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schnodo
24.06.2020, 18:32
Müllbeutel (die für kleine Haushaltmülleimer) gehen auch.

Stimmt. Bei denen ist aber die Qualität ganz unterschiedlich. Manche sind ziemlich robust und halten mehrere Verwendungen durch, andere ziehen sich schon beim ersten Mal wie Gummi und reißen dann so ungeschickt, dass der halbe Beutel im Neo steckt. :-((

Kasrwatzmuff
25.06.2020, 06:57
Hier kommt das perfekte Tool für das Anziehen des Neos:

Der Bratschlauch (https://www.toppits.de/de/bratschlauch-416.html)

Das Ding ist robust und man kann die Länge bis maximal 3 Meter variieren. Da passen dann auch die Flossen von Ian Thorpe rein.

schnodo
25.06.2020, 10:17
Hier kommt das perfekte Tool für das Anziehen des Neos:

Der Bratschlauch (https://www.toppits.de/de/bratschlauch-416.html)

Das Ding ist robust und man kann die Länge bis maximal 3 Meter variieren. Da passen dann auch die Flossen von Ian Thorpe rein.

Ich bin zwar mit meiner Schuhbeutel-Variante für den Moment zufrieden, aber die Präsentation des Bratschlauchs hat mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ich habe noch nie einen verwendet und mir scheint, es ist höchste Zeit. Ich setze ihn mal auf die Einkaufsliste. Als reine Einsteighilfe für den Neo erscheint er mir etwas teuer. :Lachen2:

uruman
25.06.2020, 13:21
..., es ist höchste Zeit. Ich setze ihn mal auf die Einkaufsliste. ...


Nein bitte nicht !
Bratschlauch soll in Schwiegermutter Küche bleiben , zusammen mit eine Menge unnötige Gegenstanden aus den 70er :Huhu:

schnodo
25.06.2020, 13:46
Nein bitte nicht !
Bratschlauch soll in Schwiegermutter Küche bleiben , zusammen mit eine Menge unnötige Gegenstanden aus den 70er :Huhu:

Meine Schwiegermutter nimmt sowas nicht. Aber Du weißt doch, dass ich gerne experimentiere. Das beschränkt sich nicht nur aufs Schwimmen. Es war nicht alles schlecht in den Siebzigern. :Lachen2:

Kasrwatzmuff
26.06.2020, 10:36
Nein bitte nicht !
Bratschlauch soll in Schwiegermutter Küche bleiben , zusammen mit eine Menge unnötige Gegenstanden aus den 70er :Huhu:

So ein Bratschlauch hat schon seine Berechtigung. Da würzt man einen Rollbraten, packt ihn mit diversen Sachen (Zwiebeln, Knoblauch usw.) in den Bratschlauch und packt alles in den Backofen. Dann hat man 90 Minuten Zeit für einen lockeren Lauf. Das geht beim herkömmlichen Kochen im Topf nicht. Und man muss nach dem Garen auch nichts saubermachen. Naja, den Bratschlauch muss man schon kurz ausspülen, denn da sollen ja noch einmal die Füße rein...

.. den Bratschlauch sollte man aber echt gut saubermachen, denn wenn man die Füße in den gebrauchten Schlauch steckt, dann hat man hinterher im See alle Welse, Hechte und Alligatoren im Schlepptau.

Helmut S
26.06.2020, 13:40
Aber besser so rum als anders rum: Zuerst die Füße rein und dann den Braten für die Familie. Das will keiner. :Lachanfall:

uruman
26.06.2020, 14:58
So ein Bratschlauch hat schon seine Berechtigung. Da würzt man einen Rollbraten, packt ihn mit diversen Sachen (Zwiebeln, Knoblauch usw.) in den Bratschlauch und packt alles in den Backofen. Dann hat man 90 Minuten Zeit für einen lockeren Lauf. Das geht beim herkömmlichen Kochen im Topf nicht. Und man muss nach dem Garen auch nichts saubermachen. Naja, den Bratschlauch muss man schon kurz ausspülen, denn da sollen ja noch einmal die Füße rein...



Ich bin Koch ,nix sauber machen ! :Cheese:

Ich schiebe den Barten in Rohr dann habe ich genug Zeit mit der Kellnerin flirten ,mein Bierchen trinken und eine rauchen :cool:

Füsse durch die Neo finde ich unkompliziert , dass der Neo gut siezt und zurechtrücken finde ich nervig , Gefrierbeutel als Schütz gegen das krallen am Neo , kann helfen :bussi:

schnodo
26.06.2020, 18:54
Aber besser so rum als anders rum: Zuerst die Füße rein und dann den Braten für die Familie. Das will keiner. :Lachanfall:

Jetzt bist Du mir zuvorgekommen. Aber eigentlich wollte ich die Reihenfolge Schwimmen und dann für den Braten verwenden als sinnvollere vorschlagen. Ich möchte mir ja nicht den Neo mit Bratenfett versauen. :Lachen2:

Heute war ich wohl zum letzten Mal vor Ende des Sommers mit dem Neo im Wasser. Da wurde es doch schon recht warm, aber ich brauchte noch ein paar Unterwasser-SUP-Begleitaufnahmen und da soll niemand merken, dass die nicht gleichzeitig mit den Überwasser-Aufnahmen entstanden sind, deswegen Neo.

Und ich wollte unbedingt mal die triconer-Jan-Sibbersen-Einstiegsvariante (https://youtu.be/JKqrWfmDz_o) ausprobieren, bei der man den Neo nur von innen anfasst. Das hat bei den Beinen super geklappt. Ich musste sogar noch etwas Material aus dem Schritt wieder in die Beine zurückführen, weil es sehr leicht hochzuziehen war. Normalerweise quäle ich mich damit rum, das Neopren so weit hochzuziehen, dass der Schritt nicht in den Kniekehlen hängt. An den Armen hat es aber nicht komplett ohne Griff von außen funktioniert. Dort ist es aber auch nicht so problematisch, weil das Material dünner ist und sich leichter in Position bringen lässt.

Insgesamt kann ich diese Art, den Neo anzuziehen nur jedem empfehlen. :liebe053:

Ich habe ich mich, nachdem ich genügend geschwommen war, zum ersten Mal in meinem Leben aufs SUP gestellt. Leider hat niemand diesen denkwürdigen Moment dokumentiert. Anfangs etwas wackelig, aber prinzipiell ist das auch eine feine Sache. Leider kollidiert das mit meiner ziemlich unstillbaren Schwimmlust, deswegen werde ich das wohl nur gelegentlich machen. :)

Schlumpf2017
26.06.2020, 21:37
Juhuuu Siehste! Übrigens ist mir nach so 1 1/2 Std nur im Schwimmanzug bereits kühl...Im Winter hatte ich mal einen Kurs Yoga auf SUP (im Hallenbad) gemacht. Ich musste immer lachen, was die anderen nicht lustig fanden.

schnodo
26.06.2020, 22:08
Juhuuu Siehste!

Ja, ich bin absolut überzeugt. Danke an die lieben Tippgeber! :Blumen:

Übrigens ist mir nach so 1 1/2 Std nur im Schwimmanzug bereits kühl...

Ich habe gerade noch beim Stefan Sponer von HEAD nachgefragt, ob er auch einen Shorty für mich hat. Für leichten Kälteschutz, weil mir auch in warmem Wasser nach einiger Zeit kalt wird, aber hauptsächlich beim langen Schwimmen als Sonnenschutz, damit ich nicht den ganzen Kadaver eincremen muss. Ich muss ja etwas aufpassen, bei meiner Anfälligkeit für Hautkrebs.

Im Winter hatte ich mal einen Kurs Yoga auf SUP (im Hallenbad) gemacht. Ich musste immer lachen, was die anderen nicht lustig fanden.

Ach, die sollen sich nicht so anstellen. Lachen ist gesund. ;)

Meine Frau bindet das SUP an eine Boje, damit sie nicht abgetrieben wird, und macht dann ihre Turnübungen. Ich schwimme derweil in der Nähe herum. Bei ihr sieht das immer ganz solide aus, aber mir würde es vermutlich dauernd ins Wasser hauen – spätestens beim Heldendreieck, das dem Namen nach eigentlich wie gemacht ist für mich. :Cheese:

https://wiki.yoga-vidya.de/images/e/e3/Heldendreieck-yoga-berge.jpg
Bildinhalt: Yoga, Heldendreieck

Ich war übrigens sehr erstaunt, dass ich es geschafft habe, auf dem SUP aufzustehen, es in Bewegung zu setzen und zu wenden, ohne ins Wasser zu stürzen. Das sah bei meinem Surfkurs am Gardasee vor ein paar Jahren ganz anders aus. :o

schnodo
28.06.2020, 16:51
Heute hatte ich dann doch nochmal den Neo an, weil es nach Regen aussah und ich nicht in die Verlegenheit kommen wollte, schnell schwimmen zu müssen, weil ich mir sonst den Hintern abfriere. :Cheese:

https://bit.ly/3icJ7zi
Bildinhalt: schnodo hanging on for dear life

Die Holde hat gestern etwas auf die Technik geschaut und bemerkt, dass ich

links zu sehr in die Mitte strecke
rechts die Todeskralle (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1420369#post1420369)mache, und
dazu neige nach der Streckung die Hand in Richtung Wasseroberfläche wandern zu lassen.


Mir selbst ist beim Betrachten eines kürzlich aufgenommenen Unterwasser-Videos (https://youtu.be/mzInSYQ4E1A) aufgefallen, dass ich rechts den Zug beginne bevor ich mit dem Anstellen fertig bin. Außerdem sind meine Handgelenke nicht ausreichend stabil über die ganze Länge des Zuges.

https://bit.ly/2Zgmlhw
Bildinhalt: schnodo underwater thumbnail

Darauf habe ich mich heute etwas konzentriert und die Holde meinte, dass es besser aussah. Das Schwimmen im Kollersee hat ihr dennoch besser gefallen; da habe ich aber auch aus meiner Sicht ein durchgängig schönes Wassergefühl. Das lässt sich nicht erzwingen.

Schwimmen ist trotzdem immer wunderbar. :liebe053:

Schlumpf2017
29.06.2020, 08:58
Quote Schwimmen ist trotzdem immer wunderbar Unquote
Wie sehr es stimmt! Merke ich besonders, wenn ich mich in einer anderen Sportart bewege, ich schwimme jetzt sogar Beine mit Brett, damit diese nicht ganz verkümmern.
Neo: Samstag war ich für 3 Stunden und gestern für 2 Stunden mit Shorty sogar im Freibad. Ich mag einfach keinen kalten Bauch :-)
Neoanprobetermin (Schultern M Unterteil S..) habe ich heute abend. Heute darf ich auch nicht schwimmen gehen, weil ich im Juni 111 km geschwommen bin und die Statistik nicht zerstören will!

schnodo
29.06.2020, 09:01
Neoanprobetermin (Schultern M Unterteil S..) habe ich heute abend.

Sind das zwei Teile oder einer, der so geschnitten ist? Ich drücke Dir die Daumen, dass er passt! :Blumen:

Schlumpf2017
29.06.2020, 09:12
Naja, von meinem großen Englandumschwimmvorbild Ross Edgley habe ich gelesen, dass er aus 2 Neos 1 mit einem Bikinneoteil dazwischen gebastelt bekommen hat !!!(Schultern XXL, unten S) aber das Geschäft sieht die Möglichkeit von Männergröße XS. Ich berichte. Um 18.00 h bin ich schlauer.

schnodo
02.07.2020, 16:49
Naja, von meinem großen Englandumschwimmvorbild Ross Edgley habe ich gelesen, dass er aus 2 Neos 1 mit einem Bikinneoteil dazwischen gebastelt bekommen hat !!!(Schultern XXL, unten S) aber das Geschäft sieht die Möglichkeit von Männergröße XS. Ich berichte. Um 18.00 h bin ich schlauer.

Und? Was hat sich ergeben? :)

schnodo
02.07.2020, 16:57
Mein letztes Unterwasser-Video (https://youtu.be/mzInSYQ4E1A) habe ich auf zwei Social-Media-Seiten zur Begutachtung eingestellt.

Es kamen Tipps zu Problemen, die mir schon bewusst waren. Die Hinweise, die aus meiner Sicht am meisten gebracht haben, weil sie mir beim besseren Verständis der Bewegung geholfen haben kamen von Brent Hayden, der wohl schon olympisch geschwommen ist, der mir riet, mit einem "open arm" zu ziehen (https://old.reddit.com/r/Swimming/comments/hhfq8h/swimming_for_the_love_of_it_still_working_on/fwaknnc/) und Björn Hauptmannl (danke für Deinen stets fundierten Input!), der schrieb, dass der Zug auf der Schulterlinie erfolgen soll. Diese beiden Ratschläge zusammengenommen ergaben ein "volleres" Gefühl in der Druckphase.

Der "open arm" Tipp resultierte daraus, dass ich, wie man im Video streckenweise erkennt, sehr nahe am Brustkorb ziehe; ich vermute, hier überkompensiere ich meine bisherige Neigung, zu weit außerhalb des Körpers zu ziehen.

Damit ich es nicht vergesse, hier die Tipps, viele alte Bekannte dabei, die ich versuchen werde umzusetzen:

Nicht auf Körpermitte ziehen
Arm offener halten (für mich bedeutet dies, dass die Fingerspitzen mehr in Richtung Beckenboden zeigen)
Für den Zug an der Schulterlinie orientieren
Die Hand flacher eintauchen und nicht so nah am Kopf
Dem Wasserdruck nicht ausweichen
Vermehrt darauf achten, den Ellenbogen nicht fallen zu lassen
Das Finish mit mehr Druck jenseits der Hüfte ausführen
Nicht durch Abklappen der Hand dem Wasserdruck ausweichen
Das Anstellen nicht überhasten (auffällig auf der rechten Seite)
Entweder mit richtigem Timing kicken oder gar nicht
Mit mehr Nachdruck kicken
In den Rückholphase des rechten Armes die Hüfte nicht so weit drehen (gut erkannt, eines meiner hartnäckigsten Probleme)
Mehr Körperspannung, Wasserlage verbessern


Diese Tipps werde ich wohl nicht befolgen:

Den Arm näher an der Wasseroberfläche halten (muss man nicht, sagt Sheila, und meine marode Schulter findet das auch)
Keinen S-Zug machen (will ich gar nicht, die Anmutung eines S-Zuges ist also eher ein Problem mit der Umsetzung des geraden Zuges)
Schulter entspannen (ich folge Sheila und versuche sie stattdessen zu fixieren)
Dreieratmung (mache ich sowieso oft, nur auf dem Video nicht, weil ich zur Kamera hin geatmet habe)


Außerdem wurde mir von einer Dame, die den gleichen Vornamen trägt wie meine Holde, folgender schöner Test empfohlen, den ich einleuchtend finde: Wenn Du ein Becken mit flach auslaufendem Rand hast, kannst Du das Anstellen auch bäuchlings auf dem Beckenrand liegend üben.
Oberkörper ins Wasser, Rest des Körpers liegt draußen und dann Kraulunterwasserzug beginnen, dabei darauf achten, dass Ellbogen und Hand gleichzeitig an der Wand ankommen.

Ich habe also einigen hilfreichen Input bekommen, war aber auch mit eher speziellen Kommentaren konfrontiert, wo die Tippgeber gerne auf die Pauke hauen, aber damit kämpfen einen zusammenhängenden Satz zu formulieren und bei Rückfragen die Sozialkompetenz und Selbstreflexion eines amerikanischen Präsidenten offenbaren. Ich habe es als willkommene Gelegenheit gesehen, Demut, Sanftmut und Gelassenheit zu üben und die folgenden Tiraden der Supercoaches ohne Widerstand über mich ergehen lassen.

Ein guter Tag, sich an Mark Twain zu erinnern: “Never argue with an idiot. They will drag you down to their level and beat you with experience.” :)

Schlumpf2017
02.07.2020, 17:13
Und? Was hat sich ergeben? :)
Hallo! Danke, dass Du fragst und geduldig mitleidest :bussi:
Alles wurde gut: Am Montag ein zu großes Modell gekauft (WM), am Dienstag nach 1.500 m Testschwimmen dies beendet, gestern in die übliche Größe WS hineingeschlumpft und er passt. Es ist ein Sailfish Attack Generation 2020 und er hat nicht mehr die dicken Unterarmpanels und ist insgesamt weicher. Testschwimmen vielleicht am Samstag mit langem Wasseraufenthalt. Heute früh (eine Leiche auf dem Gleis plus eine Stellwerksstörung, da kam ich um 6 h nicht weg) habe ich im Badeanzug für 3 km 55 min gebraucht. Das reicht mir eigentlich :-) :-)

Schlumpf2017
02.07.2020, 17:16
Zu Deinem Video: Die Wahrheit liegt m.E. auch im Wohlfühlen: Hübsch, entspannt und glücklich eine lange Strecke schwimmen. Ich komme auch am besten mit Sheilas' Anleitung zurecht, weil ich es nachvollziehen kann.
Schnodo, der Schwimmwissenschaftler. :-)

schnodo
02.07.2020, 17:26
Hallo! Danke, dass Du fragst und geduldig mitleidest :bussi:

Klar doch! Ich wollte nicht drängeln, aber nun fand ich, dass ich lange genug gewartet habe. :Cheese:

Alles wurde gut: Am Montag ein zu großes Modell gekauft (WM), am Dienstag nach 1.500 m Testschwimmen dies beendet, gestern in die übliche Größe WS hineingeschlumpft und er passt. Es ist ein Sailfish Attack Generation 2020 und er hat nicht mehr die dicken Unterarmpanels und ist insgesamt weicher. Testschwimmen vielleicht am Samstag mit langem Wasseraufenthalt.

Ich drücke die Daumen, dass sich der gute Eindruck bestätigt. Hast Du den Anzug online bestellt oder bei einem lokalen Händler bekommen?

Heute früh (eine Leiche auf dem Gleis plus eine Stellwerksstörung, da kam ich um 6 h nicht weg) habe ich im Badeanzug für 3 km 55 min gebraucht. Das reicht mir eigentlich :-) :-)

Leichen auf dem Gleis sind für alle Beteiligten unerquicklich. :(

55 Minuten auf 3 km wäre für mich eine bombastische Zeit, die ich wochenlang kreuz und quer durchs Forum tragen würde, aber für Deine Ansprüche erscheint mir das etwas gemütlich. Da geht doch bestimmt noch mehr. :Lachen2:

schnodo
02.07.2020, 17:37
Zu Deinem Video: Die Wahrheit liegt m.E. auch im Wohlfühlen: Hübsch, entspannt und glücklich eine lange Strecke schwimmen. Ich komme auch am besten mit Sheilas' Anleitung zurecht, weil ich es nachvollziehen kann.

Ich fühle mich halt am wohlsten, wenn ich denke, ich mache es richtig. :Lachen2:
Auch bei mir ist es so, dass Sheilas sorgfältig Art zu formulieren sehr bei der Umsetzung hilft. Damit hat sie mich nachhaltig begeistert.


Schnodo, der Schwimmwissenschaftler. :-)

Schön wär's. :bussi:

Ich bemühe mich aber, nicht komplett planlos dumm daher zu schwätzen und bin mir meiner großen Defizite bewusst. Es gibt allerdings Stimmen, die das anders bewerten: :Cheese:
Darum nerven die Leutchen mit ihrem "Aber....", keine Ahnung" aber "grosse Meinung"...eben "aber"....

Schlumpf2017
02.07.2020, 18:55
Bei 'aber' gibt es gleich mit dem Kickboard eines auf den Kopf und am besten noch ein 'mache es selbst besser' hinterher..Sportshop Triathlon ist super, aber ich war letztlich in einem Geschäft vor Ort (Laufwerk in Hamburg) wegen der eigenen Unsicherheit bei der Größe des Neos.

poldi
03.07.2020, 06:00
:dresche Aber, ... Ähhh

Autsch dein Kickboard ist aber hart :-)

Jedoch leichte Schläge auf dem Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen also danke Stefanie.

... ich bin der Meinung schnodo schwimmt super.

Wird man ja noch sagen dürfen. :dresche

schnodo
03.07.2020, 09:38
Sportshop Triathlon ist super, aber ich war letztlich in einem Geschäft vor Ort (Laufwerk in Hamburg) wegen der eigenen Unsicherheit bei der Größe des Neos.

Sehr schön! Das Laufwerk ist gut?

... ich bin der Meinung schnodo schwimmt super.

Sei gesegnet für Dein gütiges Herz! :bussi:

Zur Verbesserung muss ich dann aber doch eher auf die kritischen als die gnädigen Kommentare hören. :Cheese:

Schlumpf2017
03.07.2020, 11:23
Sehr schön! Das Laufwerk ist gut?


:
Ich habe vom Laufwerk einen guten Eindruck: Kompetent und angenehm.

Schlumpf2017
06.07.2020, 13:44
Ich habe den neuen Neo gestern zu Wasser gelassen, da ich 12 km schwimmen wollte (und mir am Samstag schon nach gut anderthalb Stunden im Shorty frisch war): er schwimmt sich gut, die Nahtkonstruktion an den Schultern ist besser und die Armpanels dünner. Die erste Stunde war es zu warm, ab Stunde 2 vorbei durchaus angenehm.

schnodo
06.07.2020, 14:20
Ich habe den neuen Neo gestern zu Wasser gelassen, da ich 12 km schwimmen wollte (und mir am Samstag schon nach gut anderthalb Stunden im Shorty frisch war): er schwimmt sich gut, die Nahtkonstruktion an den Schultern ist besser und die Armpanels dünner. Die erste Stunde war es zu warm, ab Stunde 2 vorbei durchaus angenehm.

Prima! :)

Ich habe mir als Sonnenschutz und gegen Auskühlen in warmem Wasser einen Sailfish SwimRun Light geholt. Gestern bin ich darin kurz geschwommen. An den Armen sitzt er etwas eng, ansonsten gibt es nix zu mosern. Auch, dass ich z.B. Autoschlüssel und Geld in der Rückentasche oder einer der Innentaschen verstauen kann, finde ich gut. Der Reißverschluss vorne ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. :cool:

https://bit.ly/2ZEnz6w
Bildinhalt: schnodo sailfish swimrun

schnodo
06.07.2020, 20:26
Morgen begebe ich mich auf große Fahrt und damit ich nicht alleine sein muss, wird mich dieser ambitionierte Schwimmer begleiten. :bussi:

https://bit.ly/2ZMmh9m
Bildinhalt: competitive travel smurf

Schlumpf2017
06.07.2020, 21:38
Sieht schick aus, der Shorty, rasant!

schnodo
13.07.2020, 22:44
Zum Abschluss meiner Ausfahrt habe ich mir zwei Übernachtungen in der Nähe von Rovinj in Instrien gegönnt. Das Mittelmeer ist noch besser für die Seele als Nutella. ;)

Eigentlich wollte ich etwas mehr filmen, aber dann bin ich doch die meiste Zeit rumgelungert. Es hat also nur für ein ganz kurzes Erinnerungsvideo (https://youtu.be/L6va9cbdOOY) gereicht.

https://bit.ly/307ZUvq
Bildinhalt: schnodo diving in, Val Saline

Geschwommen bin ich auch deutlich weniger als ich eigentlich wollte. Es gab ziemlich viele Quallen und obwohl diese harmlos waren, bin ich jedesmal kurz erschrocken, wenn ich alle paar Züge so einen weichen Ball in der Hand hatte. Da bin wohl etwas zu zimperlich. :Nee:

Schlumpf2017
14.07.2020, 21:49
Hab ich mir gleich angeschaut. Was Du alles kannst..:-) Auch schöne lange Züge im Wasser. Schönen Urlaub!

schnodo
15.07.2020, 09:58
Hab ich mir gleich angeschaut. Was Du alles kannst..:-) Auch schöne lange Züge im Wasser. Schönen Urlaub!

Danke schön! :bussi:

Der "Urlaub" hat leider nur zwei Übernachtungen gedauert. Ich habe den Ausflug zum Meer mit einem anderen Besuch verbunden und dachte mir, die 250 km Umweg ist der tolle Val Saline Campingplatz (https://www.campvalsaline.hr/de/camping-val-saline) allemal wert. Es ist nicht alles furchtbar an Corona, normalerweise hätte ich da im Juli niemals kurzfristig einen Stellplatz für zwei Nächte bekommen. :)

https://www.campvalsaline.hr//cmsmedia/slike%20web/about%20us/heder_about%20us.jpg
Bildinhalt: Val Saline Luftbild

schnodo
17.07.2020, 00:41
Ich hatte es schon ein paar Wochen auf der Liste, aber nun habe ich mir endlich die erste Hälfte des Interviews mit Alexander Popov (https://youtu.be/38j9WmIorIE) angeschaut, das Brett Hawke (https://en.wikipedia.org/wiki/Brett_Hawke) geführt hat.

Alexander Popov hat nette Freunde: Weil seine Internet-Performance fürs ZOOM-Interview zu schlecht war, hat ihm sein Kumpel, der Kapo bei einer Telekommunikationsfirma ist und bei dem er sich beschwert hatte – "your mobile service is crap!" – eine mobile Relaisstation vors Haus gefahren.

Im Interview erzählt er davon, wie Gennadi Touretski (https://en.wikipedia.org/wiki/Gennadi_Touretski) begonnen hat ihn zu trainieren. Zu dieser Zeit schwamm Popov nach eigener Aussage so schlecht, dass seine 50 m Kraul-Beine fast genauso waren wie die ganze Lage.

Er erzählt, dass Touretski im Training Wert darauf legte, dass er auf 100 m negative Splits schwimmt und zwar die zweiten 50 m fünf Sekunden schneller als die ersten. Wobei es ihm egal war, wie schnell die ersten 50 m geschwommen wurden. Hauptsache, die zweiten 50 waren mindestens fünf Sekunden schneller.

Als Popov 30/25 splitten konnte, sagte ihm Touretski, dass er fähig, sein eigenes Rennen zu schwimmen. Er solle sich nur auf sich selbst konzentrieren und ignorieren, was die Konkurrenz macht.

Popov erzählt davon, dass einer der Grundlagen seines Erfolgs sein Aufwärmprogramm von "600 units" war. Also insgesamt 600 Ausführungen von Trockenübungen, z.B. ein Mix von Schulterübungen, Liegestützen, Klimmzügen und Bauchaufzügen. Das hat er an fast jedem Tag seiner Karriere gemacht, vor Krafttraining oder Schwimmeinheiten. Als er nach Australien kam, hatten viele seiner neuen Teamkollegen Verletzungen. Die Coaches sahen, wie Popov sich vorbereitete und empfahlen den anderen Schwimmern, es ihm gleichzutun. Nach einem Jahr gab es keine Verletzten mehr.

Brett Hawke berichtet, dass Touretski, der auch sein Trainer war, ihn stundenlang vor dem Spiegel Schwimmbewegungen machen ließ und auf Länge und langsame Bewegungen Wert legte. Popov erläutert Touretskis Trainingsphilosophie. Um Zuglänge und die Entstehung von Geschwindigkeit den nicht Fachkundigen zu erklären griff er auf folgende Analogie zurück: Wenn man ein Auto beschleunigt, dann bleibt der Umfang der Räder konstant. Die Räder drehen sich aber schneller. Um diese schneller zu drehen, muss der Motor mehr Leistung liefern. Schlechte Schwimmtechnik ist hinderlich, weil beim Versuch schnell zu schwimmen, die aufgewendete Kraft in zusätzlichen Widerstand statt Geschwindigkeit umgewandelt wird. Das führt wiederum dazu, dass man langsamer wird. Man soll sich im Training darauf konzentrieren, die gleiche Zuglänge über beliebige Distanzen von 100 m bis mehrere Kilometer aufrecht zu erhalten. Popov konnte das sehr gut, wie Brett Hawke bestätigt, er selbst wohl nicht.

Befragt, ob er seine Züge durchgängig gezählt hat, grinst Popov: "Jede Bahn. Jede Bahn. Sogar jetzt noch, wenn ich ab und zu ins Becken steige, fange ich sofort an Züge zu zählen. Wenn ich die Treppe hochsteige, zähle ich die Stufen."

Fühlte er sich 1996 unter Druck als er seine olympischen Titel verteidigen wollte? Ja, das war schwierig, weil hohe Erwartungen seitens Russlands an ihn gestellt wurden. Außerdem trat er gegen Gary Hall, Jr. (https://en.wikipedia.org/wiki/Gary_Hall_Jr.) und die anderen US-Schwimmer an, die ein Heimspiel hatten. Im Vorfeld gab es psychologische Spielchen und das Publikum versuchte, ihn zu verunsichern. Bei der ersten Olympiade ist es einfach: Man ist neu, hat nichts zu verlieren und gibt einfach Gas. Beim zweiten Mal ist es doppelt so schwer.

Hawke fragt ihn nach der Rivalität mit Gary Hall. Popov weiß nicht, was der Grund für diese Rivalität war. Er hält es für normal, weil es nur einen ersten Platz gibt. Auf der anderen Seite wurde die Sache so bestimmt auch interessanter. Wie es ausging, weiß man: Popov ist der einzige Sprinter, der den olympischen Titel über 50 m und 100 m verteidigt hat. Danach bekam er ein Telegramm von Johnny Weissmullers (https://en.wikipedia.org/wiki/Johnny_Weissmuller) Töchtern, die ihm dazu gratulierten.

Nach dem Sieg über die 100 m war er sehr erleichert, weil er es sehr schwierig fand, gut zu starten. Nach dem Start muss man nicht mehr viel tun. Man rollt den Berg runter und muss nur die Richtung halten. Der Körper tut von selbst, was er am besten kann.

...genau! Das denke ich auch immer. :Lachanfall:

...Fortsetzung folgt, wenn ich am Wochenende nicht im Rhein bei Neuenburg ersaufe... :Cheese:

Schlumpf2017
17.07.2020, 08:50
Hallo Schnodo :-) GENAU. Sehr interessanter Artikel.
Warum solltest Du ersaufen?? Boje um und los!

schnodo
17.07.2020, 12:05
Warum solltest Du ersaufen?? Boje um und los!

Warum? Wenn man das immer wüsste...
Ich glaube, die meisten Wasserleichen hatten vorher nicht den Plan, zu ertrinken. :Cheese:

Hafu
17.07.2020, 17:00
Mein letztes Unterwasser-Video (https://youtu.be/mzInSYQ4E1A) habe ich auf zwei Social-Media-Seiten zur Begutachtung eingestellt.

Es kamen Tipps zu Problemen, die mir schon bewusst waren. Die Hinweise, die aus meiner Sicht am meisten gebracht haben, weil sie mir beim besseren Verständis der Bewegung geholfen haben kamen von Brent Hayden, der wohl schon olympisch geschwommen ist, der mir riet, mit einem "open arm" zu ziehen (https://old.reddit.com/r/Swimming/comments/hhfq8h/swimming_for_the_love_of_it_still_working_on/fwaknnc/) ...)

Du postest mal eben ein Schwimmvideo auf social media und bekommst kostenlose Techniktipps von Brent Hayden (https://www.swimrankings.net/index.php?page=athleteDetail&athleteId=4029113&athletePage=PBEST)???:cool:

Der ist nicht nur "mal olympisch geschwommen", sondern war Goldmedaillengewinner über 100F bei den Commonwealthgames und ist in der diziplin- und distanzübergreifenden Alltime-Rangliste der besten Schwimmer aller Zeiten immer noch unter den Top100.
2010 als Phelps längst seine Glanzzeit hatte und über Freistil, Lagen und Delphin als fast unschlagbar (auch vom damaligen deutschen Star Paul Biedermann) galt, war Phelps in der Jahresbestliste auf 100F nur hinter Hayden auf Rang 2.

Da soll noch einer Sagen, social media ist nur nutzloser Zeitvertreib.

Reddit war mir bisher irgendwie immer zu unübersichtlich, um mich dort länger rumzutreiben, aber evt. sollte ich mich doch mal mehr damit beschäftigen.;)

schnodo
18.07.2020, 02:03
Du postest mal eben ein Schwimmvideo auf social media und bekommst kostenlose Techniktipps von Brent Hayden (https://www.swimrankings.net/index.php?page=athleteDetail&athleteId=4029113&athletePage=PBEST)???:cool:


Nette Menschen finden sich überall. :)

reddit ist tatsächlich gewöhnungsbedürftig, aber die Threadstruktur ist etwas übersichtlicher als hier. Die Qualität des Inputs reicht von genial über spritzig witzig bis komplett schwachsinnig. Man weiß nie, was einen erwartet. Dennoch gibt es aus meiner Sicht dort weniger bösartige Deppen als bei Facebook und manchmal die beste Analyse im ganzen Netz. Wenn ich beim googlen nur auf wenig aussagekräftigen Brei stoße, grenze ich die Suche gerne auf reddit ein und finde dort oft die gesuchte Lösung oder zumindest einen brauchbaren Einstieg und die relevanten Vokabeln, die mich weiterbringen. Probier's mal aus!

langsamläufer
18.07.2020, 14:27
Wie ist das denn genau gemeint ?

Die restlichen 2 Punkte habe ich mit meinem Englisch verstanden....

qbz
18.07.2020, 16:16
Wie ist das denn genau gemeint ?

Die restlichen 2 Punkte habe ich mit meinem Englisch verstanden....

Hier sieht man den Armzug im Video mit dem Beispielschwimmer (Weltrekord) Dressel, den er nannte.

Dressel, Unterwasseraufnahme, 100m (https://www.youtube.com/watch?v=vE-4whlB1IY).

Für die Übersetzung könntest Du auch Google verwenden.

schnodo
19.07.2020, 12:30
Wie ist das denn genau gemeint ?

Ich habe sein Darstellung des "open arms" so verstanden, dass man diese Dinge vermeiden soll:

Außerhalb der Schulterlinie ziehen
Zu nah an der oder über die Mittellinie ziehen
Die Hand zu nah am Brustkorb zu führen


Er unterscheidet dann noch zwischen einem kurzen und langen offenen Arm. Der lange, also nahezu gestreckt, wird von Sprintern eingesetzt, während der kurze, also vielleicht 110° gebeugt(?) über längere Strecken praktikabel ist.

Hier meine Visualisierung dazu, die Hand soll sich in der Druckphase (diese Einschränkung gilt nicht fürs Anstellen) nur im grünen Bereich bewegen:

https://bit.ly/3hg3tX8
Bildinhalt: Open arm

Die praktische Konsequenz für mich ist, dass ich nach dem Anstellen den Winkel zwischen Ober- und Unterarm nicht wesentlich verändere. Oder anders formuliert, ich achte darauf, dass die Fingerspitzen immer nach unten und nicht zur Seite zeigen.

Hier sieht man den Armzug im Video mit dem Beispielschwimmer (Weltrekord) Dressel, den er nannte.

Dressel, Unterwasseraufnahme, 100m (https://www.youtube.com/watch?v=vE-4whlB1IY).

Bei dieser Aufnahme ist es nicht ganz einfach, den entscheidenden Punkt zu erkennen. Ich verweise deshalb ergänzend auf Brent Hayden selbst, von dem es hier eine kurze Sequenz gibt, wo man gleich am Anfang sieht, was er meinte: Swimming Secrets By Brent Hayden - Trailer (https://youtu.be/RFv6-cozh50)

Auch gut zu sehen ist es im französischen Kraul-Lehrvideo, in dem der ebenfalls genannte Florent Manaudou vorschwimmt: Get Speedo Fit - Florent Manaudou - Crawl, Mouvement des bras (https://youtu.be/GmsBFZSib8A)

qbz
19.07.2020, 19:34
....
Bei dieser Aufnahme ist es nicht ganz einfach, den entscheidenden Punkt zu erkennen. Ich verweise deshalb ergänzend auf Brent Hayden selbst, von dem es hier eine kurze Sequenz gibt, wo man gleich am Anfang sieht, was er meinte: Swimming Secrets By Brent Hayden - Trailer (https://youtu.be/RFv6-cozh50)

Auch gut zu sehen ist es im französischen Kraul-Lehrvideo, in dem der ebenfalls genannte Florent Manadou vorschwimmt: Get Speedo Fit - Florent Manaudou - Crawl, Mouvement des bras (https://youtu.be/GmsBFZSib8A)

Danke für die Links. Vor allem bei Florent Manadou sieht man den Stil des Armzuges sehr akzentuiert in der Zeitlupe, bei Dressel ist das Video halt erstmal in Originageschwindigkeit. Ich finde es bei beiden einen wahnsinnig kraftvollen Armzug mit hoher Frequenz.

Bisher hatte ich seine Schwester als ein Stilvorbild für längere Strecken gesehen.

schnodo
19.07.2020, 20:27
Bisher hatte ich seine Schwester als ein Stilvorbild für längere Strecken gesehen.

Das würde ich auch nicht ändern, schließlich ist ihr Bruder Sprinter. :)

Von ihr gibt es leider nur wenig gutes Videomaterial, aber man sieht bei Ihr schön das, was Sheila den "power-packed punch" genannt hat, nämlich die Synchronisation von Kick und Finish der Hand: Laure Manaudou - Freestyle Underwater Slowmotion - JO 2004 (https://youtu.be/EZVESCiWctA)

schnodo
19.07.2020, 23:42
Hier der Inhalt der nächsten Viertelstunde:

Popov erzählt, dass Touretski das kommunikative Talent hatte, ihn zu motivieren, Vollgas durchzuziehen. Er gibt ein Beispiel, den Weltrekord über 100 m Freistil im 50-m-Becken: Das war sein fünfter oder sechster Wettkampf am Stück. Er war extrem ausgelaugt, völlig am Ende. Gennadi zu ihm: "Nach diesem Rennen in Monaco geht es nach Santa Clara. Woran Du aber jetzt denken sollst, ist, dass wir ein bestimmtes Resultat brauchen, so dass Du nur das Level halten musst, wenn wir nach Amerika gehen. Aufrecht erhalten bedeutet, relativ lockere Einheiten, 4km pro Einheit, gemütliche längere Intervalle, etwas Technikarbeit. Aber wenn Du das Resultat nicht erreichst, müssen wir härter arbeiten. Das sind dann 6 km pro Einheit."

Popov wollte auf keinen Fall die 6-km-Variante, weil er sich vorstellen konnte, wie die 6 km aussehen würden. Also holte er den Weltrekord.

Brett Hawke fragt, "was denkst Du, wenn Du hinter dem Startblock stehst? Wirst Du nervös, so wie ich?"
"Natürlich werde ich nervös, nur Tote sind entspannt. Ich versuche, an mein eigenes Rennen zu denken. Denn sobald man anfängt, sich umzuschauen, darauf zu achten, was die Konkurrenten im Wasser machen, hat man verloren. Ich habe im Lauf der Jahre mit zunehmender Erfahrung gelernt, das Geschehen um mich herum wahrzunehmen, aber ich konzentriere mich nicht darauf."

Popov wurde 1996, einen Monat nach den Olympischen Spielen, in Russland Opfer einer Messerattacke. Hawke war seinerzeit schockiert als wäre sein Bruder abgestochen worden. Popov sagt, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort mit den falschen Leuten war. Im Krankenhaus hatte er sehr viel Zeit, alleine in einem Zimmer, und hat viel nachgedacht. Das war der Zeitpunkt als er viele Änderungen beschlossen hat. Er hat sein Umfeld geändert, seine Gewohnheiten.

Er wusste, dass das einzige was ihm helfen würde, das Schwimmen war. Nach seinem Krankenhausaufenthalt suchte er den Arzt auf, der ihn operiert hatte und fragte ihn, wann er wieder anfangen könne, richtig zu trainieren. Die Antwort war, dass es eine Zeit dauern würde. Die inneren Narben an den Organen würden sich innerhalb von drei Monaten bilden. Davor sollte er überhaupt nichts tun. Danach könne er langsam anfangen, sich zu bewegen.

Als Popov im November 1996 nach Australien kam, war er am nächsten Tag im Schwimmbecken. Er hatte eine lange Narbe über den Bauch und weil diese so steif war, konnte er sich nicht richtig strecken und schlug beim Einspringen auf dem Boden des Schwimmbeckens auf. Das gleiche Problem hatte er bei Wenden. Er musste dehnen und an seiner Kondition arbeiten. Als er das Krankenhaus verließ, war er 10 kg untergewichtig. Es dauerte neun Monate, den Gewichtsverlust auszugleichen. Erst im Mai 1997 war er überhaupt soweit, dass er anfangen konnte, ordentlich zu trainieren.

Aus Hawke's Sicht hatte sich Popov körperlich extrem verändert, er war zu einem Strich geworden, keine Muskeln mehr. Aber seine Ausstrahlung war dieselbe wie früher. Popov erläutert, "wenn etwas passiert, passiert es". Man kann die Geschichte nicht zurückdrehen. Er schien wohl wie immer zu sein, weil er sich die notwendigen Gedanken im Krankenhaus gemacht hatte. Als er wieder nach Australien kam, war der Prozess abgeschlossen und alles wie gewohnt.

Im nächsten Segment geht es um Michael Klim (https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Klim), der in Popov's Trainingsgruppe kam. Klim wuchs unter Popovs mentorieller Betreuung und brach dann den Weltrekord über 100 m Freistil. Wie hat er das Training mit ihm empfunden?
Popov erinnert sich, dass Klim der squad in den ersten Monaten des Jahres 1994 beitrat. Er war ein 16 oder 17 Jahre alter Bub. In jeder Einheit lieferte er sich ein Rennen mit den anderen. Also vereinbarten Vladimir Pyshnenko (https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Pyshnenko) und Popov, dass in der Morgeneinheit Popov das Tempo für Klim machen würde und am Nachmittag Pyshnenko, während der jeweils andere sich erholte. Drei oder vier Tage später war Michael Klim am Ende und es ging weiter wie gewohnt.

Klim lieferte sich sechs oder sieben Monate lang Rennen. Danach erkannte er, dass das keinen Sinn machte. Die anderen schwammen verschiedene Belastungen im Training und er versuchte, mitzuhalten oder sie zu schlagen. Sie reagierten aber einfach nicht darauf. Er bekam mit, dass niemand auf seine Attacken reagierte und schwamm dann sein eigenes Tempo und Rennen. Insgesamt hatten alle eine sehr gute Beziehung zueinander, viel Spaß, keine Streitereien.

Den Verlust des Weltrekords nahm Popov gelassen. Rekorde sind da, um gebrochen zu werden. Das Ding ist, dass Popov Klims Schwächen sehr gut kannte und er wusste, was zu tun war, um im nächsten Rennen ein kleines Bisschen besser zu sein als Michael Klim.

Wie war sein Verhältnis zu Pieter van den Hoogenband (https://en.wikipedia.org/wiki/Pieter_van_den_Hoogenband)? Sie haben immer noch ein gutes Verhältnis, auch wenn sie sich nicht oft sehen, zuletzt vor einigen Jahren. Pieter arbeitet für Eurosport als Kommentator und es gab eine Weltmeisterschaft in Barcelona. Sie saßen auf den Startblöcken 4 und 5 und haben sich an ihr Rennen vor 10 Jahren erinnert (https://youtu.be/I3PTttKZRC4). Popov fragte van den Hoogenband, ob er wisse, wo er das Rennen verloren habe. — Nein. — Bei der Wende: Die Trennleinen fingen die Wellenbildung nicht ab. In den Vorläufen bekam Popov etliche Wellen nacheinander ab. Im Halbfinale blieb er länger unter Wasser, kam hoch und wurde nur von einer Welle getroffen. Im Finale tauchte er noch weiter unter den Wellen durch, van den Hoogenband bekam zwei ab. *Popov grinst schelmisch*
Popov schaute sich hinterher die Aufnahme an und sah dort, dass Pieter fast zum Stillstand gebracht wurde.
(Ich habe mir die Stelle auch angeschaut, erkenne da aber nix, außer dass Popov einen Meter später den ersten Zug macht.)

War er der schwierigste Konkurrent? Sie waren alle nicht einfach zu schlagen. Gustavo Borges (https://en.wikipedia.org/wiki/Gustavo_Borges) hatte eine Spannweite wie ein Gorilla. Keiner war einfach zu schlagen, Gary (https://en.wikipedia.org/wiki/Gary_Hall_Jr.), Anthony Irvine (https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Ervin) und auch Brett Hawke selbst oder Ian Thorpe (https://en.wikipedia.org/wiki/Ian_Thorpe). Im Finale einer Weltmeisterschaft oder der Olympischen Spiele gehen acht auf den Block und keiner will verlieren.

Die restlichen 15 Minuten konsumiere und dokumentiere ich demnächst...

schnodo
20.07.2020, 09:14
...es geht dem Ende zu. ;)

Danach befragt, ob Sydney (Olympische Spiele 2000, Silber über 100 m) eine Enttäuschung für ihn war, antwortet Popov, "ja und nein; nicht wirklich." Er erinnert sich an den Pool; zum ersten Mal war er 1997 dort, als er eröffnet wurde, und ist nie damit warm geworden. Er wusste, wozu Pieter fähig war und er wusste, dass die Australier daheim sehr stark sein würden. Außerdem gab es eine besondere Situation: Gennadi war ein Teil der australischen Mannschaft. Sie trainierten die letzten drei Wochen vor den Olympischen Spielen in Melbourne. Es gab dort auch einen Wettkampf, die Victorian Open, wo er sich gut fühlte. Nach seiner Rückkehr nach Canberra zerbröselte seine Form. Aber so ist das Leben.

Weiter zu 2003 (Weltmeisterschaft in Barcelona): Wie kam sein unglaubliches Comeback zustande? Popov berichtet, dass er im Januar 2003 Australien verließ und in die Schweiz ging; das veränderte alles. Dadurch gewann er Motivation, außerdem sind die Wege in Europa kürzer. Von Australien aus dauert jede Reise Tage.

Brett Hawke war in Barcelona auch im 50-m-Finale und stolz darauf, gegen Popov antreten zu dürfen. Dort schlug Popov Hawke locker mit einer halben Länge Vorsprung. Aber in 2004 (Olympische Spiele in Athen) war alles anders. Hawke hatte erwartet, dass Popov bei den Olympischen Spielen gewinnen würde, aber dann hat nichts funktioniert. Was war geschehen? Popov erläutert, dass er es nicht geschafft hat, so viel zu trainieren wie gewohnt. Er hatte keine richtige Verletzung, aber eine stark schmerzende Schulter. Er konnte seinen Arm nicht aus dem Wasser heben und unter Wasser nicht ziehen. In dieser Saison ließ ihn sein Körper im Stich.

Wusste er nach 2004, dass seine Karriere beendet war? Ja, als er von der Lagenstaffel ins Athletendorf zurückkam, verschenkte er sein komplett Equipment an seine Teamkameraden, packte seine Sachen, zog ins offizielle IOC-Hotel um, und kam nicht wieder zurück.

Wie hat Gennadi darauf reagiert? Popov war fast 34 Jahre alt und musste sein Leben weiterführen, andere Dinge tun. Er konnte nicht ewig weiterschwimmen.

Ist er stolz auf das, was er erreicht hat? Einige Dinge hätten besser laufen können, aber die lassen sich nicht mehr korrigieren. Aber mit all dem Respekt, der ihm entgegen gebracht wurde und dem, was er erreicht hat, wäre das ein nur ein Bonus gewesen.

Sieht er sich selbst als den größten Sprinter aller Zeiten? Nein. Er ist nicht in der Position, sich selbst einzuordnen, das können nur andere. Er glaubt, sie (Brett und er?) seien vom Glück begünstigt, weil ihnen die Möglichkeit gegeben ist, zwei Leben zu leben: Das erste als Sportler und danach eines als Coach oder was auch immer sie tun möchten. Das sind zwei Chancen in einer Lebenszeit. Und sie nutzen beide.

Popov ist ein Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Er nimmt an den Sitzungen teil, ist aber nicht in Arbeitsgruppen eingebunden. Für seinen Lebensunterhalt hat er einige Firmen in Russland, und es bahnt sich gerade eine weitere Gelegenheit an.

Er hat drei Kinder, zwei ältere Söhne und eine kleine Tochter. Alle schwimmen. Seine Söhne schwimmen ziemlich gut, aber nur für sich selbst. Sein ältester Sohn ist sogar einige Zeit unter Gennadi in der Schweiz geschwommen, aber das Programm wurde eingestellt und er kam zurück nach Moskau.

War es schwer für ihn der Sohn des großen Alexander Popov zu sein? Nicht einfach. Er wurde immer etwas aufmerksamer beäugt. Dieses Gewicht lastet auf den Schultern seiner Kinder und das ist auch Popovs Verantwortung, weil er der Auslöser dafür ist.

Abschließend, gibt es eine bestimmte Einheit, die sich in sein Gedächtnis gebrannt hat? Einige. In Maroochydore (https://en.wikipedia.org/wiki/Maroochydore) hat er für die Weltmeisterschaft 1998 in Perth trainiert. Es gab ein Set, 400 @ 6:00 und 100 schnell. Die 400 waren im Ausdauertempo und die 100 MVO₂(?), Renntempo. Die ersten 100 waren eine Minute irgendwas und Gennadi schrie sie an, dass sie zu langsam seien. Also schwammen sie 55 oder 54, damit er Ruhe gibt. Und das sollten sie zehnmal direkt hintereinander machen. Das war schmerzhaft, für alle. Nach acht Sets waren die Truppe am Ende und so ließ Touretski die letzten zwei Sets kicken. Das war sehr übel.

Brett merkt an, dass Popov in 50 m Kraul-Beine mit Kickboard extrem schnell war. 27,56 – weiß Popov noch genau. Man braucht, um die 50- oder 100-m-Geschwindigkeit zu unterstützen, Kraft in den Beinen. Man muss sie im Wasser und im Kraftraum trainieren. Die Hauptsache ist die Flexibilität der Beine, der Knöchel, des Knies, der Hüfte, so dass die Beine möglichst effizient arbeiten können. Generell sind im Schwimmen Flexibilität und Entspannung sehr, sehr wichtig.

Momentan (Juni 2020, Corona-Zeit, Quarantäne) befindet er sich auf dem Land, ca. 70 km weg von Moskau, in einem Haus, das sie vor 10 Jahren gebaut haben. Seine Familie ist da seit fast drei Monaten, auch seine Kinder, und dazu noch drei Hunde, Gänse, Hühner, Katzen, Truthahn. Für Lebensmittel gibt es einige Geschäfte in der Nähe und auch Milchbauern mit frischer Milch, Butter, und Käse. Frische Luft, klarer Himmel, sensationell. So lässt sich die Quarantäne aushalten.

So, das war's. Ein ziemlich langes Interview, aber Popov könnte ich ewig zuhören. :)

schnodo
20.07.2020, 16:16
Caeleb Dressel analysiert sein eigenes Rennen: Race Dissect #1 | 100 Fly Semi Final 2019 Worlds (https://youtu.be/nP9cLXKUq_g)

Sehr interessant, mal zu hören, wie ein absoluter Topschwimmer sich selbst wahrnimmt und wo er Verbesserungspotenzial sieht. Man könnte aber meinen, er hätte eben erst schwimmen gelernt: "just so stupid", "not a great start", "pausy" (is that even a word?), "really forced", "not a smooth stroke at all", "a lot of up and down movement", "not a big fan of how my stroke looks", "a lot to clean up", "rigid", "that turn looked like a nine-year-old", "that was bad", "my arm could have hit the top of the stadium", "my hips look frickin' loose as anything", "that's not ideal", "sloppy", "not as good". :Cheese:

Da ist er übrigens Weltrekord geschwommen. Ich möchte nicht wissen, was er zu einem richtig schlechten Rennen sagt. ;)

Einen Hinweis für mich selbst habe ich auch mitgenommen: Er möchte vermeiden zu sagen, dass man beim Schmetterling den Brustkorb ins Wasser drücken soll. Stattdessen spricht er lieber davon, diesen nach vorne zu drücken. Er redet in diesem Zusammenhang auch davon, über die Schulter abzurollen ("roll off with your shoulders"), aber ich habe leider nicht begriffen, was genau er damit meint. :Gruebeln:

qbz
20.07.2020, 16:23
Danke für das Resumee der Interviews von Popov und von Dressler! Interessant.

schnodo
20.07.2020, 16:48
Danke für das Resumee der Interviews von Popov und von Dressler! Interessant.

Sehr gerne. Popov finde ich faszinierend seit ich ihn zum ersten Mal schwimmen gesehen habe. Mit einem Mitschrieb ist es leichter, später nochmal was nachzuschauen; nicht jeder mag sich die Zeit nehmen, eine komplette Stunde anzuschauen und der eine oder andere hat Probleme mit der Sprache. So ist es eine Übung für mich und gleichzeitig ein Dienst an dem schwimmverliebten Teil der Menschheit, der sich in meinen Thread verirrt. :Lachen2:

PS: Diesen Part fand Brett Hawke so wichtig, dass er ihn in einen eigenen zweiminütigen Ausschnitt gepackt hat: Alexander Popov on Power, Distance Per Stroke, and the Kayak Principle (https://youtu.be/4_A7sHGhZjc)

Popov erläutert Touretskis Trainingsphilosophie. Um Zuglänge und die Entstehung von Geschwindigkeit den nicht Fachkundigen zu erklären griff er auf folgende Analogie zurück: Wenn man ein Auto beschleunigt, dann bleibt der Umfang der Räder konstant. Die Räder drehen sich aber schneller. Um diese schneller zu drehen, muss der Motor mehr Leistung liefern. Schlechte Schwimmtechnik ist hinderlich, weil beim Versuch schnell zu schwimmen, die aufgewendete Kraft in zusätzlichen Widerstand statt Geschwindigkeit umgewandelt wird. Das führt wiederum dazu, dass man langsamer wird. Man soll sich im Training darauf konzentrieren, die gleiche Zuglänge über beliebige Distanzen von 100 m bis mehrere Kilometer aufrecht zu erhalten. Popov konnte das sehr gut, wie Brett Hawke bestätigt, er selbst wohl nicht.

Befragt, ob er seine Züge durchgängig gezählt hat, grinst Popov: "Jede Bahn. Jede Bahn. Sogar jetzt noch, wenn ich ab und zu ins Becken steige, fange ich sofort an Züge zu zählen. Wenn ich die Treppe hochsteige, zähle ich die Stufen."

Schlumpf2017
21.07.2020, 13:19
Verirren, das wäre eine Untertreibung. Manchmal habe ich Dir gegenüber schon fast ein schlechtes Gewissen :dresche , da Du Dir die Mühe machst und uns an vielem Wissenswerten teilhaben lässt :Blumen: , denn ich komme bei alleiniger Suche immer vom "Hölzchen aufs Schwimmbrettchen".
Ich zähle auch Züge. Insbesondere, wenn ich länger schwimme und merke, ich fange an zu schlampen oder, hört sich albern an, wenn 2 - 3 sehr schnelle Schwimmer auf der Bahn sind und ich nicht im Weg sein möchte.

lilanellifant
21.07.2020, 13:34
Ich zähle auch Züge. Insbesondere, wenn ich länger schwimme und merke, ich fange an zu schlampen oder, hört sich albern an, wenn 2 - 3 sehr schnelle Schwimmer auf der Bahn sind und ich nicht im Weg sein möchte.

Sorry, wenn ich mich als Betonpinguin da mal kurz einschalte... Wie viele Züge sollte man denn so üblicherweise auf 25 oder 50m haben? Ich für meinen Teil bin immer froh, wenn es sich halbwegs entspannt anfühlt, über Zuglänge und/oder -anzahl hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. :-((
(allerdings behauptet mein Mann auch immer, dass ich eh nur eine Alibidruckphase hätte, die ich genauso gut auch weglassen könnte, daher wäre ein "Richtwert" bei mir wahrscheinlich nicht wirklich umsetzbar...:Gruebeln: )

Schlumpf2017
21.07.2020, 14:02
Schnodo, was meinst Du? Laut unserer Heldin Sheila Taormina ist die Körpergröße ja nicht entscheidend. Ich brauche so 20-22 Z auf 25 m (waren vor 1 Jahr aber noch hektische 30) Aber was nun richtig ist, sowohl bei den Zügen als auch beim Schlimmschwimmstil… je mehr man sich damit beschäftigt, desto (un)wissender wird man und kann einiges nicht mehr umsetzen, besonders wenn man kein Schwimmer von Kindesbeinen an ist. Betonpinguin heisst gute Asphaltläuferin, also los!

schnodo
21.07.2020, 16:39
Sorry, wenn ich mich als Betonpinguin da mal kurz einschalte... Wie viele Züge sollte man denn so üblicherweise auf 25 oder 50m haben?

Es ist schwer, da einen Richtwert anzugeben. Aus meiner Beobachtung sollte niemand, der halbwegs ordentlich schwimmt, mehr als 20 Züge für 25 m und vielleicht 45 Züge über 50 m brauchen. Wenn man mehr braucht, so glaube ich, lohnt es sich, daran zu arbeiten, den verfügbaren Zugweg besser auszunutzen, sei es durch besseres Anstellen oder mehr Abdruck am Ende.

Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass manche so grottig wenden, dass der erste Zug schon nach 2 m erfolgt. :Cheese:
Gerade beim Abstoßen kann man schön die Streckung des Körpers einstudieren, die man beim Schwimmen immer braucht, deswegen sollte man diese Möglichkeit nicht verschwenden, sondern auf jeder Bahn nutzen.

Es gibt hier einen schönen Rechner für die Bewertung der Technik, insbesondere auf die Zuglänge bezogen: CALCULATOR: ESTIMATE YOUR STROKE TECHNICAL LEVEL (https://www.leguideducrawlmoderne.com/en/faq-en/calculator-estimate-your-stroke-technical-level/)

Wie genau der ist, kann ich nicht sagen, aber wenn ich meine 16 Züge (Bewertung "fortgeschrittene Bratwurst") und für einen gleichgroßen guten Schwimmer 12 Züge (Bewertung "sehr ordentlich Technik") eingebe, dann passt die Richtung schon. Du solltest auf jeden Fall versuchen, mindestens im grünen Bereich zwischen 0.65 und 0.75 zu landen. Bei mir haut es gerade so hin. ;)

Schnodo, was meinst Du? Laut unserer Heldin Sheila Taormina ist die Körpergröße ja nicht entscheidend.

Ja, da hat sie recht; die Armlänge ist wichtiger. Ein Orang-Utan müsste ziemlich abräumen können. :Lachen2:
Sheila selbst braucht im 25-Yard-Pool 17 Züge, wie man hier sieht: Sheila Taormina Swimming 100M in 53 seconds in Aquaman ART (https://youtu.be/ZnHUHQfS3oE). Für 25 m kämen vielleicht noch zwei drauf. Und man darf nicht vergessen, dass sie Vollgas schwimmt, da ist die Zugzahl größer als beim entspannten Schwimmen.

Ich brauche so 20-22 Z auf 25 m (waren vor 1 Jahr aber noch hektische 30)

Das ist eine irre Steigerung, aber da ist noch Luft nach oben. Ich denke, unter 20 solltest Du kommen können. Aber wie gesagt, alleine die Wende kann schon einen Unterschied von drei oder vier Zügen machen.

Ich war heute im Turmbergbad in Durlach schwimmen, wo es relativ leer war und gesittet zuging. :liebe053:

https://ka.stadtwiki.net/w/images/6/60/Turmbergbad.jpg
Bildinhalt: Turmbergbad-Luftbild

Ich zähle meine Züge meistens nicht, weil ich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt bin. Ich mache das nur manchmal, wenn ich meine, dass ich etwas grundlegend verändert habe und dann will ich wissen, wie sich das auf die Zugzahl auswirkt. Zufälligerweise – bzw. von Herrn Popov animiert – habe ich aber heute auch Züge gezählt, allerdings mit Paddles und Pull Buoy. Da waren es 28 auf 50 m, aber auch sehr konzentriert geschwommen und fast Abschlagschwimmen, vom Gefühl her also eher Drill als ganze Lage. Ich meine, dass wenn ich normal schwimme, ohne Paddles und Buoy, ich zwischen 35 und 40 lande, eher bei 40. Ich werde beim nächsten Mal drauf achten.

schnodo
21.07.2020, 16:52
Verirren, das wäre eine Untertreibung. Manchmal habe ich Dir gegenüber schon fast ein schlechtes Gewissen :dresche , da Du Dir die Mühe machst und uns an vielem Wissenswerten teilhaben lässt :Blumen:

Ein schlechtes Gewissen brauchst Du da nicht haben, wenn Du mich beim Stochern im Nebel oder beim Fischen im Trüben, je nach Sichtweise, begleitest. Ich finde es schön, wenn ich so vielfältiges Feedback bekomme. :Blumen:

Eher habe ich manchmal Bedenken, weil viele dann doch meinen, ich hätte Ahnung vom Schwimmen und alles für bare Münze nehmen. Tatsächlich bin ich in einem permanenten Prozess des Abwägens und der Entscheidungsfindung, und mein Geschwätz von gestern interessiert mich dabei nicht immer. :Cheese:

schnodo
21.07.2020, 20:23
Wer hätte gedacht, dass ich mal ein Schwimmvideo von Sebi verlinke? :)

My "love" - Swim Training, Attitude and Passion (https://youtu.be/IrLwa4w31iY)

Er berichtet darüber, dass das Wasser es ihm nicht leicht macht. Dafür ist aber die Befriedigung umso größer, wenn es dann doch mal voran geht. Ich als außerordentlich untalentierter Spätberufener kann das absolut nachvollziehen. ;)

Sebastian Kienle glaubt, dass wenn es ihm gelingt, in einem 70.3-Rennen oder in Kona nur eine bzw. zwei Minuten hinter den Führenden aus dem Wasser zu steigen, dies ein absoluter game changer wäre. Er erwartet nicht, dass er mit den Topleuten mitschwimmen kann, aber wenn es ihm gelingt, die Lücke zu verkleinern, wäre schon viel gewonnen.

Er hatte in der Vergangenheit gute Coaches. Eines der Probleme war aber, dass er die notwendigen Umfänge nicht über lange Zeit schwimmen konnte, weil im Frühjahr die ersten Rennen kommen und dann andere Prioritäten gesetzt werden.

Er hat gelernt, dass man im Schwimmen einen guten Coach, eine gute Gruppe und konstant hohe Trainingsumfänge braucht. Zumindest er selbst. Er kennt einige, bei denen das nicht so ist.

Motivation ist für ihn ein großes Problem. Beim Radfahren und Laufen kommt die Motivation aus dem Spaß, den er daran hat. Im Schwimmen ist das nur sehr selten der Fall. Hier motivieren Druck und Angst vor dem Versagen.

Es ist für ihn als trainiere er beim Schwimmen immer in einem Labor. Beim Laufen oder Radfahren gibt es Berge, unterschiedliche Straßen, verschiedene Untergründe, mal fährt man alleine, mal in der Gruppe. Wenn er läuft, macht er sich keine Sorgen, wenn die Pace mal 4:30 oder 4:45 ist. Aber beim Schwimmen hat der Pool immer die selbe Länge, die Uhr ist immer präsent. Selbst wenn er sich vornimmt, nicht auf die Uhr zu schauen, so tut er es dann doch und ist frustriert wenn er sieht wie langsam er schwimmt.

Die Leute fragen ihn immer übers Laufen oder Radfahren aus, aber er glaubt, dass er die meiste Erfahrung im Schwimmen hat. Einfach deswegen, weil er sich darüber endlose Gedanken gemacht, was bei den anderen Sportarten überhaupt nicht nötig war. Da musste er sich nie von jemandem Rat holen.

Beim Schwimmen hatte er viele Coaches, hat mit vielen Leuten zusammen gearbeitet. Er glaubt, dass es für einen Amateur am Anfang wichtig ist, einen guten Coach zu haben, der ihm die richtige Technik lehrt. Beim Radfahren kann man sich aus fast jeder Situation herausarbeiten; oft spielt gute Technik eine untergeordnete Rolle wenn man den Willen hat und lange und hart genug fährt. Im Schwimmen hat er das versucht und es hat nicht funktioniert. Er hat mal einen Test gemacht, in dem seine Zugkraft gemessen wurde. Dabei war seine Leistung bei den besten 2 % oder 3 % der jemals gemessenen. Einen Tag später hat er einen 1500-m-Test gemacht. Der Typ, der die Zwischenzeiten genommen hatte, hörte nach 500 m damit auf, weil er sich dachte, es ist sinnlos solche Splits aufzuzeichnen.

Es gibt viele Leute, die das Schwimmen höher priorisieren sollten. Er hatte teilweise schon drei oder vier andere Einheiten absolviert bevor er zum Schwimmen ging, wo er schon von Anfang an völlig platt war. Das macht es sehr schwierig, sich zu verbessern. Mittlerweile macht er es so, dass die drei oder vier Schwimmeinheiten pro Woche immer die erste Einheit des Tages sind. Diese aber nicht um sechs Uhr morgens, sondern wenn er fokussiert und bereit ist, die Leistung zu bringen. Außerdem muss man regelmäßige Tests machen. Man muss sich selbst Druck machen.

An alle, die wie er frühere Schwimmer "hassen", die zum Triathlon gewechselt sind, richtet er folgendes: Schwimmen kann sehr erfüllend sein wenn man Fortschritte macht. Es lohnt sich wirklich, die Arbeit im Pool zu investieren. Natürlich ist es anders als Laufen und Radfahren, aber das ist das, was unseren Sport so interessant macht.

Ich bin ganz froh, dass ich nicht in Sebis Position bin und mein Lebensunterhalt nicht von meinem Schwimmtempo abhängt. Das könnte auch mir die Freude daran verleiden und das wäre furchtbar; Schwimmen ist für mich die schönste sportliche Entdeckung meines Lebens. Naja, was ich halt so "sportlich" nenne. :Lachen2:

schnodo
22.07.2020, 08:51
Ich hatte mich letztlich mit Caleb Dressel's Schmetterlingschwimmen beschäftigt, wobei allerdings eine offene Frage verblieb:

Einen Hinweis für mich selbst habe ich auch mitgenommen: Er möchte vermeiden zu sagen, dass man beim Schmetterling den Brustkorb ins Wasser drücken soll. Stattdessen spricht er lieber davon, diesen nach vorne zu drücken. Er redet in diesem Zusammenhang auch davon, über die Schulter abzurollen ("roll off with your shoulders"), aber ich habe leider nicht begriffen, was genau er damit meint. :Gruebeln:

Ich habe mal auf reddit nachgefragt (https://old.reddit.com/r/Swimming/comments/htnsec/i_found_this_video_of_caeleb_dressels_100_fly/fynq9j1/) und dort folgende Antworten bekommen:

I'm guessing "rolling off the shoulders" means his direction and speed when he bring his arms forward to take another stroke

I think it’s the way you move your shoulders in the recovery for a better or smoother transition into the catch but idk

Nicht wirklich erleuchtend, aber schließlich gab es noch diesen Kommentar bei YouTube, der es vermutlich gut darstellt:

I think it refers to a smoother, rounder motion coming off of the end of the pull through rather than a certain point you transition from pulling underwater to recovering over the water. All of butterfly should feel like every movement is either pushing you forward or putting something in a better position to move you forward. The shoulders aren’t directly pulling you forward but they are there to position your arms for a better pull through and recovery

Es geht wohl also darum, dass man keinen abrupten Übergang zwischen Unter- und Überwasserphase hat, sondern diesen Übergang mit einem Rollen der Schultern gestaltet. Ich muss zugeben, dass ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht habe und nicht weiß, wie ich es selbst mache (nicht so gut, kann ich nur vermuten), aber die Idee leuchtet mir ein.

Schlumpf2017
22.07.2020, 09:44
Schulterrollen - ich würde sagen ja. Verlinkung klappt nicht, aber you tube "Sarah Sjostrom beats 100 m butterfly record in Kazan" und bei den jüngeren Schwimmern sieht man es auch.

schnodo
22.07.2020, 10:15
Schulterrollen - ich würde sagen ja. Verlinkung klappt nicht, aber you tube "Sarah Sjostrom beats 100 m butterfly record in Kazan (https://youtu.be/Wo5lauEfGXw)" und bei den jüngeren Schwimmern sieht man es auch.

So richtig erkenne ich es nicht, aber zumindest die Verlinkung kann ich beitragen. :Lachen2:
Wahnsinn, wie die ballert!

PS: Ich meine, dass Roland Schoeman das schön zeigt, auch wenn es nicht direkt thematisiert wird: Swimisodes - Butterfly with Roland Schoeman (https://youtu.be/dL4ycZE3ZMM?t=34)

Am Rande: Bei der Gelegenheit bin ich auf ein mir bislang unbekanntes – oder wieder vergessenes :Cheese: – schönes Video von Chloe Sutton gestoßen, die ein zentrales Thema beim Schmetterlingschwimmen adressiert: The Key to a Fast Butterfly: Timing (https://youtu.be/LlexIDjRd58)

Aus meiner Beobachtung und Erfahrung heraus ist es tatsächlich so, dass diejenigen, bei denen es schlimm nach Ertrinken aussieht, einfach nur ein komplett falsches Timing haben und gleichzeitig gegen das Wasser und den eigenen Körper arbeiten.

Kasrwatzmuff
22.07.2020, 10:38
Ich glaube zu wissen, was du meinst.

Ich hab hier mal ein Video von Phelps, wo man es mMn in den ersten 60 sec erkennen kann: Michael Phelps Butterfly Training (https://www.youtube.com/watch?v=jvJUFsrt_44)

Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Biomechanik sagt, dass die Schultern erst nach vorne gebracht werden müssen, bevor die Arme nach vorne gebracht werden können. Aber vielleicht bin ich da auch auf dem Holzweg. Also ist die rollende Schulter ein Automatismus und eigentlich nur der logische Beginn der Überwasserphase.

schnodo
22.07.2020, 11:09
Ich hab hier mal ein Video von Phelps, wo man es mMn in den ersten 60 sec erkennen kann: Michael Phelps Butterfly Training (https://www.youtube.com/watch?v=jvJUFsrt_44)

Ich glaube, das ist ein Aspekt, der nicht leicht zu erkennen ist, weil Butterfly ziemlich dynamisch ist und die Bewegungsamplitude der Schulter vergleichsweise klein. Ich sehe das Gesuchte in dem Video nicht wirklich. :)

Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Biomechanik sagt, dass die Schultern erst nach vorne gebracht werden müssen, bevor die Arme nach vorne gebracht werden können. Aber vielleicht bin ich da auch auf dem Holzweg. Also ist die rollende Schulter ein Automatismus und eigentlich nur der logische Beginn der Überwasserphase.

Hinsichtlich dieses Automatismus bin ich mir nicht sicher. Ich glaube, das Naheliegende für die meisten dürfte sein, einfach nur die Arme nach vorne zu werfen. Die Schulter macht die Bewegung dann irgendwie mit. Wenn sie zu sehr nachhängt, kann das – so meine Vermutung, erhärtet durch ein eben durchgeführtes Trockenexperiment – über kurz oder lang zu Schulterproblemen führen. Wenn man sich aber darauf konzentriert, die Bewegung aktiv aus der Schulter zu erzeugen und die Arme nachfolgen zu lassen, wird der Ablauf insgesamt geschmeidiger und die Schulter geschont.

Ich sehe gewisse Parallelen zur Rückholphase beim Kraul, wo laut Sheila Taormina ein Impingement der Schulter dadurch vermieden wird, dass die Schulter die Rückholbewegung anführt und nicht der Arm.

Soweit meine hochspekulative These für den heutigen Tag. :Cheese:

Kasrwatzmuff
22.07.2020, 11:27
Vielleicht war auch das Video nicht so dolle. Hier nochmal ein besseres: Michael Phelps Butterfly Training (part 5) (https://www.youtube.com/watch?v=OdnrJSv1aFU)

Also ich habe beim Trockenexperiment das Problem gehabt, dass es ohne Schultern nach vorne sehr schwer ist, die Arme wieder nach vorne zu bringen. Wenn ich versuche, einfach nur die Arme nach vorne zu werfen, dann knarzt meine Schulter wie eine alte Kellertür und es fühlt sich total unangenehm an.

Und Parallelen zum Kraulen sehe ich auch. Für mich gibt es beim Kraulen zwei Haupttypen, was die Rückholphase betrifft:

Typ 1: schafft es, den Arm in der Rückholphase locker zu machen. Dann wird die Rückholbewegung von der Schulter angeführt.

Typ 2: führt den Arm aktiv und angespannt nach vorne. Hier wird die Rückholphase vom Arm angeführt und die Schulter dann Richtung Eintauchphase einfach mit nach vorne gezogen.

Ich glaube, fast alle Triathleten, die ich näher kenne, gehören zum Typ 2. Aber das ist beim Laufen nicht anders. Wird der Fuß am langen Pendel aktiv nach vorne gezogen, geht so viel Energie verloren.

schnodo
22.07.2020, 11:53
Vielleicht war auch das Video nicht so dolle. Hier nochmal ein besseres: Michael Phelps Butterfly Training (part 5) (https://www.youtube.com/watch?v=OdnrJSv1aFU)

Vielleicht meinen wir nicht genau das Gleiche. In dem Video sieht man sehr gut, wie Herr Phelps die Schulter nach vorne schiebt. Eine rollende Bewegung sehe ich eher nicht. Ich vermute, dass seine Schulterbeweglichkeit so groß ist, dass er sich das erlauben kann. Vielleicht schaust Du Dir nochmal das verlinkte Video von Roland Schoeman an, ich meine, da einen Unterschied zu Phelps zu erkennen. Vielleicht habe ich aber auch nur eine rege Phantasie. ;)

Also ich habe beim Trockenexperiment das Problem gehabt, dass es ohne Schultern nach vorne sehr schwer ist, die Arme wieder nach vorne zu bringen. Wenn ich versuche, einfach nur die Arme nach vorne zu werfen, dann knarzt meine Schulter wie eine alte Kellertür und es fühlt sich total unangenehm an.

Richtig. Wenn man die Schultern vorschiebt, geht es besser. Und wenn man die Schultern in einer rollenden Bewegung nach vorne bringt, wird es noch angenehmer, so mein Eindruck. Ich meine, dass es darum geht.

Ich glaube, fast alle Triathleten, die ich näher kenne, gehören zum Typ 2.

Das deckt sich mit meiner Beobachtung. Triathleten, die Profis mal ausgenommen, erkennt man fast sofort. Ich habe mich bislang nur bei einem wirklich getäuscht, bei dem ich dachte, das ist ein Schwimmer, er sich aber als "nur" triathletischer Schwimmer outete. :Lachen2:

Kasrwatzmuff
22.07.2020, 12:08
Vielleicht meinen wir nicht genau das Gleiche. In dem Video sieht man sehr gut, wie Herr Phelps die Schulter nach vorne schiebt. Eine rollende Bewegung sehe ich eher nicht. Ich vermute, dass seine Schulterbeweglichkeit so groß ist, dass er sich das erlauben kann. Vielleicht schaust Du Dir nochmal das verlinkte Video von Roland Schoeman an, ich meine, da einen Unterschied zu Phelps zu erkennen. Vielleicht habe ich aber auch nur eine rege Phantasie. ;)

Ich glaube, bei dem Schoeman-Video ist es besser zu erkennen, weil dort nur nach jedem zweiten Zug geatmet wird.

Ich bin aber jetzt angefixt. Ich werde mir beide Videos heute Abend oder morgen mal mit Kinovea Bild für Bild anschauen.

schnodo
22.07.2020, 22:52
Ich glaube, bei dem Schoeman-Video ist es besser zu erkennen, weil dort nur nach jedem zweiten Zug geatmet wird.

Darauf habe ich nicht geachtet, aber das mag durchaus sein.

Ich bin aber jetzt angefixt. Ich werde mir beide Videos heute Abend oder morgen mal mit Kinovea Bild für Bild anschauen.

Ich bin gespannt! :)

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Das Chiemsee-Langstreckenschwimmen am 6. September rückt rasend schnell näher, während ich höchstens rasend vor Sorge bin und schnell müde. ;)

Andererseits ist es eine liebgewonnene Tradition, dass ich mich mäßig gut vorbereitet in Wettkämpfe stürze, wie z.B. den den Lümmellauf (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=31214) oder den Baden-Marathon (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=33866). Im weitesten Sinne Spaß habe ich dabei dann doch gehabt und warum sollte es im See anders sein?

Mit meinen Zweifeln konfrontiert hat meine Holde Dauerschwimmen als Maßnahme vorgeschlagen: "Du machst dauernd Pausen, schwimm mal durch!" Daraufhin habe ich ihr erläutert, dass kein vernünftiger Schwimmcoach mir zu einem solchen Unfug raten würde, und dass man in der Vorbereitung auf lange Events selbstverständlich weiterhin Intervalle schwimmt. Machen werde ich's natürlich trotzdem, nur zugeben wollte ich es nicht gleich. :Cheese:

Ich werde also ein paar der bei mir sehr beliebten, von vielen anderen als nutzlos erachteten, confidence builder schwimmen – in erster Linie, um mir selbst zu bestätigen, dass ich die Strecke bewältigen kann, aber auch, um meine aktuelle CSS zu ermitteln.

Heute bin ich mal wieder in meinem Lieblingssee geschwommen, dem Baggersee bei Leopoldshafen aka "Baggersee Mittelgrund (https://underwaterlife.de/baggersee-mittelgrund-eggenstein-leopoldshafen/)". Ich habe es mal in Google Earth ausgemessen, zufälligerweise hat die Strecke vom Strand beim Parkplatz, um die Insel zum "spiaggia nudista", wie ich ihn gerne nenne, und wieder zurück die Länge der Schwimmstrecke einer Halbdistanz. Doppelt genommen kommt das nahe genug an die Wettkampfstrecke ran.

https://bit.ly/3jFEdMe
Bildinhalt: Confidence builder swim

Ich bin die 3,8 km geschwommen, und noch ordentlich etwas drauf, weil ich für die Holde einen Umweg gemacht habe, sie dann aber mit ihrem Wing (https://de.wikipedia.org/wiki/Wingsurfen) abgehauen ist, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Hinterher hat sie sich dann auch noch ahnungs- und schuldlos gegeben.

Das Ganze habe ich natürlich erstmal im gewohnten du-machst-dauernd-Pausen-Modus absolviert. Die Pausen kamen hauptsächlich dadurch zustande, dass ich es nach der ganzen Überei mit "open arm" und kraftvollem Finish geschafft habe, so viel durchgehenden Druck aufs Wasser zu kriegen, dass ich spätestens alle hundert Züge keine ausreichende muskuläre Kontrolle mehr hatte und die Technik zerbröselte. Und mit zerbröselter Technik schwimmt ein schnodo nicht gerne. Mal ganz abgesehen davon, dass ich gepumpt habe wie ein Maikäfer. :Cheese:

Wenn ich es schaffe, den Zeitpunkt der muskulären Erschöpfung 4,4 km hinauszuzögern, ist alles paletti. In diesem Sinne: Der Vorhang zu und alle Fragen offen, aber mal wieder ein fantastischer, phänomenal befriedigender Schwimmtag. :liebe053:

Ich wünsche dem Sebi, dass er öfter mal so schwimmen kann wie ich. Nein, nicht so lahm, aber mit so viel Genuss.

Schlumpf2017
23.07.2020, 09:49
Hallo Schnodo,
Mein Herz geht auf bei "mit so viel Genuß". Als verbesserungswürdige Bratwurst (Dein Ausdruck :bussi: )-Langstreckenschwimmschlumpfine würde ich sagen: der Mix macht es - nimm einen Langstreckenplan von Sheilas Workouts (4,2) - es ist ja egal, ob Du das im Pool oder OW schwimmst. Im Pool musst Du wenden und im OW Dich orientieren. UND der Chiemsee ist, ich glaube ich sagte Dir es schon, komplett mit Bojen markiert.
Ich freue mich mit Dir, dass Du starten kannst. Der Tegernsee ist nur 1 Woche später! (Der Avatar zeigt den stillen Schliersee morgens um 7 h)

schnodo
23.07.2020, 15:24
Als verbesserungswürdige Bratwurst (Dein Ausdruck :bussi: )-Langstreckenschwimmschlumpfine würde ich sagen: der Mix macht es - nimm einen Langstreckenplan von Sheilas Workouts (4,2) - es ist ja egal, ob Du das im Pool oder OW schwimmst.

Ja, da hast Du wohl Recht. Danke für den Hinweis auf das Workout, ich hatte ganz verdrängt, dass da was dabei sein könnte. :Blumen:

Ich freue mich mit Dir, dass Du starten kannst.

Danke! Ich hoffe, es bleibt dabei. :bussi:

Der Tegernsee ist nur 1 Woche später! (Der Avatar zeigt den stillen Schliersee morgens um 7 h)

Wolltest Du da starten? Ich habe gerade mal geschaut und auf der Website steht (https://www.tegernsee-langstreckenschwimmen.de/), dass das Schwimmen nicht stattfindet. :(

Liebe Tegernsee-Schwimmer/innen!
mit großem Bedauern muss ich Euch heute mitteilen, dass wir nach Rücksprache mit allen am Ablauf Beteiligten das Tegernsee Langstreckenschwimmen in 2020 am geplanten Termin und Ort nicht durchführen können. Hauptgrund sind die restriktiven, pandemiebedingten Vorgaben und Zugangsbeschränkungen auf dem Gelände unseres Gastgebers, des Yachtclubs Bad Wiessee.

Intensive Bemühungen, das Rennen in 2020 ausnahmsweise an einer anderen Location am Tegernsee und mit anderer Streckenführung auszutragen sind leider ebenfalls nicht erfolgreich gewesen. Die aktuelle starke touristische Frequentierung der Region Tegernsee lässt die Nutzung eines öffentlichen Geländes wie zum Beispiel eines Strandbades nicht als genehmigungsfähig erscheinen. Der Termin 2021 für das Tegernsee Langstreckenschwimmen wurde bereits auf den Samstag, 11. September 2021 festgelegt.

Alle gemeldeten Teilnehmer/innen erhalten kurzfristig eine Information per E-Mail zum weiteren Vorgehen.
Herzliche Grüße
Markus Füller
Veranstalter

Schlumpf2017
23.07.2020, 18:02
Nein, ich dachte eher an Dich, hatte aber vorher nicht recherchiert. Wir waren letztes JAhr Bergwandern, daher hatte ich es ausprobiert. Ich würde gern noch am 16.8. beim Aarhus OW starten, aber bisher darf ich nicht für 1 Nacht nach DK einreisen. PS bei Sheilas WO meinte ich 4,2 k, nicht die Nummer (weiss ich nicht auswendig).

schnodo
23.07.2020, 19:42
Nein, ich dachte eher an Dich, hatte aber vorher nicht recherchiert. Wir waren letztes JAhr Bergwandern, daher hatte ich es ausprobiert.

Ah, okay. Das wäre mir sowieso zu weit gewesen, gleich eine Woche nach dem Chiemsee. :)

Ich würde gern noch am 16.8. beim Aarhus OW starten, aber bisher darf ich nicht für 1 Nacht nach DK einreisen.

Ich hoffe, das klappt noch! Meine Daumen sind gedrückt! :Blumen:

PS bei Sheilas WO meinte ich 4,2 k, nicht die Nummer (weiss ich nicht auswendig).

Gut, dass Du es sagst! Ich hätte mich vermutlich sonst sehr gewundert, warum ausgerechnet dieses Workout fürs Freiwasser gut sein soll. :Lachen2:

Schlumpf2017
23.07.2020, 21:53
Ohne Fly, aber sonst: WO 8/3, 16/3, 15/3..meine Mittel für einen langen Vormittag im Pool ..

schnodo
23.07.2020, 21:58
Ohne Fly, aber sonst: WO 8/3, 16/3, 15/3..meine Mittel für einen langen Vormittag im Pool ..

Danke! Mehr als eines auf einmal packe ich nicht. Du schwimmst drei? Respekt! :Blumen:

Apropos Fly: Heute bin ich auch ein paar Bahnen Schmetterling geschwommen. Das hat mich wieder daran erinnert, wie schön das Cabriobecken ist, das nur 25 m hat und keine 50 wie das Turmbergbad. :Lachen2:

Schlumpf2017
23.07.2020, 22:13
Du bist verrückt! Fly auf der 50m Bahn! Mich würden sie mit Recht rausbitten! Ja, Samstag mache ich ein TL@home. Ich möchte, solange es geht, die Langstreckenfähigkeit aufrecht erhalten und finde das besser als nur Bahnenschwimmen..habe Zeit.

schnodo
24.07.2020, 13:52
Beinahe hätte ich es vergessen:
Zufälligerweise – bzw. von Herrn Popov animiert – habe ich aber heute auch Züge gezählt, allerdings mit Paddles und Pull Buoy. Da waren es 28 auf 50 m, aber auch sehr konzentriert geschwommen und fast Abschlagschwimmen, vom Gefühl her also eher Drill als ganze Lage. Ich meine, dass wenn ich normal schwimme, ohne Paddles und Buoy, ich zwischen 35 und 40 lande, eher bei 40. Ich werde beim nächsten Mal drauf achten.

Das hatte ich gestern schon erledigt: Bei gefühlter Anstrengung zwischen locker und angenehm fordernd brauche ich 38 bis 40 Züge. Ich nehme mir jetzt mal vor, dem Rat von Herrn Popov zu folgen und zu versuchen, immer die gleiche Zugzahl zu schwimmen: 38. :)

Wegen des bedeckten Himmels war heute im Turmbergbad sehr wenig los. Durch die Bewölkung habe ich festgestellt, dass die schwarze Schwimmbahnmarkierung auf dem Beckenboden zwei Kacheln breit ist und leicht reflektierend. Das hat gereicht, um meinen eigenen Umriss gut zu erkennen und meine Technik live begutachten zu können.

Das ist mir vorher noch nicht aufgefallen. Liegt vermutlich daran, dass man vor Corona links und rechts neben dem Strich geschwommen ist und es sich nun durch die breiteren Bahnen anbietet auf dem Strich zu schwimmen. Und wenn die Sonne scheint, blinkt und blitzt es an allen Ecken und Enden, da kann man auch unter Corona-Bedingungen nichts erkennen.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin meine Schnorchel-Progression (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1465008#post1465008) geschwommen, bei der Betrachtung meines Spiegelbildes am Beckenboden genau darauf achtend, dass ich alles richtig ausführe. Das habe ich später versucht, aufs Schwimmen ohne Schnorchel zu übertragen. Es ist ganz schön anstrengend, wenn man das Wasser hält und nicht einfach so durchrutschen lässt, wie es sonst gerne mache. Allmählich komme ich auf den Trichter, warum die Leute immer sagen, Schwimmen sei ein Kraftausdauersport. ;)

Schmetterling war heute katastrophal. Ich habe mal die Flossen angezogen und versucht, mein Kick-Timing zu verbessern. Irgendwie lief da gar nix zusammen, obwohl es mit Flossen eigentlich ganz gut klappen sollte. Das hat aber nicht verhindert, dass ich das Schwimmbad breit grinsend und bestens gelaunt verlassen habe.

Für heute Abend haben die Schwiegereltern zum Grillen und zur Klosterbier-Verkostung eingeladen. Der Schwiegervater hat explizit empfohlen, dass wir mit dem Fahrrad kommen. Mir schwant Übles. :cool:

Schlumpf2017
24.07.2020, 14:53
Hallo, ich habe gestern auch gezählt (langsam aber sicher eine gegenseitige Ansteckung der Forumsschwimmer*innen mit allen ÜBUNGS-Schrägheiten): 44-46. Immer noch zu viel, aber ich bin klein!!!!
Gut Durst. Wenn ich morgen die geplanten 15 - 18 k im Pool ohne Drehwurm überlebe, lade ich meinen Liebsten vor Erleichterung ein. (Sonst auch :-)) (Vidösternsimmet treibt mich immer noch an...) :Holzhammer:

BunteSocke
24.07.2020, 15:55
Schnodo, auch ohne derzeit selbst zu schwimmen - Dein Thread ist klasse (was mal gesagt werden muss, muss gesagt werden :Blumen:)

So viel Leidenschaft, Eifer und Elan, genial :liebe053: :liebe053: :liebe053:

... also auch, wenn ich hier weiterhin (und vermutlich auch in diesem Leben nicht mehr...) nichts Sinnvolles beitragen kann, ich lese begeistert mit!!!


(...) Wenn ich morgen die geplanten 15 - 18 k im Pool ohne Drehwurm überlebe, (...)

Und ich überlege schon manchmal, ob ich 13 oder 10 km laufen... :Maso:

Viel Spaß Dir!!! ... ich werde mich morgen einzig von der Arbeit (da gibt es wenigstens nicht viel zu essen) zum Kindergeburtstag und dann zum Kaffeeklatsch der Nachbarin bewegen. Voraussichtlich keine Chance auf Sport...

schnodo
24.07.2020, 23:57
Hallo, ich habe gestern auch gezählt (langsam aber sicher eine gegenseitige Ansteckung der Forumsschwimmer*innen mit allen ÜBUNGS-Schrägheiten): 44-46. Immer noch zu viel, aber ich bin klein!!!!
Gut Durst. Wenn ich morgen die geplanten 15 - 18 k im Pool ohne Drehwurm überlebe, lade ich meinen Liebsten vor Erleichterung ein. (Sonst auch :-)) (Vidösternsimmet treibt mich immer noch an...)

Vielleicht muss ich meine Einschätzung, dass man auf jeden Fall unter 45 Zügen bleiben sollte, noch einmal überdenken. Ich habe heute, während ich am Beckenrand rumlungerte, die Züge einer ziemlich schnellen Schwimmerin gezählt (die übrigens Zweierbeinschlag geschwommen ist) und die hatte 46. Etwas mehr Länge hätte sie vielleicht noch rausholen können, aber an sich sah das schon rund aus. Ich korrigiere mich also und sage, dass jemand der halbwegs ordentlich schwimmt, unter 50 Zügen auf der 50-m-Bahn bleiben sollte. :)

Viel Glück bei Deiner geplanten Wahnsinnstat morgen! :Blumen:

... also auch, wenn ich hier weiterhin (und vermutlich auch in diesem Leben nicht mehr...) nichts Sinnvolles beitragen kann, ich lese begeistert mit!!!

Danke schön! Du bist ein Schatz und versüßt mir den Tag! :bussi:

Das habe ich auch bitter nötig, denn ich habe es tatsächlich geschafft, bei einem spätabendlichen Snack auf etwas Hartes zu beißen und mir die Hälfte eines Schneidezahnes auszubrechen. Und das obwohl die Klosterbier-Verkostung ganz harmlos verlief. Ich sehe jetzt aus, wie ein KSC-Fan nach einem Ausflug in den Block des VfB Stuttgart. ;)

Freitag Abend natürlich, unter der Woche wäre zu langweilig. Naja, Montag früh werde ich wohl erstmal bei meiner Zahnärztin auf der Matte stehen. Und – always look on the bright side of life – besser jetzt als im Urlaub und die Maskenpflicht hat auch Vorteile. :Cheese:

Kasrwatzmuff
28.07.2020, 12:06
Vielleicht muss ich meine Einschätzung, dass man auf jeden Fall unter 45 Zügen bleiben sollte, noch einmal überdenken. Ich habe heute, während ich am Beckenrand rumlungerte, die Züge einer ziemlich schnellen Schwimmerin gezählt (die übrigens Zweierbeinschlag geschwommen ist) und die hatte 46. Etwas mehr Länge hätte sie vielleicht noch rausholen können, aber an sich sah das schon rund aus. Ich korrigiere mich also und sage, dass jemand der halbwegs ordentlich schwimmt, unter 50 Zügen auf der 50-m-Bahn bleiben sollte. :)

Ich habe heute 2000 im Becken geschwommen (das erste Mal wieder nach 1997!). Dabei hab ich auf der ersten und der 28. Bahn meine Züge gezählt. Es waren immer 48. Das ohne Antrieb aus den Beinen und ohne Rollwende. Ich denke auch, dass die 50 ein "oberer" Richtwert für die 50m-Bahn ist. Ich kenne aber auch einige Triathleten, die versuchen, möglichst wenige Züge zu machen. Bei denen sieht man aber dann genau, wo der Hammer hängt. Ein Kollege wird in der Gleitphase dann immer langsamer und beschleunigt dann wieder. Ein anderer Kollege sinkt in der Gleitphase immer etwas ab. Ich denke, dass es daher auch nicht sinnig ist, so wenige Züge wie möglich zu machen. Da spielen noch ganz andere Faktoren mit. Vielleicht habe ich Glück und kann mal eine Kollegin vom Team Buschhütten beim Schwimmen beobachten.


Und das obwohl die Klosterbier-Verkostung ganz harmlos verlief. Ich sehe jetzt aus, wie ein KSC-Fan nach einem Ausflug in den Block des VfB Stuttgart. ;)


Das ist ja dann harmlos. Was glaubst, du, wie ein Fan aus der verbotenen Stadt nach einem Besuch im 96-Block aussieht?

Ach ja - die Videos vom Delphin mit rollender Schulter. Da war doch noch was....

schnodo
28.07.2020, 14:54
Ich habe heute 2000 im Becken geschwommen (das erste Mal wieder nach 1997!). Dabei hab ich auf der ersten und der 28. Bahn meine Züge gezählt. Es waren immer 48.

Eine reproduzierbare Zahl von Zügen, selbst wenn es etwas viele sind, ist schon mal ein gutef Anfang. :Lachen2:

Ich denke auch, dass die 50 ein "oberer" Richtwert für die 50m-Bahn ist. Ich kenne aber auch einige Triathleten, die versuchen, möglichst wenige Züge zu machen. Bei denen sieht man aber dann genau, wo der Hammer hängt. Ein Kollege wird in der Gleitphase dann immer langsamer und beschleunigt dann wieder. Ein anderer Kollege sinkt in der Gleitphase immer etwas ab. Ich denke, dass es daher auch nicht sinnig ist, so wenige Züge wie möglich zu machen. Da spielen noch ganz andere Faktoren mit.

Ich vermute, Deine Kollegen konzentrieren sich zu sehr auf die reine Zugzahl und bedenken dabei nicht, dass weniger Züge nur etwas bringen, wenn dabei die Zugfrequenz hoch gehalten wird. "Glide is a dirty word (http://www.feelforthewater.com/2015/07/glide-is-dirty-word.html)", sagt Paul Newsome mit einiger Berechtigung.

Ich meine, es lohnt sich schon, den Zugweg möglichst gut auszunutzen. Das lassen auch die Zugzahlen olympischer Schwimmer quer durch die Bank vermuten. Da weiß ich von niemandem, der mehr als 42 Zügen braucht, egal welche Körpergröße, Geschlecht oder welche Distanz.

Meiner Meinung nach ist es kein Weltuntergang mehr als 45 Züge zu brauchen, weil die meisten keine Tauchphase haben, die nach Olympia schreit. Ich glaube aber, dass man mit etwas Konzentration gut auf 45 oder weniger kommen kann, ohne dass die Zugfrequenz darunter leidet. Oft sehe ich, dass der Zug zu früh beendet wird, oder durch schlampiges Anstellen Länge verschenkt wird. Wenn man immer mal wieder versucht, das besser zu machen, kriegt man z.B. bei 48 × 10 cm schon fast die Strecke bis an die Flaggen geschenkt und braucht nur noch 44 Züge.

"Geschenkt" meine ich hier übrigens im Hauptmannl'schen Sprachgebrauch. :Cheese:

Ein zweiter Kritikpunkt war das frühe Wegnehmen des Drucks beim Finish. Laut Björn "ein Geschenk", das man einfach mitnehmen sollte. Ich will nun nicht sagen, dass es sich hierbei um ein Danaergeschenk handelt, aber das Geschenk muss ziemlich hart erarbeitet werden, weil die ungewohnte Anstrengung im hinteren Bereich des Zuges ordentlich auf die Pumpe geht.

Allerdings hatte mich auch schon Anto im November darauf hingewiesen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1492283#post1492283) und somit werde ich in Zukunft in jeder Einheit versuchen, mindestens 200 m als Drill zu schwimmen, nur mit Blick auf den soliden Abdruck zum Finish.

schnodo
29.07.2020, 13:46
Gestern habe ich in einigen freien Minuten – wer hätte es vermutet – mal wieder übers Schwimmen nachgedacht. :Lachen2:

Ich habe mich gefragt, warum ich an manchen Tagen das Wasser besser packen kann als an anderen. Ich bin mehr oder minder zufällig, weil ich gerade auch an meinem ultimativen Video zum Armzug (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47973) frickle, zu folgendem Schluss gekommen: An den guten Tagen habe ich bewusst oder unbewusst darauf geachtet, dass die Spitze des Ellenbogens möglichst früh beim Anstellen nach oben zeigt. Diese Position ist nicht naheliegend und erfordert bei mir große Konzentration, aber ich glaube, sie ist der Schlüssel für den guten catch.

Ich nehme mir vor, in den nächsten Tagen hauptsächlich darauf zu achten, so lange, bis es sitzt. Wer keine Ahnung hat, was ich meine:
Das hört sich so ähnlich an, wie diese Übung von Glenn Mills: Freestyle - High Elbow Catch (https://youtu.be/GZGyARs7VXo?t=56)

schnodo
30.07.2020, 17:18
An den guten Tagen habe ich bewusst oder unbewusst darauf geachtet, dass die Spitze des Ellenbogens möglichst früh beim Anstellen nach oben zeigt. Diese Position ist nicht naheliegend und erfordert bei mir große Konzentration, aber ich glaube, sie ist der Schlüssel für den guten catch.

Heute habe ich beim Schwimmen darauf geachtet und nun leuchtet mir auch ein, warum Sheila sagt, dass beim Catch die Hand etwa eine bis zwei Handbreit nach außen wandern soll (https://books.google.de/books?id=xZFcDwAAQBAJ&lpg=PT139&dq=sheila%20taormina%20catch-lift%20drill&pg=PT68#v=twopage&q&f=false): Die Innenrotation fällt dadurch leichter und es zwickt nicht so in der Schulter.

Jetzt bleibt nur noch die alte Frage bestehen, warum man dann nicht gleich außen eintaucht. Das hat mir bislang noch niemand beantworten können. :Gruebeln:

Mein Zugzahl auf der 50-m-Bahn schwankt konstant ;) zwischen 38 und 40. Meine angepeilten 38 sind absolut machbar, aber dafür muss ich wirklich jeden Zug von vorne bis hinten ziemlich sauber durchführen.

Ich habe festgestellt, dass höggschde Konsendration aufs Wasserfassen dafür sorgt, dass ich vergesse, wie man atmet, und nach 50 m komplett außer Atem bin. Wenn ich drauf achte, genug Luft zu kriegen, haut mir der Ellenbogen ab. Es ist ein Drama! Schön war's trotzdem. :Lachen2:

Schlumpf2017
31.07.2020, 08:41
Ich bin bestimmt mehr gespannt als Du auf Dein Chiemsee Langstreckenschwimmen - ob Du Anmut, Technik und Würde und Tempo Deiner hohen Messlatte entsprechend zusammenbekommst! :Blumen:

schnodo
31.07.2020, 09:36
Ich bin bestimmt mehr gespannt als Du auf Dein Chiemsee Langstreckenschwimmen - ob Du Anmut, Technik und Würde und Tempo Deiner hohen Messlatte entsprechend zusammenbekommst! :Blumen:

Ich fürchte, von Anmut, Technik und Würde wird nicht viel bleiben und mein Tempo war sowieso noch nie was zum Angeben. Ich werde so schwimmen, wie ich es momentan über einen längeren Zeitraum kann, was ziemlich furchtbar ist. :Lachen2:

Viel mehr Sorgen als Optik und Tempo macht mir aktuell die Streckenlänge. Vielleicht schwimme ich einfach 500 m schön und schön schnell und lasse mich dann von der Rettung aus dem Wasser fischen. :Cheese:

Matthias75
31.07.2020, 09:54
Jetzt bleibt nur noch die alte Frage bestehen, warum man dann nicht gleich außen eintaucht. Das hat mir bislang noch niemand beantworten können. :Gruebeln:

Ich würde vermuten, dass sich bei ersteren die Kraftanteile quer zu Schwimmrichtung (erst nach außen, dann noch innen) ausgleichen, während du beim außen eintauchen nur die Kraftkomponente nach innen hast, und die noch über die gesamte Zuglänge, so dass mehr Unruhe in die Wasserlage kommt. Gleiches gilt über Wasser: wenn du den Arm weiter außen eintauchen willst, musst du ihn weiter von der Körperachse (also der „Längsdrehachse“) entfernt über Wasser führen und eintauchen. Technisch gesprochen also ein größeres Moment bezogen auf die Längsachse. Könnte auch zu mehr Untuhe führen.

Mein Zugzahl auf der 50-m-Bahn schwankt konstant ;) zwischen 38 und 40. Meine angepeilten 38 sind absolut machbar, aber dafür muss ich wirklich jeden Zug von vorne bis hinten ziemlich sauber durchführen.

Das sind doch gute Werte, wenn du die so halten kannst. Ich hab‘ es in besten Zeiten auf 25min auf 15 (bei Gleitübungen 12) geschafft, die sich bei höherem bis maximalem Tempo (50m-200m) auf 17-18 erhöht haben. Auf der 50m-Bahn wären das vermutlich ca. 35 gewesen.

M.

schnodo
31.07.2020, 11:34
Ich würde vermuten, dass sich bei ersteren die Kraftanteile quer zu Schwimmrichtung (erst nach außen, dann noch innen) ausgleichen, während du beim außen eintauchen nur die Kraftkomponente nach innen hast, und die noch über die gesamte Zuglänge, so dass mehr Unruhe in die Wasserlage kommt. Gleiches gilt über Wasser: wenn du den Arm weiter außen eintauchen willst, musst du ihn weiter von der Körperachse (also der „Längsdrehachse“) entfernt über Wasser führen und eintauchen. Technisch gesprochen also ein größeres Moment bezogen auf die Längsachse. Könnte auch zu mehr Untuhe führen.

Das hört sich ziemlich einleuchtend an. Danke für Deine Ausführungen! :Blumen:

Das sind doch gute Werte, wenn du die so halten kannst. Ich hab‘ es in besten Zeiten auf 25min auf 15 (bei Gleitübungen 12) geschafft, die sich bei höherem bis maximalem Tempo (50m-200m) auf 17-18 erhöht haben. Auf der 50m-Bahn wären das vermutlich ca. 35 gewesen.

35 Züge ist sehr, sehr gut!

Momentan ist es leider so, dass mein Zug zerbröselt, je länger die Strecke wird. Aber das zu verhindern, ist die Aufgabe. Die Technik soll nicht unter der Erschöpfung leiden. ;)

Schlumpf2017
31.07.2020, 14:18
Quote
Viel mehr Sorgen als Optik und Tempo macht mir aktuell die Streckenlänge. Vielleicht schwimme ich einfach 500 m schön und schön schnell und lasse mich dann von der Rettung aus dem Wasser fischen.
Unquote
Das tust Du nicht bitte! :Nee: Dafür lohnt sich die Anreise nicht und die Rettung muss sich um die ehrlichen Nichtschwimmer kümmern, was hoffentlich nicht passiert.
Aber langsam (er)kenne ich Deinen humoristisch-wissenschaftlichen Schreibstil und mache mir um Deine Umsichtigkeit gar keine Sorgen. :-) Schönes Wochenende allen Schwimmern!

schnodo
02.08.2020, 18:28
Aber langsam (er)kenne ich Deinen humoristisch-wissenschaftlichen Schreibstil und mache mir um Deine Umsichtigkeit gar keine Sorgen. :-)

Garantieren kann ich natürlich für nichts, aber ich werde es bestimmt nicht darauf anlegen, dass die DLRG mich aus dem Wasser ziehen muss. :)

Dieses Wochenende bin ich übrigens einige Züge im hüfttiefen Rhein geschwommen, bei Steinenstadt (https://goo.gl/maps/CSpSebtWxkycypxz9), wo es keine Schifffahrt gibt. Das Wasser hat schon ordentlich Druck, ich habe es nicht lange geschafft, die Position zu halten.

Schlumpf2017
03.08.2020, 09:19
Guten Morgen, aber es macht auch Spaß, oder? Ich habe gestern die Bequemlichkeit des Beckens (960 m entfernt) aufgegeben und bin zur Elbe geradelt (9,85 km eine Strecke), das Wasser hat auch "Zuch". :-)

schnodo
03.08.2020, 09:28
Guten Morgen, aber es macht auch Spaß, oder? Ich habe gestern die Bequemlichkeit des Beckens (960 m entfernt) aufgegeben und bin zur Elbe geradelt (9,85 km eine Strecke), das Wasser hat auch "Zuch". :-)

Guten Morgen! :Blumen:

Ja, irgendwie macht es schon Spaß, aber wenn das Wasser so flach ist, muss ich zu sehr aufpassen, als dass ich es wirklich genießen könnte. :)

In der Elbe schwimmen stelle ich mir auch spannend vor. Das Rheinwasser war relativ sauber, voller Fische, wie sieht es in der Elbe aus?

Schlumpf2017
03.08.2020, 09:55
Sedimentär (also kann man die Fische nicht sehen) und schlickig, an sich aber sauber. Ohne wenig Aufwand habe ich nicht so viele Alternativen, daher beruhigt es mich, weil ich sonst befürchte, zum Trainingsweltmeister zu werden. :Maso:

schnodo
04.08.2020, 21:45
...daher beruhigt es mich, weil ich sonst befürchte, zum Trainingsweltmeister zu werden. :Maso:

Ich habe es nun schon mindestens dreimal gelesen, aber trotzdem immer noch nicht begriffen, weshalb genau Du befürchtest, Du könntest Trainingsweltmeisterin werden? :Gruebeln:

Monumental wichtig für das Geschick der Menschheit an diesem Tag ist... :liebe053:

...dass ich eine Radroute zum Turmbergbad (7 km ein Weg) gefunden habe, wo auf dem Hinweg keine einzige regelmäßig geschaltete Verkehrsampel steht (Es gibt zwei wenig frequentierte Bahnübergänge). Auf dem Rückweg stehen leider zwei Ampeln, aber die sind erträglich. :)

Das Schwimmen war auch sehr schön – bei trübem Wetter eine 50-m-Bahn für mich ganz alleine die meiste Zeit. Ich habe darauf geachtet, den Arm weiter vorne einzutauchen und nicht so nah am Kopf, wie ich es gerne tue. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich dadurch ein natürlicher Trigger für den Beginn der Druckphase des anderen Armes ergibt. Wenn das Gewicht des Armes in der Rückholphase den Kopf passiert kann der Zug fast automatisch beginnen. Jetzt muss ich das nur noch mit der Achterbahn-Analogie in meinem Video (https://youtu.be/now_gmT5tiI?t=354) gedanklich ordentlich verknüpfen.

Trimichi
04.08.2020, 22:01
IJetzt muss ich das nur noch mit der Achterbahn-Analogie in meinem Video (https://youtu.be/now_gmT5tiI?t=354) gedanklich ordentlich verknüpfen.

Toll. :) Ist wohl geglückt. Ich habs gleich geliked als erster!!! :Huhu: Das Video ist das Beste, was ich seit langem an Schwimmvideos gesehen habe. Hut ab. Chapeau! :Blumen: Da geht einem ja endlich mal das Herz auf. Prädikat? Sehr empfehlenswert suitable for all age groups, over that. :)

Ganz große klasse, wirklich, das muss sich eigentlich jede*r einmal angeguckt haben. Okay, man kann auch vorspuhlen.

schnodo
04.08.2020, 22:12
Ich habs gleich geliked als erster!!!
Danke schön, werter Trimichi, auch für Deine wohlwollende Einschätzung des Inhalts! :Blumen:

Schlumpf2017
04.08.2020, 22:19
Hallo Schnodo, ich melde seit gestern 42 Züge auf 50. Auch kleine Nüsse erfreuen das Eichhörnchen! Zu Deiner Frage: Ich befürchte, dass das rauhe Leben einer Langstrecke im Freiwasser nicht nur im friedlichen Pool vorbereitet werden sollte. Freitag habe ich extra Urlaub genommen, um mit einem Berg Essen, diverser Badebekleidung (morgens kühl, mittags warm) und Ausrüstung die Challenge der 21,5 zu schwimmen..mein Radweg hat keine Ampel im Land der Muschelschubser :-)

Trimichi
04.08.2020, 22:34
Monumental wichtig für das Geschick der Menschheit an diesem Tag ist... :liebe053:

...dass ich eine Radroute zum Turmbergbad (7 km ein Weg) gefunden habe, wo auf dem Hinweg keine einzige regelmäßig geschaltete Verkehrsampel steht (Es gibt zwei wenig frequentierte Bahnübergänge). Auf dem Rückweg stehen leider zwei Ampeln, aber die sind erträglich. :)

.

Da kann was dran sein, denn mein Laptop ist abgechmiert. Nicht wirklich, allerdings hat Windows10 gemault und viele gelbe Kreuzchen waren zu sehen auch im Hauptmenu. Macht nichts, geht ja wieder das Ding und aufm Shield ist wieder das grüne Häkelchen. Oh Mann...

Danke schön, werter Trimichi, auch für Deine wohlwollende Einschätzung des Inhalts! :Blumen:

Eine Randnotiz vllt, denn mir ist aufgefallen, das der Daumen zumindest der linken Hand des Schwimmers in dem Lehrvideo etwas zu weit abgespreizt ist. Fingerführung der anderen Finger sind leicht geöffnet, nur den Daumen so weit abspreizen? Macht nichts, kriege das im Laufen nicht hin und meine Daumen gucken so verkrampft auf ab Laufkilometer 25 beim Marathon, dass ich in Roth schon angepöbelt wurde. Ich blieb stehen und bot dem Typen eine an. Von wegen die Pfeife soll mal selbst laufen. Später hatte ich mich beim Kamopfrichter beschwert. Roth eben. Da hat mein Vorredner schon ganz Recht, open sea water ist noch mal ganz was anderes, wegen des hoovering-effects im Wasser bei sanftem Wellengang, das ist echt klasse. Fische schwimmen auch um Heer übrigens im Land der Muschel- Frosch und Schneckenvertilger :-)

Kasrwatzmuff
05.08.2020, 07:57
Ich habe darauf geachtet, den Arm weiter vorne einzutauchen und nicht so nah am Kopf, wie ich es gerne tue.

Dazu hat mir mal ein sehr versierter Schwimmtrainer folgendes gesagt:

Je weiter vorne der Arm eingetaucht wird, umso besser, denn wenn der Arm über Wasser weit nach vorne gebracht wird, geschieht dies gegen den Luftwiderstand. Wird der Arm früh eingetaucht und unter Wasser nach vorne gebracht, so geschieht dies gegen den Wasserwiderstand. Und der Wasserwiderstand ist um ein Vielfaches höher als der Luftwiderstand. Was ist also sinnvoller?

Ich habe gestern übrigens mal eine ganze Einheit mit Tests und Übungen zu deinem Video gemacht.

Dabei ist mir eines aufgefallen: du sagst, dass während des Wasserfassens und während der Zugphase die Hand als Verlängerung des Unterarmes gestreckt sein sollte (ähnlich einem Paddel).

Wenn bei mir der Arm komplett gestreckt ist, dann beginnt das Wasserfassen damit, dass ich das Handgelenk leicht einknicke (also gegen das Wasser anstelle). Die Position des Handgelenks bleibt bis fast zum Ende der Druckphase senkrecht gegen das Wasser. Das bedeutet, dass das Handgelenk nicht starr ist, sondern sich die Stellung während der Unterwasserphase permanent ändert.

Ich habe beim Vergleich mit dem "starren Paddel" so ein noch besseres Wassergefühl und ich bin der Meinung, dass mir das Anstellen des Handgelenks noch früher das Gefühl gibt, dass ich mich an das Wasser "gekrallt" habe.

Das Anstellen des Handgelenks verursacht auch nicht das von dir beschriebene Phänomen des "absinkenden" Ellenbogens. Ich bin mir nicht sicher, aber der absinkende Ellenbogen scheint mir ein Folgefehler zu sein. Allerdings ist mir noch nicht klar, wo dann die eigentliche Ursache herrührt. Ich werde aber mal bei Gelegenheit eine Feldstudie machen. Probanden gibt es bei uns beim Frühschwimmen genügend. Notfalls wird die Studie durch einen Selbsttest ergänzt.

schnodo
05.08.2020, 09:48
Je weiter vorne der Arm eingetaucht wird, umso besser, denn wenn der Arm über Wasser weit nach vorne gebracht wird, geschieht dies gegen den Luftwiderstand. Wird der Arm früh eingetaucht und unter Wasser nach vorne gebracht, so geschieht dies gegen den Wasserwiderstand. Und der Wasserwiderstand ist um ein Vielfaches höher als der Luftwiderstand. Was ist also sinnvoller?

Das ist richtig, allerdings muss man aufpassen, dass man es nicht übertreibt und so weit vorne eintaucht, dass Schulter und Arm Haltearbeit verrichten müssen, um den Arm übers Wasser zu führen.

Dabei ist mir eines aufgefallen: du sagst, dass während des Wasserfassens und während der Zugphase die Hand als Verlängerung des Unterarmes gestreckt sein sollte (ähnlich einem Paddel).

Wenn bei mir der Arm komplett gestreckt ist, dann beginnt das Wasserfassen damit, dass ich das Handgelenk leicht einknicke (also gegen das Wasser anstelle). Die Position des Handgelenks bleibt bis fast zum Ende der Druckphase senkrecht gegen das Wasser. Das bedeutet, dass das Handgelenk nicht starr ist, sondern sich die Stellung während der Unterwasserphase permanent ändert.

Es gibt tatsächlich viele gute Schwimmer, die schon mit einem gebeugten Handgelenk eintauchen. Und auch Paul Newsome predigt seit eh und je (http://previous.swimsmooth.com/aboutmrsmoothcatch.html), die Hand zuerst gegen das Wasser zu stellen. Allerdings ist aus meiner Sicht seine Argumentation nicht schlüssig, weil er dieses Technikvariation dem extremen EVF gegenüberstellt, also Anstellen sehr nah an der Wasseroberfläche. So ein radikal überhöhter Ellenbogen ist aber gar nicht notwendig oder gefordert, um das Paddel stabil und starr zu halten.

Ich sage nicht, dass es nicht funktioniert. Ich meine aber, dass es nicht als generelle Empfehlung geeignet ist. Und wenn man sich mal die Topschwimmer über alle Distanzen anschaut, so gibt es nur sehr wenige, die das Handgelenk nicht fixieren.

Ich habe beim Vergleich mit dem "starren Paddel" so ein noch besseres Wassergefühl und ich bin der Meinung, dass mir das Anstellen des Handgelenks noch früher das Gefühl gibt, dass ich mich an das Wasser "gekrallt" habe.

Dass Du von "gekrallt" sprichst, bestärkt mich in meiner Ansicht, dass das Abknicken des Handgelenks nicht den gewünschten Effekt hat. Wenn man sich an etwas krallt, dann will mich sich daran entlangziehen oder festhalten. Das ist für mich kein hilfreiches Bild für die notwendige Bewegung: Es ist eher ein Abstützen und Abdrücken mit möglichst großer Auflagefläche, wobei eine starke Konzentration aufs "Krallen" nicht hilfreich ist.

Das Anstellen des Handgelenks verursacht auch nicht das von dir beschriebene Phänomen des "absinkenden" Ellenbogens.

Ich will nicht an Deiner Selbstwahrnehmung zweifeln, aber wie hast Du das überprüft? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht ganz einfach ist, den absinkenden Ellenbogen zu diagnostizieren während man selbst schwimmt. :)

Ich bin mir nicht sicher, aber der absinkende Ellenbogen scheint mir ein Folgefehler zu sein. Allerdings ist mir noch nicht klar, wo dann die eigentliche Ursache herrührt. Ich werde aber mal bei Gelegenheit eine Feldstudie machen. Probanden gibt es bei uns beim Frühschwimmen genügend. Notfalls wird die Studie durch einen Selbsttest ergänzt.

Ein dropped elbow kann natürlich auch dadurch entstehen, dass man schon beim Eintauchen das Wasser zuerst mit dem Ellenbogen durchbricht oder während der Streckung die Hand in Richtung Wasseroberfläche wandern lässt. Das ist ja das Tragische: Es gibt viel zu viele Wege, es falsch zu machen. :cool:

Ich halte die starre Handgelenkshaltung, bei der die Hand in Verlängerung des Unterarms bleibt, aus folgenden Gründen für besser:

Eine feste Verbindung ist stabiler und leichter zu kontrollieren.
Man lernt, den Wasserdruck auf dem ganzen Arm zu spüren und nicht nur auf die Fläche der Hand.
Der Wasserdruck auf der Hand verführt dazu, zu früh zu ziehen, was die Schulter belasten kann und auch dazu führt, dass die optimale Catch-Position nie erreicht wird.
Das Abknicken des Handgelenks lädt dazu ein, eine ziehende Bewegung zu machen (https://youtu.be/bENQdUcFffE?t=46), was zum dropped elbow führt (meine persönliche Erfahrung).
Fast alle, die sehr gut schwimmen, machen es so (Beispiel: Rio Replay: Women's 100m Freestyle Final (https://youtu.be/GgK6u_CkTPs)).
Sheila sagt, es ist besser so. :Cheese:


Ernest Maglischo hat sich ausführlich damit beschäftigt (siehe Seiten 77 bis 79): Swimming Fastest (https://books.google.de/books?id=cSSW4RhZOiwC&lpg=PA78&vq=dropped%20elbows&pg=PA78#v=snippet&q=dropped%20elbows&f=false)
Swimmers who drop the elbows are often fooled into thinking that they are pushing back against the water by the fact that they can flex the wrists and get the palms of the hands facing back quickly after they start moving the arms down or out to the isde. What they forget is that the arms as well as the hands are traveling down or out, not back, during the downsweep or outsweep. Because of this, they will actually be directing water down or out instead of back with the broad undersides of the forearms and upper arms, even if the wrists are flexed with the palms facing backward. The dropped elbow can be avoided if swimmers wait until the entire arm is facing back before they start pushing aginst the water with each new stroke.

Kasrwatzmuff
05.08.2020, 11:24
Das ist richtig, allerdings muss man aufpassen, dass man es nicht übertreibt und so weit vorne eintaucht, dass Schulter und Arm Haltearbeit verrichten müssen, um den Arm übers Wasser zu führen.


Ich muss den Arm ja auch ins Wasser bringen und wenn er komplett gestreckt ist, dann wird das natürlich immer schwieriger, weil der Eintauch-Widerstand dann immens groß ist.



Es gibt tatsächlich viele gute Schwimmer, die schon mit einem gebeugten Handgelenk eintauchen. Und auch Paul Newsome predigt seit eh und je (http://previous.swimsmooth.com/aboutmrsmoothcatch.html), die Hand zuerst gegen das Wasser zu stellen. Allerdings ist aus meiner Sicht seine Argumentation nicht schlüssig, weil er dieses Technikvariation dem extremen EVF gegenüberstellt, also Anstellen sehr nah an der Wasseroberfläche. So ein radikal überhöhter Ellenbogen ist aber gar nicht notwendig oder gefordert, um das Paddel stabil und starr zu halten.

Ich sage nicht, dass es nicht funktioniert. Ich meine aber, dass es nicht als generelle Empfehlung geeignet ist. Und wenn man sich mal die Topschwimmer über alle Distanzen anschaut, so gibt es nur sehr wenige, die das Handgelenk nicht fixieren.


Ich habe jetzt mal am Schreibtisch getestet. Ich denke, dass der Anstellwinkel irgendwo zwischen 30 und 40 Grad liegt, eher Richtung 30. Der Winkel wird dann immer kleiner und spätestens, wenn der Winkel Unterarm-Wasseroberfläche sich auch in diesem Bereich bewegt, dann habe ich auch ein festes Paddel, weil die Hand dann die Fortsetzung des Unterarmes ist.


Dass Du von "gekrallt" sprichst, bestärkt mich in meiner Ansicht, dass das Abknicken des Handgelenks nicht den gewünschten Effekt hat. Wenn man sich an etwas krallt, dann will mich sich daran entlangziehen oder festhalten. Das ist für mich kein hilfreiches Bild für die notwendige Bewegung: Es ist eher ein Abstützen und Abdrücken mit möglichst großer Auflagefläche, wobei eine starke Konzentration aufs "Krallen" nicht hilfreich ist.


Vielleicht ist "krallen" auch der falsche Ausdruck. Wenn ich die Hand leicht anstelle, dann hab ich sofort das Gefühl, ich habe das Wasser gefasst. Wenn ich das Anstellen unterlasse, habe ich eher das Gefühl, dass ich einen kurzen Augenblick das Wasser nach unten drücke. Ich kann es irgendwie schlecht beschreiben. Ist aber vielleicht auch nur eine Eigenart von mir.



Ich will nicht an Deiner Selbstwahrnehmung zweifeln, aber wie hast Du das überprüft? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht ganz einfach ist, den absinkenden Ellenbogen zu diagnostizieren während man selbst schwimmt. :)


Ich habe den absinkenden Ellenbogen provoziert. Ich habe nach dem Eintauchen den Ellenbogen etwas locker absinken lassen und die Hand nach dem Eintauchen nach oben geführt.

schnodo
05.08.2020, 17:34
Ich habe den absinkenden Ellenbogen provoziert. Ich habe nach dem Eintauchen den Ellenbogen etwas locker absinken lassen und die Hand nach dem Eintauchen nach oben geführt.

Lass mal vorsichtshalber jemanden von außen draufschauen. Nur die ganz offensichtlichen Ausprägungen sind sofort erkennbar. Manchmal ist es subtiler (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1410028#post1410028).

Aber es ist natürlich möglich, dass Du das absolut im Griff hast (no pun), dann Glückwunsch dazu! :)

Schlumpf2017
05.08.2020, 22:47
Ich werde noch irre...Ihr seid schuld. :-) ich sitze auf dem Sofa und versuche meinen Handanstellwinkel zu ermessen. 30-40 Grad kommt hin. Freitag gibt es Freiwasserschwimmen. Ganz ruhig.

schnodo
05.08.2020, 23:19
Ich werde noch irre...Ihr seid schuld. :-) ich sitze auf dem Sofa und versuche meinen Handanstellwinkel zu ermessen. 30-40 Grad kommt hin.

30° sind noch fast in der Toleranz, da kann man nicht wirklich davon reden, dass die Hand gegen das Wasser gestellt wird. Bei 40° müsste man schon so langsam über Sanktionen nachdenken. :Lachen2:

Freitag gibt es Freiwasserschwimmen. Ganz ruhig.

Sehr schön! Viel Spaß! :Blumen:

Morgen ist für mich "schwimmfrei", weil Reisetag. Aber heute Nachmittag war es wieder einmal herrlich. Ich habe viel mit Schnorchel geübt und dann versucht, das ziemlich gute Wassergefühl in die ganze Lage zu übertragen. Das hat gut geklappt, weil auch das Timing insgesamt gepasst hat und die Atmung sich nahtlos einfügte. Meine angepeilte Zugzahl von 38 auf 50 m konnte ich nicht ganz halten, aber über 40 waren es nie, obwohl ich für meine Verhältnisse mit sehr hoher Zugfrequenz geschwommen bin und es fast – ich traue mich kaum es zu schreiben – in Ballern ausartete. Mehr als 100 m am Stück wurden es aber nie, weil es immer noch muskulär ziemlich anstrengend ist, von vorne bis hinten draufzuhalten und dem Druck nicht auszuweichen. Aber es fühlt sich bombastisch an. :liebe053:

Ich habe mir meine Übungsstrecke der nächsten Tage fürs Chiemsee Langstreckenschwimmen ausgesucht. Wenn ich die täglich zweimal abschwimme, sollte alles in trockenen Tüchern sein. :Cheese:

https://bit.ly/2BZquP8
Bildinhalt: Plakias practice course

Helios
06.08.2020, 07:33
Schau - Schau - Viel Späßle auf Kreta - wir sind in 2014 hinten vom neuen Hafen dieses Ortes mit unserem Rib auf Gavdos rübergeribbt :) - in 2009 gab es den neuen Hafen noch nicht, da hab ich das Rib über den Hausstrand ins Wasser gelassen..... war bissle ungeschickt, das hat ne Menge gemoser gegeben - egal.

(und nicht das PLF vergessen)

Ich würd die Hand und Arm nicht zu weit strecken, weil das den Körper "lifted" und dadurch die Beine sinken, das ist wie Gasgeben und Vollbremsen :Lachen2:

schnodo
06.08.2020, 08:30
Schau - Schau - Viel Späßle auf Kreta

Danke schön! :Blumen:

...in 2009 gab es den neuen Hafen noch nicht, da hab ich das Rib über den Hausstrand ins Wasser gelassen..... war bissle ungeschickt, das hat ne Menge gemoser gegeben - egal.

Ei, warum nur bin ich nicht überrascht? :Cheese:

Ich würd die Hand und Arm nicht zu weit strecken, weil das den Körper "lifted" und dadurch die Beine sinken, das ist wie Gasgeben und Vollbremsen :Lachen2:

Ich kann Deine Argumentation leider nicht nachvollziehen. Warum sollte das Strecken des Armes den Körper anheben? :Gruebeln:

Schlumpf2017
06.08.2020, 09:40
Viel Spaß im Urlaub. Hört sich warm, schön, erholsam an. :Blumen:

Helios
06.08.2020, 11:37
...............
Ich kann Deine Argumentation leider nicht nachvollziehen. Warum sollte das Strecken des Armes den Körper anheben? :Gruebeln:

wenn man gleitet, dann weniger Lift :Lachen2: und alles ist gut.... - wenn man aber Druck ins Wasser gibt und dabei einen auf Billy se treadMiller macht, dann schon ;)

(Die Bucht ist an Kreta's Südküste und hat manchmal üble Fallwinde, die erst weiter draußen wirken, dabei entsteht auch ein ablandiger Sog, der kaum wahrnehmbar ist, aber für einen Schwimmer schon herausfordernd sein kann.)

schnodo
06.08.2020, 13:22
Viel Spaß im Urlaub.

Vielen Dank! :Blumen:

Hört sich warm, schön, erholsam an.

Die ersten beiden Punkte stimmen hoffentlich, beim letzten habe ich Zweifel. Mein holdes Eheweib hat schon ein straffes Programm vorbereitet, damit ich nicht zu sehr dem Müßiggang fröne. :Lachen2:

wenn man gleitet, dann weniger Lift :Lachen2: und alles ist gut.... - wenn man aber Druck ins Wasser gibt und dabei einen auf Billy se treadMiller macht, dann schon

Verstanden habe ich's immer noch nicht. Was hat denn der gestreckte Arm mit Druck auf dem Wasser zu tun? :Gruebeln:

(Die Bucht ist an Kreta's Südküste und hat manchmal üble Fallwinde, die erst weiter draußen wirken, dabei entsteht auch ein ablandiger Sog, der kaum wahrnehmbar ist, aber für einen Schwimmer schon herausfordernd sein kann.)

Danke für den Hinweis! :Blumen:
Wie weit draußen ist denn "weiter draußen"?

Kasrwatzmuff
06.08.2020, 13:24
Viel Spaß im Urlaub und viele schöne Trainingskilometer.

Ich teste derweil weiter... :Maso:

schnodo
06.08.2020, 13:27
Viel Spaß im Urlaub und viele schöne Trainingskilometer.

Danke schön! :Blumen:
Übungskilometer, Übungskilometer... :)
Und ich hoffe, dass ich ein paar ordentliche Aufnahmen für mein Video zusammenkriege.

Ich teste derweil weiter... :Maso:

Ein schöner Vorsatz! Ich bin schon sehr gespannt, zu welchen Erkenntnissen Du kommst!

schnodo
12.08.2020, 22:45
Der Urlaub ist mittlerweile im vollen Gang. Es ist ziemlich schön hier, in Plakias auf Kreta, aber momentan leider auch ziemlich windig. Das hält mich aber nicht vom Schwimmen und Filmen ab und deshalb hier eine kleine Momentaufnahme: Swimming at Plakias Bay (https://youtu.be/7qMoAXY4dZU)

https://bit.ly/2FkbyMX
Bildinhalt: Plakias Swimming

uruman
13.08.2020, 06:52
Sehr elegant Schnodo, weiterhin viel Spaß in Urlaub

schnodo
13.08.2020, 07:20
Sehr elegant Schnodo...

Danke, in Zeitlupe sehen die schlimmsten Verbrechen nur halb so schlimm aus. :Cheese:

...weiterhin viel Spaß in Urlaub

Danke schön! :Blumen:

Es steht eine Wanderung an, dabei bekommen einige Esel in der Nähe mitgebrachte Karotten; später sind Schwimmen, Filmen und Taverne geplant, dann wandern wir auf einem andren Weg wieder zurück und danach ist es schon fast Zeit fürs Abendessen. :Lachen2:

Mit Aufnahmen im Pool für mein ultimatives Video wird es leider nix. Das Becken ist sehr für Kinder geeignet, aber sonst für nichts anderes. :)

schnodo
17.08.2020, 22:32
Der Holden ist es zu stürmisch und/oder zu heiß zum Wandern, deswegen bleiben wir meist am Strand und ich wechsle zwischen isotonischem Kaltgeränk und einem erfrischenden Bad im Salzwasser. Hier das Video zum Salzwasserteil: Swimming at Souda Bay (https://youtu.be/h572UAjTZH4)

Heute bin ich tatsächlich mal mit Uhr geschwommen, um zu sehen, was mich im Chiemsee vielleicht erwartet und es standen für 1500 m 29 Minuten zu Buche. Es bahnt sich eine Katastrophe an. :Cheese:

Schlumpf2017
17.08.2020, 22:38
So'n Quatsch. Der Chiemsee ist nicht so wellig und/oder windig. Beruhigungstee und weitermachen.:Lachanfall:

schnodo
18.08.2020, 10:35
So'n Quatsch. Der Chiemsee ist nicht so wellig und/oder windig.

Da habe ich aber schon ganz andere Sachen gehört. Ich lasse mich mal überraschen. :)

FMMT
18.08.2020, 20:13
Der Holden ist es zu stürmisch und/oder zu heiß zum Wandern, deswegen bleiben wir meist am Strand und ich wechsle zwischen isotonischem Kaltgeränk und einem erfrischenden Bad im Salzwasser. Hier das Video zum Salzwasserteil: Swimming at Souda Bay (https://youtu.be/h572UAjTZH4)

Heute bin ich tatsächlich mal mit Uhr geschwommen, um zu sehen, was mich im Chiemsee vielleicht erwartet und es standen für 1500 m 29 Minuten zu Buche. Es bahnt sich eine Katastrophe an. :Cheese:

Sieht aber sehr schön aus :Blumen:

schnodo
18.08.2020, 21:06
Sieht aber sehr schön aus :Blumen:

Danke schön! :Blumen:

schnodo
29.08.2020, 17:40
Vor knapp einem Jahr war die Freude groß über ein besonderes Geburtstagsgeschenk, nämlich den Start beim Chiemsee Langstreckenschwimmen. Ich war sehr optimistisch, dass ich für meine Verhältnisse sehr gut vorbereitet an den Start gehen werde.

http://bit.ly/2mmDF4E
Bildinhalt: Chiemsee Langstreckenschwimmen Geschenk

Dann kam Corona und hat mich aus der Schwimmform meines Lebens, die ich hauptsächlich Sheilas Swim Speed Workouts zu verdanken hatte, gerissen. Ich will gar keine Ausreden suchen, weil nämlich im Sommer genügend Zeit gewesen wäre, mich halbwegs solide vorzubereiten, aber irgendwie war mir das Theater mit den Einschränkungen in Bädern und gesperrten Seen zu lästig und ich habe den Arsch nicht mehr hochgekriegt für eine sinnvolle Vorbereitung. Wer meine Vorbereitung auf diverse Laufwettkämpfe zwischen 10 km und Marathon verfolgt hat (Motto "wer trainiert, macht es sich zu einfach"), erkennt da vielleicht sogar ein Muster.

Der Wettbewerb findet Stand heute tatsächlich statt, auch wenn es eine Einteilung in Startgruppen geben wird (https://www.chiemsee-langstreckenschwimmen.de/seiten/aktuelles.html). Ich dachte ernsthaft darüber nach, gar nicht anzutreten, sondern nur die anderen aus der Sasch-Truppe anzufeuern, weil ich tatsächlich Angst hatte, die Strecke nicht zu packen. Ich habe mich dann mit der Holden beraten und die meinte, ich solle einfach locker zum Spaß mitschwimmen und auf die Zeit pfeifen, zur Not Pausen machen oder mich retten lassen – so wie beim Windsurf-Kurs am Gardasee, wo das auch immer gut geklappt hat. ;)

Das hat mich überzeugt und deswegen habe ich beschlossen, wenn nicht was ganz Katastrophales dazwischen kommt, anzutreten und das Ding so würdevoll wie möglich durchzuschwimmen. Mein minimal-Zeitziel von anderthalb Stunden für die viereinhalb Kilometer habe ich gestrichen und als neues Ziel ausgegeben, in meiner Altersklasse nicht Letzter zu werden. Schließlich ist es immer noch ein Wettkampf und wir wollen nicht jeglichen sportlichen Anspruch aufgeben. :Cheese:

Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich für die Optik geschwommen bin, um halbwegs ordentliche Aufnahmen (auch kein durchschlagender Erfolg) für das ultimative Armzug-Video zu bekommen, habe ich heute beschlossen, den Ernstfall zu üben und Kombinationen von Krafteinsatz und Atmung durchzuprobieren, die ich voraussichtlich über 4500 m durchhalten kann. Das klappte eigentlich ganz gut, aber ich fürchte dennoch, dass ich nach der Hälfte der Strecke muskulär erschöpft sein werde und mich dann irgendwie ins Ziel retten muss. Starten werde ich voraussichtlich mit Dreieratmung und wenn ich tatsächlich hinten raus noch Energie haben sollte, kann ich immer noch auf Zweier wechseln, damit ich nicht zu ausgeruht ins Ziel komme. j/k

Ich werde in der verbleibenden Woche so oft wie möglich schwimmen und mir meinen Rhythmus für Sonntag nächste Woche aussuchen. Die Vorbereitung für Germany's Next Schönschwimmer muss erstmal in den Hintergrund treten. Wer weiß, vielleicht ergibt sich aber ab Freitag in einem Bad am Chiemsee noch die Möglichkeit beim Training ein paar Aufnahmen zu machen. Genügend Kameraleute hätte ich ja dann. :Lachen2:

Immerhin durfte ich im fast leeren Turmbergbad üben. So geil! :liebe053:

https://bit.ly/3bf1sJ5
Bildinhalt: Leeres Turmbergbad

PS: Ich freue mich trotz mieser Vorbereitung darauf. Es wird bestimmt lustig, meine Lieblingsschwimmer mal wieder zu sehen.

schnodo
03.09.2020, 22:51
So, die Katze ist aus dem Sack für das Chiemsee-Langstreckenschwimmen: Ich bin in der ersten Startgruppe von neun und habe die Startnummer 11. Was fällt mir dazu ein? Zuerst einmal, dass vermutlich das ganze restliche Feld über mich drüberschwimmen wird. Für den cut-off ist das natürlich keine schlechte Sache: Ich muss nur schneller sein als der Langsamste der letzten Gruppe – und unauffällig meine Badekappe in der Startgruppenfarbe "verlieren". Das traue ich mir zu. :Cheese:

Naja, es wird schon werden. Heute habe ich im heimischen Turmbergbad eine sehr nette Schwimmerin kennengelernt, die sich auch gerne angemeldet hätte, aber das Rennen war schon ausgebucht. Zufällig erkannte sie mich aus einer Facebook-Schwimmgruppe und hat mich angequatscht. Die (Schwimm-)Welt ist ein Dorf, besonders in Karlsruhe. :Lachen2:

Helios
04.09.2020, 11:54
......
die sich auch gerne angemeldet hätte, aber das Rennen war schon ausgebucht.
.....


ähem??? - die max Teilnehmerzahl von 300 ist laut Starterliste mit 281 Leuten noch nicht erreicht, Nachmeldungen sind laut Ausschreibung bis 5.9., wenn das Limit nicht erreicht wurde, noch möglich.

Mich hätt interessiert nach welchen Kriterien die Starterliste erstellt wurde??

Als gemächlich Schwimmender vorne zu starten und dann alle 3 min von 30 "Büffeln" getaucht zu werden - und das 8mal - finde ich nicht lustig. :Nee:

(insbesondere von "Windmillern" die Hiebe ins Kreuz...)

edit: Habe den *Ablaufplan unter Hygienekonzept* gefunden, Begrenzung auf 280 Teilnehmer und damit voll, außerdem haben sie einen netten Zusatz formuliert:
"ACHTUNG: Wasserschattenschwimmen ist strikt verboten und führt zur Disqualifikation! Bei Überholvorgängen ist ein Seitenabstand von 1,5 Metern einzuhalten."

- da brauchen sie 150 Kajaks.....oder Drohen..

TriMiDi
05.09.2020, 19:37
Viel Erfolg und vor allem Spaß für morgen! Startnummer 11 bedeutet doch wohl nicht weniger als ein Startplatz im Profifeld und das zu Recht :)

Helios
06.09.2020, 18:29
Gratulation :liebe053:
wenn man die 280 Leute auf der Starterliste im Hinterkopf hat, dann wundert man sich, dass es nur 141 Leute ins Ziel geschafft haben - Deine Platzierung um Platz 50 herum bekommt dann gleich ein anderes Gewicht.
Meine Strategie wäre gewesen - erst mal in die andere Richtung, dann abwarten bis alle draußen sind und dann gepflegt die Verfolgung aufnehmen - 2h+ - drunter hätt ich das nicht gemacht. :)

triconer
06.09.2020, 19:57
Gratulation :liebe053:
wenn man die 280 Leute auf der Starterliste im Hinterkopf hat, dann wundert man sich, dass es nur 141 Leute ins Ziel geschafft haben - Deine Platzierung um Platz 50 herum bekommt dann gleich ein anderes Gewicht.
Meine Strategie wäre gewesen - erst mal in die andere Richtung, dann abwarten bis alle draußen sind und dann gepflegt die Verfolgung aufnehmen - 2h+ - drunter hätt ich das nicht gemacht. :)


Wie kommst auf 141? Könnten das etwa nur die Männer sein?
Ich finde 221 Finisher.

schnodo
06.09.2020, 21:02
So, Ihr Lieben, das Rennen ist vorbei, und ich habe es überlebt. Wobei rückblickend die Gefahr des Verscheidens vor dem Rennen durch Herzkasper aus Angst deutlich größer war als die des Ertrinkens beim Schwimmen. :Cheese:

Ich werde noch meine Gedanken sammeln, damit ich nicht vergesse, welche Lehren ich gezogen habe, aber hier das was ich am schönsten fand: Als ich das Ziel vor Augen im flachen Wasser noch mit Delphin-Hechtsprüngen zwei kraulende Schwimmer überholt hatte und eine grüne Badekappe meiner Startgruppe sah, dache ich mir, "komm, den holst du auch noch". Als ich an dem Burschen vorbeikomme, erkenne ich, dass es triconer ist, und wir sind beide so verblüfft und begeistert, dass wir uns noch vor der Zielmatte abklatschen und das Schwatzen anfangen, nur um zur Strafe von mindestens einem vorbeirennenden Schwimmer überholt zu werden. :Lachen2:

Viel Erfolg und vor allem Spaß für morgen! Startnummer 11 bedeutet doch wohl nicht weniger als ein Startplatz im Profifeld und das zu Recht

Lieben Dank! :Blumen:
Startplatz 11 bedeutet allerdings nur, dass der der Schwager, der mir dieses schöne Rennen zum Geburtstag geschenkt hat, bei der Anmeldung nicht getrödelt hat. Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, ging es einfach nach Eingang der Anmeldung.

Gratulation
wenn man die 280 Leute auf der Starterliste im Hinterkopf hat, dann wundert man sich, dass es nur 141 Leute ins Ziel geschafft haben - Deine Platzierung um Platz 50 herum bekommt dann gleich ein anderes Gewicht.

Danke schön! :Blumen:
triconer hat es schon richtig erkannt: Ich war 54. von 141 Männern. Von den 280 Gemeldeten beider Geschlechter sind ca. 60 gar nicht angetreten. Vermutlich hatten die noch mehr Angst als ich oder Bedenken wegen Corona.

PS: In meiner Altersklasse hat es für Platz 17 von 56 gereicht, was mich ziemlich überrascht hat.

Meine Strategie wäre gewesen - erst mal in die andere Richtung, dann abwarten bis alle draußen sind und dann gepflegt die Verfolgung aufnehmen - 2h+ - drunter hätt ich das nicht gemacht.

Ich habe den Verdacht, dass Du ein schlimmer Tiefstapler bist. Ich gebe allerdings zu, dass ich auch befürchtete, 2 Stunden zu brauchen, falls ich es überhaupt ins Ziel schaffe. ;)

Kasrwatzmuff
07.09.2020, 08:03
Glückwunsch und Top-Leistung! :Blumen: :Blumen: :Blumen:

Das klingt doch nach dem Start einer hoffnungsvollen Karriere. Hat der Freiwasser-Virus zugeschlagen?

Helios
07.09.2020, 11:56
Wie kommst auf 141? Könnten das etwa nur die Männer sein?
Ich finde 221 Finisher.

yepp - hast Recht.

Das G.PL. steht wohl für "Gender" und nicht "Gesamt" - dann sind also noch 30 Weiberleut zu addieren.

@schnodo, zu Deinem Film kann ich nix beitragen, außer Dich darin zu bestärken, in Deinem Bemühen nicht nachzulassen.
Ich bin über ein seekajak gestolpert, dabei war ein Paddel zu 45,-€, das knackt und ist etwas labrig bei kräftigerem Zug und die Schulter muckt. Paddel aus Carbon zu 200€ waren ausverkauft, die überteuerten zu 450€ bestellt und Bauklötze gestaunt was so ein alter Hund wie ich noch für bekloppte Tricks drauf hat, wenn es sein "muß" - seitdem sehe ich die Armzieherei beim kraulen nicht mehr so wichtig an - es kommt halt viel auf das Gesamtpaket an (auch wie labrig oder fest sind die Scharniere wie Gelenke und Muskeln zur Stabilisierung).

schnodo
07.09.2020, 14:45
Glückwunsch und Top-Leistung! :Blumen: :Blumen: :Blumen:

Danke schön! :Blumen:

Das klingt doch nach dem Start einer hoffnungsvollen Karriere. Hat der Freiwasser-Virus zugeschlagen?

Vor dem Rennen war mir klar: Entweder will ich mich sofort für nächstes Jahr anmelden oder ich mache nie wieder bei sowas mit. Der schönere Fall ist eingetreten. :Lachen2:

Ich bin schon ängstlich, dass ich vielleicht die Anmeldung fürs nächste Jahr verpasse. 60 oder 70 Gemeldete haben sich auf 2021 umschreiben lassen und insgesamt soll es für den Anfang nur um die 200 Startplätze geben.

...seitdem sehe ich die Armzieherei beim kraulen nicht mehr so wichtig an - es kommt halt viel auf das Gesamtpaket an (auch wie labrig oder fest sind die Scharniere wie Gelenke und Muskeln zur Stabilisierung).

Wir sind uns ja manchmal nicht ganz einig, aber da stimme ich Dir absolut zu: Die Bewegung des Armes ist nicht isoliert, sondern funktioniert nur richtig gut als Teil einer Gesamtbewegung. Aus meiner Sicht wird sich in der Technikschulung viel zu wenig darauf konzentriert, dass das, was man mit dem Arm treibt, nur einen Zweck hat: Das Paddel möglichst steif zu halten und in der richtigen Position durchs Wasser zu drücken. Die Kraft, die dieses Paddel drückt, kommt aus dem Rumpf.

schnodo
07.09.2020, 19:00
Das Chiemsee Langstreckenschwimmen 2020 ist vorbei und hier ist mein etwas länglicher Bericht. Ich bin tatsächlich gestartet, zusammen mit zwei lieben Sasch-Schwimmern, einer davon triconer, der auch mit mir in der ersten Startgruppe war und auf mich eingeschwatzt hat wie auf eine kranke Kuh, dass alles gut wird. Nochmal danke dafür!

Die Fakten
In der Gesamtwertung bin ich mit einer Zeit von 1:24:39 für die 4500 m auf Platz 54 von 141 gelandet. Das entspricht einer Pace von 1:52 min/100 m und hat für Platz 17 von 56 in der Altersklassenwertung gereicht. Vor Corona hatte ich anderthalb Stunden als Minimalziel ausgegeben und das habe ich trotz Corona und dadurch motivationsbedingt geplatzter Vorbereitung mit deutlichem Puffer hinbekommen.

Es hat nur ein Schwimmer geschafft, unter einer Stunde zu schwimmen, was wohl ungewöhnlich ist. Die Bedingungen scheinen also nicht optimal gewesen zu sein, aber davon habe ich nichts gemerkt. Es war bewölkt bei ca. 19 °C, das Wasser dürfte eine ähnliche Temperatur gehabt haben. Es war Gewitter und Regen angekündigt, wir blieben aber verschont und es waren aus meiner Sicht ideale Voraussetzungen, auch wenn mir die Erfahrungen fehlt, die – von einigen berichteten – in der zweiten Hälfte vorhandenen Strömungen zu spüren und einzuschätzen.

Freitag
Wir waren bereits am Freitag angereist, um die wirklich schöne Gegend zu genießen. Das nutzten wir für einen Ausflug zum Bräustüberl Maxlrain (https://www.maxlrainer-braeustueberl.de/), wo es einen traumhaften Biergarten und die meistprämierten Biere Deutschlands gibt. So die Aussage der einzigen Kampfrichterin (und sehr erfolgreichen Masters-Bahnschwimmerin) fürs Rennen, die dort ihre Wirkungsstätte hat, und sich mit uns zum Quatschen traf. triconer und ich diskutierten mit ihr diverse Möglichkeiten, unser Ergebnis zu "optimieren".

Nachdem sie erzählte, dass es bei Bahnwettkämpfen möglich ist, sich das Tragen einzelner Schmuckstücke, die man nicht ablegen kann, ohne sie zu beschädigen, genehmigen zu lassen, hatte ich beispielsweise die Idee, triconer als solches Schmuckstück einzutragen und mich das Rennen über an seinen Füßen festzuhalten. Wir kamen aber dann zum Schluss, dass das vermutlich nicht regelkonform und auch nicht sonderlich leistungsfördernd ist. Weitere Ideen in ähnlicher Preislage ereilte das gleiche Schicksal. ;)

Das Bier ist übrigens wirklich ausgezeichnet und süffig. Wer zufällig in der Ecke ist, sollte sich das Bräustüberl Maxlrain nicht entgehen lassen.

https://bit.ly/2R6HCX2
Bildinhalt: Das Schloss zum Biergarten

Samstag
Unsere Unterkunft war der Säulner Hof (http://www.saeulnerhof.de/) in Bergen und den Samstag nutzten wir, um noch ein paar Meter im Freibad zu schwimmen und eine Kleinigkeit zu essen. Meine Kleinigkeit war eine Currywurst mit Pommes Frites und ich war angenehm überrascht, denn die Currywurst schmeckte hervorragend. Das Freibad (https://www.bergen-chiemgau.de/tourismus/news/freibad-bergen/) hat ein 25-m-Becken und ein Naturbecken (deutlich kühler) und ist wunderschön angelegt. Auch hier eine klare Empfehlung!

Weil ich in letzter Zeit etwas abgespeckt hatte, wollte ich meinen Neoprenanzug noch einmal probetragen, um nötigenfalls auf meinen verschlissenen alten zurückzugreifen, der etwas strammer sitzt und vermutlich noch ein Schwimmen lang gehalten hätte. Mein neuer HEAD-Anzug war tatsächlich zu groß, aber merkwürdigerweise in der Länge. Ich beschloss, ihn trotzdem zu tragen und stellte am Renntag fest, dass ich einfach den Schritt zu sehr hochgezogen hatte. Mit etwas tiefer sitzendem Hintern war die Länge perfekt und ich hatte mit dem Neo keinen Probleme.

Aus Angst vor Scheuerstellen am Hals habe ich am Renntag das Maximalprogramm an Prävention betrieben: Die "Halskrause" (https://tutriatlon.com/es/complementos/5508-91082-protector_de_cuello_mugiro.html) umgelegt und fett mit BodyGlide eingeschmiert. Etwas Overkill, eventuell unnötig, aber wirksam. Ich sah nach dem Rennen einen Teilnehmer auf dem Siegertreppchen der sogar einen Verband im Nacken tragen musste. Eine Bekannte hatte auf einer Seite des Halses übelste Striemen. Dieses Schicksal blieb mir erspart.

Verletzt habe ich mich trotzdem, wie ich nach dem Rennen feststellte: Es waren vermutlich die spitzen Steine am Einstieg, an denen ich mir die Fußsohle leicht aufgeschnitten habe. Das habe ich im Rennen aber nicht gemerkt und auch hinterher dachte ich zuerst, dass hier der Morbus Ledderhose (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=40486) wütet, bis ich dann mal nachgeschaut habe.

Mit triconer habe ich dann im Freibad noch 100 m "Rennsimulation" mit Pull Buoy durchgezogen, die aber wenig aussagekräftig war. Dann noch ein wenig auf die Technik der Dritten im Bunde geschaut und es war Zeit für ein Nickerchen.

Danach machten wir uns auf den Weg ins Strandbad nach Übersee, wo der Zielbereich ist, um die Startunterlagen abzuholen und sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Wir trafen den Veranstalter, etliche Teilnehmer einer Facebook-Schwimmgruppe und beendeten den Tag mit einem leckeren Essen. Ich begab mich, noch etwas lädiert vom Ausflug nach Maxlrain, früh ins Bett und habe auch relativ gut geschlafen.

Sonntag - race day
Ich habe in triathletischen und läuferischen Zeiten den Wettkampf weniger als Kampf, sondern eher als schönes Gemeinschaftserlebnis empfunden und als solches genossen. Dementsprechend war es nicht besonders schwer, mich ein Jahr vor dem Wettkampf im Chiemsee für eine Teilnahme zu begeistern. Ein Jahr vorher hören sich ganz viele Dinge nach einer tollen Idee an.

Ich war nach der Bäderschließung im März zwar seit Juni immer mal wieder im Wasser, habe mich aber nie ernsthaft vorbereitet, sondern hauptsächlich an der Verbesserung meiner Zugmechanik für mein Video gebastelt. Wer hier mitliest, weiß, dass ich generell kein Dauerschwimmer bin, sondern ein "Über". Meine längste überhaupt je in einem Wettkampf geschwommene Distanz waren 1900 m, und das in einem Triathlon, 2012 bei der Challenge Kraichgau. Und ich war überhaupt noch nie viereinhalb Kilometer am Stück geschwommen.

Deswegen hatte ich, je näher der Wettkampf kam, die Hosen immer voller. Durch meine mäßig gut versteckte Nervosität hatte ich etliche Frotzeleien zu erdulden; und wer nicht frotzelte, hatte angesichts meines Schwimmvideos komplett absurde Erwartungen, was meine Leistungsfähigkeit angeht. Ich war sehr aufgeregt angesichts der sich abzeichnenden Blamage.

Nun war es aber soweit und ich beschloss, wenn ich dann schon mal da bin, dann nehme ich es auch ernst und will mein Bestes geben.

https://bit.ly/2Rgp6fj
Bildinhalt: Ein nervöser schnodo übt sich in Schauspielerei

Nach der Wettkampfbesprechung um 9:00 Uhr ging es mit dem Schiff zur Fraueninsel. Die Überfahrt dauerte ewig. "Das soll ich schwimmen?"
triconer erkundigte sich nach meinem Befinden. Meine Nervosität hatte sich gelegt, ich hatte mich endgültig in mein Schicksal gefügt und mit dem Leben abgeschlossen.

Am Start angekommen musste es schnell gehen. Der Schiffsverkehr wurde für die Dauer des Startfensters umgeleitet und dieses war durch die Corona-bedingte Gruppeneinteilung länger als sonst, deswegen durfte nicht überzogen werden. Wir packten unsere mitgebrachten Klamotten, Gesichtsmasken und was wir sonst noch dabei hatten in Beutel, die zum Ziel gebracht werden würden. Dann war auch schon die erste Startgruppe dran, ins Wasser zu gehen. Ich merkte, dass ich meine Flip-Flops noch anhatte. Die noch kurz notdürftig in der Transportbox untergebracht und dann ins Wasser. Der Einstieg ist sehr flach und mit spitzen Steinchen bedeckt, was nicht nur ich zu spüren bekam. Nach dem Rennen sah ich einen Schwimmer, der einen Schnitt in der Fußsohle hatte. "Armer Kerl", dachte ich, noch nicht wissend, dass wir da schon Leidensgenossen waren.

Ich hatte noch zwei Minuten, aber das Wasser war so flach, dass nicht einmal ein kurzes Einschwimmen möglich war, weil wir innerhalb der gedachten Startlinie bleiben mussten. Also legte ich mich einfach flach hin und leerte meine Lungen ins Wasser, holte wieder Luft und wiederholte das ein paar Mal. Der Start wurde runtergezählt, die nachfolgenden Schwimmer klatschten, und ich begann nach wenigen Schritten zu schwimmen.

Meine erste Aufgabe war, nicht panisch zu werden und in einen durchhaltbaren Rhythmus zu finden. Mein Rezept dafür war, die ersten Züge sehr langsam zu schwimmen, fast Abschlag. Ich merkte, dass mir die Luft nicht wegblieb und es keimte Hoffnung auf, das Wagnis doch noch zu überleben. Mit meiner ursprünglich geplanten Dreieratmung wurde es aber nichts, das merkte ich sofort. Also atmete ich auf meine "sichere" Seite, die linke, und begann mich einzuschwimmen. Die meisten Schwimmer meiner Startgruppe waren vor mir, aber es waren auch welche hinter und neben mir, jedoch in ungefährlichem Abstand. Ich hatte anfangs etwas Bedenken gehabt, mit meiner gewohnten Schwedenbrille mit harten Rändern zu schwimmen, aber das war überhaupt kein Problem. Niemand wollte etwas von mir.

Ich konzentrierte mich darauf, ruhig aber kräftig auszuatmen, ruhig einzuatmen, analysierte meine Zugfehler, versuchte sie zu verbessern, öffnete die Armbeuge beim Zug etwas mehr, versuchte sauberer anzustellen und tat die Dinge, die ich sonst auch beim Schwimmen tue. Nebenbei bemerkte ich, dass Unmengen von Wasserrettern um uns herum waren, hier würde niemand ertrinken müssen. Es dauerte ca. 2500 m bis ich das Gefühl hatte, eingeschwommen zu sein.

Nebenbei musste ich mich auch noch orientieren. Das war, gelinde gesagt, eine Katastrophe. Nach jeder Boje war die nächste für mich nicht zu erkennen und so musste ich mich nach den Schwimmern um mich herum richten. Die waren aber auf einer Breite von 100 m auseinandergezogen, so dass ich mich immer mal wieder für den falschen Bezugspunkt entschied. Im Resultat hatte ich die Bojen mal zur Linken, mal zur Rechten. Man sagte mir hinterher, die Seequerung sei eigentlich nicht als Slalom gedacht gewesen, auch wenn es auf diesem schnurgeraden Start-Ziel-Kurs prinzipiell egal war, auf welcher Seite die Boje umschwommen wurde.

Bei der Gelegenheit habe ich dann noch einer jungen Schwimmerin auf den Kopf, der plötzlich dort auftauchte, wo meine Hand eintauchen wollte, geschlagen. "Sorry!" Im Ziel habe ich sie noch abgepasst um mich ordentlich zu entschuldigen; sie war zum Glück ganz unversehrt und nur etwas erschrocken angesichts des unerwarteten Kontakts, so wie ich.

Was die Bojen angeht, so habe ich den Verdacht, dass die während des Rennens mutwillig versetzt wurden. Das war übrigens auch eine im Biergarten erörterte "Optimierungsstrategie" für meinen Wettkampferfolg: triconer sollte vorausschwimmen, eine Boje kapern, und mit dieser das Feld in die Irre lenken, während ich ungefährdet zum Erfolg gebadet wäre. Da hatte am Nebentisch wohl einer zugehört und genau das gemacht. ;)

Zwischendurch habe ich immer mal wieder versucht, auf die rechte Seite zu atmen. Das ging aber nur einige Züge, weil ich so zu viel Kraft ins Wasser brachte und ich mir sicher war, das nicht lange durchhalten zu können. Also blieb es bei der Atmung links, mit vereinzelten Ausflügen nach rechts.

Irgendwann kam dann die Gewissheit, dass ich eingeschwommen war; ich hatte mich beruhigt und konnte meine Kraftentwicklung im Wasser mit der Atmung abgleichen und ich begann den Zug mit etwas mehr Druck auszuüben. Dabei stellte ich fest, dass ich tatsächlich andere Schwimmer überholte. Meine Angst, vom Feld überrollt zu werden, bestätigte sich nicht. Es kamen mal immer wieder sehr Schnelle der folgenden Startgruppen vorbei, allerdings nie im Rudel und es waren auch nicht übertrieben viele.

Nach gefühlt relativ kurzem Schwimmen konnte ich das große rote Zelt in der Nähe des Ziels erkennen. Ich war überrascht, wie frisch ich mich noch fühlte, nichts tat weh; und so legte ich für die letzten 500 m noch eine Schippe drauf. Wie gesagt, komplett ausgeruht wollte ich ja nun auch nicht ins Ziel kommen. :Cheese:

Ich glaube, ich sammelte noch zwei oder drei Schwimmer im Wasser ein und dann kam der Moment, wo ich den Grund des Sees unter mir erkennen konnte. Auch der Ausstieg verlief sehr flach. Wenn man die ganze Zeit nur eine trübe Brühe vor Augen hat, verliert man das Gefühl für Geschwindigkeit. Mit dem Boden unter mir war ich erstaunt, wie schnell ich unterwegs war.

Vor mir waren drei Schwimmer. Ich beschloss, nicht weiterzuschwimmen, sondern mein Glück mit Delphin-Hechtsprüngen im flachen Wasser zu versuchen. Das klappte super und ich zog problemlos an zweien vorbei. Als ich an meinem dritten Opfer vorbei war, erkannte ich, dass das Opfer triconer war. Wir freuten uns gewaltig und besprachen vor der Zeitnahmematte, wer den nun zuerst drüber sollte. Ich wollte natürlich nicht meinem Mutspender die Platzierung klauen. Unsere Diskussion führte dazu, dass wir noch im Zielbereich überholt wurden von Menschen, denen solche Feinheiten herzlich egal waren. Ich war auf jeden Fall enorm überrascht und auch ein wenig stolz, gleichzeitig mit einem so starken Schwimmer das Ziel zu erreichen.

Ich lungerte noch einige Zeit im Zielbereich herum und erwartete die Dritte im Bunde, die in einer späteren Startgruppe war. Irgendwann tauchte auch sie auf, ohne Badekappe. Sie hatte sie verloren, weil sie ihre Haare nicht nass gemacht hatte und deshalb irgendwann die Kappe vom Kopf gerutscht war. Schon wieder was gelernt, ich wusste vorher nicht, dass das was bringt. Bei der Orientierung hatte sie dann dauernd die Haare vor den Augen, was das letzte Drittel zu einem ziemlichen Blindflug gemacht hat. Witzigerweise meldete eine Bekannte, dass Stunden später eine rote Badekappe angespült wurde. Die wird bis zum nächsten Wiedersehen aufbewahrt.

https://bit.ly/323t5ls
Bildinhalt: Dankesrede des Veranstalters

Der Wettkampftag endete nach der Siegerehrung mit einer sehr leckeren Pizza und einem ebenso leckeren Spezi im Strandbad. Danach folgte die Heimfahrt, mit etlichen Staus, die aber durch die nette Begleitung und Unterhaltung erträglich wurden.

Was ich gelernt habe

Es gab keinen wirklichen Grund so ängstlich zu sein, wie ich es war. Die Distanz war trotz mieser Vorbereitung problemlos machbar. Ich hätte noch anderthalb Kilometer in ähnlichem Durchschnittstempo weiterschwimmen können.
Das war mir schon vor dem Wettkampf klar und es hat sich bestätigt: Ich muss meine Atmung variabler und technisch besser gestalten. Hätte ich z.B. durch Wind und Wellen nicht nach links atmen können, wäre ich aufgeschmissen gewesen bzw. hätte mindestens einige Minuten ganz, ganz langsam schwimmen müssen, um die Atmung auf der rechten Seite zu etablieren.
Als Resultat meiner schlechten Ausführung der Kopfbewegung und des miesen Timings bei der Atmung, leidet die Zugmechanik des rechten Armes. Ich beginne den Zug in einer Position, in der ich nur wenig Kraft ins Wasser bringen kann und die Bewegung ist technisch so unsauber, dass ich mir auf Dauer eine Verletzung einhandeln würde. Das darf so nicht bleiben.
Die letzten 50 m vor dem Ziel nicht zu schwimmen, sondern zu hechten war goldrichtig. Ich kam problemlos viel schneller vom Fleck.
Die exzessive Umsetzung des Scheuerschutzes hat zu meiner Beruhigung beigetragen und hat einwandfrei funktioniert.
PS: Ich muss geradeaus schwimmen üben, auch in Kombination mit dem Wechsel der Atemseite. Das klappt momentan überhaupt nicht.


Es gibt viel zu üben. Ich freue mich auf nächstes Jahr bei diesem liebevoll organisierten, perfekt durchgeführten Event mit vielen netten Menschen!

uruman
07.09.2020, 21:22
Glückwunsch Schnodo ! sehr gut gemacht !

Und vielen Dank dass du alles so offen mitteilst und sehr guten Tipps gibst

schnodo
07.09.2020, 21:58
Glückwunsch Schnodo ! sehr gut gemacht !

Danke schön! :Blumen:

Und vielen Dank dass du alles so offen mitteilst und sehr guten Tipps gibst

Sehr gerne. Es hilft ja auch mir: Wenn ich es nicht aufschreibe, weiß ich nächste Woche nix mehr davon. Ich habe einen Kopf wie ein Sieb. :Lachen2:

Ulmerandy
08.09.2020, 07:14
Gratulation !

:Huhu:
Ich hab am Samstag beim Vorbeifahren am Chiemsee an Dich gedacht.

Viele Grüße

Andy

triconer
08.09.2020, 07:15
Ein sehr schönes Wochenende, sehr schön zusammengefasst!:Blumen:
Du hast einen äußerst gelungenen Einstand gegeben und dass wir uns just vor dem Zielbogen wieder trafen und zuvor vermutlich 4500m fast gemeinsam geschwommen sind, ohne es zu merken, hat mich schon riesig gefreut.
Dass ich ein starker Schwimmer bin, habe ich dieses Jahr nicht beweisen können, aber schön, wenn Du mich als solchen abgespeichert hast:Cheese:
Ich habe ja nicht wirklich trainiert seit der Coronaschließung. Es waren seit Juni im Schnitt 13km/Monat. Kein Training ist keine Option, ist meine Erkenntnis.
Ich bin freitags noch die Chiemgau Trailrun 21 abgelaufen. Ein Traillauf mit 21 km und 1400hm. Sehr knackig, fordernd und landschaftlich herrlich. Ich hatte noch den kühnen Plan zum Hochfelln zu laufen, wenn man schon die Bergbahn im Ort hat... Meine Beine waren von dem Lauf aber völlig kaputt, so daß es nur oder zum Glück bei dem Vorhaben blieb. Aber als (Lauf)Tipp will ich dies für die Region noch anmerken.

Zu den Bedingungen im See: Ich war bislang bei jeder Ausgabe von Markus Füller dabei, also 5x und der See hat sich jedes Mal anders präsentiert. Ideale Bedingungen waren 2016, im ersten Jahr und 2018. Da gab es kaum Strömungen und Wellen.
Am heftigsten waren die die Bedingungen 2017. Kalt, schlechtes Wetter und ein ordentlicher Wellengang. 2019 hieß es, wir haben Rückenwind und gute Bedingungen. Allerdings drehte der Wind zum Start und kam aus diversen Richtungen, zumindest kamen so die Wellen... Die Strömungen waren auch sehr ausgeprägt. Bei den Vielstartern konnte man erkennen, dass es 4 bis 5 Minuten jeden gekostet hat...

Heuer hatten wir mit dem Wetter Glück. Ich habe die Bojen noch nie so gut sehen können, wie dieses Jahr und konnte größtenteils zwei Bojen vorausschauen. Es war klare Sicht mit getrübtem Himmel. Wohl ideal. Bei Sonnenschein reflektiert zu viel. Das half aber nicht jedem, wie Du beschreibst...
Wir hatten im Mittelteil wieder mit Wellen und Strömung zu kämpfen. Gerade diese, machte es nicht einfach, eine gute Linie zu schwimmen.
Es waren also keine super Bedingungen, aber auch nicht sehr schwierige.

hero
08.09.2020, 08:05
Glückwunsch euch zur gelungenen Veranstaltung und Danke für die Berichterstattung, die sehr schön zu lesen war.

Zur Streckenlänge selbst, ging es mir 2019 in Roth ähnlich.
Grob 5 Tage vor dem Rennen wurde ich gefragt, ob ich als Staffelschwimmer einspringen könnte da der ursprünglich geplante Schwimmer nicht konnte.

3,8km bin ich noch nie am Stück geschwommen, war ebenso sehr nervös alleine wegen der Streckenlänge an sich.
Hat aber auch gut geklappt.

schnodo
08.09.2020, 09:03
...und dass wir uns just vor dem Zielbogen wieder trafen und zuvor vermutlich 4500m fast gemeinsam geschwommen sind, ohne es zu merken, hat mich schon riesig gefreut.

Ja. :Lachen2:
Allerdings habe ich den Verdacht, dass Du konstanter geschwommen bist als ich. Meine erste Hälfte war deutlich langsamer als die zweite, u.a. weil ich nicht in der Mitte des Sees feststellen wollte, dass der Tank leer ist. ;)

Dass ich ein starker Schwimmer bin, habe ich dieses Jahr nicht beweisen können, aber schön, wenn Du mich als solchen abgespeichert hast...

Aber selbstverständlich, ich sehe ja im Sasch wie Du durchs Wasser pflügst. In ein paar Jahren haben alle vergessen, dass dieses Jahr alles anders war und kriegen große Augen, wenn ich berichte, dass ich 2020 mit Dir aus dem Wasser gestiegen bin. :Cheese:

Heuer hatten wir mit dem Wetter Glück. Ich habe die Bojen noch nie so gut sehen können, wie dieses Jahr und konnte größtenteils zwei Bojen vorausschauen.

Beneidenswert. Das verhinderen schon meine starke Fehlsichtigkeit und Hornhautverkrümmung, die sich nicht optimal korrigieren lassen. :cool:

schnodo
08.09.2020, 09:04
Glückwunsch euch zur gelungenen Veranstaltung und Danke für die Berichterstattung, die sehr schön zu lesen war.

Vielen Dank! :Blumen:

3,8km bin ich noch nie am Stück geschwommen, war ebenso sehr nervös alleine wegen der Streckenlänge an sich.
Hat aber auch gut geklappt.

Endlich mal einer, der versteht, wie es mir ergangen ist! :Lachen2:

FMMT
08.09.2020, 09:20
Schöner Bericht und starke Leistung
Gratulation an alle Beteiligten :Blumen:

Und ich möchte nicht daran denken, dass Ihr an einem Stück mehr geschwommen seid, als ich im kompletten letzten halben Jahr :Traurig:

schnodo
08.09.2020, 09:30
Schöner Bericht und starke Leistung
Gratulation an alle Beteiligten :Blumen:

Lieben Dank! :Blumen:

Und ich möchte nicht daran denken, dass Ihr an einem Stück mehr geschwommen seid, als ich im kompletten letzten halben Jahr :Traurig:

Das ist allerdings gar nicht schön! :Traurig:
Ich drücke Dir die Daumen, dass sich das bald ändert! :bussi:

hero
08.09.2020, 11:27
Vielen Dank! :Blumen:



Endlich mal einer, der versteht, wie es mir ergangen ist! :Lachen2:

klar, ich konnte beim Lesen so richtig mit Leiden :)

wutzel
08.09.2020, 12:13
Glückwunsch! :liebe053: :liebe053: :liebe053:


Schöner Bericht. Da kommt das Gefühl von Wettkämpfen wieder zum Leben.

Vielen Dank dafür. :Blumen:

schnodo
08.09.2020, 13:00
Glückwunsch! :liebe053: :liebe053: :liebe053:

Danke schön! :Blumen:

Schöner Bericht. Da kommt das Gefühl von Wettkämpfen wieder zum Leben.

Vielen Dank dafür. :Blumen:

Sehr gerne, freut mich, dass er Dir gefallen hat; trotz Überlänge. :Lachen2:

triconer
08.09.2020, 19:19
Ja. :Lachen2:
Allerdings habe ich den Verdacht, dass Du konstanter geschwommen bist als ich. Meine erste Hälfte war deutlich langsamer als die zweite, u.a. weil ich nicht in der Mitte des Sees feststellen wollte, dass der Tank leer ist. ;)



Aber selbstverständlich, ich sehe ja im Sasch wie Du durchs Wasser pflügst. In ein paar Jahren haben alle vergessen, dass dieses Jahr alles anders war und kriegen große Augen, wenn ich berichte, dass ich 2020 mit Dir aus dem Wasser gestiegen bin. :Cheese:



Ich gaube, dass ich die gleiche Taktik wie Du geschwommen bist. Hintenraus investiert man dann gerne mal mehr, ohne das sich dies im Tempo spiegelt :Lachen2:

In ein paar Jahren werden alle große Augen haben, weil sie rätseln, warum Du damals neben so ner Gurke( Mirko läßt grüßen) geschwommen bist und nicht von dannen, dem Erfolg entgegen, zogst.

schnodo
08.09.2020, 19:38
In ein paar Jahren werden alle große Augen haben, weil sie rätseln, warum Du damals neben so ner Gurke( Mirko läßt grüßen) geschwommen bist und nicht von dannen, dem Erfolg entgegen, zogst.

Da wird sich keiner wundern, weil bis dahin hoffentlich alle meine YouTube-Kurse Schönschwimmen ist keine Hexerei, Anmut im Wasser und Eleganz in der Fußtechnik durchlaufen haben und wissen, welche Prioritäten ich setze. :Cheese:

BunteSocke
08.09.2020, 21:32
Schöner Bericht und starke Leistung
Gratulation an alle Beteiligten :Blumen:

Und ich möchte nicht daran denken, dass Ihr an einem Stück mehr geschwommen seid, als ich im kompletten letzten halben Jahr :Traurig:

Hier schließe ich mich in jeder Hinsicht einfach mal an :Cheese: ... vielen Dank schnodo für den tollen Bericht :Blumen:

Da bekomme ich beim Lesen direkt Lust auch mal wieder zu schwimmen ... kenne mich aber besser und fürchte, dass dieser Elan fast so zügig wieder verflogen wie erschienen ist :o

Macht aber nix.

Stark abgeliefert, weitermachen Ihr drei ... :liebe053: und erholt Euch gut!!!

schnodo
08.09.2020, 22:00
Hier schließe ich mich in jeder Hinsicht einfach mal an :Cheese: ... vielen Dank schnodo für den tollen Bericht

Danke, liebe BunteSocke, für die wohlwollende Einschätzung! :bussi:

Da bekomme ich beim Lesen direkt Lust auch mal wieder zu schwimmen ... kenne mich aber besser und fürchte, dass dieser Elan fast so zügig wieder verflogen wie erschienen ist :o

Ich weiß ganz genau wie es Dir geht: Ähnliches denke ich auch immer, nachdem ich Deine Beiträge gelesen habe und vor meinem geistigen Auge Klimmzüge, Russische-Spezialkräfte-Stabi, Traktorreifen-Weitwurf und was Du sonst noch so auf dem Programm hast, durcheinander wirbeln und ich meine, dass mir das alles überhaupt nicht schaden würde und eine tolle Sache für den schnodolischen Prachtleib wäre. Dann wache ich schweißgebadet auf, ertaste vorsichtig, dass meine love handles noch da sind, und bin froh, dass nur Schwimmen auf dem Programm steht. :Cheese:

Stark abgeliefert, weitermachen Ihr drei ... :liebe053: und erholt Euch gut!!!

Vielen lieben Dank! :Blumen:

Helios
09.09.2020, 07:28
....
meine YouTube-Kurse:
Schönschwimmen ist keine Hexerei,
Anmut im Wasser und
Eleganz in der Fußtechnik
durchlaufen haben und wissen, welche Prioritäten ich setze. :Cheese:

HuHu - ich will ja nicht hetzen, aber könnte man es noch um Spezial-Landtraining ergänzen, wie:
*Ein Hohlkreuz bedeutet - "Du hast feife an den Fingern!" - Warum man einen geraden Rücken braucht und wie man es hinbekommt.*
*Beckenkippen für Schwimmer*
*Beckenbodengymnastik für Hohlkörper"
=> se swim proud posture - und warum man dann gerade im Wasser liegt
:)

schnodo
09.09.2020, 07:57
HuHu - ich will ja nicht hetzen, aber könnte man es noch um Spezial-Landtraining ergänzen...

Dafür wird meine Zeit nicht reichen, aber ich sehe, mit Dir haben wir einen sehr hoffnungsvollen Kandidaten dafür. :Cheese:

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Gestern war ich nach einem Tag Schwimmpause wegen Ermattung, die vermutlich eher eine Folge der extracurricular activities am Wochenende als des Wettkampfes war, mal wieder im Turmbergbad, das noch bis Sonntag geöffnet hat. Es war herrliches Wetter und ich habe mich nach einiger Armzug-Überei auf das Timing der Kopfdrehung zur Atmung und das Zusammenspiel mit dem Anstellen konzentriert. Das erscheint mir momentan als meine wichtigste Baustelle, weil die schlechte Ausführung meine Vorwärtsbewegung hemmt, wie mir der Chiemsee deutlich vor Augen geführt hat.

Es ist nicht einfach, sich etwas Unproduktives abzugewöhnen, dass man schon ewig macht. Für den Anfang, versuche ich es damit, den Kopf zügig in die Neutralposition mit Blick nach unten zu drehen und die Druckphase nicht zu beginnen, bevor diese Position erreicht ist. So wie es sich momentan anfühlt, werde ich damit locker 20 bis 30 Einheiten zu tun haben. Aber ich habe das Gefühl, dass die Aufgabe lösbar ist.

Was mich etwas überrascht hat, war, wie lang sich 200 m anfühlen können, obwohl man zwei Tage vorher 4500 m durchgeschwommen ist. Ich hatte die Hoffnung, ich schwimme nun alle Unterdistanzen locker runter. Pustekuchen! :Cheese:

schnodo
10.09.2020, 19:11
Eine Beobachtung wollte ich doch noch loswerden: Ich bin die 4500 m im Wettkampf nicht locker runtergeschwommen, sondern für meine Verhältnisse schon zügig. Aber obwohl meine Schultern relativ empfindlich sind, habe ich keinerlei Gelenkbeschwerden oder Ähnliches.

Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist, dass meine bessere Technik die richtigen Muskelgruppen zur richtigen Zeit aktiviert und dementsprechend die Schulter geschont wird, selbst wenn ich meine Technikvorstellung im Wasser nicht hundertprozentig umsetzen kann.

Mein Hauptaugenmerk liegt zwar auf der "schönen Ausführung", aber diese scheint auch Vorteile zu haben, was die Verletzungsprophylaxe angeht. Das nur als Beobachtung an diejenigen, die sich mit Schulterproblemen rumplagen, aber meinen dass Technikverbesserung Zeitverschwendung ist, wenn nur die Zeit stimmt. :Blumen:

Karhu
10.09.2020, 21:22
Übung macht den Meister - war schon immer so :-) . Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

schnodo
11.09.2020, 08:51
Übung macht den Meister - war schon immer so :-)

Es gibt auch Stimmen, die sagen: "Practice does not make perfect. Practice makes permanent."

Übung zementiert das, was man macht. Es kommt auch drauf an, das Richtige zu üben. :)

Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

Immer langsam mit den jungen Pferden! :Cheese:
Ich habe zwei Probleme, die miteinander zu tun haben: Meine Atembewegung ist holprig und meine derzeitigen Fähigkeiten der Navigation im Freiwasser sind nicht renntauglich, um nicht zu sagen unterirdisch. Da das nächste Rennen aber erst in einem Jahr ansteht, werde ich zuerst meine Atmung so gestalten, dass ich damit zufrieden bin: Also beidseitig eine halbwegs gleichförmige Bewegung und identischen Rhythmus einstudieren.

Wenn ich das geschafft habe, so meine Hoffnung, sollte ich auch grundsätzlich besser die Richtung halten können. Und das kann ich dann vertiefen, indem ich mir meine Holde schnappe und sie mir vom SUP Board aus Feedback geben muss, in welche Richtung ich wie stark korrigieren soll, während ich einige dutzend Male auf sie zuschwimme. :)

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Weil es mir nicht aus dem Kopf geht: Als ich das letzte Mal im Turmbergbad war, schwamm auf meiner Bahn ein behinderter junger Mann. Keine Ahnung, was genau er hatte, aber seine Arme und Beine waren nicht voll ausgebildet und ungleichmäßig lang. Früher hätte ich an Contergan gedacht, aber das ist nicht mehr aktuell, wenn ich richtig informiert bin. Was aber das Erstaunliche war: Der kraulte die 50 m in einer affenartigen Geschwindigkeit durch.

Ich habe natürlich kein Rennen mit ihm veranstaltet, um es zu überprüfen, aber ich glaube, es wäre mir sehr schwer gefallen, an ihm dranzubleiben. Auf jeden Fall fand ich es sehr bewundernswert und inspirierend zu sehen, wie sich jemand trotz massiver Einschränkungen nicht die Freude am Schwimmen nehmen lässt und dabei noch mehr sportlichen Ehrgeiz entwickelt als ich jemals hatte. Falls ich ihn nochmal sehe, werde ich ihn anquatschen und fragen, ob er auch bei Wettkämpfen mitschwimmt.

Vivago
11.09.2020, 12:21
Übung macht den Meister - war schon immer so :-) . Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

Oh, das hab ich SO lange nicht mehr gemacht. Hab früher am See gewohnt, da hab ich das fast jeden Morgen gemacht. Das muss ich unbedingt mal wieder machen, danke fürs Erinnern! :D Werde richtig Nostalgisch :Lachen2:

Matthias75
11.09.2020, 13:48
Eine Beobachtung wollte ich doch noch loswerden: Ich bin die 4500 m im Wettkampf nicht locker runtergeschwommen, sondern für meine Verhältnisse schon zügig. Aber obwohl meine Schultern relativ empfindlich sind, habe ich keinerlei Gelenkbeschwerden oder Ähnliches.

Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist, dass meine bessere Technik die richtigen Muskelgruppen zur richtigen Zeit aktiviert und dementsprechend die Schulter geschont wird, selbst wenn ich meine Technikvorstellung im Wasser nicht hundertprozentig umsetzen kann.

Techniktraining ist ja nicht das Einüben des Bewegungsablaufes. „Nebenbei“ baust du natürlich auch Muskulatur für diesen Bewegungsablauf auf, in einigen Bereichen vielleicht sogar effektiver als auf andere Weise, weil du je nach Übung bestimmte Bewegungen mehr betonst als während des normalen Schwimmens.

M.

Karhu
11.09.2020, 17:33
Es ist immer eine Mischung zwischen Kraft und Technik. Wer Beides zu 98 % besitzt - hat die Gene zu gewinnen - oder ist gedopt :-). ...

schnodo
13.09.2020, 21:57
Gratulation !

:Huhu:
Ich hab am Samstag beim Vorbeifahren am Chiemsee an Dich gedacht.

Vielen Dank, lieber Andy! :Blumen:

Ich habe jetzt erst beim Aufräumen meines Threads bemerkt, dass ich nur dachte, ich hätte Dir geantwortet. Ich suche normalerweise selten Ausreden, aber in diesem Fall versuche ich mal, es auf den Laktatnebel zu schieben. :Cheese:

Ich hoffe, es geht Dir gut! :liebe053:

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Was Kraft und Technik angeht: Vermutlich habt Ihr Recht. Wenn man dauernd übt, Druck aufs Wasser auszuüben, dann ist das wohl auch der Kraft in den betroffenen Teilen förderlich.

Heute wer der letzte Tag, an dem das Turmbergbad geöffnet hatte. Das Wetter war fantastisch und es hat mich zum Wasser gezogen, obwohl ich nach der Umrundung der Leberwurstinsel im Kollersee (https://www.morgenweb.de/schwetzinger-zeitung_artikel,-speyer-leberwurst-als-insel-und-auf-dem-teller-erkundet-_arid,1493980.html) (hier das Video bei der vorherigen Umrundung (https://youtu.be/vW1iwv17boQ)) und einer umrahmenden ausgedehnten Völlerei etwas lustlos war. Das hat sich im Wasser schnell geändert und ich wusste gar nicht, was ich zuerst üben soll, vor lauter Baustellen und Begeisterung.

Zufällig war auf meiner Bahn eine sehr gute Schwimmerin (um die 40 Züge pro 50-m-Bahn übrigens, wie ich heimlich mitgezählt habe), die ich über die Jahre in diversen Bädern getroffen hatte, und die mich erkannte. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt als sie sagte, "ich sehe, du bist dran geblieben. Das sah früher im Fächerbad noch ganz anders aus." :)

schnodo
20.09.2020, 22:08
Gestern gab es eine wunderschöne Geburtstagsfeier mit der Familie, die zum Glück nicht in übermäßigem Alkoholkonsum endete, so dass ich morgens wieder frisch und fröhlich mein Lager verlassen konnte. An einem derart herrlichen Spätsommertag muss der Weg ans Wasser führen. Heute habe ich beim Herumdümpeln im herrlich sauberen Leopoldshafener Baggersee komplett die Zeit vergessen und bin erst nach knapp drei Stunden wieder ausgestiegen.

Ich hatte mir vorgenommen, meine Koordination des Anstellens der Hand und dem Beinschlag auf der gleichen Seite zu üben, weil ich hier entweder zu früh kicke oder überhaupt keine Koordination habe und mir dies im Wettkampf unangenehm aufgefallen war. Die Holde war, unterstützt von meinem handwerklich geschickten Schwager, noch mit dem erstmaligen Zusammenbau ihrer Wing-Foil-Hyperschallwaffe (https://de.wikipedia.org/wiki/Wingsurfen) beschäftigt, während ich meine Übungen begann. Leider kam die furchteinflößende Konstruktion (O-Ton schnodo: "Wehe, du überfährst mich damit!"), nach der sich Darth Vader auf dem Todesstern die Finger geleckt hätte, mangels ausreichend Wind nicht zum Einsatz.

https://bit.ly/3ceToIK
Bildinhalt: Auf der Suche nach dem Wind

Zuerst musste ich mich daran gewöhnen, den Kick wirklich erst zu setzen, wenn das Anstellen beendet ist. Das habe ich mit sehr langsamem Doggy-Paddle (https://youtu.be/jmigLeoCirw?t=129) einstudiert. D.h. tief Luft holen, Birne runter, anstellen, warten, kicken, anstellen auf der anderen Seite, warten, kicken... nochmal, nochmal, nochmal, irgendwann mal wieder Luft holen und das Spiel von vorne beginnen.

Nach einer halben Seedurchquerung hatte ich den Reflex, zu früh zu kicken, im Griff, und experimentierte damit, die Bewegung nicht durch den Kick auf der Zugseite, sondern dem Eindrehen/Vorschieben der Hüfte auf der streckenden Seite einzuleiten. Das klappte auch ganz gut und nach und nach stellte sich ein Gefühl der Kontrolle ein. Ich wurde mir auch meines alten Problems bewusst, dass die linke Hüfte zu stark abfällt. Das konnte ich natürlich nicht beheben, aber ein besseres Gefühl für den Unterschied zur anderen Seite entwickeln und spüren wie der Fokus auf Streckung und Vorschieben der Hüfte statt Drehung der Hüfte die unerwünschten Ausflüge etwas weniger exzessiv machte.

Nachdem ich so in der anderen Richtung durch den See getrudelt war, versuchte ich, das auf die ganze Lage zu übertragen. Im Prinzip also den Armzug korrekt mit einem Zweierbeinschlag zu koordinieren. Das klappte überraschend gut und ich stellte bei der Gelegenheit fest, dass dies dazu führte, dass die eintauchende Hand auf der anderen Seite fast von selbst die gewünschte Beschleunigung erfuhr.

Dann begann ich das Hundepaddeln-Spiel von vorne, allerdings nun mit einer Sechser-Beinschlag-Koordination. Anfangs sehr holprig, aber gegen Ende flüssig und in der ganzen Lage wie die Zündung einer Rakete. Von mir und dem erzielten Tempo begeistert, ballerte ich komplett im Geschwindigkeitsrausch ungewohnt entspannt hin und her durch den See – natürlich nicht ohne obligatorische Konzentrationspausen – bis ich so durstig wurde, dass mich mich die Lust auf ein isotonisches Kaltgetränk aus dem Wasser zog. Ein geeignetes Getränk hatte der vorausschauende und herzensgute Schwager schon für mich organisiert.

Oh, wie schön ist Panama! :Lachen2:

schnodo
21.09.2020, 21:02
Am Sonntag findet mal wieder ein Swim Performance Workshop (https://swim-performance.de/) in Karlsruhe im Fächerbad statt. Nur noch ein Tag statt anderthalb (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1491928#post1491928), aber dafür fast genauso teuer. ;)

Ich habe lange hin- und her überlegt, ob sich das lohnt und bin dann zu dem Schluss gekommen: Wahrscheinlich nicht. Wenig Wasserzeit, relativ unnützes Drumrum wie Trockentraining. Nein, natürlich nicht prinzipiell nutzlos, aber dafür kann man sich auch eins von Dominiks Videos anschauen. Angemeldet habe ich mich nun trotzdem. :Lachanfall:

Ich freue mich darauf, Anto und Dominik mal wieder zu sehen und bin gespannt, was sie dieses Mal an meiner Schwimmerei auszusetzen haben. Alleine Antos Sprüche zur Beurteilung meiner oftmals mäßigen Performance waren in der Vergangenheit fast das Geld wert. :)

schnodo
25.09.2020, 22:44
Gerade habe ich gesehen, dass es die Zielfotos vom Chiemsee-Langstreckenschwimmen gibt. Auf diesem Bild werden zwei Träume wahr: Ich bin nicht ertrunken und sogar noch auf den glorreichen triconer aufgeschwommen, um mit ihm die Ziellinie zu überqueren. Deshalb bin ich auch so vergnügt; beim Start sah das noch ganz anders aus. :Cheese:

http://www.tiger-timing.de/Bilder/CLS-2020/CSLS-2020-041.JPG

schnodo
28.09.2020, 13:15
Gestern fand das Swim Performance Camp mit Anto Schiller und Dominik Franke statt und es war mal wieder sehr schön. Besonders schön war, dass ich endlich wieder in meinem Lieblingsschwimmbecken, welches ich seit Corona nicht betreten durfte, plantschen konnte. Es ist seit das Fächerbad wieder geöffnet hat bis auf Weiteres für Gruppen und Vereine reserviert. Weil sonntags keine Vereine schwimmen, hatten die acht Teilnehmer des Camps die komplette Schwimmhalle für sich alleine.
Es war so herrlich! :liebe053:

https://bit.ly/3jb3eOC

Es gab für mich mehr Lob als Kritik, auch wenn man mir (schon wieder!) zu Unrecht Faulheit unterstellt hat. Im Wesentlichen habe ich diese Punkte zur Verbesserung mitgenommen:

Am Abdruck arbeiten
Kopfposition höher
Rechts besser anstellen, nicht zu früh in die Druckphase gehen
Rechts nicht außen ziehen, sondern unter dem Körper
Brustkorb weiter öffnen, Schulterblätter zusammenziehen


Als Übung für den Abdruck hat mir Anto Kraul-Arme mit Delfin-Beinen empfohlen.

Dominik ist generell auf den Beinschlag eingangen und dabei habe ich gemerkt, dass ich beim up-kick den Fuß nicht bewusst strecke, sondern erst wenn der down-kick beginnt. Ich glaube, das macht einen großen Unterschied und darauf werde ich in nächster Zeit vermehrt achten.

Ich habe mir mal den Spaß erlaubt, kurz meine Unterwasser-Videos der drei Camps, bei denen ich dabei war, zum Vergleich übereinander zu legen (https://youtu.be/bkKmMmGHiUA):

https://bit.ly/2SiFI6F
Bildinhalt: Frame aus Video-Vergleich 2018/2019/2020

Helmut S
28.09.2020, 15:07
Hi schnodo!

Ich verfolge den Thread hier nur sporadisch. Oft klicke ich zwar rein, lese aber nur die Beiträge mit Bilder. Mea culpa! :cool:

Da ich mir beim betrachtend er Bilder und Videos oft (nicht immer!) denke, der liegt aber tief im Wasser, frage ich dich mal: Findest du nicht, dass du etwas höher liegen könntest? Wurde dir das noch nicht gesagt?

Sorry - no offense - aber vielleicht täuscht es auch und deine Wasserlage ist 1a. Entschuldige in dem Fall also bitte den Einwurf vom Beckenrand :Blumen:

Edit: Auf dem 2020er Video sieht es dagegen (gegenüber einer Version des Armzugvideos) wieder gut aus.

Tina
28.09.2020, 15:23
Jetzt erst gesehen, dass es das Video auch mit deutscher Übersetzung gibt. Hatte schon die Befürchtung, ich müsse erst mein Englisch verbessern, um anschließend mein Schwimmen zu verbessern. :Cheese:

schnodo
28.09.2020, 15:42
Ich verfolge den Thread hier nur sporadisch. Oft klicke ich zwar rein, lese aber nur die Beiträge mit Bilder. Mea culpa! :cool:

Naja, ich will es nochmal durchgehen lassen. ;)

Nein, im Ernst: Ich erwarte nicht, dass jemand hier aufmerksam mitliest. In erster Linie dient mir selbst der Thread dazu, meine Gedanken zu sortieren und die Entwicklung zu dokumentieren. Wenn andere daraus etwas mitnehmen können, freue ich mich natürlich, aber Schuldgefühle wegen unvollständiger Kenntnis der Inhalte sind definitiv nicht angebracht. :Cheese:

Da ich mir beim betrachtend er Bilder und Videos oft (nicht immer!) denke, der liegt aber tief im Wasser, frage ich dich mal: Findest du nicht, dass du etwas höher liegen könntest? Wurde dir das noch nicht gesagt?

Du hast Recht; es wurde mir schon gesagt und ich bin mir dessen bewusst. Die Wasserlage ist leider immer noch eine Frage der Konzentration: Ich kann eine ziemlich gute Wasserlage herbeiführen, aber dann bin ich so darauf fokussiert, dass ich mich nicht mehr auf die Verbesserung anderer Details konzentrieren kann. Meine Position im Wasser wird nach und nach generell weniger schlecht, aber wie so vieles wenn es um mich und Schwimmen geht, dauert es deutlich länger als die meisten Außenstehenden von mir erwarten.

Edit: Auf dem 2020er Video sieht es dagegen (gegenüber einer Version des Armzugvideos) wieder gut aus.

Etwas besser geht noch, aber damit bin ich nicht unzufrieden. Das Armzugvideo leidet darunter, dass ich nur Aufnahmen hatte, in denen nicht alle Aspekte gut umgesetzt waren. Vor die bittere Wahl gestellt ob ich nun lieber schlechte Wasserlage oder schlechte Armbewegung zeige, habe ich mich für die schlechte Wasserlage entschieden.

Ich glaube, dass ich heute deutlich besseres Material bekäme – verspürte ich den drängenden Impetus und hätte die Möglichkeit, ein paar Stunden ungestört Aufnahmen zu machen. Aber ich wollte irgendwann mal fertig werden, wohl wissend, dass jemand, der sich mit Schwimmen auskennt, sofort die Fehler sieht. Ich werde auch in Zukunft nicht wie ein Olympionike schwimmen, hoffe aber darauf, dass der wohlwollende Zuschauer erkennt, dass meine Perspektive nicht die des Spitzenathleten, sondern der des begeisterten ältlichen Schwimmschülers ist, und man mir dementsprechend einige "Ungänzen" in der Umsetzung verzeiht.

schnodo
28.09.2020, 15:45
Jetzt erst gesehen, dass es das Video auch mit deutscher Übersetzung gibt. Hatte schon die Befürchtung, ich müsse erst mein Englisch verbessern, um anschließend mein Schwimmen zu verbessern. :Cheese:

Da hättest Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. :Cheese:

Es hatten sich so viele beschwert, dass das Video auf Englisch ist und man mir nicht folgen kann, dass ich klein beigegeben und es komplett übersetzt habe. :)

Tina
28.09.2020, 16:09
Das finde ich sehr gut. Und schön, dass es nicht nur mir so ging. ;)

schnodo
28.09.2020, 18:14
Beim Mittagessen gestern haben wir über empfehlenswerte Schwimmbücher gesprochen. Ich bin natürlich den Tipp für Swim Speed Secrets an eine Teilnehmerin losgeworden, die arge Schwierigkeiten damit hatte, sich die Herbeiführung der Armbewegung vorzustellen, habe allerdings auch einen Tipp von Anto bekommen: SchwimmWelt (https://schwimmwelt.ch/).

Das sei das eine Buch gewesen, das für ihn alles Wesentliche anschaulich dargestellt hätte, allerdings ziemlich teuer, sagte er. Ich hatte davon noch nie gehört und habe es mal nachgeschaut. Momentan bei Amazon für knapp über 100 Euro für 300 Seiten. Schon knackig.

Es gibt eine kurze Leseprobe und "ergänzende Unterlagen". Ein Dokument daraus, mit dem ich nicht hundertprozentig übereinstimme – ich meine, es kommt auch darauf an, wie man die Luft verteilt (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1368238#post1368238) – das aber dennoch nachvollziehbar und hilfreich gestaltet ist: Kraulatmung (https://schwimmwelt.ch/wp/wp-content/uploads/2019/02/schwimmwelt-09.2004-a_Kraul-Atmung_1.pdf) (PDF)

Was mir gut gefällt, ist, dass das Erlernen der Einatmung von der Ausatmung abgekoppelt ist und erst erfolgen solle, wenn die grundsätzliche Mechanik erarbeitet wurde. Das entspricht auch meiner Einschätzung, nachdem ich mich nun einige Jahre damit beschäftigt habe. Und ich habe gesehen, dass viele der enthaltenen Fotos Alexander Popov darstellen und er das Buch auch anpreist:
Um ein Spitzenschwimmer zu werden, muss man nicht hart, sondern gut trainieren. Ein guter Schwimmer hat die Fähigkeit, mit dem Element Wasser im Einklang zu sein und mit diesem faszinierenden Medium gut umgehen zu können. Auf jedem zurückgelegten Meter ging es mir selber darum, Körper und Wasser stets in eine optimale Interaktion zu bringen. Dieses Buch geniesst meine volle Unterstützung mit der Überzeugung, dass hier in aller Klarheit und Einfachheit dem Erlebnisfaktor Wasser der nötige Stellenwert eingeräumt wird.

Dem Einsteiger bis hin zum Könner kann diese Lektüre helfen, das Wesentliche im Schwimmsport zu erkennen und praktische Ideen zu erhalten, wie man mit seinem Körper das Wasser effizienter und ökonomischer bearbeiten kann. Dieser Lernprozess ist geprägt von Freude und der Spannung, Neues zu erleben. Nur über die Freude am Wasser kann längerfristig der Erfolg im Schwimmen kommen!

Der Hinweis auf der Website auf zwei DVDs brachte mich dann zu einem Video, das ich schon kannte, weil Alexander Popov darin der Protagonist ist. Somit schließt sich der Kreis. Alexander Popov hat an dem Werk aktiv mitgewirkt und das sind die besten Aufnahmen von ihm, die ich kenne. Leider ist die DVD wohl nicht mehr käuflich zu erwerben. :(

http://bit.ly/2J1BkFH (https://youtu.be/WOGeWc5lzdc?t=79)
Bildinhalt: Alexander Popov in der Druckphase (https://youtu.be/WOGeWc5lzdc?t=79)


Nun ja, es sieht so aus als müsste ich mir nun doch mindestens ein weiteres Schwimmbuch anschaffen. :Lachen2:

TriMiDi
28.09.2020, 18:43
In schweizer Shops scheint es beides noch zu geben:

https://shop.schulverlag.ch/de/bewegung-und-sport/bewegung-und-sport/swimworld-basic/swimworld-basic-83884.html

oder auch

https://www.swimsports.ch/de/bestellungen?page=12

Sind doch die passenden DVDs? In beiden gibt es auch das Buch.

schnodo
28.09.2020, 19:08
Sind doch die passenden DVDs? In beiden gibt es auch das Buch.

Super! Vielen Dank! :Blumen:

Ich habe sie gleich bestellt – bzw. den Versuch unternommen. In einem Shop ist zwar angeblich eine Gastbestellung möglich, im nächsten Schritt wird dann aber das Anlegen eines Accounts verlangt. Im anderen Shop klappt die Bestellung. Allerdings hatte ich vorher aus dem Augenwinkel den Hinweis gesehen, dass für internationalen Versand Vorkasse notwendig ist. Dummerweise fehlen jegliche Kontoinformationen in der Mail. Ich habe mal nachgehakt. Es bleibt spannend. ;)

schnodo
28.09.2020, 20:24
Noch eine Erkenntnis aus dem gestrigen Swim Camp, die in der Theorie nicht neu ist für mich, die ich mir aber gerade praktisch vor Augen geführt habe, was sie doch neu und wertvoll macht: Im Bild sind zwei Frames aus verschiedenen Videos überlagert. In beiden bin ich 25 m in 18 bis 19 Sekunden geschwommen. Recht zügig, würde ich sagen.

Für eine Bahn habe ich 17 Züge gebraucht (ohne Atmung), für die andere 16 Züge (Dreieratmung). Die Bahn mit weniger Zügen war etwas schneller. Der Unterschied beim Handaustritt beträgt geschätzte 10 cm.

https://bit.ly/3kV7AtM

Fazit: Wenn ich in der Lage bin, den Zug voll auszunutzen, bin ich mit weniger Zügen schneller, ohne dass es mich wesentlich mehr kostet als etwas Konzentration.

TakeItEasy
28.09.2020, 20:39
Weil ich gerade hier mal ein Stückchen mitlese... bin ich hier hängengeblieben:

Fazit: Wenn ich in der Lage bin, den Zug voll auszunutzen, bin ich mit weniger Zügen schneller, ohne dass es mich wesentlich mehr kostet als etwas Konzentration.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Armzug (die Streckphase) nicht ganz durchzieht, weil es doch auf den Trizeps geht. Könnte das auch bei Dir hier zutreffen? Könnte das den Unterschied ausmachen? Da bist hier im Bild schnell unterwegs, wie Du selbst sagst und wolltest evtl. die Zugfrequenz hochhalten - dann spart man vornehmlich an der Streck/Drückphase (und vllt. ist auch bereits der Trizeps ermüdet).

Viel Spaß weiterhin beim Schwimmen und der Analyse :)

schnodo
28.09.2020, 21:11
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Armzug (die Streckphase) nicht ganz durchzieht, weil es doch auf den Trizeps geht. Könnte das auch bei Dir hier zutreffen? Könnte das den Unterschied ausmachen?

Genau das ist der Punkt. Die zusätzliche Anstrengung – eher mental empfunden – zahlt sich aber gerade in der schnellsten Phase der Armbewegung aus; deswegen ist es sträflich, den Druck zu früh wegzunehmen.

Da bist hier im Bild schnell unterwegs, wie Du selbst sagst und wolltest evtl. die Zugfrequenz hochhalten - dann spart man vornehmlich an der Streck/Drückphase (und vllt. ist auch bereits der Trizeps ermüdet).

Ich habe mich tatsächlich auf beiden Bildern mehr auf langen Zug als auf hohe Zugfrequenz konzentriert. Der überlagerte Teil mit dem verkürzten Zug gehört zur ersten Aufnahme morgens. Da war ich noch ausgeruht, habe aber nicht besonders auf den Abdruck geachtet. Das überlagerte Bild mit dem längeren Arm war abends, da war ich schon ziemlich durch, habe mich aber eine Bahn lang nochmal darauf besonnen, den Zugweg möglichst komplett zu nutzen, also besonders im hinteren Teil das Wasser zu werfen.

Aus meiner Sicht ist der Aufwand nicht größer als beim bewussten sauberen Anstellen. Man muss es wollen und üben und dann geht es auch irgendwann. Die Muskulatur passt sich mit der Zeit schon in geeigneter Weise an.

Viel Spaß weiterhin beim Schwimmen und der Analyse :)

Den habe ich. Vielen Dank! :Blumen:

schnodo
29.09.2020, 17:54
Ich war wieder üben und habe, so meine ich, einen zentralen Punkt aus Sheila Taorminas Darstellung der Kraulmechanik besser verstanden. Es geht mal erneut um die "oarlocks", übersetzt "Rudergabeln":
In studying minute details of the stroke in action, I noted that some athletes employed very good mechanics but failed to effectively transfer momentum to the core. Their speed did not match their mechanics; they were slower than they should have been. This led me to the discovery of a key detail in the stroke that has never been addressed in our sport. I term it oarlocks and here’s why it matters: unstable oarlocks diminish the effect of great mechanics. Stable oarlocks, on the other hand, reward the swimmer by maximally converting propulsive power from the limbs to the body’s movement forward. In this new edition, you will learn where the oarlocks are on a swimmer and how to stabilize them. I’m extremely excited to share this crucial information with readers. (https://www.velopress.com/whats-new-in-swim-speed-secrets-2nd-ed/)
Der Kernpunkt ist, dass die Schulter von der Streckung bis zum Ende der Druckphase an den Kiefer gepresst wird und derart stabilisiert die Kraftübertragung vom Rumpf zu den Armen ermöglicht.

https://bit.ly/34a4w61
Bildinhalt: Rudergabeln aus "Kraulschwimmen: Armbewegung. Komplett."

Auslöser war, dass ich beim Swim Camp auch das Feedback bekommen hatte, dass die Anstellphase auf der rechten Seite deutlich schlechter ist als links und dass ich rechts den Zug zu weit außen führe. Das war mir nicht neu, aber auf jeden Fall ein Appell, vermehrt darauf zu achten.

Ich habe mit dem für mich deutlichsten Unterschied angefangen: Auf der rechten Seite neige ich dazu, die Schulter wandern zu lassen, vom Kopf weg. Ich habe mich also speziell darauf konzentriert, die Verbindung beizubehalten. Dabei habe ich zwei Dinge bemerkt:

Durch die fixierte Schulter wird die Breite des Anstellens natürlich begrenzt, d.h. der Arm geht nicht mehr als die gewünschten ein bis zwei Handbreit nach außen.
Es wird leichter, den Arm kontrolliert unter den Körper zu führen. Dadurch, dass die Schulter fixiert ist, wird das Ziehen außerhalb der Schulterlinie zu einer gefühlt sehr unnatürlich Bewegung und der bessere Pfad drängt sich von selbst auf.


Mir war vorher nicht klar, dass die Konzentration auf "oarlocks" auch diese Vorteile hat.

Ergänzend habe ich mich noch Brenton Ford inspirieren lassen, der gerade ein Video auf YouTube gestellt hat, in dem er berichtet wie er bei sich selbst eine Zugkorrektur vorgenommen hat. Zufälligerweise sind seine Zugdefekte denen ähnlich, mit welchen ich zu kämpfen habe: How I Stopped My Arm From Dropping When I Breathe (https://youtu.be/z6DSXWQArrM)

https://bit.ly/3n193QS
Bildinhalt: Brenton Ford lässt den Arm absinken

runningmaus
01.10.2020, 09:43
Da wird sich keiner wundern, weil bis dahin hoffentlich alle meine YouTube-Kurse Schönschwimmen ist keine Hexerei, Anmut im Wasser und Eleganz in der Fußtechnik durchlaufen haben und wissen, welche Prioritäten ich setze. :Cheese:

Warum nur habe ich so selten hier mitgelesen.... ?
So schöne Ideen über das Schwimmen .... :Liebe:

Übung macht den Meister - war schon immer so :-) . Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

Alternativ: Schwimme in der geleinten Bahn, wenn Du sie mal für Dich alleine hast, mit geschlossenen Augen geradeaus.... Mit viel Gefühl lang ich dann erst nach 41 Zügen in die Leine :)
(Nach ca. 48 Zügen wäre eh Schluss gewesen)
OK, es gibt auch Tage, da bin ich nach kaum 6 Zügen drin... *hihihi*

keep-swimming! :Huhu:

schnodo
01.10.2020, 14:34
Warum nur habe ich so selten hier mitgelesen.... ?
So schöne Ideen über das Schwimmen .... :Liebe:

Danke schön! :Blumen:
Erwarte aber bitte nicht, dass diese – vermutlich epochalen – Werke in nächster Zukunft auf YouTube auftauchen. :Cheese:

Alternativ: Schwimme in der geleinten Bahn, wenn Du sie mal für Dich alleine hast, mit geschlossenen Augen geradeaus.... Mit viel Gefühl lang ich dann erst nach 41 Zügen in die Leine :)

Respekt! Das würde ich nicht schaffen. Aber das Leinen-Experiment verkneife ich mir, weil die Wellenbrecher-Leinen fies weh tun, wenn man reinlangt. Ich schaue dann schon immer, ob was blutet oder gebrochen ist, wenn mir das aus Versehen passiert. :Maso:

runningmaus
01.10.2020, 15:19
Das geniale beim Schwimmen ist für mich oft, daß auch mentale Vorbereitung weiterhilft.
Ernsthaft:
Es gibt eine spannende Studie, die diesen Effekt zeigt.
Bei der Untersuchung wurden Basketballspieler zufällig in 3 Gruppen aufgeteilt.
Gruppe A trainiert täglich 20 min das Körbewerfen mit einem Basketball.
Gruppe B ist die Kontrollgruppe und trainiert überhaupt nicht.
Gruppe C trainiert nur mental, also visualisiert täglich 20 min den perfekten Wurf, ohne einen Basketball auch nur anzufassen.

Nach 4 Wochen kam es zu folgendem Ergebnis:
Gruppe A verbesserte ihre Leistungen um 24 %.
Gruppe B verbesserte sich erwartungsgemäß nicht signifikant.
Gruppe C verbesserte sich unglaublicherweise um 23 %, zeigte also fast genau dieselbe Verbesserung wie Gruppe A.

Es gibt aber auch Tage, da schwimm ich einfach - ohne den Mentalen Kram vorher -
und es tut trotzdem eigentlich immer gut :)

:Huhu: wir lesen uns! .... Mach Dir keine Sorgen, wenn Du halt jetzt doch kein You Tube Star wirst ;)

schnodo
01.10.2020, 16:55
Das geniale beim Schwimmen ist für mich oft, daß auch mentale Vorbereitung weiterhilft.

Das sehe ich auch so. :)

Ob aber die Studienlage tatsächlich hergibt, dass man durch rein imaginäre Übung besser wird, davon bin ich nicht überzeugt. Die von Dir erwähnte Studie sehe ich nicht zum ersten mal angeführt, aber immer ohne Verweis auf eine Quelle. Gerade vor Kurzem hatte es jemand davon, ich kann mir aber nicht erinnern bei welcher Gelegenheit.

Ich habe nun tatsächlich mal danach gesucht. Eine Studie mit den zitierten Angaben wird tatsächlich immer nur anekdotisch erwähnt – "Here’s a study conducted by Dr. Blaslotto at the University of Chicago in 1996 on visualization." – gefolgt von der bekannten Auflistung. Und auf StackExchange findet sich folgender Eintrag: Is visualisation almost as effective as practice? (https://skeptics.stackexchange.com/questions/8531/is-visualisation-almost-as-effective-as-practice)

Peculiarly for a world-class powerlifter or a researcher, there seems to be no mention of a Dr Blaslotto on Google except in this story. There are no results for Judd Blaslotto or Dr. Blaslotto on Google Scholar. It does appear that Dr Blaslotto and his study are about as real as the hoops that his second group dunked.

Es gibt aber natürlich echte Studien zu dem Thema. Eine davon im Rahmen einer Masterarbeit aus dem Jahre 1989 – The Effects of Mental Imagery on Free Throw Performance (https://digitalcommons.brockport.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1002&context=pes_theses) (PDF) – wo eine conclusion lautet:
(1) When compared to a control group, the mental imagery group did not significantly improve performance.
"Not significantly" bedeutet konkret ca. 11 % Verbesserung gegenüber ca. 22 % (physical practice) und 25 % (physical and mental practice), wenn ich es richtig überblicke.

In eine ähnliche Richtung scheinen auch die Zahlen in anderen, etwas aktuelleren Studien zu gehen. Ich fürchte, wir haben es leider bei den 23 % mit einem Fall von "zu schön, um wahr zu sein" zu tun. :)

Mach Dir keine Sorgen, wenn Du halt jetzt doch kein You Tube Star wirst ;)

Das sowieso nicht, da muss ich mich schon nicht mit den ganzen Hatern rumschlagen. :Cheese:

runningmaus
05.10.2020, 09:42
Das sehe ich auch so. :)

Ob aber die Studienlage tatsächlich hergibt, dass man durch rein imaginäre Übung besser wird, davon bin ich nicht überzeugt. Die von Dir erwähnte Studie sehe ich nicht zum ersten mal angeführt, aber immer ohne Verweis auf eine Quelle....

hier bei mir steht als Quelle
Richardson, A. (1967)
Mental practice: a review and discussion part I Research Quarterly. American Association for Health, Physical Education and Recreation, 38(1), 95-107

und die Quelle ist genannt im Buch Wohlfühlgewicht von Dr. Mareike Awe

_________
:Huhu:

PS: eben war ich an der Treppe, und habe die Beinschlag Übung aus dem anderen Thread gemacht. Mal sehen, ob ich Dienstag Abend beim Schwimmen das "Peitschen" spüren kann

schnodo
05.10.2020, 10:24
hier bei mir steht als Quelle
Richardson, A. (1967)
Mental practice: a review and discussion part I Research Quarterly. American Association for Health, Physical Education and Recreation, 38(1), 95-107

und die Quelle ist genannt im Buch Wohlfühlgewicht von Dr. Mareike Awe

Danke schön fürs Raussuchen! :Blumen:
Leider finde ich dazu nur Abstracts und nicht den kompletten Text. Naja, dann sagen wir mal, dass für den Moment die Studienlage zu reinem Mentaltraining inconclusive ist. :)

PS: eben war ich an der Treppe, und habe die Beinschlag Übung aus dem anderen Thread gemacht. Mal sehen, ob ich Dienstag Abend beim Schwimmen das "Peitschen" spüren kann

Da bin ich sehr gespannt! Hattest Du den Eindruck, dass sich die Bewegung produktiv anfühlt und den Zweck erfüllen könnte?

runningmaus
05.10.2020, 10:46
Die Hauptsache ist doch, daß die Studienlage nachweist, daß unser Gefühl richtig ist: Mentale Übungen bringen etwas :) ... die Prozente sind mir jetzt nicht so wichtig.... ,
es gibt ja immer so viele Faktoren -
und Du kannst aus einem Schwein kein Rennpferd machen,
aber vielleicht das schellste Schweinchen ;)



Beinschlag Übung

....
Da bin ich sehr gespannt! Hattest Du den Eindruck, dass sich die Bewegung produktiv anfühlt und den Zweck erfüllen könnte?

Ja, hatte ich... vielleicht komme ich heute und morgen im Laufe des Tages dazu, das noch mal zu machen.


Ich war immer völlig ineffizient beim Vorankommen mit Beinschlag. Nicht, daß ich rückwärts geschwommen wäre ;) , .... aber es taugte immer nur, um die Wasserlage zu halten, aber nicht, um wirklich zum Vorwärts! beizutragen.
Sogar diese schice "mach' mal 400m nur Beine mit Brett, dann kannst Du es" Aufforderung habe ich mal probiert... und konnte es danach dann immer noch nicht besser :Nee:

Dann war ich mit einem Kollegen für 5 Extra-Trainings Kraul zu zweit, bei einer Schwimmtrainerin, und die schaute sich das Elend nur mal eine halbe Bahn lang an - und setzte sich dann mit mir an den flachen Beckenrand... und hatte mir innerhalb von kaum 5 minuten - mit fröhlichem ins Wasser platschen der Unterschenkel gings los - viel mehr über den Kraulbeinschlag beigebracht, als ich vorher in Jahren gelernt hatte.
Sie trainiert oft mit Kindern... und hatte wohl einfach das richtige Händchen oder Füßchen für mich :Liebe:
Aus den 5 Schwimmstunden habe ich auch sonst richtig viel mitgenommen fürs Kraulen.

was ich sagen wollte: ich berichte, ob es eine Veränderung gibt :Huhu:

schnodo
05.10.2020, 11:23
Sogar diese schice "mach' mal 400m nur Beine mit Brett, dann kannst Du es" Aufforderung habe ich mal probiert... und konnte es danach dann immer noch nicht besser :Nee:

Gewalt ist keine Lösung, aber ein wenig Durchhaltevermögen braucht es schon. :Cheese:

Wie bei jeder komplett neue Fähigkeit, sei es gehen lernen im Kindesalter oder Jonglieren, gibt es vor dem Erfolg eine mehr oder minder lange Phase des Scheiterns, in der ich mich beim Schwimmen immer noch befinde. ;)

So hatte ich eine Phase, wo ich es für eine gute Idee gehalten habe, zum Einschwimmen 2 km Kraul-Beine zu machen. Und selbst das wurde mir nicht langweilig weil auch da jede Bahn irgendwie anders ist und jede Änderung der Muskelspannung, des Rhythmus, der Amplitude, der Fußhaltung etc. Einfluss auf die Wasserlage hat. Das mache ich aber momentan nicht mehr weil man (also ich) sich damit doch ziemlich abschießt und sich für das restliche Programm erstmal eine Weile erholen muss und es halt doch ziemlich lange dauert. 1 Stunde 15 Minuten habe ich dafür im Schnitt gebraucht. Der Fachmann erkennt: Mein Kick ist schlimm. :Cheese:

Was auch hilft, sind 25 m oder 50 m Beinschlag Vollgas. In Sheilas Swim Speed Workouts tauchen gerne mal ein paar hundert Meter Beine auf mit Tempovariationen. Da war ich zwar immer platt, hatte aber den Eindruck, dass der Kick deutlich flüssiger und besser wurde. 25 m Beine unter 30 Sekunden waren vorher für mich eine Nahtoderfahrung, danach zwar auch nicht gemütlich, aber doch machbar und das nötigenfalls auch mehrmals hintereinander.

schnodo
09.10.2020, 18:29
Heute war es soweit, die Anmeldung für das Chiemsee-Langstreckenschwimmen (https://www.chiemsee-langstreckenschwimmen.de/) am 5. September 2021 wurde um 12 Uhr geöffnet. Den Start habe ich mir mal wieder zum Geburtstag schenken lassen; dieses Mal nicht vom Schwager, sondern von der Holden. :bussi:

Damit sie den Anmelde-Termin nicht vergisst, habe ich ihr seit meinem Geburtstag fast täglich Updates und Erinnerungen aufs Handy geschickt. Heute hat sie etliche Leute rüde abgewürgt und ist nach Hause gerast, um mich halbwegs zeitig kurz nach halb eins zu registrieren. Ich denke, sie ist froh, dass die Anmeldung endlich durch ist. :Cheese:

Meine Anmeldenummer ist 44 und wenn es so läuft wie vor einem Monat, werde ich nächstes Jahr mit der identischen Startnummer antreten.

Ich genieße die Zeit, in der ich mich noch auf den Wettkampf freue und nicht panisch vor Angst bin, weil mir mal wieder die geplante glorreiche Vorbereitung auf Weltklasseniveau zerbröselt ist. :Lachen2:

Besonders schön finde ich, dass sich außer mir schon vier (nein, fünf!) Sasch-Schwimmerinnen und Schwimmer angemeldet haben, davon zwei Wiederholungstäter. Das wird herrlich! :liebe053:

Schlafschaf
09.10.2020, 21:53
Besonders schön finde ich, dass sich außer mir schon vier (nein, fünf!) Sasch-Schwimmerinnen und Schwimmer angemeldet haben, davon zwei Wiederholungstäter. Das wird herrlich! :liebe053:

Ich freu mich auch schon, wir müssen dann mal planen wer eigentlich wo und wie lange dort bleibt. Ich google jetzt erst mal wie weit ich da überhaupt schwimmen muss (wenn du und Triconer das geschafft haben kann es ja nicht sooo weit gewesen sein :Cheese:).
Und dann muss ich es auch mal noch meiner Frau beichten. Die wird begeistert sein.

schnodo
09.10.2020, 22:01
Ich freu mich auch schon, wir müssen dann mal planen wer eigentlich wo und wie lange dort bleibt.

Dieses Jahr sind wir Freitag Nachmittag angekommen und am Sonntag nach dem Wettkampf und einer Pizza hinterher wieder heim.

Ich google jetzt erst mal wie weit ich da überhaupt schwimmen muss (wenn du und Triconer das geschafft haben kann es ja nicht sooo weit gewesen sein :Cheese:).

Ja, lächerlich! Das schwimmst Du in 45 Minuten. :Cheese:

Und dann muss ich es auch mal noch meiner Frau beichten. Die wird begeistert sein.

Bestimmt! Die Gegend dort ist echt schön, Du musst es ihr nur schmackhaft machen. :liebe053:

schnodo
11.10.2020, 15:09
Mit Erstaunen habe ich heute festgestellt, dass das Cabriobecken ganz unauffällig wieder für den normalen Badebetrieb zugänglich gemacht wurde. Wer es kennt, weiß wie wunderbar es ist. So fing das Schwimmen schon mal ganz herrlich an. :liebe053:

Ich habe dann querbeet etwas über zwei Stunden vor mich hin geübt und hatte dabei eine Bahn die ganze Zeit für mich alleine. Anders als sonst waren auch alle Bahnen abgeleint.

https://www.kommunaldirekt.de/wp-content/uploads/2019/10/kd519_aschl1.jpg
Bildinhalt: Cabriobecken im Fächerbad

Ich wollte gegen Ende dann mal schauen, wie lange ich momentan für 100 m mit Pull Buoy brauche. Wie immer fällt mir sowas erst ein, wenn ich schon ermattet bin. Es waren dann 1:34.x, womit ich nicht glücklich war, weil ich drei Bahnen lang ziemlich getrödelt hatte und erst auf der letzten Bahn hektisch versuchte, Zeit aufzuholen. Deswegen habe ich das dann nochmal probiert und bin gleich von Anfang an zügiger geschwommen und habe mich auch auf saubere Wenden konzentriert. Das Ergebnis waren 1:26.x, meine schnellsten 100 m in der Geschichte der Menschheit. :Cheese:
Keine Ahnung, wie das ohne Pull Buoy ausgesehen hätte, vielleicht 1:32.

Wenn das Cabriobecken nun geöffnet bleibt, kann ich auch wieder Sheilas Pläne rauskramen und auch mal ein paar herausfordernde Einheiten schwimmen und nicht immer nur verträumt vor mich hin üben. :Lachen2:

TiJoe
11.10.2020, 15:38
Ich freu mich auch schon, wir müssen dann mal planen wer eigentlich wo und wie lange dort bleibt. Ich google jetzt erst mal wie weit ich da überhaupt schwimmen muss (wenn du und Triconer das geschafft haben kann es ja nicht sooo weit gewesen sein :Cheese:).
Und dann muss ich es auch mal noch meiner Frau beichten. Die wird begeistert sein.

Meine Perle weiß es noch gar nicht und auf die Frage meiner Kinder wie lang die Strecke sei konnte ich nur grob schätzen...:Cheese:

schnodo
12.10.2020, 18:50
Mit Erstaunen habe ich heute festgestellt, dass das Cabriobecken ganz unauffällig wieder für den normalen Badebetrieb zugänglich gemacht wurde.

...und heute war es wieder gesperrt, es waren Schulen/Gruppen/Vereine drin. Mir scheint, das ist eine Ausnahme fürs Wochenende oder auch nur den Sonntag. :Weinen:

Naja, auch im 50-m "Eisbecken" war es nicht so schlecht, auch wenn ich Sheilas 2,7-km-Workout, das auf 25 m angepasst ist, wieder wegstecken musste. Das Ding einfach zu verdoppeln war mir dann doch zu ambitioniert. ;)

Nicht zum ersten Mal habe ich heute gespürt, dass mein wirkliches "Wohlfühltempo" nicht lockerem Schwimmen entspricht, sondern eher "angenehm fordernd" ist. Da passt der Krafteinsatz der Arme und der Druck bei der Ausatmung so zusammen, dass ich automatisch die richtige Menge Luft bekomme und die Kopfbewegung besser synchronisiert ist. Kurioserweise fühlt das lockerer an als bewusst "lockeres Schwimmen", wo ich oft zu viel Zeit habe, Technikfehler zu entdecken und darüber nachzudenken und dann während der Analyse das Atmen vergesse. Das soll einer verstehen! :Lachen2:

Ich werde es natürlich nie öffentlich zugeben, aber vielleicht ist Ballern nicht immer das übelste Rezept. :Cheese:

schnodo
13.10.2020, 18:26
Ich habe heute zufällig das seltene Kunststück hinbekommen, die Karenzzeit für die Nachzahlung voll auszureizen: Ich hatte für zwei Stunden bezahlt und war 2 Stunden und 44 Minuten im Bad. Pro halbe Stunde muss ich 40 Cent nachzahlen. Die nächste halbe Stunde wird aber erst ab 45 Minuten berechnet. Ein perfekter Tag! :liebe053:

Ich habe wieder alles Mögliche geübt, unter anderem insgesamt 200 m Schmetterling oder so, zwar mit Flossen, aber sogar damit wird das 50-m-Becken irgendwann auffällig lang. :Cheese:
Prinzipiell hat es aber gut geklappt. Schmetterling hat was und ich brauche mehr davon; erstens weil da noch Luft nach oben ist und zweitens, weil danach auch das Wassergefühl beim Kraulen viel besser ist.

Mir wurde beim Kraulen mal wieder etwas klar, das ich eigentlich wissen sollte, aber gerne vergesse wenn ich im Üben drinhänge: Es ist wichtig, das Paddel, das der Arm formt, möglichst stabil zu halten. Will heißen: Nicht so sehr darauf konzentrieren "wie bewege ich welchen Teil des Armes wann wohin?", sondern gut anstellen, das Ding stehen lassen wie es ist, und dann brachial den Körper drüber wuchten. Da geht richtig die Post ab.

https://bit.ly/2Rh91G3
Bildinhalt: Symbolbild – Florian Wellbrock, Druckphase

Das hört sich natürlich leichter an als es ist (strengt tatsächlich an wie Sau), aber es macht einen enormen Unterschied beim Vortrieb. Ich nehme mir vor, in Zukunft mehr darauf zu achten. :Lachen2:

Übrigens habe ich leichten Muskelkater nachdem ich in den letzten Tagen viel und auch teilweise ungewohnt zügig geschwommen bin. Ich spüre die Schultern und den Latissimus.* Den Latissimus aber deutlich mehr als die Schultern. Ich nehme das als Indiz dafür, dass ich nicht alles falsch mache. :)

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*Warum benutzt man den Plural von Schultern, aber nicht den von Latissimus? Oder bin das nur ich?

BunteSocke
13.10.2020, 20:09
(...)

-----
*Warum benutzt man den Plural von Schultern, aber nicht den von Latissimus? Oder bin das nur ich?

Naja, man hat ja zwei Schultern ... aber hat man auch zwei Latissimus(se)?????? https://cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/n055.gif

Edit ... ich habe gerade gelernt, dass es "Latissimi" heißt ... ich weiß schon, warum ich nie Latein lernen wollte ;)

Aber hat man nicht trotzdem nur einen????? :Gruebeln:

schnodo
13.10.2020, 21:48
Edit ... ich habe gerade gelernt, dass es "Latissimi" heißt ... ich weiß schon, warum ich nie Latein lernen wollte ;)

Aber hat man nicht trotzdem nur einen????? :Gruebeln:

Du auf jeden Fall nicht, dem Augenschein nach. Das hätte ich bei der Hyrox-Übertragung erkannt. :Cheese:

Ich erkläre es mir so, dass man umgangssprachlich "Latissimus" als generalisierenden Begriff für die Muskelgruppe verwendet und "Schulter" für das einzelne funktionale Element, das aus Muskeln, Knochen etc. besteht. Wenn man von der "Schultermuskulatur und dem Latissimus" spräche, wäre das auf einer Abstraktionsebene und man müsste sich keine Gedanken über Singular oder Plural machen. :Gruebeln:

Immerhin bin ich nicht der Einzige, dem die Sache nicht spontan einleuchtet. :bussi:

BTW: Ich habe acht Jahre Latein auf dem Buckel (danke Gertrud, fürs Abschreiben lassen!); geholfen hat mir das auch nicht. ;)

BunteSocke
14.10.2020, 06:25
Du auf jeden Fall nicht, dem Augenschein nach. Das hätte ich bei der Hyrox-Übertragung erkannt. :Cheese:

:Lachanfall: ... und das am frühen Morgen!

Ich erkläre es mir so, dass man umgangssprachlich "Latissimus" als generalisierenden Begriff für die Muskelgruppe verwendet und "Schulter" für das einzelne funktionale Element, das aus Muskeln, Knochen etc. besteht. Wenn man von der "Schultermuskulatur und dem Latissimus" spräche, wäre das auf einer Abstraktionsebene und man müsste sich keine Gedanken über Singular oder Plural machen. :Gruebeln:

Immerhin bin ich nicht der Einzige, dem die Sache nicht spontan einleuchtet. (...)

Ooooookay, da werde ich mir gleich auf der Arbeit noch einmal ein paar Gedanken machen...
... aber andererseits ... who cares!??? Ich sollte mir lieber Gedanken drüber machen, wie ich die angesprochenen Muskeln(!?), Muskelgruppen(!?), Teile meines Körpers noch weiter optimieren kann :liebe053:

BTW: Ich habe acht Jahre Latein auf dem Buckel (danke Gertrud, fürs abschreiben lassen!); geholfen hat mir das auch nicht. ;)

... vielleicht solltest Du auch in diesem Fall besagte Dame mal zur Rate ziehen, möglicherweise kann sie auch hier weiterhelfen ;)

schnodo
14.10.2020, 09:09
... vielleicht solltest Du auch in diesem Fall besagte Dame mal zur Rate ziehen, möglicherweise kann sie auch hier weiterhelfen ;)

Nun, auf den Plural bin ich auch ohne ihre Hilfe gekommen. Beim Rest dürfte selbst sie überfragt sein. Aber vermutlich wäre sie stolz auf mich, dass ich mir überhaupt Gedanken darüber mache. :Cheese:

Ich habe übrigens zu früh getrommelt. Es tut mir auch das rechte Schultergelenk leicht weh. Das ist ein Hinweis darauf, dass meine Beobachtung stimmt, dass der Zugweg auf der rechten Seite immer noch zu weit außen verläuft, was weder hilfreich noch gesund ist.

PS: Das hängt mal wieder damit zusammen, dass ich überwiegend bei Linksatmung den Kopf zu spät wieder ins Wasser drehe, aber schon vorher beginne, rechts anzustellen und zu drücken, und das eben in einer sehr ungünstigen Position, in der ich wenig Kontrolle habe. Das hat sich so eingeschliffen, dass es auch bei Zügen ohne Atmung nicht optimal ist. Außerdem versuche ich, den Ellbogen zu nah an der Wasseroberfläche zu halten, was es nicht besser macht.

schnodo
26.10.2020, 20:01
Normalerweise bin ich ja tiefenentspannt beim Schwimmen und lasse mich kaum aus der Ruhe bringen. Heute hat es aber eine Schwimmerin geschafft. Respekt! :Lachen2:

Ich habe versucht, meinen Beinschlag zu verbessern und mich schnorchelnd auf Wasserlage und geschmeidige Fußgelenke konzentriert. So bin ich mit geschätzten vier Minuten pro 100 m die im COVID-Style sehr breit abgeleinte 50-m-Bahn entlanggestrampelt, mich immer schön rechts haltend, damit ich niemandem im Weg bin. Plötzlich kratzen Fingernägel an meiner rechten Wade, wo eigentlich nur die Leine sein sollte. Ich denke, da hat ein Rückenschwimmer auf der Gegenbahn zu weit ausgeholt. Kommt vor. Dann gleich nochmal. Das ist nicht plausibel, der Rückenschwimmer müsste längst weg sein. Ich schrecke hoch, drehe mich um und werde von einer Dame wüst beschimpft: Wenn ich sie schon überhole, soll ich gefälligst Abstand halten. Ich war komplett fassungslos und konnte ihr nicht beibringen, dass ich sie in meinem Tempo sicher nicht überholt habe und stattdessen sie auf mich aufgeschwommen ist und sich zwischen mich und die Leine gezwängt hat. Einen derart extremen Fall von Wahrnehmungsstörung habe ich bislang noch nicht erlebt. :Cheese:

Nach 300 m hatte ich das traumatisierende Erlebnis halbwegs überwunden. Schön war das Schwimmen trotzdem, auch wenn ich zu allem Unglück noch meine Lieblingsschwimmbrille (orange, jedes Becken sieht nach Urlaub aus) daheim vergessen hatte und mit der Hochsommer-Dunkelbrille schwimmen musste, die für Notfälle immer dabei ist, aber an einem Herbstnachmittag eine so finstere Stimmung erzeugt also ob sich gleich ein Vampir auf mich stürzen könnte. ;)

Vorbereitung ist die Mutter des Glücks, und so habe ich meiner zukünftigen Nachlässigkeit vorgebeugt und noch eine grüne Schwimmbrille in mein Notfall-Set gepackt. Nicht ideal, aber allemal besser als mit Mirror-Superschwarz zu schwimmen, im Winter. :)

Rälph
27.10.2020, 07:51
Ich habe wieder alles Mögliche geübt, unter anderem insgesamt 200 m Schmetterling oder so, zwar mit Flossen, aber sogar damit wird das 50-m-Becken irgendwann auffällig lang. :Cheese:
Prinzipiell hat es aber gut geklappt. Schmetterling hat was und ich brauche mehr davon; erstens weil da noch Luft nach oben ist und zweitens, weil danach auch das Wassergefühl beim Kraulen viel besser ist.

Mir wurde beim Kraulen mal wieder etwas klar, das ich eigentlich wissen sollte, aber gerne vergesse wenn ich im Üben drinhänge: Es ist wichtig, das Paddel, das der Arm formt, möglichst stabil zu halten. Will heißen: Nicht so sehr darauf konzentrieren "wie bewege ich welchen Teil des Armes wann wohin?", sondern gut anstellen, das Ding stehen lassen wie es ist, und dann brachial den Körper drüber wuchten. Da geht richtig die Post ab.

Schmetterling ist super, hab ich auch immer recht viel trainiert. Man muss bei dieser Technik einfach einen gescheiten Armzug machen - und der ist ja fast gleich, wie der beim Kraulen - sonst klappt es nicht. Mach das weiter! Überhaupt Lagenschwimmen ist wichtig m.M.n..

Ich habe beim Kraulen ebenfalls immer versucht, dass mir der Arm nicht entgleitet und irgendwelche abenteuerlichen Kurven vollzieht; dass macht er durch den Wasserwiderstand tendenziell eh schon von alleine. Wie du sagst: Stehen lassen und sich daran nach vorne schieben. Eigentlich ganz easy.:)

schnodo
27.10.2020, 08:29
Überhaupt Lagenschwimmen ist wichtig m.M.n..

Absolut. Ich versuche, immer mindestens ein paar hundert Meter Brust und Rücken unterzubringen und Schmetterling zumindest einarmig.

Wie du sagst: Stehen lassen und sich daran nach vorne schieben. Eigentlich ganz easy.:)

Ja, das hört sich so einfach an, da fragt man sich, warum ich mich so anstelle. :Cheese:

Helios
27.10.2020, 11:48
................
Ich schrecke hoch, drehe mich um und werde von einer Dame wüst beschimpft: Wenn ich sie schon überhole, soll ich gefälligst Abstand halten. Ich war komplett fassungslos
.....


und dann bist mit ihr in den Biergarten??? ..... oder wiee??? :)

wenn Du einen Schnorchel auf/an hast, dann werden einige Damen unheimlich aggressiv - was bei ihnen im Kopf abgeht weis ich nicht, aber Schnorchel oder Kamera ins Wasser halten, wenn zuviel Frauen in der Nähe sind ist no go. Mach ich nur noch am Meer.

2 brustschwimmende Schlachtschiffe hatten mal meine Tochter auf RammGegenkurs - Tochter ist reingedötzt - Geschrei - Beschwerde - die Schlachtschiffe haben unseren Rauswurf gefordert und weil der Bademeister dem nicht nachkam wollten sie den Geschäftsführer sprechen... bla bla bla.... (wie sie sich in Stellung bugsierten wurde von vielen Leuten gesehen).

Am Ende ging es nur um die Macht - und sonst nix. Tatsachen interessieren da nicht.


Dein Training ist spannend zu verfolgen - Du machst viel mehr richtig als falsch und wenn man das Zielfoto vom Chiemsee her nimmt, dann war alles perfekt, sogar der Rundumgrinser. :Blumen:

schnodo
27.10.2020, 12:41
und dann bist mit ihr in den Biergarten??? ..... oder wiee???

So begeistert von ihrem Auftritt war ich dann doch nicht. ;)

Dein Training ist spannend zu verfolgen - Du machst viel mehr richtig als falsch und wenn man das Zielfoto vom Chiemsee her nimmt, dann war alles perfekt, sogar der Rundumgrinser. :Blumen:

Danke! :Blumen:

Wobei, Du weißt ja, "Training" ist hier ein Unwort. Ich übe nur. :Cheese:
Und ob ich so viel richtig mache, daran zweifle ich selbst am meisten...

Momentan experimentiere ich etwas damit herum, wie Brent Hayden Kraulen lehrt (https://vimeo.com/395077846). Ich will mir nicht nachsagen lassen, ich sei unflexibel in meinen Ansichten.

https://bit.ly/2JbRKgI
Bildinhalt: Brent Hayden Promotion Video Frame

Da gibt es einige Dinge, die deutlich von Sheilas Vorgaben abweichen. So sagt er z.B., dass man das Schulterblatt nie vorschieben soll, auch in der Streckung nicht. Und er propagiert eine Rückholphase mit offenem Arm und Handeintritt ganz weit vorne, so dass es praktisch keine Streckphase unter Wasser gibt. Außerdem bewegt sich der Kopf bei der Atmung nur mit dem Rumpf und nicht davon abgekoppelt.

Fühlt sich auf jeden Fall spannend an, vor allem relativ locker. Ich bin aber noch ganz früh in der Findungsphase und weiß nicht, was ich insgesamt davon halten soll. :Gruebeln:

Benni1983
27.10.2020, 13:31
Lieber Schnodo,

hiermit möchte ich dir für dein fabelhaft gutes Video danken! :Blumen:

Ich habe heut deine Hinweise zum Armzug in die Tat umgesetzt...WoW

Ich hatte das Gefühl ich schwimme durch Wackelpudding, solch einen Vortrieb hatte ich auf einmal. Ich hatte noch nie solche Strömungsgeräusche an der Badekappe:Lachen2:

200m in 3:35 bei gefühlt zügigem Tempo (nicht volle Kanne), ist für mich persönlich wahnsinnig gut.

Benni1983
27.10.2020, 13:34
Welche Trainingstools empfiehlst du, um den Armzug noch weiter zu üben?

Mit Pullbouy und nur auf den Armzug konzentrieren? Oder noch was Anderes?

schnodo
27.10.2020, 17:49
hiermit möchte ich dir für dein fabelhaft gutes Video danken! :Blumen:

Es freut mich sehr, dass es Dir geholfen hat! Lieben Dank für die Rückmeldung!:Blumen:

Ich hatte das Gefühl ich schwimme durch Wackelpudding, solch einen Vortrieb hatte ich auf einmal. Ich hatte noch nie solche Strömungsgeräusche an der Badekappe

Super! Ja, es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, da geht mal was voran. :)
Achte aber darauf, dass Du vor lauter Begeisterung Deine Schultern nicht überlastest. Das passiert leider sehr schnell, wenn man die Technik ändert und vielleicht die Warnsignale des Körpers überhört.

Welche Trainingstools empfiehlst du, um den Armzug noch weiter zu üben?

Mit Pullbouy und nur auf den Armzug konzentrieren? Oder noch was Anderes?


Pull Buoy (bzw. Pullkick) verwende ich oft; fast zu oft mittlerweile, aber ich muss noch ein paar "Kleinigkeiten" mit der Atmung in Ordnung bringen, wo mich die Beine zu sehr stören.
Dann verwende ich sehr oft den Schnorchel. Der ist aus meiner Sicht für das Einüben des Armzuges das wichtigste Tool. Ich schwimme ziemlich oft Schnodos Schnorchelei (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1465008#post1465008) und die bringt mir ziemlich viel fürs Wassergefühl und dafür, dass ich den Zugweg möglichst komplett nutze. Leider erlauben nicht alle Bäder das Schwimmen mit Schnorchel.
Paddles verwende ich auch, aber damit muss man vorsichtig sein. Ich schwimme meist mit Paddles, Pull Buoy und Knöchelband gleichzeitig (macoios Eisenbahnschienen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1409211&postcount=1325)) und achte dann aber darauf, dass ich wirklich nur aus dem Rumpf Kraft entwickle und nicht die Schulter belaste.
Fürs Einstudieren an Land sind Zugseile super. Im Wasser kann man sich leider nicht so gut selbst kontrollieren, aber mit Zugseilen und einem Spiegel oder der Handykamera kann man die grundsätzliche Ausführung bestens überprüfen.

schnodo
27.10.2020, 19:35
Welche Trainingstools empfiehlst du, um den Armzug noch weiter zu üben?

Eines noch: Ich kann mich nicht erinnern, ob Du im Verein schwimmst oder alleine. Falls Du alleine schwimmst, dann solltest Du Dir Sheila Taorminas Swim Speed Workouts anschauen. Die haben mir sehr viel gebracht und machen auch richtig Spaß – und das sage ich als jemand für den "Ballern" normalerweise ein schmutziges Wort ist. ;)
Es werden Dir dabei auch einige Begriffe aus meinem Video bekannt sein. Hier geht es einige Beiträge lang darum:

Heute bin ich zu Beginn der Einheit die erste Karte von Sheila Taorminas Swim Speed Workouts (https://www.velopress.com/books/swim-speed-workouts-for-swimmers-and-triathletes/) abgeschwommen.

http://bit.ly/2lIPGkm
Bildinhalt: Swim Speed Workouts 1-1

schnodo
28.10.2020, 21:15
So wie es aussieht bleiben mir nur noch ein paar Tage bis ich wieder nicht mehr ins Fächerbad kann. Für die verbleibende Zeit habe ich mir vorgenommen, zu lernen so tief zu atmen wie Brent Hayden (https://youtu.be/veK3ZDyszgE).

https://bit.ly/34BI1bP
Bildinhalt: Brent Haydens Maximalauslenkung bei der Atmung

Es kostet ganz schön Überwindung, den Kopf nicht leicht anzuheben und locker zu bleiben, auch wenn mal mehr Wasser als Luft beim Atemzug dabei war. Aber je länger ich übe, desto weniger neige ich zur Panik und die Wasserlage ist phänomenal, wenn es klappt. :)

schnodo
31.10.2020, 15:54
Heute fand wegen der Corona-Beschränkungen das SaSch!-Schwimmen nicht im SaSch! in Bruchsal statt, sondern im Fächerbad. Corona- und verletzungsbedingt hatten leider einige Teilnehmer absagen müssen. Es fanden sich aber aus dem fernen Ruhrgebiet die hochgeschätzte bellamartha und ihr Liebster ein. Sie waren enorm erstaunt, wie vergleichsweise leer das Bad war, das sind sie nicht gewohnt.

Es ist bekannt, dass bellamartha eine sehr geschmeidige Schwimmerin ist und heute konnte ich mit ein wenig Feinschliff dafür sorgen, dass das Gesamtbild noch etwas stimmiger wurde. Druckvoll und elegant sah man sie dann mit 40 Zügen pro 50-m-Bahn durchs Becken schießen. Bemerkenswert! Probleme machte nur die Glenn-Mills-Hoher-Ellbogen-Trockenübung (https://youtu.be/GZGyARs7VXo?t=57), eine schöne Aufgabe für den Lockdown. :Cheese:

Ich durfte mir bestätigen lassen, dass meine Bemühungen, den Kopf beim Atmen tiefer zu halten, nicht fruchtlos waren. Beide stimmten überein, dass auch beim Atmen nur ca. 10 % meines Kopfes über Wasser waren. Jetzt muss ich es noch hinbekommen, dass ich weniger ängstlich werde, wenn ich beim Luftholen nur den Beckenboden sehe. ;)

Hinterher gab es bei schönstem Sonnenschein im Außenbereich der nahegelegenen Denkfabrik (https://denkfabrik-karlsruhe.de/) Kaffee und Tee und griechische Spezialitäten. Schön war's! Danke für den Besuch! :Blumen:

https://bit.ly/3jHtPlL
Bildinhalt: SaSch!-Schwimmer vor dem Fächerbad

speedskater
31.10.2020, 23:40
Für die verbleibende Zeit habe ich mir vorgenommen, zu lernen so tief zu atmen wie Brent Hayden (https://youtu.be/veK3ZDyszgE).

Es kostet ganz schön Überwindung, den Kopf nicht leicht anzuheben und locker zu bleiben, auch wenn mal mehr Wasser als Luft beim Atemzug dabei war. Aber je länger ich übe, desto weniger neige ich zur Panik und die Wasserlage ist phänomenal, wenn es klappt. :)

Kannst Du Brent's Atemempfehlungen noch genauer ausführen?

Im Unterschied zu Brent's Schulterempfehlungen schiebe ich meine Schulter entsprechend SwimSmooth/Sheila (siehe auch Dein Video) stark nach vorne
und berühre dabei meine Wange.

Wie an anderer Stelle (finde ich nicht mehr) reibt meine Schulter stark an meiner Wange (bzw. umgekehrt). Da suche ich nachwievor nach einer Hautschutzlösung.
Momentan schwimme ich vor dem Pool Lockdown sehr viel (z.B. heute 2 x 1,5 h)
und meine dicke und mehrfache Vaseline Einschmierung von Schulter und Wange hilft nicht ausreichend.
Auf Dauer wird die Haut dort wund.
Schmerzhaft.
Brenton Fords (effortless swimming) australische Haarwachs Empfehlung habe ich in D. noch nicht entdeckt. Ich möchte vermeiden, alle Haarwachsartikel von DM durchzuprobieren. Vielleicht hat einer der Foris ja schon eine Lösung parat.:Huhu:
Danke.

schnodo
01.11.2020, 10:06
Kannst Du Brent's Atemempfehlungen noch genauer ausführen?

Er empfiehlt die Bauchatmung, dazu kommen Körperhaltung und Rotation. Die Atmung mit tiefer Kopfhaltung ist das Resultat, das er nicht explizit bewirbt, sondern das ich mir als erstrebenswert rausgesucht habe. Das hatte ich ja bei Alexander Popov schon bewundert und versucht, ihm nachzueifern, dann aber wieder aus den Augen verloren.

Zum Schluss habe ich mich noch einige hundert Meter damit beschäftigt, den Kopf bei der Atmung nur so weit zu drehen, dass ca. 2/3 meines Blickfeldes unter Wasser sind, so wie ich es mir bei Alexander Popov vorstelle.

http://bit.ly/2Z2t1OQ
Bildinhalt: Alexander Popov atmet


Brent Hayden sagt, ähnlich wie Paul Newsome von Swim Smooth, man solle sich vorstellen, durch die Körperlängsache liefe ein kebab stick. Kopf, Rumpf und Beine sollen auf dieser Achse bleiben und nicht seitlich oder in der Vertikalen ausbrechen. Wenn er nicht atmet, ist seine Kopfposition von der Rumpfbewegung entkoppelt und er schaut nach unten. Wenn er zum Atmen ansetzt, verriegelt er den Kopf in Frontalposition und lässt ihn von der Rumpfrotation mitnehmen und führt ihn auch synchron mit dem Rumpf wieder in die Neutralposition.

Ein wesentlicher Nachteil dabei ist aus meiner Sicht, dass der Kopf beim Zurückdrehen sehr spät nach unten kommt, wodurch sich normalerweise den Zugarm, der gleich Druck machen will, in keiner mechanisch guten Ausgangsposition befindet. Das macht er aber wett dadurch, dass er sehr viel Überlappung der Arme im vorderen Quadranten hat. Zu deutsch: Er beginnt den Zug dementsprechend auch sehr spät und die Blickrichtung ist dann schon wieder in Richtung Beckenboden. Außerdem schummelt er: Der Kopf eilt beim der Rückführung dem Rumpf minimal voraus, wenn ich das richtig beobachtet habe.

Der Vorteil bei der Sache ist naheliegend: Es macht keine Unterschied, ob er atmet oder nicht. Die vom Wasser angeströmte Fläche bleibt immer in etwa gleich und der Kopf wird nicht angehoben, was natürlich Ruhe in die Gesamtbewegung bringt.

Im Unterschied zu Brent's Schulterempfehlungen schiebe ich meine Schulter entsprechend SwimSmooth/Sheila (siehe auch Dein Video) stark nach vorne
und berühre dabei meine Wange.

Das mache ich normalerweise auch, aber momentan lasse ich es bleiben und konzentriere mich auf die Rotation und Kopfposition. Das hilft auch gegen das Scheuern der Bartstoppeln an Schulter/Brustkorb. :Cheese:

Momentan schwimme ich vor dem Pool Lockdown sehr viel (z.B. heute 2 x 1,5 h)
und meine dicke und mehrfache Vaseline Einschmierung von Schulter und Wange hilft nicht ausreichend.
Auf Dauer wird die Haut dort wund.
Schmerzhaft.

Bei mir wirkt Rasieren direkt vor dem Schwimmen am besten, und dann eventuell auch noch Vaseline drauf, um ganz sicher zu sein. Oder tatsächlich den Bart länger als drei Tage wachsen lassen, so dass die Bartstoppeln weich werden. Im Lockdown sollte das kein Problem sein, leider sind da auch die Bäder zu. ;)

Brenton Fords (effortless swimming) australische Haarwachs Empfehlung habe ich in D. noch nicht entdeckt. Ich möchte vermeiden, alle Haarwachsartikel von DM durchzuprobieren.

So wie ich ihn verstanden habe, verwendet er Haarwachs gegen Neo-Scheuern (https://youtu.be/anS0u3Bfbxs). Keine Ahnung, ob die Lösung auch gegen Bartstoppeln wirksam ist. Vermutlich schon.

schnodo
01.11.2020, 19:38
Heute habe ich mich fürs Erste vom Fächerbad verabschiedet und vorsichtshalber einigen Schwimmern schon einen guten Rutsch gewünscht.

Zum Abschluss wollte ich es nochmal krachen lassen und habe mir neben der normalen Überei 12 x 25 m Schmetterling "angenehm fordernd" gegönnt. Ich war überrascht, dass mir 8 oder 9 Züge für eine Bahn gereicht haben.

Ich werde das Schwimmen sehr vermissen. Ich nehme mir vor, an meiner Rumpfstabilität und Kraftausdauer zu arbeiten, bin mir aber nicht sicher, ob ich ohne die Freude, mich im Wasser zu bewegen, den Biss für diese wenig erquickliche körperliche Betätigung habe.
:quaeldich:

schnodo
05.01.2021, 18:26
Ich habe hier lange nichts mehr von mir hören lassen, kein Wunder, denn ich hatte den Thread "schnodo schwimmt" übertitelt und das Gegenteil ist der Fall. ;)

Ich wünsche allen Mitlesern und Mitleidenden etwas verspätet ein frohes neues Jahr und alles nur erdenklich Gute! :bussi:

2020 war herausfordernd und 2021 wird mindestens "interessant". Sportlich hoffe ich, dass die Bäder irgendwann mal wieder öffnen. Immerhin war ich vorausschauend genug, schon Anfang November meinen Mitschwimmern ein gutes neues Jahr zu wünschen.

Beruflich muss ich wohl in den nächsten Monaten deutlich aus meiner Komfortzone bewegen; der Kuchen ist kleiner geworden. Nun ja, bislang haben auch unfreiwillige Veränderungen – ich bin ein schlimmer Langweiler, der nur ungerne überhaupt irgendwas ändert – mich im Leben immer positiv überraschen können und ich vertraue darauf, dass auch aus der Pandemie Schönes entstehen kann.

Etwas anderes Schönes ist bereits entstanden, nämlich eine schön fette Wampe. Man kann die Lockdown-Historie inklusive Hysterese wunderbar an meinem Gewicht ablesen.

https://bit.ly/2MBW1f6
Bildinhalt: schnodos Gewichtskurve 2020

Eine andere Kurve macht mir viel mehr Freude, nämlich die zu meinem Freestyle Swimming: Arm Movement. Complete. (https://youtu.be/A_oANei1VPU) Video. Nachdem es lange unbeachtet vor sich hin dümpelte, haben es sich innerhalb der letzten Tage etliche tausend Leute angeschaut und die meisten scheinen es zu mögen. Ein Up-/Downvote-Verhältnis von 237:3 ist nichts zum Jammern, aber merkwürdigerweise beschäftige ich mich gedanklich trotzdem damit, was den drei Leuten wohl nicht gefallen haben könnte. ;)

https://bit.ly/3njsYcR
Bildinhalt: Statistik: Freestyle Swimming: Arm Movement. Complete.

Ich freue mich, dass diese labor of love von vielen geschätzt wird. :)

FMMT
05.01.2021, 20:42
Schön, wieder von dir zu lesen. Das Video finde ich super. sobald die Chance besteht, dass die Bäder wieder öffnen, werde ich es mir abermals anschauen, um wieder etwas Gefühl für das klebrige Element zu bekommen ( in der Hoffnung, dass ich bis dahin wieder meine rechte Schulter schmerzfreier bewegen kann:dresche )

schnodo
06.01.2021, 00:22
Schön, wieder von dir zu lesen. Das Video finde ich super. sobald die Chance besteht, dass die Bäder wieder öffnen, werde ich es mir abermals anschauen, um wieder etwas Gefühl für das klebrige Element zu bekommen ( in der Hoffnung, dass ich bis dahin wieder meine rechte Schulter schmerzfreier bewegen kann:dresche )

Danke schön für Dein Lob! :Blumen:

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich mit der Bäderöffnung nicht mehr deutlich vor der Freiwasser-Saison rechne. Es gibt zwar endlos viele andere Dinge, mit denen ich meine Freizeit mehr oder minder sinnvoll verbringe und langweilig wird mir nie, aber das Schwimmen fehlt mir doch sehr für mein körperliches und seelisches Wohlbefinden.

Ich drücke uns die Daumen, dass wir beide bald wieder ins Wasser können und Dir drücke ich auch noch die großen Fußzehen mit dazu, dass die Schulter bald wieder in Ordnung kommt! :Blumen:

Kasrwatzmuff
06.01.2021, 08:40
Guten Morgen Schnodo!

Ich wünsche Dir ein frohes und gutes Jahr 2021. Auf dass die Bäder bald wieder öffnen oder Anfang April eine Hitzewelle kommt, damit man sofort ins Freiwasser hüpfen kann. Aber eigentlich sollte die Hitzewelle dann doch erst Mitte Mai kommen, denn ich wollte noch bis mindestens Ende April meine Langlaufskier ausführen.

Mach dich wegen der drei "Daumen nach unten"-Votes nicht verrückt. Die stören sich wohl eher daran, dass du die Untertitel nicht auf deutsch vorliest oder dass sie nur der russischen Sprache mächtig sind - egal, ich denke nicht, dass sie an der Qualität was zu mäkeln haben. Die ist nämlich TOP!!

schnodo
06.01.2021, 09:50
Guten Morgen Schnodo!

Ich wünsche Dir ein frohes und gutes Jahr 2021.

Guten Morgen und danke schön! Dir auch alles Gute! :Blumen:

Auf dass die Bäder bald wieder öffnen oder Anfang April eine Hitzewelle kommt, damit man sofort ins Freiwasser hüpfen kann. Aber eigentlich sollte die Hitzewelle dann doch erst Mitte Mai kommen, denn ich wollte noch bis mindestens Ende April meine Langlaufskier ausführen.

Schön, dass Du so viel Spaß an anderweitiger sportlicher Betätigung hast! Vielleich hole ich auch mal die Langlaufskier aus dem Keller. Gestern war ich mit der Holden Schneeschuhwandern. Das war auch nicht schlecht, aber leider hatte sie eine Stelle rausgesucht, die dicht bewaldet war und wo wir mit den Schneeschuhen in der Hand erst mal einige Kilometer auf planierten Wegen gehen mussten, um überhaupt halbwegs begehbares Terrain zu finden. ;)

https://bit.ly/3pMRRzc
Bildinhalt: Schneeschuhwanderung bei Kaltenbronn im Schwarzwald

Mach dich wegen der drei "Daumen nach unten"-Votes nicht verrückt. Die stören sich wohl eher daran, dass du die Untertitel nicht auf deutsch vorliest oder dass sie nur der russischen Sprache mächtig sind - egal, ich denke nicht, dass sie an der Qualität was zu mäkeln haben. Die ist nämlich TOP!!

Es ist ja auch eine gute Übung dafür, mich nicht davon verrückt machen zu lassen, dass anderen Leuten etwas nicht passt. ;)

Herzlichen Dank für das Lob! :Blumen:

macoio
06.01.2021, 16:28
Man kann die Lockdown-Historie inklusive Hysterese wunderbar an meinem Gewicht ablesen.

statistisch gesehen könnte die korrelationsinterpretierte Kausalität auch genau andersherum funktionieren und nur du kannst uns alle retten :Cheese:

schnodo
06.01.2021, 16:34
statistisch gesehen könnte die korrelationsinterpretierte Kausalität auch genau andersherum funktionieren und nur du kannst uns alle retten :Cheese:

Boah! Ich fühle mich schon fast wie Donnie Darko (anschauen, wer's nicht kennt!). :Lachen2:

Wenn Du es schaffst, alle anderen davon zu überzeugen, dass ich mit meinem Gewicht die Pandemie kontrolliere, und deswegen statt Milliarden für Impfstoffe zu verballern mein Kontostand massiv korrigiert wird, dann soll die Welt mal sehen, wie ich Gas geben kann. Dein Schaden soll es nicht sein. :Cheese:

macoio
06.01.2021, 21:36
Deal :liebe053:

schnodo
18.01.2021, 19:24
Die Freizeitgestaltung im und mit Wasser beschränkt sich immer noch auf die gefrorene Form, aber das ist besser als gar nichts. Dieses Kunstwerk stammt übrigens nicht von mir, aber die Holde meinte, ich solle mich daneben stellen, weil sich jemand die Mühe gemacht hat, eine Schneefrau zu modellieren und die Nachwelt das sehen muss. Die Anatomie lässt noch viel Raum zur Verbesserung, aber gute Ansätze sind erkennbar. :)

https://bit.ly/3sD4XBu
Bildinhalt: schnodo bei der Schneefrau

Zufällig bin ich vorhin über ein ganz kurzes Video von Michael Phelps beim Aufwärmen (https://youtu.be/CHXVNkmYPbs) gestolpert. Es gibt da überhaupt nichts Spektakuläres zu sehen, aber die Atmosphäre hat mir eine Gänsehaut verursacht. Das Video weckt große Sehnsucht und mir blutet das Herz, wenn ich daran denke, dass immer noch nicht absehbar ist, wann ich wieder schwimmen darf.

https://bit.ly/2LMFfJY
Bildinhalt: Michael Phelps beim Aufwärmen

Mein eigenes Video haben mittlerweile mehr als 40 000 Leute angeklickt. Einige davon haben sehr nette Kommentare hinterlassen, was mich enorm gefreut hat. :)

https://bit.ly/39MsXJw
Bildinhalt: Feedback zum Video

Das bestätigt übrigens meine Entscheidung, das Ganze wegen des potenziell viel größeren Publikums in Englisch zu planen. Das Verhältnis Englisch zu Deutsch liegt aktuell bei ca. 40:1. Ich denke, 50 000 Klicks wird es noch packen und ich sehe damit meine Mission, den Zusammenhang zwischen Schwimmen, Achterbahnen, Baumstämmen und Luftballons einer ausreichend großen Zahl von Menschen näher zu bringen, als erfüllt an. :Cheese:

speedskater
18.01.2021, 23:25
Well deserved.

Hattest Du meinen Erfahrungsbericht und Bietangebot zum Airofit Atemtrainer gesehen?
Wäre ja in der wasserlosen Zeit eine gute Idee, zumindest die Atemmuskulatur zu erhalten und - besser noch - zu verbessern.

Plasma
19.01.2021, 00:03
Mein eigenes Video haben mittlerweile mehr als 40 000 Leute angeklickt. Einige davon haben sehr nette Kommentare hinterlassen, was mich enorm gefreut hat. :)


Das Video ist ja auch klasse !

Danke :Blumen:

FMMT
19.01.2021, 09:13
Das Video ist ja auch klasse !

Danke :Blumen:

Stimmt :Blumen:

schnodo
19.01.2021, 09:18
Well deserved.

Das Video ist ja auch klasse !

Vielen Dank! :Blumen:

Hattest Du meinen Erfahrungsbericht und Bietangebot zum Airofit Atemtrainer gesehen?
Wäre ja in der wasserlosen Zeit eine gute Idee, zumindest die Atemmuskulatur zu erhalten und - besser noch - zu verbessern.

Ich hatte es nur aus dem Augenwinkel gesehen, aber nach Deinem Hinweis habe ich es mir durchgelesen. Glückwunsch zu Deinem Erfolgen!

Wenn ich mich recht erinnere, sagt McKeown, dass man bei Maximalbelastung ruhig auch durch den Mund atmen kann. Was ist der Grund dafür, dass Du selbst dann nur durch die Nase atmest?

Das Gerät hört sich interessant an, allerdings versuche ich seit einiger Zeit, die Anzahl meiner Gadgets zu verringern, Schwimmen nur mit Wanduhr etc. – back to basics. Deswegen kann ich leider kein Interesse anmelden, hoffe aber, dass Du einen dankbaren Abnehmer findest!

Ich selbst werde weiterhin die Low-Tech-Ansätze ausprobieren, die mir gelegentlich vor die Flinte kommen.

Es soll keiner sagen, ich brächte keine Opfer im Dienste des Erkenntnisgewinns. Meine Frau hält mich für total bescheuert und hat schlecht geschlafen, weil sie Angst hatte, dass ich ersticke; immerhin konnte ich verhindern, dass sie ein Foto macht. :Cheese:

Ich sage nur soviel. Machen Sie das Experiment und kleben Sie sich in der kommenden Nacht mit Klebeband oder Pflaster den Mund zu wenn Sie ins Bett gehen (was Sie zur Nasenatmung zwingen wird) Sie werden überrascht sein wie fit Sie aufwachen werden.

Es hat gut geklappt, aber ich bin nicht fit aufgewacht, sondern fühle mich ziemlich platt. Vielleicht mache ich nochmal einen Versuch, aber die vollmundigen Versprechungen des Rezensenten kann ich erstmal nicht bestätigen. :cool:

DocTom
19.01.2021, 10:49
...
Ich selbst werde weiterhin die Low-Tech-Ansätze ausprobieren, die mir gelegentlich vor die Flinte kommen.

das hast Du ernsthaft eine ganze Nacht durchgehalte? Was hast Du da für Klebeband benutzt? Gaffertape wie in Kriminalfilmen? Spannend, nur erkältet sollte man wohl nicht sein...
(röchel)

:Maso:

schnodo
19.01.2021, 11:12
das hast Du ernsthaft eine ganze Nacht durchgehalte? Was hast Du da für Klebeband benutzt? Gaffertape wie in Kriminalfilmen?

Nein, ein kleines Stück Fixomull Stretch (https://www.bsnmedical.de/produkte/wund-und-gefaessversorgung/produktew/p/fixomull-stretch.html). Das schien mir geeigneter als Gaffer-Tape. ;)

Das Durchhalten war kein Problem, man muss sich halt drauf einlassen wollen, dann geht es auch.

Spannend, nur erkältet sollte man wohl nicht sein...
(röchel)

Ja, die Problematik existiert und ich neige gelegentlich zu einer verstopften Nase. Ich habe allerdings dann ein Video gefunden, in dem jemand (kann sein, dass es Patrick McKeown war) gezeigt hat, wie man die Nase gut frei bekommt und zu meiner Überraschung funktioniert das tatsächlich. Ich habe allerdings vergessen, wie es geht, irgendwas mit Nase zuhalten. :)

Sollte ich vielleicht mal wieder machen. Mit zugeklebtem Mund schnarche ich zumindest nicht. :Cheese:

Helios
19.01.2021, 11:57
Mund zukleben?? Hör auf mit dem .aiss!

Deine über 900 Abo-Fans warten auf ein Zugaben-Video wegen der Wasserlage und passendem Trockentraining.

Du hast noch viel vor.

O:-)

schnodo
19.01.2021, 12:48
Du hast noch viel vor.

Viel vor und nichts dahinter. ;)

Deine über 900 Abo-Fans warten auf ein Zugaben-Video wegen der Wasserlage und passendem Trockentraining.

Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt nochmal durchringen kann. Zur Wasserlage gibt es schon viel gutes Material. Da würde ich einfach empfehlen, sich den self-coached Workshop (https://youtu.be/XggAWXqnIOc) von Total Immersion zu schnappen. Man muss nur den Teil des Videos, der sich auf den Vortrieb bezieht möglichst ignorieren oder zumindest mit großer Vorsicht behandeln. ;)

Bei Atmung und Beinschlag sehe ich noch Potenzial für ein schnodo-Style-Video, weil aus meiner Sicht auch da ganz wesentliche Aspekte von den meisten unvollständig und mit wenig Liebe zum Detail behandelt werden (Luftmenge, Luftverteilung, Einfluss auf die Wasserlage, Timing von Kopfbewegung und Atemvorgang, grundsätzliche Mechanik des Beinschlags, Eselsbrücken, Trockenübungen, Koordination der Gesamtbewegung), aber das wären ähnliche Monsterprojekte wie die Armbewegung.

Am ehesten werde ich vielleicht ergänzend zum aktuellen Video noch Schnodos Schnorchelei (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1465008#post1465008) verfilmen, weil ich meine, dass man damit recht gut die Bewegung schulen kann. Nebenbei sind die Übungen ja auch für die Wasserlage ganz gut. Aber dafür müssten erst mal wieder die Bäder öffnen und ich müsste den ganzen Kram von vorne bis hinten filmen, mit entsprechenden Detailaufnahmen für die Schlüsselstellen, damit sich ein abgerundetes Bild ergibt.

Mal schauen, wie sich alles entwickelt...

tridinski
19.01.2021, 13:20
Airofit Atemtrainer ...
Wäre ja in der wasserlosen Zeit eine gute Idee, zumindest die Atemmuskulatur zu erhalten und - besser noch - zu verbessern.

Was ist der Grund dafür, dass Du selbst dann nur durch die Nase atmest?

...

Ich selbst werde weiterhin die Low-Tech-Ansätze ausprobieren, die mir gelegentlich vor die Flinte kommen.

N
Ja, die Problematik existiert und ich neige gelegentlich zu einer verstopften Nase. Ich habe allerdings dann ein Video gefunden, in dem jemand (kann sein, dass es Patrick McKeown war) gezeigt hat, wie man die Nase gut frei bekommt und zu meiner Überraschung funktioniert das tatsächlich. Ich habe allerdings vergessen, wie es geht, irgendwas mit Nase zuhalten. :)



Mund zukleben??

zu dem Airo-Dings kann ich nichts sagen, aber eine prima LowTech-Variante zum Atemmuskulaturtraining, die zudem auch Lockdown-kompatibel ist, ist Laufen mit Nasenatmung. Also Mund zu und nur durch die Nase. Langsam anfangen, langsam steigern. Bin vor ein paar Jahren bis 4:45er Tempo gekommen nach ein paar Wochen. Am Anfang eines solchen Laufes rotzt du erstmal die ganze Nase frei, beim aktuellen dunklen Sauwetter fällt das aber nicht weiter auf :Cheese:
Am besten eine ungerade Anzahl Schritte pro Atemzug, zB 3 Schritte einatmen, 4 aus, bei gerades Anzahl atmest du immer gleich, da gibts leichter Seitenstechen o.ä.

und jetzt zurück zum Schwimmen - Glückwunsch an Schnodo zum Erfolg des Videos! :Blumen:

schnodo
19.01.2021, 14:02
...eine prima LowTech-Variante zum Atemmuskulaturtraining, die zudem auch Lockdown-kompatibel ist, ist Laufen mit Nasenatmung. Also Mund zu und nur durch die Nase. Langsam anfangen, langsam steigern. Bin vor ein paar Jahren bis 4:45er Tempo gekommen nach ein paar Wochen. Am Anfang eines solchen Laufes rotzt du erstmal die ganze Nase frei, beim aktuellen dunklen Sauwetter fällt das aber nicht weiter auf :Cheese:
Am besten eine ungerade Anzahl Schritte pro Atemzug, zB 3 Schritte einatmen, 4 aus, bei gerades Anzahl atmest du immer gleich, da gibts leichter Seitenstechen o.ä.

Danke dafür! Das ist interessant, da kriege ich fast mal wieder Lust zu laufen. :)
Was hat Dich dazu bewogen, nicht durch den Mund zu atmen?

Ich kann mich erinnern, dass Matt Damon in The Bourne Supremacy ohne erkennbare Atembewegung gerannt ist wie ein Gestörter (https://youtu.be/u9bgAp-4wt4). Ich fand, das sah sehr badass aus, auch wenn die Szene natürlich geschickt geschnitten wurde, um Matt Damon nicht in einer einzigen Einstellung für den Rest seines Lebens zugrunde zu richten. :Cheese:

Glückwunsch an Schnodo zum Erfolg des Videos! :Blumen:

Lieben Dank! :Blumen:

tridinski
19.01.2021, 14:18
Danke dafür! Das ist interessant, da kriege ich fast mal wieder Lust zu laufen. :)
Was hat Dich dazu bewogen, nicht durch den Mund zu atmen?


Ein Trainingskollege kannte das und hat das als Trainingsvariante vorgestellt, geht auch gut wenns richtig kalt ist, zweistellig minus oder so.

Helios
19.01.2021, 17:39
O.K. - Ihr habt mich überredet das graue 3m Panzertape über den Mund zu babben - da Wohnort in Bayern, hab ich eine ffp2-maske (die mit dem umgedrehten Kaffeefilter) drübergezogen - Luft bekomme ich, aber sporteln (oder Schneeschippen) wollt ich damit nicht - Kaffeetrinken geht auch nicht.

Wenn ich umkippe, dann hab ich zuviel co2 im Blut :Lachen2:

schnodo
19.01.2021, 17:46
O.K. - Ihr habt mich überredet das graue 3m Panzertape über den Mund zu babben...

Wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn Du irgendeinen Wahnsinn nicht spontan mitmachst. :Cheese:

speedskater
19.01.2021, 21:44
Ich habe diverse Fragen im Wim-Hof-Thread beantwortet.
Scheint mir da leichter für die Allgemeinheit auffindbar zu sein.

schnodo
19.01.2021, 21:52
Ich habe diverse Fragen im Wim-Hof-Thread beantwortet.
Scheint mir da leichter für die Allgemeinheit auffindbar zu sein.

Hab's dort (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1579124#post1579124) gerade gesehen, gute Idee. Danke! :Blumen:

DocTom
19.01.2021, 21:56
..., aber eine prima LowTech-Variante zum Atemmuskulaturtraining, die zudem auch Lockdown-kompatibel ist, ist Laufen mit Nasenatmung. ...
zB 3 Schritte einatmen, 4 aus, ...

Zumindest einen Versuch wert, irgendeinen Mullverband muss ich auch noch liegen haben.
:Huhu: :Blumen: :Danke:
Thomas

schnodo
19.01.2021, 22:23
Zumindest einen Versuch wert, irgendeinen Mullverband muss ich auch noch liegen haben.

Ich glaube, den brauchst Du nur in der Nacht, falls Du Nasenatmung erzwingen willst; beim Rennen traue ich Dir so viel Konzentrationsvermögen zu, den Mund geschlossen zu lassen. :Lachen2:

schnodo
07.02.2021, 18:22
...müsste der Thread mittlerweile heißen. ;)

Eigentlich wollte ich warten, bis es umwerfende Neuigkeiten gibt, bevor ich poste, aber eine Kleinigkeit hat mich so amüsiert, dass ich aus dem Corona-Schneckenhaus herauskrieche. Die Lockdown-Situation wird für mich und Teile meiner Familie mittlerweile ziemlich belastend, ohne dass ich jetzt im Detail darauf eingehen will. Kreative Lösungen sind gefragt und zum Glück sind nur touristische Reisen verpönt. Zumindest habe ich mir nicht das falsche Eheweib genommen: Wir haben immer noch eine zärtlichen Umgang miteinander, obwohl wir uns seit Monaten Tag und Nacht ohne nennenswerte Unterbrechung auf der Pelle hocken. Tatsächlich meine ich festzustellen, dass wir beide nachsichtiger geworden sind wenn es darum geht, wie mit kleineren Verfehlungen und Nachlässigkeiten umgegangen wird. :Liebe:

Nun bin ich aber komplett vom Thema abgekommen (die Holde hätte es mir schon rot angestrichen). Die problematische familiäre Situation was nicht das Amüsante, sondern das hier: Google hat mein Photoalbum, das ich hauptsächlich pflege, um textbegleitend aus dem Forum darauf zu verlinken, "verschlagwortet". Eigentlich hatte ich die Übernahme der Weltherrschaft durch eine künstliche Intelligenz in naher Zukunft befürchtet oder erhofft (ich bin mir nicht ganz sicher, was davon) aber nun meine ich, dass es noch einige Zeit dauern wird:

https://bit.ly/3joN0Cu
Bildinhalt: "Künstliche Intelligenz"

Phelps – cooler than cool? Ice cold! – man weiß es nicht. Zumindest die Geschichte mit dem Segeln ist nicht komplett daneben. :Cheese:

Ansonsten habe ich mich der Selbstanalyse mit dem Zugseil gewidmet. Dabei habe ich festgestellt, dass ich dringend an der Restauration meiner rechten Schulter arbeiten muss. Diese hat vor etlichen Jahren ein Impingement-Syndrom erlitten und zwickt immer mal wieder. Ich habe nun aber erkannt, dass dadurch auch die Funktion des kompletten Armes negativ beeinträchtigt wird. Ich kann z.B. tatsächlich keine Ellenbogenvorhalte herbeiführen, die der linken Seite entspricht. Selbst wenn ich den Schmerz ignoriere, so fehlt einfach die Kraft den Unterarm in die notwendige Position zu bringen, ohne die Schulter durch Ausweichbewegungen zu entlasten. Das ist für meine Schwimmerei auf jeden Fall eine wichtige Baustelle, die ich auch außerhalb des Wassers angehen kann.

Bei der Gelegenheit habe ich aber auch begriffen, dass die Streckung der Armes und das Vorschieben der Schulter nicht nur die Zuglänge positiv beeinflusst, sondern die einhergehende Rotation des Oberkörpers auch dafür sorgt, dass man ziemlich mühelos die Bewegung durchführen kann, die dafür sorgt, dass die Ellbogenspitze nach oben zeigt, was eine notwendige Voraussetzung für den hohen Ellbogen ist. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich das noch in meinem Schwimmvideo unterbringen.

Ich habe mir Gedanken über ein neues Lehrvideo gemacht. Wenig überraschend liegt der Fokus dabei momentan auf Trockenübungen. Einen Titel habe ich mir schon ausgedacht: "Freestyle Swimming: Dryland Guide to Kick Timing"

Die Idee ist, die Notwendigkeit eines koordinierten Beinschlags zu beleuchten und dann Anregungen zum Erlernen eines produktiven Kick-Timings außerhalb des Wassers auszuwalzen. In etwa so, wie man Schritte beim Tanzen lernt. Ich bin der Überzeugung, dass es leicht möglich ist, die Koordination ins Wasser transportieren, wenn man in der Lage ist, diese an Land reproduzierbar zu simulieren. Im Endeffekt läuft das auf albern aussehende Schrittfolgen hinaus, die man am besten spät nachts einübt, wenn man sich sicher sein kann, dass niemand ein Video davon auf YouTube stellt. :Lachen2:

Helios
08.02.2021, 11:43
.........
Wir haben immer noch eine zärtlichen Umgang miteinander, obwohl wir uns seit Monaten Tag und Nacht ohne nennenswerte Unterbrechung auf der Pelle hocken.
.........


mach einfach Hausmeister-Triathlon ;)
-Kaffeetrinken
-Frau ärgern
-Schneeschippen
:)

so bringt man den Tag auch rum (im Homeoffice seit Ende 1998)

Den Kraftschluss über die Diagonale im Körper (Fuß/Hand) an Land einschleifen??.... - hab ich nur waagrecht liegend auf einer Bank, vorne mit Zugseil hinbekommen - den Effekt im Wasser muß man kennen, damit man freiwillig den Fußschlenker macht.

schnodo
08.02.2021, 12:45
...so bringt man den Tag auch rum (im Homeoffice seit Ende 1998)

Ich bin auch schon seit 2006 oder so die meiste Zeit im Homeoffice. Die Holde aber Vollzeit erst seit den Schulschließungen. :)

Den Kraftschluss über die Diagonale im Körper (Fuß/Hand) an Land einschleifen??.... - hab ich nur waagrecht liegend auf einer Bank, vorne mit Zugseil hinbekommen - den Effekt im Wasser muß man kennen, damit man freiwillig den Fußschlenker macht.

Ob man den Kraftschluss nun diagonal oder auf der gleichen Seite macht, darüber lässt sich trefflich streiten, was ich an dieser Stelle nicht tun will. Ich habe den Eindruck, dass manche Schwimmer so besser zurecht kommen, andere so (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1365856#post1365856).

Was mir aber an mir selbst aufgefallen ist, ist dass die Synchronisation von Armen und Beinen besonders beim Sechserbeinschlag alles andere als automatisch richtig erfolgt. Aus meiner Sicht ist das aber eine Abfolge von Positionen, die sich gut an Land einstudieren und im Wasser abrufen und überprüfen lässt, wenn man das Prinzip begriffen hat und sich in jedem Zyklus auf ein paar Eckpunkte konzentriert. Außerdem finde ich es hilfreich, zu wissen, dass es einen Rhythmus gibt, der die Bewegung treibt.

Es ist eine ganze Weile frustrierend und man verhaspelt sich, aber irgendwann klappt es, ähnlich wie beim Jonglieren, wo nach ewigem scheinbar erfolglosem Üben nahezu von einer Minute auf die andere die Bälle in der Luft bleiben.

Estampie
08.02.2021, 13:00
Ich habe den Eindruck, dass manche Schwimmer so besser zurecht kommen, andere so (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1365856#post1365856).


Ach, beruhigend das zu lesen. Ich hatte mich unlängst mit einer Freundin (auch Musikerin )über Beinschlag unterhalten und sie meinte das ich eher einen betonten 6/8 Schwimme als einen 3/4..... wir haben dann gedacht das wir wohl ne Schraube locker haben.:Lachanfall:

Ich fändes das sehr schön wenn es ein Beinschlagvideo gäbe, das Armzugvideo fand ich sehr gut und lehrreich. Ich habe den Armzug damals (sic) in kleinen Nuancen anders gelernt, aber war erfreut dass das Grundprinzip doch recht nah drann ist.

Gruß
Thomas

schnodo
08.02.2021, 18:25
Ach, beruhigend das zu lesen. Ich hatte mich unlängst mit einer Freundin (auch Musikerin )über Beinschlag unterhalten und sie meinte das ich eher einen betonten 6/8 Schwimme als einen 3/4..... wir haben dann gedacht das wir wohl ne Schraube locker haben.:Lachanfall:

Und das könnt Ihr per Augenschein auseinanderhalten? Wow! Ich bin froh, wenn ich einen Unterschied überhaupt höre (https://youtu.be/OzzQWMGCvHM?t=208) und bin mir gar nicht sicher, ob ich das Konzept richtig begriffen habe. :Cheese:

Ich fändes das sehr schön wenn es ein Beinschlagvideo gäbe...

Nach Deinem Post bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich der richtige für den Job bin. Womöglich rücken mir hinterher die Musiker auf die Pelle und teeren und federn mich, weil ich sehr schön anschauliche aber grottenfalsche musikalische Analogien präsentiere. ;)

...das Armzugvideo fand ich sehr gut und lehrreich. Ich habe den Armzug damals (sic) in kleinen Nuancen anders gelernt, aber war erfreut dass das Grundprinzip doch recht nah drann ist.

Danke schön! Ich habe mich beim Erstellen des Videos auf das beschränkt, was bei mir gut funktioniert hat, was ich als Gesamtbild nachvollziehbar darstellen kann, und was auch in der Literatur halbwegs gut untermauert ist. Natürlich ist in der Kürze des Videos keine umfassende Abhandlung aller Varianten möglich. So bedaure ich beispielsweise, dass ich nicht ausdrücklich darauf hinweise, dass ein Winkel von 90° keine harte Vorgabe, sondern auch ein "open arm" mit 120° und 130° gut oder sogar besser funktionieren kann.

Weil mich sowas immer interessiert: Was genau hast Du denn anders gelernt?

Estampie
09.02.2021, 09:17
Und das könnt Ihr per Augenschein auseinanderhalten? Wow! Ich bin froh, wenn ich einen Unterschied überhaupt höre


Ach, das ist bei mir recht einfach, ich mache drei mal Bein auf einmal Arm. Und von den drei Beinschlägen betone ich einen, den etwa beim Handausheben. Der Kick halt. Da ich normalerweise links atme, betone ich beim links Ausheben stärker mit dem rechten Fuß. (ich würde jetzt gerne ins Wasser um das nochmal bewusster nachzuvollziehen) Also quasi 1 -2-3 1-2-3


Weil mich sowas immer interessiert: Was genau hast Du denn anders gelernt?

Wie gesagt, ich bin schon froh dass das nicht alles ganz verkehrt war aus heutiger Perspektive, und ich freue mich etwas im Prinzip wieder zu erkennen :-)
Unser Schwimmtrainer hatte das mit dem Wasserwerfen auch als Beispiel und so.
Der Unterschied lag in der, hmmm, wie schreib ich das, Bewegungsebene.

Mal den rechten Arm genommen, der wurde ganz nach vorne geführt und die Hand auf einer gedachten Mittellinie vor dem Kopf eingetaucht, nicht rechts daneben.
Schulter nach vorne gestreckt. Dabei die Hand nicht flach aufs Wasser, sondern mit der Daumenseite voraus ins Wasser. Möglichst nicht platschen.
Dann aus der Schulter eine Bewegung nach aussen. der Ellenbogen bleibt geknickt. (ist er ja, sonst käme die Hand nicht vor den Kopf) Von der leichten Aussenbewegung geht es wenn die Hand etwa auf Schulterhöhe ist wieder zu Mitte.
Die Hand beschreibt also ein leichte S-Kurve. Die Handfläche zeigt immer in Druckrichtung.
Wenn die Hand wieder direkt neben dem Körper ist kommt die Streckung des Ellenbogens mit Wasser nach hinten werden.

Ui, ich hoffe das Geschreibsel ist in etwa verständlich, ich bin nicht so der Wortakkrobat :Gruebeln:

Die Idee war IIRC mit der Hand eine lange Strecke zu ziehen und schön den Lat mit ins Spiel zu bringen. OK, das war Provinzschwimmtraining vor 40 Jahren :-)
Aber hey, wir sind richtig weit so geschwommen. Und zum Teil recht fix, ja.

Wenn du Gelegenheit hast das mal auszuprobieren kann es sein dass du auch meinst das es sich gar nicht so fremd anfühlt. Ich habe mir mein gelbes Zugseil, das fürs Kinder-, und Technikprogramm, in Griffweite gehängt und übe schön die Abläufe aus dem Video. Ich brenne schon darauf das endlich im Wasser ausprobieren zu können.

Gruß
Thomas

schnodo
09.02.2021, 11:01
Ach, das ist bei mir recht einfach, ich mache drei mal Bein auf einmal Arm. Und von den drei Beinschlägen betone ich einen, den etwa beim Handausheben. Der Kick halt. Da ich normalerweise links atme, betone ich beim links Ausheben stärker mit dem rechten Fuß. (ich würde jetzt gerne ins Wasser um das nochmal bewusster nachzuvollziehen) Also quasi 1 -2-3 1-2-3

Interessant! Über die Feinheiten des Taktes werde ich nochmal nachdenken müssen.

Übrigens ist es so, dass Sheila Taormina in der zweiten Auflage von Swim Speed Secrets den ersten Kick auf den Catch legt. Sie meint, dass dadurch die anderen Kicks fast von selbst ins richtige Raster fallen. Ich denke, nachdem ich es ausprobiert habe, dass sie Recht hat. Zumindest methodisch passt das für mein geplantes Kick-Video ganz gut, weil ich als Grundposition die nehmen möchte, die Paul Jaeger den oberen Totpunkt nennt. Und der Kick, der mit dem Catch zusammenfällt wäre auch da der erste.

Es gibt einen Typen, der Paul Jager heißt und der besser schwimmen möchte. In einem seiner Videos (https://www.youtube.com/watch?v=HKKry7FQY9w) beschäftigt er sich mit etwas, das er top dead center nennt, einer Haltung, die es im Schwimmen einzunehmen gilt. Eigentlich ist das ein Begriff aus der Mechanik. Die deutsche Übersetzung ist Totpunkt.

Darauf aufbauend beschreibt er, wie man das richtige Timing für den 6er-Beinschlag erlernt. Seine Methoden erinnern mich sehr an meine eigene Art, ans Schwimmen heranzugehen. Vielleicht bin ich deshalb so fasziniert und willens seinem Beispiel zu folgen. ;)

Der Kernpunkt ist, dass man alle drei Beinschläge in eine bestimmte Position findet, in der der führende Arm gestreckt ist und das Bein auf der gleichen Seite angehoben, man also auf einer Körperseite eine maximale Streckung hat.

https://bit.ly/3k98UZr (https://youtu.be/HKKry7FQY9w?t=99)
Bildinhalt: Top dead center, dryland (https://youtu.be/HKKry7FQY9w?t=99)

Die Hand beschreibt also ein leichte S-Kurve. Die Handfläche zeigt immer in Druckrichtung.

Das hört sich nach dem klassischen S-Zug an, den wir natürlich auch schon lebhaft diskutiert haben.

Herrschaften, mit den Tomaten auf den Augen solltet Ihr einen Gemüseladen aufmachen. Das wäre ein Riesenerfolg. :Cheese:

Das hier ist der klassische S-Zug. Garry Hall Sr. macht nicht mal ansatzweise einen outsweep.

http://1.bp.blogspot.com/-NWwYyXtQ_1g/Txm3YSaihII/AAAAAAAAAEU/X4SucN48uE4/s1600/S-curve.gif

Was den S-Zug auszeichnet ist der Anfang, der outsweep, bei dem die Handfläche in der Streckung nach außen zeigt und der Arm nach außen drückt. Das sieht aus wie beim Brustschwimmen (https://www.youtube.com/watch?v=R26VIvxj9RE). Wenn es aussieht wie Brustschwimmen, ist es ein S-Zug. :)

Heutzutage wird nicht mehr gelehrt, dass die Hand ruhiges Wasser auf der Seite suchen soll, sondern die Handrichtung ist überwiegend nach hinten. Dadurch, dass die Schulter ein Kugelgelenk ist und die Bewegung aus der Streckung leicht nach außen und dann wieder nach innen geht, lässt sich eine angedeutete S-Kurve nicht vermeiden, was aber auch völlig in Ordnung ist. Es gibt Schwimmer, die tatsächlich ziemlich gerade nach hinten ziehen, aber das sieht dann eher nach Paddeln auf dem Surfboard aus und das verträgt nicht jede Schulter.

Wem ich zutrauen würde, tatsächlich schnurgerade wie ein Roboter zu ziehen, das wäre Karlyn Pipes (https://youtu.be/2bPvk0paWcg?t=47). Und selbst die hat leichte Wackler drin, weil die menschliche Anatomie nicht dafür geschaffen ist, perfekte Linien durchs Wasser zu ziehen.

Die Idee war IIRC mit der Hand eine lange Strecke zu ziehen und schön den Lat mit ins Spiel zu bringen. OK, das war Provinzschwimmtraining vor 40 Jahren :-)
Aber hey, wir sind richtig weit so geschwommen. Und zum Teil recht fix, ja.

Wenn alles komplett falsch gewesen wäre, was vor 50 oder 90 Jahren im Schwimmen gelehrt wurde, dann wäre Mark Spitz keine 51,22 s auf 100 m geschwommen und Johnny Weissmuller hätte mit Wasserballkraul keine 57,4 s schwimmen können. Das sind Zeiten von denen wie ich vermute 99,9 % der Forumsmitglieder nur träumen können. Ich bin schon zufrieden, wenn ich weniger als doppelt so lange brauche. :)

Estampie
09.02.2021, 11:34
Das hört sich nach dem klassischen S-Zug an, den wir natürlich auch schon lebhaft diskutiert haben.



Ja, genau das ist das.

Ach, es ist dein Blog, genug gekapert, weiter in der eigentlichen Richtung.
Ich kann hier auch nicht weiter mitschreiben, ich werde sonst zu wehmütig und versuche 400m Lagen in der Badewanne zu schwimmen.......:Maso:

Gruß

Thomas

canoeist
09.02.2021, 11:45
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.

Er würde gern mal das Atmen auf der Nicht-Schokoladenseite bzw. eine 3er-Atmung lernen; bisher atmet er ausschließlich auf eine Seite. Der 4er-Beinschlag macht´s halt vermutlich sehr schwer, zur anderen Seite zu atmen, weil die Beine dann ja "dagegen arbeiten". Er kriegt´s aber absolut nicht gebacken, von diesem 4er-Beinschlag wegzukommen, da fehlt ihm irgendwie das Körpergefühl bzw. das Bewegungsmuster steckt zu tief drin. Da sagt er dann halt sofort: "Okay, hat keinen Zweck, ich kann halt nur den 4er-Beinschlag bzw. ich kann halt nur auf der einen Seite atmen".

Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.

Matthias75
09.02.2021, 12:10
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.

Er würde gern mal das Atmen auf der Nicht-Schokoladenseite bzw. eine 3er-Atmung lernen; bisher atmet er ausschließlich auf eine Seite. Der 4er-Beinschlag macht´s halt vermutlich sehr schwer, zur anderen Seite zu atmen, weil die Beine dann ja "dagegen arbeiten". Er kriegt´s aber absolut nicht gebacken, von diesem 4er-Beinschlag wegzukommen, da fehlt ihm irgendwie das Körpergefühl bzw. das Bewegungsmuster steckt zu tief drin. Da sagt er dann halt sofort: "Okay, hat keinen Zweck, ich kann halt nur den 4er-Beinschlag bzw. ich kann halt nur auf der einen Seite atmen".

Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.

Was ist denn bei dir ein 4er-Beinschlag? Vier Beinschlag auf einen Armzug (links oder recht) oder 4 Beinschläge auf einen Zyklus (linker Armzug und rechter Armzug)? Egal, unsymmetrisch ist's auf jeden Fall ;)

Die Frage ist: was verspricht sich dein Kumpel von der Umstellung? Beidseitig Atmen ist sicher ein Vorteil, gerade im Freiwasser, damit man z.B. auf der wellen- oder sonnenabgewandten Seite atmen oder sich besser orientieren kann. Wenn es aber bislang gut für ihn funktioniert hat, würde ich mir an seiner Stelle ersthaft überlegen, ob ich an die Baustelle rangehe, wenn es nicht unbedingt sein muss: "Never chance a running system!":Huhu:

Ansonsten wäre meine Idee um das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt des Beinschlages zu bekommen: Beinschlag in Seitenlage (Geht auch mit Flossen), der obere Arm liegt hinten, der untere vorne - mit einem Armzug (inkl. Atmen) auf die andere Seite drehen und weiter Beinschlag machen. Dadurch lernt er, die Drehung mit dem Beinschlag einzuleiten bzw. den Beinschlag zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.

M.

Helios
09.02.2021, 12:49
Ich hab jetzt grad keine Video-Quelle zur Hand, aber Katie Ledecky macht 4er Beinschlag - man nennt es Hybrid zwischen Hip und Shoulder-driven.

schnodo
09.02.2021, 13:56
...ich werde sonst zu wehmütig und versuche 400m Lagen in der Badewanne zu schwimmen.......:Maso:

Dann aber bitte die Kamera mitlaufen lassen! :Cheese:

Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.

Ein Viererbeinschlag ist auch überhaupt nichts Anstößiges, obwohl ich niemandem empfehlen würde, dieses aktiv einzustudieren. Es gibt viele Spitzenleute, die auf längeren Distanzen damit reihenweise Goldmedaillen abräumen (wie die von Helios erwähnte Katie Ledecky (https://youtu.be/GAGXNs0MXzI?t=478)). Damit sich alle einig sind, worum es denn genau geht, hier ein Video, das Zweier-, Vierer- und Sechserbeinschlag definiert: Freestyle 246 beat Kick Timing自由泳踢腿時機 (https://youtu.be/J85ou9Q9e_k). Da ist übrigens auch Katie das gewählte Beispiel für den four-beat kick.

Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.

Man muss kein Hellseher sein, um meine Antwort vorhersagen zu können: Ich empfehle alles, das dem Schwimmer zusätzliche Optionen bringt und Spaß macht. :Lachen2:

Natürlich lohnt sich die Atmung auf beide Seiten auch im Hinblick darauf, dass der Körper nicht einseitig belastet wird. Allein aus dem Grund wäre es eine gute Idee, zumindest im Training die Seiten zu wechseln und im Wettkampf das zu machen, was am besten und leichtesten funktioniert.

Ich glaube, die Frage dabei ist, ob sein sonstiges Training darunter leidet. Bei mir ist das Schwimmen Selbstzweck, deswegen spielt es keine Rolle, womit ich mich wie lange beschäftige – es ist immer gut. Wenn ich allerdings ernstzunehmende Wettkämpfe geplant hätte, müsste ich meine Experimentierfreude vermutlich einschränken und mich auf die Dinge konzentrieren, die zur Erreichung des Zieles wirksam sind. Ich weiß also nicht, wie frei Dein Bekannter seine Trainingszeit einteilen kann.

Es hört sich aber so an, als hätte er Lust darauf, die Atmung auf der anderen Seite zu erlernen. Wenn er das Gefühl hat, dass sein Beinschlagrhythmus das verhindert, würde ich den Beinschlag einfach mal komplett wegnehmen und mit Pull Buoy schwimmen.

Anfangen würde ich vermutlich mit einarmigem Schwimmen, Seitenwechsel jede Bahn, so dass er das Gefühl der bisherigen Atemseite mit der ungewohnten Seite vergleichen kann, Zeitpunkt der Kopfdrehung aus dem Wasser und ins Wasser zurück, Blickrichtung, Lage des Kopfes, Stärke der Körperrotation, Wasserlage etc. Danach würde ich in Abschlagschwimmen übergehen und auch da jede Bahn die Atemseite wechseln. Danach Abschlagschwimmen mit Dreierzug. Und dann Variationen der ganzen Lage probieren, mal Zweier-, mal Dreieratmung.

Wenn das sitzt, würde ich schauen, wie sich die Geschichte ohne Pull Buoy anfühlt und nötigenfalls das Ganze von vorne beginnen. Ich würde auch mal schauen, ob fürs Einüben ein Zweierbeinschlag klappt, damit ist es leichter eine gewisse Symmetrie zu wahren. Wenn die Gleichförmigkeit da ist, würde ich wieder in den natürlich empfundenen Rhythmus zurückfallen.

Das basiert natürlich auf Versuch und Irrtum, aber ich meine, dass es so klappen könnte. Gut wäre es natürlich, wenn ab und zu jemand von außen draufschauen kann, damit er keine unerwünschten Kompensationsbewegungen macht, Scherenbeinschlag oder Ähnliches, die er selbst vielleicht gar nicht wahrnimmt.

Wenn es aber bislang gut für ihn funktioniert hat, würde ich mir an seiner Stelle ersthaft überlegen, ob ich an die Baustelle rangehe, wenn es nicht unbedingt sein muss: "Never chance a running system!":Huhu:

Ich wäre da entspannter. Es geht ja nicht darum, einen Atomreaktor im laufenden Betrieb umzubauen. ;)

Schwimmen und Tanzen sind sich aus meiner Sicht sehr ähnlich, was den koordinativen Anspruch angeht. Und es käme niemand auf die Idee, zu sagen, dass man keine Rumba lernen darf, weil sonst der Tango darunter leiden könnte. Oder auch die anderen Lagen im Schwimmen: Ich habe noch nie gehört, dass man als Brust-Spezialist nicht Kraul, Schmetterling oder Rücken schwimmen soll, weil das der Hauptlage schaden könnte. Das Gegenteil ist der Fall, es wird im Normalfall alles geschmeidiger und kontrollierter und der Schwimmer wird "kompletter".

Ich sehe nicht, dass der Wechsel der Atemseite grundsätzlich anders oder dramatischer wäre. Es geht "nur" um die Erweiterung und Verfeinerung eines bekannten Bewegungsablaufs. Versuch macht kluch. :)

canoeist
09.02.2021, 14:30
Ui, hätte nicht gedacht, dass es Spitzenschwimmer gibt, die mit 4er-Beinschlag unterwegs sind. Danke für die tollen Tipps!!!

Letztlich muss der Impuls wohl tatsächlich von ihm kommen - wenn er sich umstellen WILL, ist es auch erfolgsversprechend. Aber er ist eher der Typ, der argumentiert: "Ich muss einfach nur härter trainieren, dann gleiche ich meine technischen Nachteile wieder aus". Und wenn ich jetzt berichte, dass man mit 4er-Beinschlag in der Weltspitze mithalten kann ... :Holzhammer:

Ist schon spannend, was für unterschiedliche Charaktere es im Sport gibt. Ich bin eher der Typ, der riesig Spaß dran hat, neue Bewegungsmuster auszuprobieren und zu lernen, und er interessiert sich nicht wirklich für Technik und will einfach nur ballern bis zum Umfallen. In diesem Sinne zumindest von meiner Seite ein ganz fettes Dankeschön an schnodo (und natürlich auch alle anderen!) für die unerschöpflichen Anregungen und Erleuchtungen! :Blumen:

schnodo
09.02.2021, 15:03
Ist schon spannend, was für unterschiedliche Charaktere es im Sport gibt. Ich bin eher der Typ, der riesig Spaß dran hat, neue Bewegungsmuster auszuprobieren und zu lernen...

Das geht mir genauso. Das ist aber auch meine Rettung, ansonsten hätte ich das Schwimmen vor vielen Jahren frustriert aufgegeben. Meine Liebe zum Schwimmen ist leider reziprok proportional zu meinem Talent. ;)

Dadurch, dass ich aber jeden Tag aufs neue daran herumfrickeln kann, ohne Angst haben zu müssen, jemals ein Ziel zu erreichen, wird es mir hoffentlich bis zu meinem letzten Atemzug Freude bereiten. :)

...er interessiert sich nicht wirklich für Technik und will einfach nur ballern bis zum Umfallen.

Das hört sich aber doch nun sehr, sehr auffällig nach unserem lieben Mirko aka Schlafschaf an. Der hätte ruhig selbst anfragen können anstatt Dich vorzuschicken. :Cheese:

...er kann es aber dann doch nicht sein. Mirko macht einen ziemlich krassen Sechserbeinschlag (https://youtu.be/-T6CL60FZRk?t=198).

In diesem Sinne zumindest von meiner Seite ein ganz fettes Dankeschön an schnodo (und natürlich auch alle anderen!) für die unerschöpflichen Anregungen und Erleuchtungen! :Blumen:

Gern geschehen! Vielen Dank auch an Dich und alle anderen, die mir mit Ideen und Fragen helfen, meinen Horizont zu erweitern und das Schwimmen besser zu begreifen! :Blumen:

Matthias75
09.02.2021, 15:08
Ich wäre da entspannter. Es geht ja nicht darum, einen Atomreaktor im laufenden Betrieb umzubauen. ;)

Für manche wäre vermutlich der Umbau des Reaktors leichter :Cheese: :Cheese:

Schwimmen und Tanzen sind sich aus meiner Sicht sehr ähnlich, was den koordinativen Anspruch angeht. Und es käme niemand auf die Idee, zu sagen, dass man keine Rumba lernen darf, weil sonst der Tango darunter leiden könnte. Oder auch die anderen Lagen im Schwimmen: Ich habe noch nie gehört, dass man als Brust-Spezialist nicht Kraul, Schmetterling oder Rücken schwimmen soll, weil das der Hauptlage schaden könnte. Das Gegenteil ist der Fall, es wird im Normalfall alles geschmeidiger und kontrollierter und der Schwimmer wird "kompletter".

Ich sehe nicht, dass der Wechsel der Atemseite grundsätzlich anders oder dramatischer wäre. Es geht "nur" um die Erweiterung und Verfeinerung eines bekannten Bewegungsablaufs. Versuch macht kluch. :)

Solange du nicht versuchst auf einen Tango einen Rumba zu tanzen ;)

Gegen eine Erweiterung des Repertoires spricht natürlich grundsätzlich nichts. Kommt eben darauf an, wieviel Spass man dabei hat und wie viel Aufwand es ist.

M.

Zum Glück muss man bei Schwimmen nicht Dauerlächeln wie beim Tanzen....

schnodo
09.02.2021, 15:41
Für manche wäre vermutlich der Umbau des Reaktors leichter :Cheese:

Auch wieder wahr. :Cheese:

Solange du nicht versuchst auf einen Tango einen Rumba zu tanzen ;)

Und selbst das kann sehr lehrreich sein. Apropos Tango, das ist der einzige Tanz, in dem ich meiner Gemahlin etwas voraus habe. Sie ist ein großes Bewegungstalent, beispielsweise habe ich ihr das Kraulen in weniger als einer Stunde ("mach mal etwas schneller, die Übung kann ich jetzt...") beigebracht, inklusive Dreieratmung. Sehr ernüchternd für mich, angesichts meiner jahrelangen Bemühungen. Nur beim Tango höre ich den Takt meist besser raus als sie. :)

Tanzen könnten wir mal wieder, schon ewig nicht mehr gemacht...

Gegen eine Erweiterung des Repertoires spricht natürlich grundsätzlich nichts. Kommt eben darauf an, wieviel Spass man dabei hat und wie viel Aufwand es ist.

Ich glaube, das sind im vorliegenden Fall die Knackpunkte. Machbar wäre es meiner Meinung nach ohne Weiteres.

Zum Glück muss man bei Schwimmen nicht Dauerlächeln wie beim Tanzen....

So weit, dass das eine Anforderung gewesen wäre, haben wir es nie gebracht. Der Tanzlehrer war schon froh wenn die Holde und ich nicht lautstark darüber gezankt haben, wer denn nun Schuld war, dass eine Schrittfolge gescheitert ist. :Cheese:

Matthias75
09.02.2021, 15:44
So weit, dass das eine Anforderung gewesen wäre, haben wir es nie gebracht. Der Tanzlehrer war schon froh wenn die Holde und ich nicht lautstark darüber gezankt haben, wer denn nun Schuld war, dass eine Schrittfolge gescheitert ist. :Cheese:

OT: Aber das ist doch nie die Frage: Als Frau schaut man den Mann vorwurfsvoll an und sagt dann so etwas wie: "Du musst schon richtig führen!":Cheese: :Cheese:

M.

schnodo
09.02.2021, 16:00
OT: Aber das ist doch nie die Frage: Als Frau schaut man den Mann vorwurfsvoll an und sagt dann so etwas wie: "Du musst schon richtig führen!":Cheese:

Das ist prinzipiell richtig, allerdings braucht es dafür eine Frau, die man nicht dauernd mit sanftem aber festem Griff wieder einfangen muss, weil sie am liebsten selbst das Heft in die Hand nehmen würde, da ihrer Meinung nach dem Partner die notwendige Fachkompetenz zum sicheren Führen fehlt. Irgendwann hatten sich die anderen – durchweg stillen und harmonisch kooperierenden¹ – Paare an unseren Redebedarf gewöhnt. Und mit der Zeit ging es dann zum Glück auch ohne Diskussionen auf der Tanzfläche ganz gut. :Lachen2:

-----
¹ Dennoch oft nur mit mäßigem Erfolg, was die Ästhetik betrifft. ;)

schnodo
11.02.2021, 19:22
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:

https://bit.ly/3tQKLMU
Bildinhalt: 100 000 Klicks

FMMT
11.02.2021, 20:47
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:

https://bit.ly/3tQKLMU
Bildinhalt: 100 000 Klicks

Super und verdient :Blumen:

dr_big
11.02.2021, 20:54
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:



Vielleicht kannst du das Video noch mit chinesischen Untertiteln versehen, dann geht es richtig viral ;)

schnodo
11.02.2021, 21:42
Super und verdient :Blumen:

Danke schön! :Blumen:

Verdient oder nicht, ich freue mich. :Lachen2:

Vielleicht kannst du das Video noch mit chinesischen Untertiteln versehen, dann geht es richtig viral ;)

Das sollte man vermuten, aber so einfach ist es nicht. YouTube ist in Mainland China offiziell gesperrt. Der meiste Traffic für die chinesischen Untertitel, die mir netterweise tatsächlich vor einigen Tagen Huang, ein begeisterter und hilfsbereiter Schwimmer, aus freien Stücken handübersetzt zur Verfügung gestellt hat, kommt aus Taiwan. Seine Übersetzung ist so gut, dass bei der Rückübersetzung mittels Google Translate (ich wollte sicher gehen, dass ich keine Schweinereien verbreite) fast der englische Originaltext herauskommt. Bemerkenswert.

https://bit.ly/371KtJm
Bildinhalt: Chinesische Untertitel

Ich gebe aber zu, dass ich schon überlegt habe, den Versuch zu unternehmen, das Video komplett auf Chinesisch einzustellen, d.h. auch mit entsprechender Tonspur und sonstigen Texten, die eingeblendet werden. Dabei hat mich bisher, nach schneller Sondierung des Angebots, hauptsächlich der Preis für die professionelle Narration abgeschreckt. ;)

qbz
11.02.2021, 21:51
finde ich total Klasse! Meinen Glückwunsch.

Nun sieht man hoffentlich bald überall den "Schnodo-Style". :)

schnodo
11.02.2021, 22:01
finde ich total Klasse! Meinen Glückwunsch.

Herzlichen Dank! :Blumen:

Nun sieht man hoffentlich bald überall den "Schnodo-Style". :)

Hoffentlich nicht! :Lachen2:

Ich baue darauf, dass die Menschen erstens erkennen, dass ich nur Vorhandenes übersichtlich aufbereitet und mit einer oder zwei eigenen Ideen gewürzt habe, und dementsprechend die Urheber würdigen, und zweitens nicht meine – für Dich sicher offensichtlichen – Fehler nachschwimmen, weil sie meinen, dass ich insgesamt überzeugend daherkomme. :Cheese:

DocTom
11.02.2021, 22:08
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:
...
Bildinhalt: 100 000 Klicks

Gratulation, lieber Schnodo, fantastisches Video!
:Blumen: :Danke:
Thomas

schnodo
11.02.2021, 22:13
Gratulation, lieber Schnodo, fantastisches Video!

Danke schön! :Blumen:

Hat auch lange genug gedauert bis ich endlich beschlossen hatte, dass es nun fertig zu sein hat. :Cheese:

schnodo
13.02.2021, 20:17
Hat hier jemand französische Freunde und weiß nicht, was er zum Geburtstag schenken soll? Hier eine Idee. :Cheese:

https://bit.ly/3pkKoXz
Bildinhalt: Swim Speed – les secrets de la vitesse en natation

Das Buch ist gerade eben als französische Übersetzung herausgekommen. Warum habe ich es gekauft? Statt zu schwimmen beschäftige ich mich gerade mit der französischen Sprache, die ich als alter Lateiner seinerzeit zu faul war auch noch zu lernen. Später habe ich das etwas bereut, weil Latein im Alltag ziemlich nutzlos ist (und ich mittlerweile alles vergessen habe, außer "sub aqua! sub aqua! (https://www.zitate.eu/autor/ovid-zitate/41356)"), Französisch aber nicht, besonders wenn man in Grenznähe wohnt. Und was gibt es Interessanteres als sich mit der französischen Schwimm-Fachterminologie zu beschäftigen? Und das fällt natürlich leichter wenn man den Kontext schon ziemlich gut kennt. :Lachen2: