Ja, so unterschiedlich kann man Sachen sehen. Ich finde es traurig, und hoffe, daß irgendwann eine Generation mit mehr Selbstbewußtsein folgt.
Das sehe ich auch anders: jeder kann dort seine Tradition und Herkunft pflegen, und trotzdem entsteht ein Zusammenhalt (sicher nicht für alle, aber für einen großen Teil der Bevölkerung) aus dem gemeinsamen Verständnis, Amerikaner zu sein, u.a. von Kindheit aus geprägt durch die (mit hiesigen Augen z.T. lächerlich wirkenden) schulischen Ritualen mit Verfassung, Fahne, Hymne, etc. Mal sheen, wie lange dies noch bestehen bleibt in einer Zeit, in der Identitätspolitik die Bevölkerung in viele kleine Minderheiten zersplittert und damit das Verbindende in den Hintergrund rückt.
Hast du schon mal in diversen neighborhoods gelebt, gated communities evtl gar?
Hispanics, Chinese people and so on kennengelernt?
Der amerikanische Traum ist im wesentlichen für WASPs, ansonsten sind die schlimmer rassistisch und standesdünkelig als sonstwer.
Gerade eine Woche die amerikanischen gasteltern meines Sohnes dagehabt.
Sehr liebenswert, aber siehe oben.
Ich finde es kindisch, bei der Frage nach der Verfassungstreue dieser politischen Bewegung, die sich in der AfD organisiert und nach politischer Macht strebt, über das Parteiprogramm zu beurteilen.
Gilt dies nur für die AfD? Wenn ja, was sind die Kriterien für eine solche Sonderbetrachtung?
Oder gilt es für alle Parteien: ihre Verfassungstreue sollte nicht anhand des Parteiprogramms und der konkret eingebrachten Gesetzesvorschläge, sondern anhand der Aussagen einzelner Mitglieder und der daraus angenommenen Hintergedanken und geheimen Ziele beurteilt werden?
Eine solche Herangehensweise ähnelt für mich der Denkweise, die den Grünen oder Linken insgesamt geheime Pläne zum "Bevölkerungsaustausch" unterstellt, bloß weil einige eine höchst naive Migrationspolitik fordern. Oder die Annahme, daß BSW den Kommunismus anstrebt angesichts der Vita von Sahra Wagenknecht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Hast du schon mal in diversen neighborhoods gelebt, gated communities evtl gar?
Hispanics, Chinese people and so on kennengelernt?
Der amerikanische Traum ist im wesentlichen für WASPs, ansonsten sind die schlimmer rassistisch und standesdünkelig als sonstwer.
Gerade eine Woche die amerikanischen gasteltern meines Sohnes dagehabt.
Sehr liebenswert, aber siehe oben.
Ich habe die USA schwerpunktmäßig in den 90-ern kennengelernt. Damals hat nach meinem Eindruck die Gemeinsamkeit für weite Teile der Bevölkerung (natürich auch damals nicht für alle) noch halbwegs funktioniert, wie lange Zeit davor. Daß dies immer mehr verloren geht, halte ich u.a. für ein Produkt des zunehmenden und zerstörerischen Einflusses der Identitätspolitik, die immer das Trennende hervorhebt. Kann sein, daß damit die USA auch zu einem Beispiel von gescheiterter Koexistenz von unterschiedlichen Kulturen wird. Wäre schade, aber es würde denjenigen Recht geben, die ihr für Rassisten haltet, weil sie die Risiken in beliebigen Mischungen von Kulturen sehen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Oder gilt es für alle Parteien: ihre Verfassungstreue sollte nicht anhand des Parteiprogramms und der konkret eingebrachten Gesetzesvorschläge, sondern anhand der Aussagen einzelner Mitglieder und der daraus angenommenen Hintergedanken und geheimen Ziele beurteilt werden?
Es sind eben nicht einzelne Mitglieder.
Es gibt eine rechtsextreme, verfassungsfeindliche Szene, welche die vergleichsweise harmlos eingekleidete AfD nutzt, um politische Macht in unserem Staat zu bekommen.
Ja, so unterschiedlich kann man Sachen sehen. Ich finde es traurig, und hoffe, daß irgendwann eine Generation mit mehr Selbstbewußtsein folgt.
Das sehe ich auch anders: jeder kann dort seine Tradition und Herkunft pflegen, und trotzdem entsteht ein Zusammenhalt (sicher nicht für alle, aber für einen großen Teil der Bevölkerung) aus dem gemeinsamen Verständnis, Amerikaner zu sein, u.a. von Kindheit aus geprägt durch die (mit hiesigen Augen z.T. lächerlich wirkenden) schulischen Ritualen mit Verfassung, Fahne, Hymne, etc. Mal sheen, wie lange dies noch bestehen bleibt in einer Zeit, in der Identitätspolitik die Bevölkerung in viele kleine Minderheiten zersplittert und damit das Verbindende in den Hintergrund rückt.
Mir ging es um deinen Satz 'Es gibt selten die "Wirklichkeit", daß stark unterschiedliche Kulturen sich dauerhaft vertragen, ohne daß entweder die eine an die andere, oder alle zusammen an eine gemeinsame Kultur sich assimilieren (z.B. USA).'
der in meinen Augen suggeriert, dass mulitkulturelle Populationen dauerhaft nicht stabil seinen können. Daher habe ich die USA gebracht, die wirtschaftlich, militärisch usw. weltweit führend sind, aber intern eine einorme gesellschaftliche Spannweite haben. Scheinbar ist Homogenität nicht zwingend notwendig.
Homogene Gesellschaften (nennen wir sie z.B. mal "nur Deutsche") ist ein Konstrukt im Kopf. Auch Deutschland hat eine bunte Geschichte mit Völkerwanderungen usw.
Rechte Parteien spielen mit diesem Idealbild, gaukeln es den Menschen vor.
Wenn dir Identität und Nationalität wichtig sind, dann ist das absolut in Ordnung. Verallgemeinere aber nicht
Hast du schon mal in diversen neighborhoods gelebt, gated communities evtl gar?
Hispanics, Chinese people and so on kennengelernt?
Der amerikanische Traum ist im wesentlichen für WASPs, ansonsten sind die schlimmer rassistisch und standesdünkelig als sonstwer.
Gerade eine Woche die amerikanischen gasteltern meines Sohnes dagehabt.
Sehr liebenswert, aber siehe oben.
Stimmt so, aber das wesentlich Trennende ist die Kohle. Hast du Geld, bist du überall dabei, völlig unabhängig der Ethnie.