Wenn Du sub10 mit 15 Wochenstunden in der Spitze schaffst, hast Du zweifellos Talent. Ich glaube jedoch nicht, dass Du das schaffen wirst. Ich würde mich jedoch freuen, wenn Du mich widerlegst.
Was Du bei meinen Umfängen nicht übersehen darfst: Ich habe mir den Mittwochnachmittag arbeitsfrei gekämpft. Ich kann ab 13:30 Uhr trainieren, bis es dunkel wird. Nach der Zeitumstellung lege ich meine lange Radtour von 4-5 Stunden auf diesen Tag. Ich muss also nicht alles in das Wochenende quetschen. Als "Mittwöchler" hat man große Vorteile gegenüber den "Wochenendlern".
(Im Gegenzug sitze ich als Selbständiger praktisch jeden Tag bis 24 Uhr vor dem Rechner, oft auch am Wochenende).
Talent wird ja sehr unterschiedlich definiert...aber viel wichtiger sind sportliche Vorgeschichte, persönlichen Stärken, Trainingsjahre und das damit verbundene Wissen, was einem gut tut und wo die Grenzen der Belastbarkeit liegen. Ausgehend davon kann man auch mit durchschnittlich 12h und mittelmäßigen körperlichen Voraussetzungen sub 10 finishen. Bei mir sind die technischen Voraussetzungen beim Schwimmen gut um schnell und kraftsparend über die Distanz zu kommen aufgrund des Schwimmbackgrounds gut bis sehr gut, auf dem Rad weiß ich was mich nach vorne bringt und da kann ich auch auf entsprechende Jahre zurückgreifen. Beim Laufen wird es aber schwierig das mit den wenigen KM ordentlich hinzubekommen- eine 3:50h wären sensationell, ich denke aber 4h sind machbar. Mit 5h Rad und 1h Schwimmen plus Wechseln bin ich bei 10h. Die beiden letzteren sind fast gesetzt, da könnten nur erhebliche Witterungsbedingungen mich stoppen, die 4h sind der Knackpunkt. Aber ich denke mal, das klappt bei mir auch mit 2,5- 3 Laufstunden pro Woche.
Wir werden es ja Anfang August sehen wie es bei Dir (und mir)geklappt hat.
Gruß,
Loretta
PS: Mitnichten belastet Schwimmen die Laufproblematik nicht: durch die Fußstreckung ist die Wade im Dauerstress, das wirkt sich auf die Muskulatur und dann auch auf die Knochenhaut am Schienenbein aus die eine dauerhafte Anspannung nicht gut verträgt. Dehnen ist da oberste Pflicht nach dem Schwimmen!
..sagen mir, dass man rund 12 Wochenstunden Training für ein Finish auf der Langdistanz braucht, und 18+ Stunden, wenn man nicht "nur" das Ziel erreichen,..
Ich nehme mal an, das ist nicht aufs Jahr bezogen, sondern auf den Zeitraum des klassischen Periodisierungs-Trainingsplans, sagen wir also auf ~23 Wochen für Base-Build-Peak-Race ( 3x4 + 2*4 + 2 +1).
Wünsche Dir und Allen gute Beine im Neuen Jahr
__________________
hmh ??
Geändert von Eber (03.01.2017 um 23:13 Uhr).
Grund: Rechtschreibung
Die Daumenregel, was man ungefähr für eine Langdistanz trainieren muss, ist natürlich sehr pauschal und lässt sich nicht auf alle Einzelfälle anwenden. Aber als grobe Orientierung trifft sie häufig zu.
Abweichungen gibt es natürlich. Andererseits beobachte ich das Phänomen einer gewaltigen Trainings-Tiefstapelei. Es ist praktisch Volkssport geworden, den eigenen Trainingsaufwand herunterzuspielen, um zusätzlich in der Rangliste des cleversten Trainierers zu punkten.
Außerdem gibt es heute viele irreguläre Rennen. Wenn früher jemand eine halbe Stunde schneller war, als er selbst und alle seine Trainingskumpels ihm zugetraut haben, war das regelmäßig (nicht immer und nicht ausschließlich) ein Klagenfurter Phänomen. Im Gegensatz dazu waren solche Ausreißer auf Lanzarote selten bis nicht existent – natürlich unter Berücksichtigung der langsameren Strecke. Heute gibt es durch die häufige Überfüllung der Rennen viele Events, bei denen die erzielten Leistungen nicht mehr die tatsächliche Leistungsfähigkeit vieler – nicht aller! – Athleten widerspiegeln. Was eine beispielsweise beim Ironman Barcelona erzielte Zeit wert ist, weiß nur noch der Athlet selbst. Als außenstehender Coach oder Athlet über diese Zeiten zu grübeln, ist Zeitverschwendung.
Nicht unterschätzen darf man auch den Wettbewerb unter den Triathloncoaches. Es gibt sie wie Sand am Meer, und für interessierte Athleten ist es schwierig, den passenden auszuwählen. Verlockende Werbeaussagen in der Richtung "trainiere mit mir und ich mache mit dem halben Training eine Rakete aus Dir" haben Konjunktur. Das ist natürlich stark vereinfacht dargestellt und wird vielen seriösen Coaches und Ansätzen nicht gerecht. Aber es besteht eine allgemeine Tendenz dahin, mit immer weniger Training gute Ergebnisse zu versprechen. So kommt schleichend die Meinung unter’s Volk, wer 15 oder mehr Wochenstunden für eine Langdistanz trainiert, sei vielleicht ein wenig blöd. Das ist aber nicht der Fall, denn Umfänge sind ein ebenso legitimes Trainingsmittel wie Intensitäten.
Die Daumenregel, was man ungefähr für eine Langdistanz trainieren muss, ist natürlich sehr pauschal und lässt sich nicht auf alle Einzelfälle anwenden. Aber als grobe Orientierung trifft sie häufig zu.
Abweichungen gibt es natürlich. Andererseits beobachte ich das Phänomen einer gewaltigen Trainings-Tiefstapelei. Es ist praktisch Volkssport geworden, den eigenen Trainingsaufwand herunterzuspielen, um zusätzlich in der Rangliste des cleversten Trainierers zu punkten.
Außerdem gibt es heute viele irreguläre Rennen. Wenn früher jemand eine halbe Stunde schneller war, als er selbst und alle seine Trainingskumpels ihm zugetraut haben, war das regelmäßig (nicht immer und nicht ausschließlich) ein Klagenfurter Phänomen. Im Gegensatz dazu waren solche Ausreißer auf Lanzarote selten bis nicht existent – natürlich unter Berücksichtigung der langsameren Strecke. Heute gibt es durch die häufige Überfüllung der Rennen viele Events, bei denen die erzielten Leistungen nicht mehr die tatsächliche Leistungsfähigkeit vieler – nicht aller! – Athleten widerspiegeln. Was eine beispielsweise beim Ironman Barcelona erzielte Zeit wert ist, weiß nur noch der Athlet selbst. Als außenstehender Coach oder Athlet über diese Zeiten zu grübeln, ist Zeitverschwendung.
Nicht unterschätzen darf man auch den Wettbewerb unter den Triathloncoaches. Es gibt sie wie Sand am Meer, und für interessierte Athleten ist es schwierig, den passenden auszuwählen. Verlockende Werbeaussagen in der Richtung "trainiere mit mir und ich mache mit dem halben Training eine Rakete aus Dir" haben Konjunktur. Das ist natürlich stark vereinfacht dargestellt und wird vielen seriösen Coaches und Ansätzen nicht gerecht. Aber es besteht eine allgemeine Tendenz dahin, mit immer weniger Training gute Ergebnisse zu versprechen. So kommt schleichend die Meinung unter’s Volk, wer 15 oder mehr Wochenstunden für eine Langdistanz trainiert, sei vielleicht ein wenig blöd. Das ist aber nicht der Fall, denn Umfänge sind ein ebenso legitimes Trainingsmittel wie Intensitäten.
Hallo Arne,
bei meinen Umfängen und Einheiten bin ich schon immer sehr offen gewesen, ebenso habe ich immer ehrlich meine Einschätzung gegeben, ob ich in Form bin oder wirklich nicht- da bin ich nicht der Tiefstapler was sowas angeht.
Die Gründe für meine Einschätzung habe ich gegeben, ich kann solide eine 52-53er Zeit schwimmen, in Roth 2011 waren es knapp unter 50min. Dort bin ich auch mit einer sehr schlechten Radeinteilung 4:55h gefahren und das auch alleine weil es in meinem Schwimmzeitbereich wenig Personen gibt.
Glücksburg wird hoffentlich nicht irregulär, der Kurs ist weder überfüllt, noch gibt es da entsprechende Lorbeeren oder gar irgendeine Qualis.
Natürlich muss man auch einiges an Umfängen trainieren, 10h Zielzeit benötigen aber bei mir keine 18-25 Wochenstunden. Man kann aber mit passenden Traininsgprogrammen doch etwas Zeit "sparen"...
Es gibt aber auch Menschen, die einfach nur mit Umfängen schon sehr weit kommen, weiter als Menschen mit den ausgeklügelsten Plänen.
Gruß,
Loretta