Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Du verwechselst hier die zwei Dinge "Kriegsbeteiligung" und "Neutralität" - das sei Dir als geborenem Schweizer nachgesehen. Kriegsbeteililgung als Partei ist völkerrechtlich klar definiert. Dazu müsste man direkt in die Kämpfe eingreifen.
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Danke für Deine Nachsicht.
. Eben: Kriegsbeteiligung
als Partei, d.h. das Völkerrecht beschäftigt sich mit der Frage, wann ein Staat bei welcher Kriegsbeteiligung zur
Kriegspartei wird, und die Mehrheit ist der Auffassung, spätestens bei einer unmittelbaren Kriegsbeteiligung mit Soldaten oder koordinierenden Stäben, hingegen nicht bei einer mittelbaren Kriegsbeteiligung inform der Erbringung von militärischen und finanziellen Unterstützungsleistungen (Mehrheitsmeinung). Ich sprach
nicht davon, DE wäre
Kriegspartei im völkerrechtlichen Sinne, sondern listete konkret auf, mit welchen militärischen und finanziellen Unterstützungsleistungen sich DE am Krieg der Ukraine
beteiligt, eben die deutsche Kriegsbeteiligung. (ohne damit zur Kriegspartei zu werden nach Ansicht der Bundesregierung.) . Die Bundeswehr liefert ihre Waffen ja nicht als Übungsgerät in die Ukraine, sondern für den dortigen Krieg. Dazu meint übrigens der wissenschaftliche Dienst des Bundestages:
Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.
Ich verwende in Diskussionen wie hier die plausible Alltagssprache und keine einschlägigen juristischen Definitionen, die in mehrseitigen Abhandlungen und Büchern mit Mehrheits- und Minderheitsmeinung differenziert diskutiert werden. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat sich 2mal mit dem Thema "Kriegspartei" beschäftigt.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
OK, hier müssen wir mal die Begrifflichkeiten klären. Militarisierung ist für mich eine gesellschaftliche Entwicklung, die das Militärische in alle Ebenen der Gesellschaft trägt. Es ist nicht das gleiche wir Aufrüstung.
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Klar kann man über den Grad unterschiedlicher Meinung sein und ab wann die nachweisliche Entwicklung die Begriffsverwendung rechtfertigt. Ich habe auf jeden Fall noch nie einen deutschen Kanzler so oft mit und in Panzern und mit anderen Waffen auf Fotos posieren sehen. Ich möchte jetzt meine Liste nicht wiederholen, aber möchte dazu ergänzend nur auf die zeitweilig beherrschende thematische Präsenz der deutschen Waffentiere in den Medien incl. deren konkreter Einsatzverfolgung mit Videos sowie die X-Talkshows und Interviews mit Militärs zu diesen Themen verweisen. Ergänzend zu meiner Liste auch der Beschluss der CDU auf dem Parteitag zur schrittweisen Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Wir haben dreissig Jahre komfortabel in unserem Pazifismus gelebt - ich schliesse mich da mit ein. Leider funktioniert dieser Pazifismus nur, solange wir nicht bedroht werden.
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Das sehe ich historisch anders. Die Büchse der Pandora für Kriege in Europa wurde in der Nachkriegsgeschichte mit den Jugoslawienkriegen wieder geöffnet, wo DE Kriegspartei war. Ebenfalls war DE Kriegspartei im Afghanistankrieg, was im Desaster geendet hat.