Zitat:
Zitat von Zarathustra
Gott als jenseitiges Wesen ist nicht Gegenstand empirischer Wissenschaft
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Handelt es sich hier um einen rhetorischen Trick?
Es wird suggeriert, Gott wäre ein jenseitiges Wesen. Aber
diese Eigenschaft steht auf dem Prüfstand und liegt als Ergebnis überhaupt nicht vor. Deswegen kann diese Eigenschaft nicht verwendet werden, um die Bedingungen der Prüfung festzulegen, etwa, ob diese nach wissenschaftlichen Methoden zu erfolgen hätte. Die Behauptung, dass diese Methoden ungeeignet wären, wurde überhaupt nicht belegt.
Erst wenn die Jenseitigkeit bewiesen wurde, und erst wenn zusätzlich bewiesen wurde, dass die Wissenschaft dafür ungeeignet wäre, kann man die Wissenschaft ausschließen.
Auch die geheimnisvolle Ankündigung, Wissenschaft würde sich auf Raum und Zeit beschränken, ist unbelegt. Wissenschaft schreitet voran. Niemand weiß, wo die Grenze ist und ob überhaupt eine Grenze existiert. Es ist weiterhin unbewiesen, dass Gott sich immer brav hinter einer Grenzmauer bewegen würde und für uns unerreichbar sei.
Die Bibel spricht von einem Gott, der
innerhalb unserer Welt erscheint und in ihr persönlich aktiv wird. Gegenstände, die von Gott persönlich berührt wurden (Hautkontakt), werden im Petersdom ausgestellt.
Es ist weiterhin ein Trick, zu behaupten, die Bibel spräche von einem jenseitigen Gott, und folglich müsse dieser jenseitige Gott untersucht werden. Stattdessen sprechen irdische Autoren. Gegenstand der Untersuchung ist also nicht der
jenseitige Gott, sondern die
irdischen Autoren und ihre irdischen Aussagen.
Wenn ich aussage, dass mich ein UFO ins Jenseits entführt hätte, dann kann ich eine Untersuchung nicht dadurch verhindern, indem ich behaupte, die Angelegenheit wäre nicht irdisch. Meine
Behauptung ist irdisch, deswegen wird sie irdisch untersucht. Vielleicht bin ich verrückt? Das wäre eine rein irdisches Phänomen. Es geht ja nicht darum, wie das Jenseits aussieht, sondern darum, ob die irdische Behauptung über das irdische Auftauchen des UFOs zutrifft.
Niemand würde damit beginnen, das jenseitige UFO zu untersuchen und dessen Eigenschaften zu beschreiben. Das wäre völlig albern. Käme ich zum dem Urteil, das UFO bestünde im Wesenskern unfehlbar aus einer Dreifaltigkeit, müsste man mich einer „peinlichen Befragung“ unterziehen (möglicherweise mit Einlauf).
Das Jenseits ist für uns nicht relevant. Relevant ist, was uns erreichen und tangieren kann. Deswegen sind Betrachtungen über ein unerreichbares Jenseits ohne Bedeutung. Bedeutung erhält es durch die Wechselwirkung mit uns. Deswegen sind Methoden, die diese Wechselwirkungen untersuchen, ganz besonders gut geeignet.