nun, ich dachte, ich kenne schon alles auf dem markt...
FALSCH, hab ich heute wieder erfahren.
nach erster recherge handelt es sich wohl um ein zeug, das aus einer pflanze gewonnen und eine, auf die menge bezogen, extreme süßkraft hat, was deren gebrauch in diätprodukten anbietet, richtig?
handelt es sich trotzdem um einen kalorienlieferant, also ein kohlenhydrat? wenn ja, für was für eines?
wenn dem zeug angeblich eine blutzuckersenkende wirkung zugeschrieben wird (wie funktioniert das?), kann sich die (zusätzliche) gabe in der wettkampfnahrung positiv auswirken?
Bin da kein Experte, aber alles was ich bisher gelesen habe, führt mich zu dem Schluss, dass es einfach ein weiterer Süßstoff ist. Und wie die meisten anderen auch nicht unumstritten.
Freunde haben vor Jahren selber Stevia angebaut und daraus ein Süssungsmittel gemacht. Es ist einfach eine Pflanze insofern finde ich das der Ausduck Süßstoff nicht so gut gewählt ist da Süßstoff in meinen Augen dieser Chemiemüll ist.
In Brasilien und Japan gibt es Stevia als Süssungsmittel schon lange zu kaufen ist wohl auch weit verbreitet. Eine Flasche Stevia hat mir ein Kollege mal aus Brasilien mitgebracht.
Die Süsskraft ist echt überragend und der gesundheitliche Vorteil gegenüber Zucker lässt sich wohl kaum wiederlegen.
Der Geschmack ist nach meiner Meinung scheußlich, Espresso ist mit dem Zeug für mich fast ungenießbar.
Also Stevia gibt es auch in gleicher Form wie Süßstoff (also sowohl die Tabletten als auch in flüssiger Form), der riesige Vorteil ist halt, dass es viel stärker als Zucker oder Süßstoff ist. Darum ist der KH Anteil den du damit zu dir nimmst quasi fast nicht vorhanden.
Bei mir ist Stevia Schoki praktisch immer auf Lager, schmeckt tiptop, neuerdings auch Lakritz von Haribo mit Stevia.
Als flüssiger Auszug nutze ich das ab und zu um Quark Desserts zu süßen. Finde das (bei richtiger Dosierung!!!) geschmacklich voll in Ordnung, Honig etc. mag ich aber lieber.
Als Stevia vergangenes Jahr in der EU als Süßstoff zugelassen wurde, habe ich in meinem Blog dazu folgendes geschrieben:
Zitat:
Stevia ist zwar pflanzlicher Herkunft, aber damit noch lange kein natürliches Lebensmittel im Sinne einer artgerechten Ernährung des Menschen. Es handelt sich um ein industriell bearbeitetes Nahrungsmittel, das erst durch gut hundert komplexe chemische Behandlungsprozesse genussfertig wird.
Auch dass die Ureinwohner Paraguays die Blätter der Steviapflanze seit mehr als 500 Jahren kennen, kann für einen Kenner der langen Skalen der Evolution keinerlei stichhaltiges Argument für den Konsum des industriell gewonnenen Zuckeraustauschstoffes Stevia sein. Zwischen den Blättern der Pflanze - die könnte man u.U. als paleokonform einstufen - und dem Industriepulver namens Stevia, besteht m.E. ein himmelweiter Unterschied.
Ob Steviakonsum unangenehme Langzeitfolgen haben kann, ist auch noch nicht hinreichend geklärt, denn das Produkt ist erst seit den 1970er Jahren in Japan auf dem Markt und insoweit der zeitliche Erfahrungshorizont im Langzeitfeldversuch m.E. noch zu knapp bemessen. Da die Lebensmittelindustrie schon mit den Hufen scharrt und den Markt wohl bald mit dem angeblichen Naturprodukt fluten wird, ist m.E. Skepsis und Zurückhaltung im Kaufverhalten angebracht. Ich meine, man sollte abwarten, wie sich die angebliche Unbedenklichkeit im "Feldversuch Praxis" bei den zu erwartenden "Heavy Usern" verifizieren läßt. Zu diesen Versuchskaninchen möchte ich persönlich mich nicht zählen (zumal ich Stevia schon mal ausprobiert habe und es subjektiv als widerlich schmeckend wahrnahm).
Wer sich tatsächlich "natürlich" im Sinne von "artgerecht" ernähren will, sollte m.E. weniger daran arbeiten, wie er sich so weiter ernähren kann, wie er dies aus einer westlichen Standardernährung her gewohnt ist, indem er lediglich Zucker gegen ein Ersatzprodukt austauscht, sondern seine Geschmackssinne so entwöhnen, dass Lebensmittel, die über eine natürliche Süße verfügen, auch wieder als süß wahrgenommen werden. Das geht leider nur auf dem "harten Weg" des Zucker- und Süßstoffentzugs.
Das einzige Süßungsmittel, das m.E. - wie ein Gewürz verwendet! - im Rahmen einer um Gesundheit bemühten Ernährung akzeptabel ist, ist naturbelassener, kaltgeschleuderter Honig.