Soso, Angst essen Seele auf…
Stell dir vor, du bist als Verantwortlicher Schiffsfuehrer auf hoher See und kriegst eine Sturmwarnung. Kann aber auch sein, der Sturm kommt nicht, oder nur abgeschwächt.
Was tust du?
Bereitest du den Kahn auf schweres Wetter vor, statt noch einen Cocktail als sundowner zu schlürfen?
Oder lässt du es drauf ankommen, „et hätt noch immer joot jegange“ und überhaupt diese wetterfritzen übertreiben ja sowieso gern?
Die Siebenbürger (Sachsen), mit denen ich grad fast jedes Wochenende unterwegs bin, haben in der Regel Deutsch als Muttersprache, Rumänisch ist ihre erste Fremdsprache.
Ja, das ist für die vor fast 800 Jahren eingewanderten Siebenbürger Sachsen so (wobei vor 1918 für diese die Zweitsprache in der Regel Ungarisch war). Ich gehöre zu einer anderen Gruppe, meine Vorfahren kamen erst im 19. Jh. nach Siebenbürgen, und integrierten sich in die dortige ungarische Bevölkerung, dabei eine doppelte Identität erhaltend, Deutsch und Szekler. Rumänisch war dort lange nur die Sprache der Eroberer, Besatzer.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Ich kann mir irgendwie auch zurückversetzt in die 80er und in Kenntnis einiger Flucht-/Ausreisegeschichten schwer vorstellen, dass bei irgendner Ausländerbehörde keinerlei rudimentäre Kenntnisse über die Verhältnisse vorhanden sind oder alles aus Rumänien pauschal als Zigeuner abgeurteilt wurde.
Meine Schwester hat in den frühen 80-ern als Dolmetscher bei Ausländerbehörden gearbeitet; die Beamten hatten meist wenig Ahnung von den Herkunfsländern, und haben immer versucht, Leute mit Ortskenntnissen zur Hilfe zu bekommen, um ihre Einschätzung machen zu können. Die Zuständigkeit des jeweiligen Beamten war nicht an Vorkenntnisse geknüpft, die kamen mit Erfahrung (oder eben nicht). Und ja, es gab sehr bemühte und engagierte, und es gab welche, mit Hang zu Pauschalurteilen. IN Behörten sitzen auch nur Menschen, und nicht zwingend immer kompetente.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Jedenfalls, wie auch immer und unabhngig davon, ist keiner unter meinen Spezln so naiv zu glauben, unter ner nationalsozialistischen Herrschaft einer AfD nicht selbst oder im Familienkreis von Abschiebemassnahmen betroffen zu sein.
Ganz ausschließen kann man nichts; allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß die AfD bei aller Spinnerei etwas auch nur annähernd so böses anstrebt oder umsetzen will, was die Gleichsetzung mit "nationalsozialistisch" rechtfertigt. Darin besteht doch der Unterschied unserer Risikoeinschätzung. Ich bin sicher, daß ich mit mindestens gleich hoher Wahrscheinlichkeit auch durch irgendein anderes irres Gesetz zum Ausgestoßenen werden kann in den Augen von vielen oder vorm Staat, weil ich das bereits während Corona erleben konnte. Daher ist die AfD nur ein Risiko unter vielen, und nicht das höchste.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Ich hoffe nicht, dass wirs jemals rausfinden, wer recht hat(te).
Doch, natürlich werden wir, da meine Sicht sich auf meine absehbare Lebensspanne bezieht, werde ich es erleben, ob Eure AfD-Ängste in dieser Zeit Realität werden, oder nicht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich habe manchmal den Eindruck, daß für manche es keinen Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung gibt - dieser Unterschied kann aber wesentlich sein.
Tagesschau:
Geheimtreffen in Potsdam
AfD stärker involviert als bisher bekannt
Bisher spielt die AfD das "Potsdamer Treffen" des rechtsextremen Gründers Mörig als Privatveranstaltung herunter. Doch nach Recherchen von WDR, NDR und SZ gibt es mehr Verbindungen in die AfD als bislang bekannt. https://www.tagesschau.de/investigat...egung-100.html
Wir sind ja sooo überrascht!
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Du bedienst hier immer wieder die gleichen rechten Narrative, relativierst ausländerfeindliche Positionen, hast aber nichts zur Lösung beizutragen. Jedenfalls nichts, was sich mit der aktuellen Rechtslage vereinbaren lässt.
Was Du kannst ("Grüne Narrative" vertreten), können und dürfen andere wohl auch ("andere Narrative" vertreten); Narrativ ist auch nur ein Modewort für Meinung. Der jeweilige Leser darf es für sich einordnen. Das gehört zur Meinungsfreiheit
Dein Einsatz in der Lokalpolitik finde ich ja löblich (werde mich evtl., wenn in Rente, auch dort einbringen). Ich bin aber leider nicht der Typ, der +1 o.ä. verteilt, wenn etwas getan wird, was m.M.n. richtig, aber eben auch in meinen Augen selbstverständlich ist. Wenn Du es aber hören willst: das, was getan wird, ist oft wirklich ehrenwert und für viele hilfreich. (Ich kenne auch jemanden, die sich hier lokal über die Grünen ähnlich engagiert - und leider zunehmend die Motivation verliert angesichts dessen, was sie so erlebt...). Nur verringert das alles kaum die Probleme, die davon unabhängig wachsen und gegen die etwas getan werden muß und kann - auch im Rahmen der geltenden Gesetze, wenn diese nur konsequent durchgesetzt werden. Diese Durchsetzung zu versäumen und bereits Hinweise darauf als "rechtsextrem" zu verteufeln ist m.M.n. das große Problem.
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Ich bin sicher, daß ich mit mindestens gleich hoher Wahrscheinlichkeit auch durch irgendein anderes irres Gesetz zum Ausgestoßenen werden kann in den Augen von vielen oder vorm Staat, weil ich das bereits während Corona erleben konnte.
Damals wurdest Du vom Staat aus der Gesellschaft ausgestoßen?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Daher ist die AfD nur ein Risiko unter vielen, und nicht das höchste.
Das sehe ich auch so. Gleichzeitig ist es eine Verharmlosung, der ich mich nicht anschließen möchte. Denn wir haben vernünftige Gründe, uns nicht nur um das allerwichtigste Problem zu kümmern und alle anderen zu ignorieren. Unsere Demokratie wurde nicht ohne Grund als eine wehrhafte Demokratie entwickelt. Jetzt muss sie sich gegen Rechtsextremismus zur Wehr setzen.
Tja, die Schreiber dieses Textes hätten sich kaum vorstellen können, daß es irgendwann sehr viele Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit gibt, die die deutsche Sprache nur gebrochen sprechen, oder sich in der Moschee Predigten über die Minderwertigkeit der westlichen Demokratien anhören und ihre Kinder von allem abzuschirmen versuchen, was unsere liberalen Werte ausmacht, und über die anderen Mitbürger (die schon länger hier leben) sich mit Worten wie "Kartoffel" lustig machen, oder gar behaupten, eine deutsche Kultur sei jenseits der Sprache nicht auszumachen. Dann hätten sie möglicherweise eine andere Formulierung gewählt.
Ich benutze den Begriff Volk so, wie ihn m.M.n. die meisten Menschen in den Ländern, die ich kenne, auch verstehen. Juristisch mag es in D speziell anders gelten, aber juristische Begriffe finden selten Eingang in die Begriffswelt von davon beruflich unberührten Menschen.
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