Ein paar Wochen Training stecken wieder im Körper. Die Trainingsinhalte sind noch zum großteil ruhig. Der Ausbau der Grundlagenausdauer steht im Vordergrund. Ein paar kraftspezifische Einheiten und kurze Maximale Belastungen finden sich auch langsam im Plan.Dazu bin ich beim Krafttraining nun bei 6 Wdh bei den Kernübungen angekommen.
Solangsam darf auch der Winter weichen. Die Kälte nervt so langsam. Trotzdem konnte icheinigermaßen solide 10-15h/Woche trainieren.
Letzte Woche Sonntag stand nun endlich der erste Wettkampf für das Jahr an. Die Dt. Polizeimeisterschaften im Crosslauf in Hamburg. Für mich als LD-Tria nicht gerade eine Paradedisziplin, aber das Saarland hat nun mal nicht die breite Masse und so wurde ich nominiert.
Der Streckencheck am Freitag öffnete mir die Augen. Die Wege waren teilweise komplett gefroren. Es ging über Trials und pro Runde musste man über 2 Baumstämme springen. Viele Schlaglöcher hoch, runter, zickzack. Also genau mein Ding
Beim freien Training am Samstag hats dann eine Kollegin aus Hessen erwischt, die sich eine Rippe gebrochen hat. Daraufhin und auf anraten unseres Betreuers bin ich mir in den Hamburger Laufladen erstmal Crosspikes mit 9er Nägel kaufen gegangen
Am Sonntag zum ersten mal angezogen. Grip war vorhanden. Die Strecke wurde noch leicht geändert. Nach 700m und einer scharfen vereisten linkskurve ging es direkt einen schmalen Trailpfad hoch und über eine Eisplatte oder alternativ Slalom durch den Wald wieder runter. Dementsprechend hart wurde der Wettkampf eröffnet.
Vor vornherein war klar, dass wir nicht das stärkste Team sind. Meine Kollegen aus dem SL waren leider nicht richtig fit und auch ich war etwas müde von dem Training. Nachdem mir aber gesagt wurde, die TOP 8 darf zur EM war ich heiß ohne Ende.
Am Start sortierte ich mich unter die ersten 20. Peng und los ging es
Das Tempo war von Anfang an abartig hoch. Hier wurde einem nichts geschenkt. Die erste Kurve war schon mit Stürzen versehen. Über den ersten Baumstamm und den kleinen Trial hoch und wieder runter.
Zu der Zeit befand ich mich direkt in einer größeren Gruppe. Diese lies im Laufe der ersten von 4,5 Runden schon ein wenig federn. Allerdings war das für mich immernoch deutlich zu schnell!
Von den Zuschaueren und Betreuern hörte man dann sowas wie, die Top 10-20. Ich dachte mir, ok krass, hier gehts mächtig ab. Nach und nach wurde das Feld immer kleiner. Nach vorne liefen einige Weg, hinten vielen ein paar raus so auch ich. Am Ende der dritten Runde an einem Anstieg war mir Kotzübel. Die Beine brannten, die Waden gingen zu, ich atmete am Limit und biss auf die Zähne. Ich musste richtig leiden...
Auf der letzten Runde lief ein Kollege zu mir auf und etwa 20m vor uns war ein weiterer Polizist. Diese Lücken konnten wir dann gemeinsam bis zum letzten Trailstück schließen. Bergab machte er dann die Innenseite zu und ich holte schwung über die Außenbahn. Von da ging es auf die Zielgerade. Ein Schlussprint über 150m leicht bergan gegen die beiden. Amok... Gerade so konnte ich mich durchsetzen.
Platz 23, (16er Polizist) und vollkommen am Ende. Die Zeit war 36:1x mit gut 200HM über etwa 10km.
Ich lag erstmal 2-3 Minuten regungslos im Ziel, musste etwas mehr spucken als üblich ehe ich mich überhaupt wieder bewegen konnte. Der Rest vom Tag wurde ich nun von einem brennen im Hals begleitet. Ich merkte das Laktat sogar in den Armen und Finger. Das war wohl wirklich mein Limit.
Ein Check der Ergebnissliste verät, dass die Jungs in meiner Region allesamt 32-33min Läufer waren. Die Gewinner sind 3000m Hindernisspezialisten mit Zeiten um die 8:30min
Nun bin ich wieder zuhause. Der Event gab nochmal einen Mega Motivationsschub und ich freu mich auf die nächsten Wochen. Am 18.3, also knapp 4 Wochen steht der Halbmarathon in SB an. Ich hoffe hier meine alte PB von 1:17h zu pulverisieren.