ich verstehe es wirklich nicht.. Die Analysen von dir sind ja hier schon seit langem zu lesen. Der Tenor geht in drei Stossrichtungen:
- Vernachlässigung der Radleistung als Auswahl- und damit auch Förderkriterium
- zu einseitige Konzentration auf Sprintdistanz
- zu wenig Startmöglichkeiten für gerade Nachwuchstriathleten
Der Verband sollte ja auch Interesse daran haben, bessere Ergebnisse einzufahren, aber irgendwas scheint dagegen zu sprechen. Das eigene Ego, Unfähigkeit zuzugeben, dass man sich geirrt hat mit einem Konzeptansatz?
Mich darfst du nicht fragen, ich bin bei dem Thema, so sehr ich mich um Objektivität auch bemühe, naturgemäß auch befangen. Höchstwahrscheinlich spielen alle von dir angesprochenen Dinge eine Rolle.
Auf Tri-mag gibt es einen sehr lesenswerten Bericht von Fabian Fiedler, einem der wenigen deutschen Journalisten, der sich im ITU-Bereich auskennt und dem die Situation im ITU-Bereich noch nicht, so wie den meisten anderen Sportinteressierten, schlicht ergreifend egal ist und die dann lieber die aus deutscher Sicht höchst erfolgreiche 70.3, Ironman- und Challenge-Szene verfolgen.
Ich muss gestehen, mittlerweile verfolge ich die ITU Rennen nur noch ganz selten und wenn dann auch nur die finalen Ergebnisse.
Dank der Diskussion hier bin ich auf das Rennen auf Bermuda aufmerksam geworden und siehe da. Zwei bekannte sind mir ins Auge gestochen.
Einmal ein gleichaltriger Mexikaner, mit dem ich vor 10 Jahren ein paar Wochen in Mexiko City trainieren durfte ist 5. geworden und ein Österreicher mit dem ich immer wieder an der Startlinie kleinerer Rennen im Südostbayerischen Raum und Salzburgerland gestanden bin war auch noch ein gutes Stück besser als der schnellste Deutsche.
Beide verfolge ich sehr interessiert, da sie eigene Wege gegangen sind. Teilweise ganz, oder nur mit wenig Unterstützung des Verbandes. Rodrigo hat lange in Madrid studiert und trainiert und Lukas hat sich zum Großteil als "quereinsteiger", ohne Juniorenkader doe Österreichischen Normen erkämpft und ist über mehrere Jahre EC irgendwann in den WC und dann die WTC gekommen.
Das ist jetzt alles noch nicht so spannend.
Der wichtige Punkt ist, beide haben in den letzten Jahre viele Starts in Continentalcups und Weltcups gehabt und teilweise auch böse einstecken müssen, haben daraus gelernt, sind dran geblieben und stehen jetzt da wo sie sind.
Für beide freut es mich wahnsinnig.
Zurück zum Thema.
Genau diese Lernkurve und auch Motivation wird den deutschen Athleten durch das arrogante Verbandsgehabe verbaut (sorry für die Wortwahl).
Der Olympische Triathlon ist mittlerweile so taktisch und speziell geworden, dass wenn möglich jedes Rennen auf internationalem Niveau, mitgenommen werden sollte.
Nur so kann man sich langfristig an die Anforderungen anpassen.
Das beste für den Triathlonnachwuchs, der im ITU Zirkus Fuß fassen will, ist mittlerweile eigentlich, wenn möglich, sich einen anderen Verband anzuschließen.
Die DTU hat einen Talentpool den sich wahrscheinlich 90% der anderen Nationen nur wünschen kann. Dazu einige Trainer mit genügend Erfahrung und Knowhow und der Verband macht sich diese Basis seit ein paar Jahren systematisch kaputt.
Hauptsache man feiert sich in den sozialen Medien mit den Erfolgen der Verbandsunabhängigen Labgdistanzler.
Mittlerweile fällt mir nur noch ganz emotionslos ein schade drum ein. Ändern wird sich in absehbarer Zeit eh nichts
__________________
Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
If you do it with passion, you will not lose.
If you do it with love, you will not lose.
wenn du hier regelmäßig mitliest, müsstest du eigentlich mitbekommen haben, dass deine argumente im letzten jahr noch so zutrafen, jetzt jedoch nicht mehr.
gerade was europacups angeht ist das jetzt eigentlich nur noch eine frage des wollens und meldens (natürlich im rahmen der vorhandenen dtu startplätze).
weiterhin nutzen gerade junioren und vermehrt weibliche a-jugendliche bundesligarennen oder rennen in der französischen liga um internationale erfahrungen zu sammeln. diese halten locker mit dem niveau von europacuprennen oder mittelprächtig besetzten weltcups mit. rennen der französischen liga sind mehr oder weniger verkappte weltcups.
jetzt auf bermuda waren immerhin 4 dtu athleten am start, da wären im letzten jahr vll 1-2 gewesen.
wenn du hier regelmäßig mitliest, müsstest du eigentlich mitbekommen haben, dass deine argumente im letzten jahr noch so zutrafen, jetzt jedoch nicht mehr.
gerade was europacups angeht ist das jetzt eigentlich nur noch eine frage des wollens und meldens (natürlich im rahmen der vorhandenen dtu startplätze).
weiterhin nutzen gerade junioren und vermehrt weibliche a-jugendliche bundesligarennen oder rennen in der französischen liga um internationale erfahrungen zu sammeln. diese halten locker mit dem niveau von europacuprennen oder mittelprächtig besetzten weltcups mit. rennen der französischen liga sind mehr oder weniger verkappte weltcups.
jetzt auf bermuda waren immerhin 4 dtu athleten am start, da wären im letzten jahr vll 1-2 gewesen.
Es wurde angepasst, ja. Zum Teil auch verbessert.
Für was man aber einen mMn schwachsinnigen Performance Indicator einbaut ist mir weiterhin schleierhaft und bildet eine unnötige Hemmschwelle, vor allem für junge, noch nicht etablierte Athleten.
Warum man Athleten, die laut ITU-Punkteliste startberechtigt sind, nicht nominiert ist mir auch schleierhaft.
Wie schon erwähnt, es hat sich verbessert, aber es ist noch sehr weit von gut entfernt.
Edith: Was bringt die Erfahrung in den Bundesligarennen, wenn ein drittel der Saison schon vor dem ersten Start rum ist.
Es gibt ja auch keine sicheren Startplätze, -zusagen für den Beginn des folgenden Jahres.
Ich hab das Gefühl, die Situation wird sich eher schön geredet als praxisnah angepasst.
__________________
Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
If you do it with passion, you will not lose.
If you do it with love, you will not lose.
Es wurde angepasst, ja. Zum Teil auch verbessert.
Für was man aber einen mMn schwachsinnigen Performance Indicator einbaut ist mir weiterhin schleierhaft und bildet eine unnötige Hemmschwelle, vor allem für junge, noch nicht etablierte Athleten....
.
.
.
Es gibt ja auch keine sicheren Startplätze, -zusagen für den Beginn des folgenden Jahres.
.
da widersprichst du dir selbst. gerade langfristige startzusagen bremsen junge, nichtetablierte athleten aus. ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.
da widersprichst du dir selbst. gerade langfristige startzusagen bremsen junge, nichtetablierte athleten aus. ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.
Jein.
Wie erklärt man einem etablierten Athleten, dass seine mühsam erkämpften Platzierungen leider nichts wert sind, weil ein jüngerer bei einem Test, der von der Aussage für die "großen" Rennen zumindest mal fragwürdig ist, schneller war?
Das es keine einfache Lösung gibt ist mir auch klar. Das es auch keine kurzfristige Lösung gibt ist genauso nachvollziehbar.
Das die eigenen Sportler allerdings durch fragwürdige Entscheidungen/Regelungen ausgebremst (zum Beispiel der Fall Schwetz, der ominöse PI,...) werden, dafür fehlt mir persönlich das Verständnis.
__________________
Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
If you do it with passion, you will not lose.
If you do it with love, you will not lose.
........Wie erklärt man einem etablierten Athleten, dass seine mühsam erkämpften Platzierungen leider nichts wert sind, weil ein jüngerer bei einem Test,....... schneller war?
dem würde ich einfach sagen, dass im leistungssport das leistungsprinzip zählt, kein vergangener ruhm ("nichts ist so alt wie der erfolg von gestern"). es gibt immer ausnahmen, aber dann reden wir von leuten, die schon topplatzierungen (zb podestränge in wirklich hochklassig besetzten wettkämpfen) eingefahren haben. wir reden da von kalibern wie frodeno, unger, justus, petzold, dittmer, die sich aufgrund ihrer gezeigten leistungen eine extrawurst hätten nehmen können. auf dem niveau sehe ich aktuell niemanden in der dtu.
... ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.
Der aktuelle Leistungsnachweis vom anchronistischen Swim-Run-Test von Saarbrücken, in dem isolierte Teilleistungen über max. 15 Minuten abgeprüft werden, war gerade für das zweistündige Rennen in Bermuda mit einer hammerharten Radstrecke, wie es sie noch nie in der WTS gab, in seiner prädiktiven 'Aussagekraft erwartungsgemäß zum "in die Tonne treten", erst recht für bekannt schwimmstarke Athleten mit ebenso allseits bekannter Radschwäche!
Nahezu erwartungsgemäß landete der dritte deutsche Athlet dann auch auf dem letzten Platz des gesamten Feldes, wurde von allen Norwegern sowie auch von Mola gelapt und hätte mit seiner Zeit nicht einmal im Damenrennen einen Podiumsplatz belegt und sogar drei Minuten auf Flora Duffy verloren.
Alleine auf der Basis dieses Tests wurde der dritte Deutsche, der in der ITU-Points-List gerade mal auf Rang 200 liegt, nominiert, während man dagegen dem drittbesten Deutschen Max Schwetz, der in der ITU-Points-List auf Rang 56 liegt, selbst einen eigenfinanzierten Start auf den Bermudas verweigert hat, obwohl man auch einen vierten deutschen Athleten problemlos dort untergebracht hätte.
Schwetz hatte am Wochenende des Leistungstests in Saarbrücken mit seinem 11. Platz im Weltcup in Moololaba einen Leistungsnachweis geliefert der sportlich weitaus höher zu bewerten ist, als die Leistungen der Athleten beim Swim-Run-Sprint-Test in Saarbrücken.
Der norwegische Sieger vom WE Stornes hatte letztes Jahr im Juni z.b. einen 25.Platz in Cagliari und anschließend einen 29. Platz in Leeds. Nach den Kriterien der DTU hätte er damit seine Startberechtigung für den Weltcup verloren und hätte sich erstmal eine erneute Startberechtigung über Top-Plazierungen bei Europacups zurückholen müssen. Anschließend folgte ein 18. Platz beim Europacup der nach deutscher ebenfalls Lesart zu schlecht ist, um sich einen erneuten Weltcup-Start zu verdienen. Erst wenn man bei einem top besetzten Europacup unter die ersten 15 kommt, darf man später wieder im Weltcup starten.
Zum Glück ist Stornes kein Deutscher, denn der in dieser Hinsicht gänzlich anders strukturierte Norwegische Veband hat ihn unverdrossen weiter (gute und schlechte) Erfahrung sammeln lassen im Weltcup, in der WTS-Serie und selbst im Grand Final in Rotterdam (wo er nach den deutschen Rahmenbedingungen, so wie auch der damalige Deutsche Meister Justus Nieschlag) ebenfalls nicht nominiert worden wäre.
Gerade wenn man solche (hypothetischen) Beispiele aktueller Weltklassetriathleten mal anhand der Rahmenbedingungen, die die DTU ihren Athleten bietet, rückblickend durchexerziert, erkennt man, wie absurd die DTU-Nominierungskriterien in der Praxis auch heute noch zum Teil sind.
Und was die mittlerweile von der DTU freigegebenen Europcaups anbelangt: die deutschen Athleten müssen Flüge, Unterkunft, selbst das Startgeld für diese Europacups, bei denen sie im Nationaltrikot mit den Sponsoren der DTU starten sollen, komplett selbst bezahlen. Andere Nationen wie z.B. Norwegen, Ungarn, Frankreich, Großbritannien oder Österreich geben auch für Europacups Reisekostenzuschüsse bzw. übernehmen die Kosten z.T. sogar komplett und bezahlen das Startgeld.