Deswegen steht es sogar in meinem Buch .
Bis auf das eine Mal, als ich im Ziel ohnmächtig wurde, hatte ich den Ärzten trotz Kreislaufschwäche immer gesagt, dass ich keine Infusionen möchte. Hat auch mit Ausruhen gut geklappt.
Vor dem Rennen würde ich eh nicht auf irgendwelche Gedanken mit Spritzen kommen.
Jetzt nochmal zum Verstehen: wenn man im medical tent von einem Rennarzt aufgrund einer med. Indikation nach dem Rennen eine Infusion direkt verordnet bekommt, dann ist das kein Doping, zieht keine Sperre nach sich und man muss vor der Anwendung auch keine TUE beantragen, das wird einfach gemacht und hilft. Korrekt?
Mit 14 Monaten und das auch noch rückwirkend ist er in dem konkreten Fall eh noch gut davongekommen...
Die persönliche Bewertung will ich mir auch verkneifen.
Die 14 Monate sind faktisch eigentlich überhaupt gar keine Sperre, weil ja nichtmal der geplante 2020er-WEttkampfplan davon irgendwie tangiert wird und sowohl bei der ersten geplanten Langdistanz in Roth sowie danach beim Ironman Wales bereits wieder Startrecht besteht.
Zitat:
Zitat von Trimag
Trotz der extremen Umstände gibt sich Dels in seinem Statement abschließend positiv: “Was mir aber keiner nehmen kann und von Anfang an das wichtigste für mich war, ist das Ziel meines „Projekt Podium 2019“, ein perfektes Rennen bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii abzuliefern. Die schönen Erlebnisse auf dem Weg dorthin bleiben für immer.”
Jetzt nochmal zum Verstehen: wenn man im medical tent von einem Rennarzt aufgrund einer med. Indikation nach dem Rennen eine Infusion direkt verordnet bekommt, dann ist das kein Doping, zieht keine Sperre nach sich und man muss vor der Anwendung auch keine TUE beantragen, das wird einfach gemacht und hilft. Korrekt?
m.
Nein, das ist eigentlich nicht korrekt. Eine med. Indikation alleine langt im Sinne des Wada-Codes nicht aus, sonst wären z.B. Eiseninfusionen, für die es ja auch je nach Einzelfall eine medizinische Indikation (z.B. Eisenmangel gibt) auch legal.
Die infusion im Sanitätszelt ohne anschließende Krankenhauseinweisung sondern Entlassung des Athleten anschließendach der Infusion in seine Unterkunft ist ein Dopingverstoß.
Es muss für eine erlaubte Infusion eine Art Notfallsituation vorliegen, mit echter Bedrohung der Gesundheit (Erschöpfung oder Dehydrierung nach einer Langdistanz sind kein Notfall sondern sehr normal) und eine Situation, die anders nicht zu handhaben ist als durch eine infusion.
Gemäß Wada-Code erfordern Infusionen stets eine stationäre Krankenhauseinweisung oder eben eine TUE, also die Beantragung einer medizinischen Ausnahmegenehmigung.
Das Grundprinzip der WADA lautet "no-needles-policy". immer wenn ein Athlet irgendwo eine Nadel sieht oder einen Arzt trifft, der ihn stechen will, sollte er argwöhnisch und hellhörig werden, den Arzt hinterfragen, ob das wirklich notwendig ist und gleichzeitig sich selbständig informieren, ob die Spritze/ Infusion erlaubt ist!
Finde es eh eine unsitte wie lax Infusionen gehandhabt werden. Viele Leute bestehen drauf, obwohl sie genau so gut einfach trinken könnten.
Gibt mittlerweile Leute die sich auf Festivals morgens ne Infusion reinhauen gegen den Kater. Oft noch unsteril und geklautes Material aus Kliniken.
Wenn man mal ne Zeitlang beim Hausarzt ist, merkt man wie geil die Leute auf Antibiotika und Infusionen sind. Mir scheint es, als rechtfertigen diese Therapien für die Patienten das krank sein und demonstrieren dem Umfeld, dass es einen ja ganz übel erwischt hat. Ob sie indiziert und sinnvoll sind ist da völlig nebensächlich. Da wundert es mich nicht, wenn die Leute es cool finden im Ziel von nem Triathlon so kaputt zu sein, dass sie unbedingt eine "brauchen".