Ich kann dem Kirchentag übrigens nullkommanull abgewinnen. Und deshalb ist es für mich auch nicht von Interesse, ob dieser Kirchentag stattfindet oder nicht.
Du assoziierst Streit vermutlich mit "sich anschreien" oder mit Unsachlichkeit. Die Aktion hat jedoch folgenden Slogan: "Für eine vernünftige Streitkultur".
Die wichtigen Punkte:
- vernünftig, d.h. mit nachvollziehbaren, prüfbaren Argumenten
- Kultur, d.h. eine streitige Debatte anhand von anerkannten Regeln (und nicht etwa anhand von Autorität a la "der Papst hat Recht, basta!")
- Streit, d.h. das offene Aussprechen von strittigen Punkten, bzw. das Bestreiten landläufiger Positionen, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen
- Suche, d.h. man möchte eine Debatte anstoßen, wo sie derzeit verhindert wird, etwa in den Mainstream-Medien.
Der provokante Ausdruck "Suche Streit -- für eine vernünftige Streitkultur" ist ein Kontrast, nämlich zwischen "Streit" und "Streitkultur". Das soll den Betrachter ermuntern, nach weiteren Informationen Ausschau zu halten oder den Träger eines solchen T-Shirts mal anzusprechen.
Und deshalb ist es für mich auch nicht von Interesse, ob dieser Kirchentag stattfindet oder nicht.
Bitte zeige mir ein einzige Stimme, die argumentiert, der Katholikentag solle nicht stattfinden.
Die Kritik bezieht sich eigentlich nur auf die Finanzierung. Die Bürger in Münster (wo der Katholikentag stattfindet) zahlen pro Teilnehmer etwas über 90 Euro (!) an Zuschüssen. Und das, obwohl die Kirche den ganzen Quatsch auch ohne Zuschüsse bezahlen könnte. Nur daran macht sich die Kritik fest.
Zum Vergleich: Fußballspiele, die auch mit öffentlichen Geldern unterstützt werden (durch Polizei usw.), kosten pro Zuschauer in den Stadien weniger als 5 Euro.
5 Euro versus 90 Euro.
Das ist ein vernünftiger, sachlich begründeter Einwand.
Du assoziierst Streit vermutlich mit "sich anschreien" oder mit Unsachlichkeit. Die Aktion hat jedoch folgenden Slogan: "Für eine vernünftige Streitkultur".
Ich schaue mir das verlinkte Foto zum Event an und sehe, eine bereits dumm dreinschauenden Kirchenvertreter, der von einem superhellen Ketzer im Vorfeld schon
als trübe Tasse dargestellt wird.
Suche Streit passt sehr gut zu dem Bild und vermutlich auch zur Kampagne.
Nur weil darauf das Wörtchen "vernünftig" steht, ist es das noch lange nicht, wie man schnell erkennen kann. Es ist provokant, es ist überheblich und es spricht daraus die Frustration der Macher.
Es ist ein niveauloser Angriff auf einen, für Atheisten, bedeutungslosen Kirchentag.
In Ordnung, dann sind wir hier unterschiedlicher Meinung. Die Karikatur ist recht alt und bekannt; sie entstand nicht für den Ketzertag. Ich persönlich finde die Karikatur zu 100% zutreffend.
Die Karikatur stellt dar, dass die Kirche die Aufklärung argwöhnisch betrachtet. Das ist der aktuelle Stand. Der historische Stand ist, dass die Kirche die Aufklärung bekämpft und deren Vertreter umgebracht hat.
Daraus leitet sich der Name der Giordano-Bruno-Stiftung ab (zu lesen links/hochkant im Bild). Giordano Bruno war ursprünglich ein Geistlicher, der dann eine neue Weltsicht vertrat (nämlich, dass die Sterne keine Lampen waren, sondern Sonnen; und dass diese Sonnen ebenso "Welten" waren wie unsere). Arne hat das mehrfach erläutert.
Bitte zeige mir ein einzige Stimme, die argumentiert, der Katholikentag solle nicht stattfinden.
Die Kritik bezieht sich eigentlich nur auf die Finanzierung. Die Bürger in Münster (wo der Katholikentag stattfindet) zahlen pro Teilnehmer etwas über 90 Euro (!) an Zuschüssen. Und das, obwohl die Kirche den ganzen Quatsch auch ohne Zuschüsse bezahlen könnte. Nur daran macht sich die Kritik fest.
Ich wohne weit entfernt von Münster. Und wenn in meinem Dörfchen ein solcher Katholikentag stattfände und ich gegen die Finanzierung aus Steuergeldern wäre, dann würde ich dort Protest erheben, woher das Geld genehmigt wird. Nicht vor der Kirche und ihren Vertretern. Die nehmen wie all die vielen anderen Menschen, auch nur was einem der Staat zugesteht.
Ein weiterer Fakt bleibt, das viele Menschen gutes aus der Religion und dem Glauben nehmen. Das Geld dient also auch der Zufriedenheit dieser Menschen. Gelder die bei einem Sportveranstalter landen, nutzen wiederum mir und schmeckt anderen nicht.
Die einzige Stimme wird sich schon erheben, wenn diese der Meinung ist, das etwas komplett schief läuft.
Man kann doch nicht wegen allem, was einem nicht in den Kram passt protestieren ! Wo bleibt da die Gesellschaftsfähigkeit, wenn man nur an sich selbst und nicht an Leute denkt, denen das passt ?
Also was hast Du dann gegen den Ketzertag, der in einem kleinen Lokal stattfindet, wo ein paar Doktoren und Professoren Reden halten über Kirchenfinanzierung?
Ein weiterer Fakt bleibt, das viele Menschen gutes aus der Religion und dem Glauben nehmen.
Das dürfen sie ja. Aber warum soll es die kleine Kassiererin vom Penny-Markt bezahlen, der wir in ein paar Jahren eröffnen werden, dass ihre Rente nicht für das Nötigste reichen wird? Warum muss man unser Steuergeld irgendwelchen Esoterikern hinterher werfen? Warum ist das Wohlbefinden der Esoteriker wichtiger als die Rente der Kassiererin?
Zitat:
Zitat von FlyLive
Das Geld dient also auch der Zufriedenheit dieser Menschen.
Es widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz und dem Neutralitätsgebot. Der Staat müsste also auch 90 Euro für jeden Besucher beim "Tag der Moschee" und beim Ketzertag bezahlen. Die Zufriedenheit dieser Leute ist vor dem Gesetz ebenso viel Wert wie das der Katholiken.
Die katholische Kirche in Deutschland ist die reichste Kirche der Welt. Reicher als alle Kirchen in allen anderen Ländern auf der Erde. Allein München sitzt auf einem Vermögen von ca. 50 Milliarden Euro.