestern durch die Wartburg flanierte. Echt nichts besonderes, ein rosa Röckchen, ein weißes Hemdchen durch den man den BH sieht und schwarze Gitzer-Flipflops. Mehr dürfte nicht nötig sein, um zwischen den wenigen Business-Frauen, die dort zu finden sind, aufzufallen. Zur Not könnte man beim Gehen die Hüften etwas zum Einsatz bringen, um den Arsch etwas mehr zur Geltung zu bringen. Und dabei würde ich, wenn mich einer fragt, was ich denn hier so treibe, noch mit meinem umfassenden Fachwissen über das Schweißen beeindrucken, indem ich davon fasele, dass ich vor allem wegen der neuesten Entwicklungen im Bereich des Rührreibschweißens hier bin. (Das kenne ich vom Liebsten.
)
Soviel von meinen Gedanken auf dem Weg zum Schwimmen. Jaja, ich weiß, dass es sich in Zeiten von "me too" nicht ziemt, solche alten Stereotypen zu bedienen. Aber wisst ihr was? Scheiß drauf! Ich habe einfach Spaß an solchen Gedankenspielereien und halte mich trotzdem für eine einigermaßen emanzipierte Frau. Wer's anders sieht, dem sei das unbenommen.
So, genug gezaudert und abgelenkt, jetzt zum Schwimmen!
Das "Progrämmchen" von keko lautete wie folgt:
400 ein, verschiedene Lagen
400 Beine, locker
10 x 100, alle 2:00 ab
5 x 400, alle 8:00 ab
200 aus
Ich habe gleich zu Beginn ein bisschen gepfuscht, indem ich die Beine auf das Ende der Einheit verschob, weil ich ahnte, dass die Zeit knapp wird, denn in dieser letzten Öffnungswoche des Freibades haben die von 11 bis 16 Uhr eine lange Mittagspause und ich war erst recht spät da.
keko berichtete, dass ich, als ich den Plan vor Jahren schon mal geschwommen bin, die 100er zwischen 1:31 und 1:35 geschwommen bin. Es war mir klar, dass ich das heute nicht schaffen werde. So bin ich sie heute geschwommen:
1:36,9
1:38,4
1:38,5
1:37,1
1:39,2
1:39,6
1:39,1
1:40,7 (Ahhh! 1:40!
)
1:39,5
1:40,6
Ich bin dann 100 locker geschwommen und bin die 400er dann einigermaßen ruhig angegangen, in der Hoffnung, sie zumindest im Tempo des ersten gleichmäßig schwimmen zu können. Leider weit gefehlt! Die geringe Tempostabilität innerhalb der Serie hat mich doch etwas ernüchtert:
7:08,3
7:10,9
7:13,6
7:20,1
7:16,9
keko hat mir auch die Zeiten der 400er von damals mitgeteilt, mit dem Hinweis, dass damals die Vorgabe auch ein hohes Tempo war. Ich war die ersten beiden im Wasserschatten (vermutlich von Markus) in 5:55 und 6:01 geschwommen, die restlichen drei dann alleine in 6:17, 6:21 und 6:23.
Naja, so sieht es jetzt halt aus, etwas anders, aber vielleicht kann ich in der kurzen Zeit ja noch ein bisschen was erreichen.
Ich freue mich jedenfalls auf das Training.
Heute Abend gehe ich noch mal Schwimmen, aber nur kurz, es ist das Vereinstraining und wir haben ja nur eine Stunde Wasserzeit.
Für heute erst mal herzliche Grüße!
J., etwas müde.