... Die climbingrecords Zeiten bestätigen dich da schon eher.
Bis auf die Zeiten von genau dem Anstieg, der sich zum unmittelbaren historischen Vergleich am besten eignet und der historisch als Schlussanstieg mit weitem Abstand am öftesten in der Tour de France gefahren wurde.
Bis auf die Zeiten von genau dem Anstieg, der sich zum unmittelbaren historischen Vergleich (deiner Meinung nach) am besten eignet und der historisch als Schlussanstieg mit weitem Abstand am öftesten in der Tour de France gefahren wurde.
Und der in der jüngeren Vergangenheit nicht oft gefahren wurde und dazu noch in der weiter oben beschriebenen Art und Weise.
Und ich hab mir erlaubt in Deinen Text was einzufügen.
Übrigens ist Q beim Versuch 2015 Zeit gut zu machen durchaus in die Zeiten der "bösen" Jahre hineingefahren. Der selbe Q, der auch am Ventoux dieses Jahr sehr sehr schnell im historischen Vergleich war (mit ähnlicher Zeitenentwicklung). Ähnliches ist an anderen Bergen zu beobachten. MSR Schlussanstieg zum Beispiel grade erst wieder. Wären es Ausreißer aus Einzeljahren würde ich Dir ggfls. folgen, aber ich finde, da kann man Trends erkennen.
Bei Climbingsrecords muss man auch immer die Durchschnittsgeschwindigkeit im Anstieg im Auge haben, weil sie berücksichtigen, dass das Ziel nicht immer an der gleichen Stelle ist.
das sehe ich ähnlich. das ergebnis (doping) steht vor der beweisführung fest (und das zweifelt eigentlich auch niemand an), aber es werden die statistiken hinein- bzw zurechtinterpretiert. dabei gibt es unzählige einflussfaktoren auf die statistik und damit auf die ganze beweisführung.
eine echte beweisführung für doping wären die statistiken nur, wenn alle anderen einflussfaktoren auf die statistik ausgeschlossen werden könnten.
Dass in 90er-Jahren gedopt wurde dass sich die Balken biegen (nicht nur im Radsport sondern wohl in allen einigermaßen kommerzialiseirten Ausdauersportarten) und dass das Dopingproblem auch heute noch nicht eliminiert wurde, darüber sind wir uns glaube ich alle einig.
Keine Einigkeit besteht darüber, ob heute noch genauso viel gedopt wird wie in den 90er Jahren. Ich glaube letzteres nicht und halte Weltklasseleistungen im Triathlon, Radsport und der Leichtathletik in der heutigen Zeit für absolut möglich, trotz der dort zweifellos noch vorhandenen schwarzen Schafe.
Damit das Ganze nicht zu abstrakt wird gebe ich mal ein paar Beispiele für bodenständige, transparente Athleten mit glaubwürdiger Leistungsentwicklung die aktuell die Weltspitze im Ausdauerbereich mitdefinieren, die sich alle auch mehrfach glaubwürdig gegen Doping positioniert haben und bei denen für mich Dinge wie Blutdoping oder Epo-Spritzen komplett jenseits aller Vorstellungskraft liegen:
Damit das Ganze nicht zu abstrakt wird gebe ich mal ein paar Beispiele für bodenständige, transparente Athleten mit glaubwürdiger Leistungsentwicklung die aktuell die Weltspitze im Ausdauerbereich mitdefinieren, die sich alle auch mehrfach glaubwürdig gegen Doping positioniert haben und bei denen für mich Dinge wie Blutdoping oder Epo-Spritzen komplett jenseits aller Vorstellungskraft liegen:
Anne Haug
Familie Ingebrigtsen
Kristian Blummenfelt, Gustav Iden
Sebi Kienle
Wie kommst du auf diese Namen. Bei Anne Haug und Sebi Kienle gehe ich mit, aber die Norweger. Wieso bist du dir bei denen so sicher?
Zuerst einmal vielen Dank vor allem an Klugschnacker, HaFu, Captain Hook und NBer für den lesenswerten und spannenden Input! Ich lese hier begeistert mit. Sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch die Art und Weise der Diskussion. Fundierte Argumente und Beiträge. Wertschätzend vorgetragen. Für mich mit die beste Diskussion in diesem Forum seit langem.
Wenn ich die Diskussion für mich einordne, komme ich zu dem Ergebnis, dass eine über Jahrzehnte praktizierte, Sportarten-übergreifende, systematische Dopingvergangenheit nahezu unstrittig ist. Strittig ist hingegen, wie dies am besten zu belegen ist und vor allem, ob ein flächendeckendes Doping auch heute noch existiert.
Mir scheint es erst einmal logisch, dass das Bestreben der Sportler nach bestmöglicher Wettbewerbsfähigkeit heute wie z. B. in den 90ern identisch ist. Oder anders gesagt, damals wurde gedopt, warum sollte es also heute nicht geschehen? Sicherlich nicht, weil Sportler tendenziell bessere Menschen geworden sind. Die Motivation der Sportler ist also gleich. Eher sogar höher, weil Preisgeldanreize und Wettbewerb tendenziell stärker sind.
Als möglicher Hinderungsgrund käme m. E. nur ein funktionierendes Anti-Doping-System in Frage. Eines, das flächendeckend und wirksam prüft sowie hart sanktioniert. Ist das gegeben? Ich glaube nein. Arne hat ja die Möglichkeit eines wirksamen Einsetzens von Blutdoping bereits skizziert. Nicht betrachtet ist zudem, ob es stimulierende, aber in gängigen Tests nicht nachweisbare Substanzen gibt.
Glauben wir aber an einen sauberen Sport und führen als Argument vor allem eine geänderte Trainingsphilosophie heran, bin ich ehrlich gesagt zwiegespalten. Mein Eindruck ist, dass im Ausdauerbereich eine Umkehr von einer umfangsorientierten zu einer eher spezifisch, individuellen Intensitätsphilosophie stattgefunden hat. Ein Blick auf andere Sportarten zeigt, dass trainingswissenschaftlich durchaus Änderungen umgesetzt werden. Schauen wir auf den Fußball, stellen wir eine deutlich sichtbare Veränderung des Spiels fest. Zugegeben aber eher im technisch-taktischen Bereich. Dennoch würde ich der Trainingswissenschaft einen Fortschritt auch im Ausdauerbereich zusprechen.
Am Ende überwiegt jedoch die Skepsis. Ich glaube nicht, dass der heutige Spitzensport sauberer ist, als in den 90ern. Ausnahmen in einzelnen Sportarten mag es geben. Nur eine Meinung, keine belegte und fundierte Argumentation.
Zuerst einmal vielen Dank vor allem an Klugschnacker, HaFu, Captain Hook und NBer für den lesenswerten und spannenden Input! Ich lese hier begeistert mit. Sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch die Art und Weise der Diskussion. Fundierte Argumente und Beiträge. Wertschätzend vorgetragen. Für mich mit die beste Diskussion in diesem Forum seit langem.
+1 jetzt ist mir Frau Müller zuvor gekommen
Ich habe die Diskussion bisher begeistert mitverfolgt, auch wenn ich mit dem Lesen kaum hinterher gekommen bin