Das ist angenehm offtopicund hochinteressant - als ich im Sommer durch die Schweiz radelte, fragte ich mich als totaler Geschichtslaie wie dieses Land es geschafft sich so lange aus den Mühlsteinen der europäischen Konflikte herauszuhalten, letzter Kriegauf schweizer Boden war doch eine Niederlage gegen Napoleon, oder?
Die Söldnersache war mir nicht klar.
On topic stellt sich die Frage: Warum hat die Schweiz überhaupt eine Armee?
„schweiz ohne Armee“ ist ein Frisch- Text den ich allerdings nicht kenne.
m.
On topic stellt sich die Frage: Warum hat die Schweiz überhaupt eine Armee?
„schweiz ohne Armee“ ist ein Frisch- Text den ich allerdings nicht kenne.
m.
Um die in der Schweiz eingelagerten Reichtümer von Despoten und Diktatoren zu schützen?
Das ist angenehm offtopicund hochinteressant - als ich im Sommer durch die Schweiz radelte, fragte ich mich als totaler Geschichtslaie wie dieses Land es geschafft sich so lange aus den Mühlsteinen der europäischen Konflikte herauszuhalten, letzter Kriegauf schweizer Boden war doch eine Niederlage gegen Napoleon, oder?
Die Söldnersache war mir nicht klar.
On topic stellt sich die Frage: Warum hat die Schweiz überhaupt eine Armee?
„schweiz ohne Armee“ ist ein Frisch- Text den ich allerdings nicht kenne.
m.
Offtopic: Napoleon hat quasi die föderale CH, den Staatenbund gerettet, indem er den helvetischen Einheitsstaat, die helvetische Republik, den die 1. franz. Republik nach der franz. Revolution in einigen von ihr besetzten Teilen der CH errichtete, wieder abschaffte. Er setzte nur einen 1. Landamann mit ein paar Beamten als Zentrale ein, die ihm wieder Söldner rekrutieren mussten. Zitat Napoleon: «Wäre der erste Landammann von Zürich, so wären die Berner unzufrieden. Wählt Ihr einen Berner, so schimpfen die Zürcher. Wählt ihr einen Protestanten, so widerstreben alle Katholiken.» Also restaurierte er wieder den alten Staatenbund ohne jeglichen Zentralstaat.
In der 1. franz. Republik ab 1792 galten nämlich die vorrevolutionären Söldnerverträge mit der alten Feudalherrschaft nicht mehr, alle Schweizer Regimenter aufgelöst, franz. Miliz, die Schweizer Kantone konnten nicht schnell genug eigene Regimenter aufstellen und waren sich uneins, (pro helvetische Republik, pro alter Bundesstaat, föderal versus zentral), so dass es zum sog. "Franzoseneinfall" durch die 1. Republik kam vor Napoleon. wie-napoleon-die-schweiz-in-die-moderne-katapultierte
Im ersten 1. Weltkrieg und auch im 2. Weltkrieg verhalf viel politisch-diplomatisches Geschick mit Geheimvereinbarungen sowie die breite General-Mobilisierung zur Verteidigung (Reduit-Strategie), welche den Besatzungspreis hochtreiben sollte, den Eidgenossen, eine Besetzung zu verhindern. Es durfte für keine Kriegspartei ein Vorteil entstehen (wie Flankenangriffe mit Durchmarsch durch die CH z.B.), ausserdem sollte die Neutralität des Landes Vorteile für alle Kriegsparteien bringen (im 1. WK Zehntausende von Soldaten beider Seiten in der REHA, Austausch von Gefangenen usf. Im 2. Weltkrieg Nachrichtendienste in der CH-Davos, Güterschienenverkehr Italien-Deutschland, Botschaftsvertretungen usf.).
Dann mal offtopic weiter:
Das ist historisch interessant, aber kein Beleg dafür, dass der Schweizer Reichtum auf wenig Militärausgaben beruht (zählen die Kosten für die vielen Bunker unter den Alpen auch zu diesem Etat?) und erst recht nicht für einen ausgeprägten Pazifismus. Im Gegenteil scheinen sie ja harte Kerle gewesen zu sein oder sind es auch noch.
Im Gegenteil glaube ich dass die Schweizer sofort mehr und viel für die Landesverteidigung ausgäben, so sie eine Notwendigkeit sähen.
Ich habe das nur aus Interesse an der Schweizer Geschichte erzählt. Die Bunker in den Alpentälern stammen aus der Zeit vom 1. und 2. WK, Teil der damaligen militärischen Reduit-Strategie. Soweit das Militär sie unterhält und nutzt z.B. als Schutzräume für Güter, Fahrzeuge, Waffen usf. gehören sie zum Militäretat.
Wenn ich mal statt dem BIP den Anteil am gesamten Haushalt nehme, da beträgt in der CH das Militär ca. 2 % vom Haushalt, in DE heute, 2024 15 % . Das sind aus meiner Sicht schon erheblich differierende Grössenordnungen, die einen entsprechenden Einfluss auf die Volkswirtschaft haben. Diesen quantitativ zu beziffern, ist vermutlich auch für Ökonomen schwer. Nehmen wir mal in Deutschland wie vor 2024 einen Anteil von 1,2 vom BIP für Verteidigung, da könnten heute alle geplanten Projekte der Bahn realisiert werden. Würde die CH ähnlich viel für die Armee ausgeben, sähe die Bahn ähnlich wie in DE aus. bahn-stoppt-neubau-haushaltskrise (vor 5 Tagen).