Nachdem für mich die neue Saison mit einer Erholungswoche anfängt und ich etwas Zeit habe im Internet rumzuhängen kann ich auch mal hier etwas mit dem Staubwedel herumfuhrwerken. Etwas tat sich dann doch noch, trotz des verkorksten Plan.
06.09.2016, Schwimmhilfe
Am Donnerstags ereilt mich ein Hilferuf einer Freundin. Die Gute hatte sich einen Muskelfaserriss bei einem Zeitlupensturz auf dem Rad geholt. Ihre gemeldete Staffel drohte zu platzen, denn die Teilnehmer wussten von meinem geplanten Start beim Chiemsee-Langstrecken Schwimmen von der Fraueninsel nach Übersee. Aber für was sind "wir" la Familia? So warf ich meine Pläne kurzfristig über Bord und startete für Anja als ihre Schwimmhilfe.
So stehe ich am Sonntag Vormittag am Start bei der Challenge-Walchssee als Staffelschwimmer, dabei hatte ich für mich die Triathlonsaison schon letztes Wochenende beendet. Der Schwimmstart dort ist phänomenal. Es wird je nach Zeit in Startblöcken unterteilt und es gibt einen rollenden Start. Alle 5 Sekunden werden 8 Schwimmer los geschickt. Kein geprügelt im Wasser, ein Traum und der Rest des Tages mit allen Mafiosis auf und neben der Strecke ebenso.
Am Montag bekomme ich eine Mail von meiner "Fitnessregierung" die meinte das nächstes Jahr doch eine nette Mitteldistanz dabei sein sollte bei der ganzen Schwimmerei. Ich würde sonst noch zum Fisch werden. Ich überlege noch, eigentlich steht es schon fest das ich dort nächstes Jahr starten werden. Es ist einfach nur schön dort und liegt so net vor der Haustüre. Das war es dann aber wirklich für dieses Jahr. Drei Stops bei großen Rennen sind genug.
18.09.2016, Training wird überbewertet.
What the hell was this, denke ich mir als ich ins Ziel Einläufe mit meiner Staffel....aber erst einmal von Anfang an.
Viel bin ich nicht zum laufen gekommen seit dem ich im neuen Job eingestiegen bin. Dank des netten Busfahrers habe ich wieder Probleme und "nette" schmerzen rund um das ISG zudem haben mich die Temperaturen einfach platt gemacht. Vom Job gekommen und mich gefühlt als ob mich ein Panzer überrollt hat. Ein Mensch mit Vernunft hätte mal gesagt, nein das lass ich mit dem laufen doch ich hab mein Wort gegeben am Start zu stehen. Ich hab mich ja auch selber riesig auf die Truppe gefreut und wollte nicht schon wieder als weidwundes Reh am Streckenrand stehen wie letzte Jahr.
So sitze ich am Samstag im Zug und entfliehe dem Wahnsinn in München und ab nach Kassel. Dort im gebuchten Hotel angekommen war meine garantierte Buchung beim verlegen des Glasfaser Kabel in der Leitung stecken geblieben. Nicht das in Kassel nur der Marathon war, es gab auch eine Manga Convention und die Hotelzimmer waren äußerst knapp. Naja ich bekam dann doch noch eine Bleibe ab und den Aufpreis übernahm das ursprünglich gebuchte Hotel.
Bine war so lieb und übernahm den Fahrdienst für mich und wir trafen uns alle, beinahe alle, beim Vietnamesen. Gut gefüttert und gewässert ging es dann ins ab ins Bettchen, natürlich wurde der Kleider Beutel noch hergerichtet da morgens an solchen Tagen mein Hirnkastenldoch nicht so in Hochform ist.
Und wieder war die liebe Bine vor dem Hotel gestanden und wir fuhren zum Startbereich. Den Rest der Truppe einsammeln, Beutel abgeben und sich in die unterschiedlichen Bereiche verteilen.
Während Bob schon im Bus zum zweiten Wechselpunkt war, Dexter sich nochmal in die Halle der Marathonmesse begab traf ich zufällig einen Bekannten und wurde mit "Sabine was machst denn du hier begrüßt". Es stellte sich heraus das W. ebenso bei der Staffel den letzten Part läuft und so war die Zeit bis zu meinem Einsatz kurz.
Etwas einlaufen den Berg hoch, ja klappt. Ich war mir total unsicher ob ich das Ding ins Ziel bringen werde. Das Kreuz jodelte vor Schmerz, dank der netten Matratze und viel geschlafen hatte ich auch nicht. Da waren doch irgendwelche Deppen beim Training unterwegs die meinten ins der Nacht noch ein Ampelsprintrennen mit a ihren Knallbüchsen an Autos auf den Asphalt legen zu müssen.
Egal, ich stand da jetzt am Start und freute mich trotzdem endlich los laufen zu können. Meine Hochrechnung stimmte und ich konnte Bob gut abfangen um den Staffelstab zu übernehmen.
Los ging mein Lauf in unbekanntem Revier und mir war wegen des Höhenprofils der Laufstrecke schon etwas mulmig, so was hab ich zu Hauses nicht, da ist es Topfeben.
Die ersten 4 km ging es ständig im Anstieg nach oben und es lief sich gut und die Uhr zappelte alle Kilometer an meinem Handgelenk rum und zeigte mir den Schnitt.....guuuuuuuut aber das kann nicht sein. Irgendwann hatte das auf und ab ein Ende und ich konnte es abwärts rollen lassen. Naja fast, denn der ganze Lauf war eher ein Intervalllauf. Etwas schneller mit vernünftiger Lauf Technik und dann wieder gehen um den Muskeln im Kreuz etwas Ruhe zu geben, dann wieder 800 Meter Intervalle und 200 Meter kurz gehen zum entspannen. Das ging bis Km 7 ganz gut so, dann machte aber der Rücken zu. Also was tun gute Laune zum bösen Spiel machen ;-) hab den grillenden Menschen am Straßenrand gesagt das es ganz gemein ist was sie da machen, den Menschen die eine Laolawelle am Straßenrand machten gab ich auch eine zurück....ja auch ich kann alleine eine machen, klatschte Kinder ab, freute mich über Trommler und trank einem sein Bier aus das er mir provokant hinhielt, damit hatte er wohl nicht gerechnet. So hatte, ne machte mir trotz der Schmerzen Spaß und lief mit einem ständigen Dauergrinsen in Richtung Auestadion und da stand schon meine Truppe....was jetzt schon, das hat doch erst richtig angefangen. Gemeinsam ging es dann mit Beine, Bob und dem Rettungsotmar auf die Stadionrunde Richtung Ziel.
What the hell was this? Kaum gelaufen dieses Jahr, ja eher Rumgeschlichen und dann laufe ich ich die beste Zeit der letzten zwei Jahre auf der Strecke. Einfach nur geil. Danke an euch das ihr im Ziel auf mich gewartet hat, auch wenn es etwas länger gedauert hat. Ich glaube seit heute macht mir laufen wieder Spaß
Ach ja in der Ausschreibung steht was von 10,3 km und ich hatte 11 km, bin da aber nichtalleine, @ 7:14 auf der Uhr
31.10.2016, Mein Kampf mit dem Mampf
Ich weiß nicht was andere so in der Off-season machen, ich tat das was ich am liebsten im Dreisport mache - schwimmen. So war ich vier Wochen lang dreimal im Wasser und schwamm das ganze Repertoire meiner Fitnessregierung rauf und runter. Lang und langsam, schnell und kurz und noch viel mehr was in der Trainingskiste schlummerte. So kamen 38200 Meter und 13:26:00 Stunden bis zum großem Tag X zusammen, dem 24 Stunden Schwimmen in Haar.
Am Samstag um 12:00 Uhr fiel der Startschuss und bis all der Schwimmkrempel, die Getränke und die Versorgung an Ort und Stelle wären verging die Zeit und ich war eine halbe Stunde später im Wasser. Alles verlief nach Plan. Alle 1000 Meter ein Schluck aus der Pulle, alle 40 Minuten ein Gel inhalieren. Der Ernährungsplan war wie auf eine Mittel- oder Langdistanz ausgerichtet und der Plan
ging auch bis abends bis 22:00 Uhr gut auf.
Doch irgendwann hatte wohl mein Magen und Darm genug von der süßen Pampe und rebellierte auf das heftigste. Nach 14.000 Metern war erstmal Schluss für mich und es gab was festes zu Essen für mich. Bei einem herzhaften Biss in die Semmel sah ich auf dem Führungsbord das ich auf Platz 5 lag. Nur ging es mir nicht gut genug mit dem Magengrummeln das ich wieder ins Wasser könnte. Stattdessen schlüpfte ich mich in meinem Schlafsack und gönnte mir eine Mütze Schlaf und Erholung.
Sonntag in der früh um 4 war ich wieder im Wasser und nach dem Block ging das ganze Grummeln in Magen und Darm wieder los. An weiter schwimmen war erstmal nicht mehr zu denken. Pause erholen und feste Nahrung zu mir nehmen, das Rennen hatte ich schon abgeschlossen und die Trainingsaufzeichnung beendet. Doch nach 3 Wurst- und Käsesemmeln und knapp 2 Litern Apfelschorle waren die Geister wieder da. An eine Einzelplatzierung war nicht mehr zu denken, denn bis morgens um 9 Uhr war ich auf Platz 16 gerutscht. Egal trotzdem rein ins Wasser denn es galt den ersten Platz der Mannschaftswertung abzusichern und so gab es zum Schluss noch eine kleine wunderbare Runde im Wasser. So hätte es eigentlich sein sollen. Naja beim nächsten mal weiß ich es besser.
Jetzt hab ich erstmal Schwimmverbot erteilt bekommen
und werde mich mich um die anderen Sportarten kümmern