Oha!
Ich dachte heute Nacht daran, dir bei deiner Amoklauferei Gesellschaft zu leisten.
Gequassel nebenan kann ich grad noch ab, aber ich knn nachts mein Schlafzimmerfesnter nimmer offen lassen, weil da die halbe Nacht irgendne Töle kläfft.
Da gibts für mich nix, was drüber stünde auf der Nerv-Skala.
Insgesamt iss die neue Location schon NOCH ruhiger als die alte, aber das Gekläffe nachts treibt mich die Wände hoch.
Ich befürchte, ich muss das Schicevieh (wohlwissend, das kein Hund dieser Welt als Kläffer geboren wird;- nutzt aber nix) einer rituellen Sprengmassnahme unterziehen.
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Ja, sybenwurz, genau so ist es! Das Viech muss gesprengt werden! Aber warte damit, bis ich die allergrößte Nervenstrapaze vorher dran festgebunden habe: unseren neuen Krankenpflegeschüler Hagen. Er ist die absolute Katastrophe und ich könnte ausrasten, wenn er den Mund aufmacht. Den macht er leider ununterbrochen auf, um seinen Senf zu absolut allem dazu zu geben. Sehr wertvoll waren auch seine professionellen Einschätzungen, die er zu den Patienten nach der Teilnahme an meiner Gesprächsgruppe geäußert hat. Der ersten psychiatrischen Gesprächsgruppe seines Lebens übrigens...
Zum Thema kläffende Tölen hier noch ein Anekdötchen aus meinem Leben:
Es begab sich, dass ich in meiner frühen Adoleszenz viele Nachtschichten im Altenheim schieben musste, weil ich über meine Verhältnisse lebte, indem ich damals zwei Pferde und einen Hund mein Eigen nannte. Oder war das die Zeit, als ich das zweite Pferd noch nicht hatte, dafür aber auch noch keinen Beruf, sondern Studentin war? Egal, ich hatte wenig Kohle und habe nachts im Altenheim geschuftet, um dann morgens tot ins Bett zu fallen, nachdem ich mit Erik, meinem Hund, noch eine Stunde oder so draußen war. Das war dann in etwa die Zeit, in der die Mütter ihre Kinder in der direkt neben unserem Haus liegenden Kindertagesstätte abgaben. Zum Glück war die schreiende Meute dann meistens immer erst mal eine ganze Weile drinnen beschäftigt, bevor sie lärmend den Außenbereich unsicher machten und zum Glück habe ich ja einen guten Schlaf, so dass das Kindergeplärre mich nicht weiter störte.
Was aber gar nicht ging, war die Drecks-Töle, die eine von den Müttern jeden verdammten Morgen vor dem Kindergarten anband, um sie dann dort eine halbe Ewigkeit hysterisch kläffen zu lassen. Keine Ahnung, was sie da drin so lange trieb, vielleicht hatte sie eine Affäre mit einer Erzieherin und man traf sich für ein morgendliches Schäferstündchen im Abstellraum, jedenfalls war sie mindestens eine halbe Stunde da drinnen, während andere Mütter ruckzuck wieder draußen waren.
Vermutlich hätte das Kläffen mich noch nicht mal so gestört, was aber selbst ich mit meinem Totenschlaf nicht ignorieren konnte, war das Antwort-Geknurre von Erik. Dem unerzogenen Köter konnte ich das nicht abgewöhnen. Nachdem ich ihm das Antwort-Bellen abgewöhnt hatte, knurrte er beharrlich. Und laut grollend, weil so ein Dobermann-Körper ja ein ausreichend großer Resonanzkörper ist, um richtig Terror zu machen.
Irgendwann, nach vielen Wochen, habe ich mich zur Gegenwehr entschlossen. Ich habe einen hübschen Zettel vorbereitet, den ich, kaum dass die Kläffköter-Mutter in der Tagesstätte verschwunden war, mit einem Band dem Viech um den Hals band. Dann schnell weg und vom Fenster aus beobachtet, was passiert. Der Hund hat den Zettel erwartungsgemäß ignoriert, weil er ja mit kläffen beschäftigt war. Als die Mutter Jahre später wieder raus kam, war meine Freude groß, denn selbst aus dem zweiten Stock sah ich ihre Empörung als sie las:
Wenn Sie Ihre Scheiß-Töle noch einmal hier anbinden und ihr Drecks-Gekläffe meinen wohlverdienten Schlaf stört, drehe ich ihr beim nächsten Mal den Hals um!
Oder so ähnlich, wörtlich weiß ich es nicht mehr, aber von Hals umdrehen war schon die Rede.
Was soll ich sagen? Es war ein voller Erfolg. Der Köter wurde fortan an der Straße oben angebunden und war damit offenbar weit genug weg, als dass mein eigenes Mistviech mich weiter terrorisiert hätte.
Ungelöst blieb leider das Problem mit der Kirche, die ca. 150 m entfernt mit stündlichem und halbstündlichem Geläut ihr Unwesen trieb. Aber ob ihr es glaubt oder nicht: Als radikal Nicht-Gläubige und ausgeprägte Kirchenhasserin habe ich tatsächlich über blasphemische Graffiti-Schmiereien nachgedacht. Die Graffiti-Schmierereien habe ich mir dann aber doch für Pelz-Geschäfte und ihre Auslagen aufgespart. Hach, wilde Jugendzeit...
Auf bald!
J., eigentlich ganz zahm und eigentlich auch keine Hundehasserin.
Judith, ich glaube, du müsstest mal in einem Großraumbüro sitzen. Da gibt es zwar keine Rigipswände, aber eigene Bilder selber aufhängen wird noch etwas schwieriger
Ich wünsche dir drei gute Wettkämpfe dieses Wochenende und wünsche dir, dass die sub 49 klappen!
Au ja, komm mich mal besuchen - 40er-Großraumbüro ...
Gestern hat mich mein Chef mit einer Besprechung am Arbeitsplatz in den Wahnsinn getrieben. Es war so schlimm, daß ich mir die Kopfhörer aufgesetzt hab und die einzige Musik abgespielt habe, die auf meinem Rechner drauf war - Karnevals-Musik
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Das Viech muss gesprengt werden! Aber warte damit, bis ich die allergrößte Nervenstrapaze vorher dran festgebunden habe: unseren neuen Krankenpflegeschüler Hagen.
Na aber also;- ich muss doch sehr bitten!
So ne thermische Blitzbehandlung hat doch jeder für sich alleine verdient...
Die Nervensägen haben dann für später hoffentlich ne eigene Ecke für sich im Fegefeuer, wo sie sich dann gegenseitig auf die Nüsse gehen können, während sie schonend durchgebrutzelt werden...
Apropos: iss wahrscheinlich irgendwann in den Zeitraum gefallen, als du Pelzgeschäfte geschändet hast, dass n Kumpel von mir, bekennender Hundehasser, ne Nachbarin böse verblüfft hat, nachdem er ihr nicht wie üblich nen bösen Kommentar zu ihrer Töle ins Ohr geschoben hat, sondern ausgiebig die Qualitäten des nervigen Hündchens lobte und mit den Worten schloss "n paar Kartöffelchen dazu und ne sämige Sosse..."
Könnt mir heute noch vor Lachen die Schenkel wundklopfen, wenn ich an ihr Gesicht denke...
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Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
...nachdem er ihr nicht wie üblich nen bösen Kommentar zu ihrer Töle ins Ohr geschoben hat, sondern ausgiebig die Qualitäten des nervigen Hündchens lobte und mit den Worten schloss "n paar Kartöffelchen dazu und ne sämige Sosse..."
Könnt mir heute noch vor Lachen die Schenkel wundklopfen, wenn ich an ihr Gesicht denke...
Obacht Wurzi, solche Späßchen kommen bei Vegetariern gar nicht gut an. Da gibt es klare Grenzen: Sprengen wird geheimhin goutiert, aber Verzehr ist absolut verpönt, auch mit Kartöffelkes.