Der Zusammenbruch des Ostblocks ist eigentlich eher ein Gegenbeispiel, weil er nach einer Zeit der Entspannungspolitk nach dem kalten Krieg erfolgte, die den Handel mit den RGW-Ländern einschloss. .
Ich würde sagen, der Ostblock war technologisch komplett angehängt- eben wegen der Hochtechnologie-Blockade, Stichwort Cocom-Liste. Zusammen mit dem ruinösen Rüstungswettlauf und anderen Faktoren wie Reformunfähigkeit des Systems konnte das eigentlich nicht ewig gut gehen.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Demnach würden wir dauerhaft einen Wirtschaftskrieg gegen 190 Millionen Menschen führen (Russland und Ukraine), mit dem Ziel, dass Putin abdankt, richtig?
Richtig. Denn was soll die Alternative sein? Die Russen ringen die Ukraine nieder, es herrscht wieder "Frieden" und wir sagen, das habt ihr fein gemacht. Und als Dank heben wir sofort alle Sanktionen wieder auf. Das kann nicht Dein Ernst sein.
Zitat:
Zitat von qbz
Putin ist 1952 geboren, er wird vermutlich nicht länger als max. 10-15 Jahre noch Präsident sein können.
Mir fällt spontan kein Land ein, wo der Westen durch die Wirtschaftssanktionen ein Regime Change erreicht hat. Kuba (Fidel, Raul Castro u. Nachfolger), Venezuela (Chavez, Maduro), Iran, Irak (unter Sadam Hussein), Nordvietnam, Syrien (Assad). Die Bevölkerung leidet in der Regel sehr stark darunter, aber zu einem Regierungswechsel kam es darüber nie.
Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen. Die Sanktionen gegen die von Dir genannten Staaten haben und hatten doch jeweils ganz andere Hintergründe. In keinem Fall erfolgten sie mWn als Reaktion auf einen feigen Überfall auf ein Nachbarland.
Nur zur Erinnerung: Die aktuellen Sanktionen haben nicht den Regierungswechsel zum Ziel, sondern für Russland die Kriegskosten ins Unermessliche zu steigern, um Putin ggf. zum Einlenken zu zwingen.
Nur zur Erinnerung: Die aktuellen Sanktionen haben nicht den Regierungswechsel zum Ziel, sondern für Russland die Kriegskosten ins Unermessliche zu steigern, um Putin ggf. zum Einlenken zu zwingen.
Wichtig als Einordnung.
Selbstverständlich muss Deutschland ebenfalls so schnell wie möglich seine russischen Gas- und Ölimporte reduzieren, um die derzeitigen hohen Preise für fossile Energien nicht an Russland zu überweisen und so die Sanktionen abzuschwächen.
Richtig. Denn was soll die Alternative sein? Die Russen ringen die Ukraine nieder, es herrscht wieder "Frieden" und wir sagen, das habt ihr fein gemacht. Und als Dank heben wir sofort alle Sanktionen wieder auf. Das kann nicht Dein Ernst sein.
Es wird aber wohl zwangsläufig darauf hinauslaufen. Schließlich wollen wir nicht auf ewig mit so einem großen Teil Osteuropas in einem Wirtschaftskrieg leben. Denn wir brauchen langfristig Frieden und eine gute Wirtschaft in Europa, auch im östlichen Teil. 190 Millionen Menschen (Russland und einverleibte Ukraine) können wir nicht auf Dauer weltwirtschaftlich komplett isolieren.
Also müssen wir diesen tiefen Graben in unserer Nachbarschaft irgendwann wieder zuschütten oder überbrücken. Wann wäre aus Deiner Sicht ein guter Zeitpunkt dafür? In hundert Jahren? In zehn? In drei?
Ich will nicht nerven. Aber wenn wir schwerste Sanktionen verhängen, die den Weltfrieden betreffen, liegt doch die Frage auf der Hand, wie und wann wir da wieder herauszukommen gedenken?
Ich würde sagen, der Ostblock war technologisch komplett angehängt- eben wegen der Hochtechnologie-Blockade, Stichwort Cocom-Liste. Zusammen mit dem ruinösen Rüstungswettlauf und anderen Faktoren wie Reformunfähigkeit des Systems konnte das eigentlich nicht ewig gut gehen.
Die Blockade anhand der Cocom-Liste führten nur die NATO-Staaten ausser Finnland, Japan und Australien durch. Sehr viele Länder mussten sich nicht an die Cocom-Liste halten und taten das auch nie (alle Nicht-Nato-Länder). Selbst deutsche Firmen umgingen sie. http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?CoCom-Liste
Es lag in meinen Augen eher an der Ideologie, weil man in allem unbedingt wirtschaftlich autark sein wollte - selbst ein so kleines Land wie die DDR wollte alles selbst entwickeln und herstellen, - und weil man zu wenig Devisen hatte für den Handelsaustausch, so dass bestimmte Produkte einfach fehlten. Wir schmuggelten z.B. mal ein bestimmtes Enzym nach (Ost)-Berlin (ausser Rolling Stones Platten natürlich ;-) ), das eine Bekannte dort für ihre Doktorarbeit brauchte, aber in der DDR nicht beziehen konnte, während man hier nur in die Apotheke gehen musste.
Die Sanktionen können gelockert werden, wenn die Ukrainische Bevölkerung wieder ein selbstbestimmtes Leben in einer selbst verwalteten Ukraine leben kann.
Leider wird es in der Realität wahrscheinlich so kommen, dass mit Einstellung der Kampfhandlungen die Sanktionen still und heimlich verwässert werden, weil das russische Öl doch ganz praktisch ist und man den Handel auch nicht ganz abwürgen möchte.
Ich wäre aber dafür, die Sanktionen bestehen zu lassen, bis die Kriegsschäden durch Russland ausgeglichen wurden.
Es wird aber wohl zwangsläufig darauf hinauslaufen. ...
Da muss ich definitiv widersprechen: Es gibt aktuell nach fast zwei Wochen Krieg und unter Berücksichtigung der unerwartet hohen Verluste Russlands kein realistisches Szenario, dass Russland militärisch in der Lage ist die Ukraine so zu besiegen, dass große Teile der Ukraine oder gar die ganze Ukraine russische besetzt gehalten werden könnten oder wie von Jelzin geplant von einer prorussischen Marionettenregierung verwaltet werden könnte.
Die Ukraine werden sich eine Besetzung ganz sicher nicht gefallen lassen und Russland hat nicht ansatzweise dafür die militärische Kapazität, um einen derart großen Staat unter Kontrolle zu halten.
Ich kann mir vorstellen dass Kiew mit der Atombombe zerstört wird und sich Putin darauf beschränkt die westlichen Außengrenzen zu sichern.
Fertig.
Scheiss auf die Bevölkerung.