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Vollständige Version anzeigen : Putin und die Ukraine


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Klugschnacker
03.05.2022, 11:28
Glaubst du tatsächlich, dass die USA, Europa bzw. NATO vorhatten bzw. vorhaben Russland militärisch anzugreifen, ich rede also von Angriffskrieg?

Nein, das denke ich nicht. Das Kräftegleichgewicht zwischen den Mitgliedern der NATO und den Nichtmitgliedern ist etwas komplexer. Es ist nicht so, dass einem die NATO, wenn sie einen nicht angreift, egal sein kann.

Helios
03.05.2022, 11:32
....................
Mach' also weiter so - am Schluss wirst du mit dem Atomschlag konfrontiert. Der ist unausweichlich. Deswegen: je früher die Ukraine kapituliert, desto vernünftiger.

--


[1] Unterschrift: Ich Chef (hier C4-Professor an der Uni für Wirtschaftswissenschaften/ retired) - du nix.

:-)(-: :Lachanfall: :Lachanfall:
geh Planken - schau aber vorher keine Nachrichten und nicht ins Forum, da regst Dich nur auf - bist dann platt geplankt fragst dich ob hier alle noch richtig ticken :Gruebeln:

Die Aussage von Olaf gestern im 2. war: Putin darf nicht gewinnen und die Ukraine darf nicht verlieren.
=> es wird keinen, wie auch immer gewünschten Kompromiss, geben.

Die Lösung ist: es gibt keine Lösung.

P.S. hab bei der 39. Wdh geschwächelt - ja die Wade hat sich gemeldet, musste 10min pausieren, dann ging es in der geprügelten Hundhaltung weiter.

Man kann den Zündlern, die Putin für behämmert halten, dass er zu deppert ist auf den roten Knopf zu drücken, nur die Daumen drücken.

keko#
03.05.2022, 11:40
Das ist ein ganz großes Missverständnis, zu glauben, dass Putin am Drücker ist und in der Lage wäre zu agieren....

In den ersten Tagen dieses Krieges war die vorherrschende Meinung (hier im Forum, aber auch in der deutschen Politik), dass die übermächtige russische Armee die Ukraine in wenigen Tagen überrollen würde.
Wie wir heute wissen, war das eine absolut krasse Fehleinschätzung

...

Nochmal zusammengefasst: [B]Putin ist nicht "am Drücker" und ist auch nicht in der Lage zu agieren. Putin steht schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. ...

Anfangs dachte ich auch, dass der Krieg nach wenigen Tagen zu Ende sei. Mittlerweile ist das längst ein Stellvertreterkrieg NATO-Russland. Ohne die Hilfe des Westens wäre der Krieg wohl auch schon zu Ende. So wie es jetzt läuft, kann er sehr lange dauern, da der Westen beliebig nachschieben kann.
(das bitte nicht als Beschuldigung oder Rechtfertigung für irgendwas interpetieren).

Putin ist insofern indirekt am Drücker, da er große Mengen an Atomwaffen hat und damit droht. Das sind einfach Fakten. Wäre Russland eine Banenrepublik mit ein paar Maschinengewehren und Waffen, wäre die Sache längst Geschichte. Ich denke, dass die Situation Putin-an-der-Wand nicht die allerbeste ist. Ich persönlich traue ihm zu, dass er eines Tages deshalb Atomwaffen einsetzt. Oder so gesagt: es würde mich nicht wundern.

Trimichi
03.05.2022, 11:51
Hi, Zimmergenosse und/oder Stubenkamerad Helios,


geh Planken - schau aber vorher keine Nachrichten und nicht ins Forum, da regst Dich nur auf - bist dann platt geplankt fragst dich ob hier alle noch richtig ticken :Gruebeln:



:bussi: :Blumen: :Maso:

Mach' ich. Hab' aber eine Erkältung wegen des Benfizschwimmens am Sonntag. Bin für dich 1 Km mit geschwommen. Hatte aber schon nach 1 Km Schüttelfrost.

Mir ist nur aufgefallen, dass Onkel Olaf erwacht ist. Vom geistigen Tiefschlaf erwacht und hin zum wirbelwindigen, aggressiv-entschlossen Verbalrundumausteilerpitpullterrier mutiert?

Gruss Trimichi

--

P.S.: ich komm' wieder keine Frage bis die Tage (auch ad admin). Also auch schönes Wochenende vorab mit einem Meeowww von meiner Katze Azra an euren Wuff-Wuff-Wauzi. :Lachen2: :)

keko#
03.05.2022, 11:58
Vielleicht sollte man unterscheiden dass der Westen nicht Russland als solches bedrohen oder gar angreifen möchte. ...

Entscheidend ist halt nicht deine oder meine Sichtweise, sondern die von Putin und seinen Gefolgsleuten. Und ich nehme ihnen ab, dass sie die Osterweiterung der NATO leider als Bedrohung ansehen.

Wir hatten Könige, die glaubten, sie wären was Besseres und Päbste, die sich vom armen Volk Paläste bauen ließen. Womöglich glaubte sie auch tatsächlich daran.

Klugschnacker
03.05.2022, 12:00
Bei solchen Kommentaren verstehe ich, dass wir in Deutschland keine bis kaum Zivilcourage haben. Weil "Hey, die Frau da hinten wir sexuell belästigt. Sollten wir ihr helfen? Ach ne, das eskaliert dann zu unseren Ungunsten, lass mal!"

Worin besteht konkret Deine Zivilcourage im Fall des Ukraine-Krieges? Oder heftest Du Dir hier die Courage der Ukrainerinnen und Ukrainer ans Revers?

Drop
03.05.2022, 12:05
Bei solchen Kommentaren verstehe ich, dass wir in Deutschland keine bis kaum Zivilcourage haben.

Weil "Hey, die Frau da hinten wir sexuell belästigt. Sollten wir ihr helfen? Ach ne, das eskaliert dann zu unseren Ungunsten, lass mal!"

Oder simpel "Der Kerl da steht im Halteverbot vor der Schule und behindert die Kinder beim Schulweg. Sollten wir ihn mal darauf hinweisen? Ne, lass mal, das eskaliert sonst."

Rüpel haben es bei uns immer leichter, weil ja jeder Angst vor Eskalation hat.
Dabei entsteht die Eskalation immer durch die Aggressoren. Egal wie man reagiert.

:Blumen: so ist es, leider. Weggucken. Es ist nicht unüblich zu provozieren und Dinge zu machen, die nicht erlaubt sind. Denn so lange niemand dagegen hält, fühlt sich der Provokateur auf der richtigen Seite.

keko#
03.05.2022, 12:07
...
Weil "Hey, die Frau da hinten wir sexuell belästigt. Sollten wir ihr helfen? Ach ne, das eskaliert dann zu unseren Ungunsten, lass mal!"...

Wenn der Peiniger mit einer Waffe rumfuchtelt, würde ich nachdenken, was ich mache. In dem Fall natürlich sofort die Polizei anrufen.

Was würde du in diesem konkreten Fall tun?

:Blumen:

repoman
03.05.2022, 12:27
Nein, das denke ich nicht. Das Kräftegleichgewicht zwischen den Mitgliedern der NATO und den Nichtmitgliedern ist etwas komplexer. Es ist nicht so, dass einem die NATO, wenn sie einen nicht angreift, egal sein kann.

OK, dann verstehe ich das komplexe Bedrohungsszenario für Russland nicht. Wenn du Zeit und Lust hast kannst du mir das erklären.:Blumen:

Klugschnacker
03.05.2022, 13:22
OK, dann verstehe ich das komplexe Bedrohungsszenario für Russland nicht. Wenn du Zeit und Lust hast kannst du mir das erklären.:Blumen:

Das würde wohl etwas zu weit führen, außerdem gibt es zweifellos kompetentere Menschen als ich zu diesem Thema.
:Blumen:

Ein aus meiner Sicht nachvollziehbares Beispiel sehe ich in den Vereinten Nationen (UNO). Die USA sind dort sehr durchsetzungsstark: Sie sind einerseits Veto-Macht und können andererseits über die NATO, deren Mitglieder gerne zusammenhalten, innerhalb der UNO Mehrheiten organisieren.

So können die USA leicht Sanktionen gegen ein Land organisieren, wie zum Beispiel gegen den Irak. Selbst können sie als Veto-Macht jedoch niemals von Sanktionen betroffen werden. Diese Asymmetrie macht es Ländern, die nicht in der NATO sind, schwer, die UNO als faire Vertretung internationaler Interessen anzuerkennen, die für Ausgleich sorgt. Stattdessen haben die Militärbündnisse auch in Friedenszeiten Gewicht.

Das sehen wir auch im aktuellen Fall, wo die NATO gar nicht involviert ist, aber dennoch geschlossen gegen Russland vorgeht. Man spricht sich ab, man koordiniert die Ressourcen, man trifft sich monatlich in Rammstein. Ich kritisiere das nicht, sondern versuche es zu beschreiben.

Hinzu kommen Wirtschaftsbündnisse wie die EU, die unter den Mitgliedern als Friedensprojekt wahrgenommen wird (und auch ist), jedoch für Länder, die ihr nicht angehören, ein Problem sein kann. Dasselbe gilt für andere Wirtschaftsbündnisse.

Russland empfindet es als bedrohlich, wenn Länder aus der ihnen nahestehenden Wirtschafts- und Verteidigungssphäre das Lager wechseln. Es ist deren Recht, das steht außer Frage. Aber es berührt aus russischer Sicht ein Gleichgewicht, das zunehmend zu einer Seite kippt.

Hafu
03.05.2022, 13:29
...
Putin ist insofern indirekt am Drücker, da er große Mengen an Atomwaffen hat und damit droht. Das sind einfach Fakten. Wäre Russland eine Banenrepublik mit ein paar Maschinengewehren und Waffen, wäre die Sache längst Geschichte. Ich denke, dass die Situation Putin-an-der-Wand nicht die allerbeste ist. Ich persönlich traue ihm zu, dass er eines Tages deshalb Atomwaffen einsetzt. Oder so gesagt: es würde mich nicht wundern.

Atomwaffen sind eine nützliche Sache, wenn man verhindern will, dass einen ein anderer Staat angreift.
Aber sie sind militärisch komplett nutzlos, wenn man selbst der Angreifer ist und einen anderen Staat unterwerfen will oder sonst irgendwas mit diesem Staat anfangen möchte.

Deshalb wurden in den letzten 70 Jahren auch keine Atomwaffen mehr eingesetzt, obwohl es unzählige Kriege seitdem gegeben hat, bei denen Länder, die über Atomwaffen verfügen, beteiligt waren.

Die US-Amerikaner haben keine Atomwaffen bei ihrer katastrophalen und verlustreichen Niederlage (zigtausend US-GIs ließen in Vietnam ihr Leben) in Vietnam eingesetzt, sondern haben sich einfach irgendwann, als die militärische Niederlage unausweichlich wurde, aus Vietnam zurückgezogen.
Das Gleiche haben die Russen in einer ähnlichen Situation in Afghanistan getan: auch da jahrelanger Krieg, schwere Verluste auf russischer Seite, weitgehende Isolation in der Staatengemeinschaft, aber Nuklearwaffen wurden auch damals nicht eingesetzt, ebenso wie in den Tschetschenischen Kriegen, von denen der erste schmerzhaft für Russland verloren ging.

Wäre Putin ein Selbstmörder, den sein eigenes Leben, das seiner Familie und das Schicksal seines Landes egal wäre, dann müsste man sich über das Risiko des Einsatzes von Atomwaffen duchaus ernsthafte Gedanken machen, aber das anzunehmen gibt es keinerlei Hinweise.
Putin hängt an seinem Leben, wie man unschwer an seiner grotesken Angst vor Covid sehen kann, ebenso wie an der Tatsache, dass er seit Jahren nicht ohne gleich mehrere Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen auf Auslandsreisen geht. Einen erweiterten Selbstmord durch Einsatz von Atomwaffen wird zumindest dieser Autokrat sicher nicht unternehmen.

Hafu
03.05.2022, 13:44
...Selbst können sie als Veto-Macht jedoch niemals von Sanktionen betroffen werden. Diese Asymmetrie macht es Ländern, die nicht in der NATO sind, schwer, die UNO als faire Vertretung internationaler Interessen anzuerkennen, die für Ausgleich sorgt. Stattdessen haben die Militärbündnisse auch in Friedenszeiten Gewicht.
...

Warum sollten Vetomächte nicht von Sanktionen betroffen werden?

Russland ist Vetomacht in der UNO und hat einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat und ist doch zweifellos derzeit in erheblichem Maße von Sanktionen betroffen.

Sanktionen können auf vielerlei Ebenen verhängt werden.

Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis und hat noch niemals in ihrer Geschichte einen souveränen Drittstaat mit imperialem Anspruch der Gebietserweiterung angegriffen. Alleine der gemeinsame Wertekanon aller NATO-Länder wird dafür sorgen, dass dies auch so bleibt. Niemand kann sich aus den genannten historischen Gründen ernsthaft von der NATO bedroht fühlen.

Was Russland tatsächlich an der NATO stört, ist dass Beitrittskandidaten als Grundvoraussetzungen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nachweisen müssen, bevor ein Beitritt, dem alle anderen Länder einstimmig akzeptieren müssen, auch nur in Erwägung gezogen wird.

Putin und Russland, so wie er es seit 20 Jahren führt hat viel mehr Angst vor dem Geist der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, weil dieser seine Machtbasis massiv bedroht, als vor irgendeiner fiktiven militärischen Bedrohung durch die NATO. Und das ist auch der wahre Grund, warum er die Ukraine (die nicht mal Beitrittskandidat war) hasst und angegriffen hat: der erkennbare Aufschwung den die Ukraine mit einer immer besser funktionierenden Demokratie und einer zunehmend liberalen Gesellschaft in den letzten Jahren durchlaufen hat, war wegen der engen Verflechtung von Russen und Ukrainern in Kultur und Sprache eine massive Unterminierung der Machtbasis von Putin.

spanky2.0
03.05.2022, 13:48
*Gelöscht*

Sorry, ich hatte mir vorgenommen nichts mehr zu dem Thema zu schreiben :Blumen:

TriBlade
03.05.2022, 13:54
Dazu vielleicht mal ein kleines Gedankenspiel (auch wenn es einige vielleicht als absurd abtun, aber vlt. kann man ja mal kurz drüber nachdenken):

Man stelle sich vor, Russland hätte in den letzten Jahrzehnten sehr gute Beziehungen zu den Staaten in Süd- und Mittelamerika gehabt. Sie hätten sich darauf geeinigt, ein Militärbündnis abzuschliessen und hätten daraufhin z.B. in Mexiko, an der Grenze zu den USA einen Militärstützpunkt installiert, wie die USA/Nato es z.B. in Polen (und anderen Ländern) getan haben.

Würde die USA das einfach tolerieren? Würden sie sich bedroht fühlen? Falls ja, was würden sie ggf. dagegen unternehmen?

PS: Achtung, dies dient in keinster Weise zur Rechtfertigung dieses schrecklichen Angriffskrieges. Ich verurteile das auf Schärfste und hoffe, dass alle verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Dies nur vorab, bevor man hier noch als "Russland Versteher" abgestempelt wird - schlimm genug dass man es mittlerweile dazu schreiben muss

Kurz mal nachgedacht, Kuba?

Hafu
03.05.2022, 14:01
...

Würde die USA das einfach tolerieren? Würden sie sich bedroht fühlen? Falls ja, was würden sie ggf. dagegen unternehmen?
...

Die USA ist an der Beringstraße gerade mal 85km von Russland entfernt. Hinzu kommt, dass Russland einerseits über reichlich bestückte Atom-U-Boote verfügt sowie russische Hyperschallraketen ohnehin seit längerem problemlos US-Gebiet erreichen können, so dass ohnehin seit mindestens zwanzig Jahren ein schleichend gewachsenes und durchaus konkretes Bedrohungsszenario der USA durch russische Raketen besteht.

Natürlich machen sich die Verantwortlichen in den USA zweifellos sehr ernsthafte Gedanken, auf welchen Wegen sie diese unmittelbare Bedrohung reduzieren könnten, aber der Gedanke, dass die USA prophylaktisch in andere Länder einmarschiert um die Stationierung von Raketen, die die USA erreichen können, dort zu unterbinden (ein solches Vorgehen der USA hattest du wohl bei deinem hypothetischen Beispiel im Hinterkopf), wie es im Szenario der Kuba-Krise bestand passt in das aktuelle Zeitalter von Hyperschallraketen nicht mehr.

Konventionell kann ohnehin kein Land die USA ernsthaft militärisch bedrohen und die Raketenbedrohung gibt es nunmal schon

Klugschnacker
03.05.2022, 14:14
Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis und hat noch niemals in ihrer Geschichte einen souveränen Drittstaat mit imperialem Anspruch der Gebietserweiterung angegriffen. Alleine der gemeinsame Wertekanon aller NATO-Länder wird dafür sorgen, dass dies auch so bleibt. Niemand kann sich aus den genannten historischen Gründen ernsthaft von der NATO bedroht fühlen.

Ich habe ja versucht zu beschreiben, wie die Aufteilung in Interessenssphären funktioniert und warum Putin sich davon bedroht fühlen könnte. Ob es sich aus Putins Sicht tatsächlich so verhält weiß ich nicht.

Was Russland tatsächlich an der NATO stört, ist dass Beitrittskandidaten als Grundvoraussetzungen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nachweisen müssen, bevor ein Beitritt, dem alle anderen Länder einstimmig akzeptieren müssen, auch nur in Erwägung gezogen wird.

Putin und Russland, so wie er es seit 20 Jahren führt hat viel mehr Angst vor dem Geist der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, weil dieser seine Machtbasis massiv bedroht, als vor irgendeiner fiktiven militärischen Bedrohung durch die NATO. Und das ist auch der wahre Grund, warum er die Ukraine (die nicht mal Beitrittskandidat war) hasst und angegriffen hat: der erkennbare Aufschwung den die Ukraine mit einer immer besser funktionierenden Demokratie und einer zunehmend liberalen Gesellschaft in den letzten Jahren durchlaufen hat, war wegen der engen Verflechtung von Russen und Ukrainern in Kultur und Sprache eine massive Unterminierung der Machtbasis von Putin.

Da weißt Du mehr als ich: Was Russland tatsächlich an der NATO stört, wovor Putin am meisten Angst hat, wen er hasst und warum. Hat er sich mal auf diese Weise geäußert?

sabine-g
03.05.2022, 14:27
wovor Putin am meisten Angst hat, wen er hasst und warum. Hat er sich mal auf diese Weise geäußert?

Putin kann sich vermutlich nicht vorstellen, wie es sein kann, dass Länder wie Deutschland, England, Frankreich, USA, etc. keinerlei bösartige Absichten haben und demzufolge keine territorialen Erweiterung ihrer Grenzen im Auge haben, sondern einfach nur friedlich wirtschaftliche, kulturelle, etc. Beziehungen pflegen möchten.

dr_big
03.05.2022, 14:40
Da weißt Du mehr als ich: Was Russland tatsächlich an der NATO stört, wovor Putin am meisten Angst hat, wen er hasst und warum. Hat er sich mal auf diese Weise geäußert?

Hat Putin den Krieg mal als Krieg bezeichnet? Genauso wenig wird er über seine wahren Gründe sprechen.

qbz
03.05.2022, 15:01
Wie die USA ihre Sicherheitsinteressen im Pazifik mit Drohungen durchsetzen, dafür gab es gerade vor 2 Wochen ein Beispiel im Falle der Salomonen Inseln. Die Distanz zwischen den Salomonen und Washington beträgt Luftlinie ca. 13000 km.

Die USA haben nach der Unterzeichnung eines weitreichenden Sicherheitsabkommens zwischen China und den Salomonen vor der Errichtung eines chinesischen Militärstützpunkts in dem strategisch wichtigen Inselstaat gewarnt. Die USA würden in einem solchen Fall "entsprechend reagieren", erklärte das Weiße Haus. Das kürzlich unterzeichnete Abkommen habe "potenziell regionale Sicherheitsauswirkungen" für die USA und ihre Verbündeten.

"Bedeutende Bedenken"

Diese Botschaft habe eine US-Delegation der Regierung des Pazifik-Inselstaates übermittelt, hieß es aus Washington. "Die Delegation hat dargelegt, dass die USA bedeutende Bedenken hätten und entsprechend reagieren würden, sollten Schritte unternommen werden, eine faktische dauerhafte Militärpräsenz (...) oder eine militärische Einrichtung zu errichten."
https://www.dw.com/de/usa-warnen-vor-chinesischem-milit%C3%A4rst%C3%BCtzpunkt-auf-salomonen/a-61566150

Ps.
Zum einmaleins der Weltblöcke: Die USA sind (noch) der imperialistische Hegomon der alten unipolaren Welt, Russland eine imperialistische Regionalmacht, China eine imperialistische Großmacht, welche den USA ihre Rolle als Hegemon zugunsten einer multipolaren Welt streitig machen will.

noam
03.05.2022, 15:15
Worin soll eigentlich die konkrete Bedrohung Russlands durch den Westen bestehen?

Allein, wenn man die Antwort territorial versteht, zeigt es doch schon die Perversität der russischen Gedanken auf. Kein Land der Welt hat doch Interesse daran, Gebiete, die zum Staatsgebiet Russlands gehören, zu erobern. Als territoriale Aggression seitens des Westens wird empfunden, dass sich souveräne Staaten wie Polen, das Baltikum oder auch letztendliche die Ukraine entscheiden Mitglied der NATO, EU werden zu wollen oder geworden zu sein.

Dieses Bedrohungsnarrativ und alle damit legitimierten Handlungen kann man doch nicht ernsthaft "verstehen" im Sinne von Verständnis dafür aufbringen.




Alle Vergleiche hinsichtlich der USA und anderer Staaten hinken in letzter Konsequenz daran, dass kein Staat mit seinem Militär einen anderen souveränen Staat angegriffen hat, um sich dorthin auszubreiten, also Grenzen zu verschieben. Das hast nicht einmal die USA im Rahmen der versuchten Invasion auf Kuba in der Schweinebucht gewagt.

noam
03.05.2022, 15:19
Zum einmaleins der Weltblöcke: Die USA sind (noch) der imperialistische Hegomon der alten unipolaren Welt, Russland eine imperialistische Regionalmacht, China eine imperialistische Großmacht, welche den USA ihre Rolle als Hegemon zugunsten einer multipolaren Welt streitig machen will.

Bislang ist das aber alles Imperialismus mit der Option nein zu sagen für den anderen.
Natürlich hat dieses Nein dann eben wirtschaftliche und auch andere Konsequenzen, die sicher nicht angenehm sind, aber letztlich haben die Staaten die Option nein zu sagen, ohne eine direkte Invasion fürchten zu müssen.

repoman
03.05.2022, 15:24
Kurz mal nachgedacht, Kuba?

Wenn mich meine Geschichtskenntnisse nicht täuschen kann man das nicht vergleichen. Die Russen haben damals heimlich still und leise in Kuba Raketen gegen die USA in Stellung gebracht.
Die Ukraine hat den Wunsch geäußert in die NATO aufgenommen zu werden, aus gutem Grund. Die NATO hat das mit Rücksicht auf russische Interessen bis heute abgelehnt und es wurden schon gar nicht Raketen von der Ukraine auf Russland gerichtet.

merz
03.05.2022, 15:33
?… Was Russland tatsächlich an der NATO stört, wovor Putin am meisten Angst hat, wen er hasst und warum. Hat er sich mal auf diese Weise geäußert?

Ein Startpunkt wäre hier - ist aber etwas länger geworden: die offiziellen englischen Fassungen der Reden vom 21. und 24. Februar 2022

http://en.kremlin.ru/events/president/news/67828

http://en.kremlin.ru/events/president/transcripts/67843

Ich wäre allerdings überfordert dass klar zusammenzufassen.


m.

TriVet
03.05.2022, 15:36
Ein Startpunkt wäre hier - ist aber etwas länger geworden: die offiziellen englischen Fassungen der Reden vom 21. und 24. Februar 2022

selbst wenn stimmen würde, was er erzählt (woran ich zweifle), mag das zum verständnis dienen.
aber einfach nicht im geringsten zur entschuldigung.

Klugschnacker
03.05.2022, 15:40
selbst wenn stimmen würde, was er erzählt (woran ich zweifle), mag das zum verständnis dienen. aber einfach nicht im geringsten zur entschuldigung.

Selbstverständlich! :Blumen:

qbz
03.05.2022, 16:25
Bislang ist das aber alles Imperialismus mit der Option nein zu sagen für den anderen.
Natürlich hat dieses Nein dann eben wirtschaftliche und auch andere Konsequenzen, die sicher nicht angenehm sind, aber letztlich haben die Staaten die Option nein zu sagen, ohne eine direkte Invasion fürchten zu müssen.

Es existieren halt unterschiedliche Formen von Imperialismus Systemen. Die alten Kolonialmächte England, Frankreich, Spanien, England beuteten die Kolonien noch als Besitztümer aus, die USA die in Unabhängigkeitskämpfen befreiten Kolonien über Vasallenregierungen und vom CIA, und Militär unterstützen Militärdiktaturen wie in Latein- und Mittelamerika (vgl. afghanische Regierung während der NATO-Besetzung). Die KP in China wehrte sich bisher erfolgreich und China bildet heute selbst einen imperialistischen, mit den USA rivalisierenden Block (siehe z.B. Salomonen)..

Aber bleiben wir bei Russland: In der Zeit, wo die westeuropäischen Kaiserreiche die Teile der Welt mit Arrneen kolonialisierten, expandierte das Zarenreich mit Eroberungen sehr stark, indem es eine sog. Binnenkolonialisierung durchführte. Bei der Oktoberrevolution war Russland mit seinen Binnenkolonien die zweitgrösste Kolonialmacht nach England. Die „Kolonien“ bekamen den Status von autonomen Republiken in der UDSSR bei den Bolschewiken (was Putin heute als grossen Fehler bezeichnet). Mit der Auflösung der UDSSR erhielten (entschieden sich) die meisten autonomen Republiken nämlich die Unabhängigkeit (wie die Ukraine, Kasachstan, Tadschikistan u.a.), einige rohstoffreiche Republiken verblieben bei der Russischen Föderation wie z.B. Dagestan (mehrheitlich muslimisch, nicht russische Ethnie) mit Rohstoffen am kaspischen Meer. Der vorletzte Präsident in Dagestan war übrigens Kommandant der Nationalgarde, kam aus Moskau wie der aktuelle auch. Die imperiale Ausbeutung findet da meines Erachtens wirtschaftlich innerhalb der russischen Föderation statt. Dagestan z.B. bleibt trotz seiner reichen Rohstoffe eines der ärmsten Republiken Russlands, während die grossen Rohstoffkonzerne Oligarchen gehören. Man könnte das analog auf andere ethnisch nicht russische Regionen übertragen (z.B. das rohstoff- und diamantenreiche Sascha in Sibirien). Wikipedia: Mit Auflösung der Sowjetunion wurden Sacha weitreichende Autonomierechte zugestanden. Daraufhin installierte dessen Präsident Michael Nikolajew als Gegner von Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin und des Putinismus und zur Vorbereitung der Unabhängigkeit von Russland eigene Gold- und Devisenreserven.[9] Über ein Klientel-System kontrollierte er das Gebiet, bis ihn 2001 ein Gericht – nach mehrmaligem Umentscheiden – aufgrund des Drucks des russischen Zentralstaates von der Wiederwahl ausschloss.“ Heute gehört die überwiegende Mehrheit im Parlament der Partei einiges Vaterland an und die Ölförderung den bekannten grossen russischen Firmen.

Die USA unterstützten in der postsowjetischen Arena politisch alle Bestrebungen, die russische Föderation zu filetieren, weil sie über Vasallenregierungen (Tschetschienkrieg galt im Westen als Freiheitskampf, in Russland als Terrorismus) sich Zugriff auf die Rohstoffe erhofften. Diese Autonomiebestrebungen haben Putin und die Oligarchen auf allen Ebenen mit allen Mitteln und in allen rohstoffreichen Republiken bekämpft und sich damit die Feindschaft der USA eingehandelt. Ein Teil der Erträge holt sich das westliche Finanzimperium jetzt wahrscheinlich mit den Sanktionen auf die Devisen und Goldreserven und es intensiviert den Wirtschaftskrieg seit der Krimannektion. (Die Taliban-Regierung bekommt die Goldvorräte Afghanistans bis jetzt auch nicht zurück.). Von einem langen Ukrainekrieg versprechen sich die USA erneute Autonomiekämpfe in den autonomen rohstoffreichen Republiken und die Unabhängigkeit neuer Staaten.

Im Syrienkrieg als Verbündeter und militärischer Helfer für die Assad-Diktatur begrenzte der Kreml ebenfalls die Macht der USA (des Hegemons) auf der arabischen Halbinsel und sicherte sich wieder Einfluss als Regionalmacht im Nahen Osten, was die USA auf eine Strategie des kalten Krieges einschwenken liess komplett weg von Entspannungspolitik und Abrüstung. Zeichen dafür sind die NATO-Osterweiterungen und die Kündigung des ABM-Vertrages.

In der Ukraine, einem geostrategischen Schlüsselland, knallen jetzt die imperialen Blöcke militärisch aufeinander schon seit 2014 (!). Für die russische Regierung u. die Oligarchen ist die Krim 2014 u. Sewastopol primär militärisch wichtig, deshalb wurde die Krim annektiert. Der Nationalismus und die Historiennarrative auf beiden Seiten dienen allein dazu, die Menschen aufs Schlachtfeld zu führen. Die Soldaten auf beiden Seiten der Front erhalten nichts von den Rohstoffen, egal welchen nationalen Monopolen diese gehören, sie bekommen nur ein kostenloses Grab.

keko#
03.05.2022, 16:47
...

In der Ukraine, einem geostrategischen Schlüsselland, knallen jetzt die imperialen Blöcke militärisch aufeinander schon seit 2014 (!). Für die russische Regierung u. die Oligarchen ist die Krim u. Sewastopol primär militärisch wichtig, deshalb wurde die Krim annektiert. Der Nationalismus auf beiden Seiten dient allein dazu, die Menschen aufs Schlachtfedl zu führen. Die Soldaten auf beiden Seiten der Front erhalten nichts von den Rohstoffen, egal wem sie gehören, sie bekommen nur ein kostenloses Grab.

Aus diesem Grund hoffe ich zwar auf einen schnellen Frieden oder Waffenruhe, glaube aber nicht daran, dass das Problem damit grundsätzlich verschwindet.
Beide Großmächte werden nicht einfach so locker lassen und haben sich entsprechend aufgestellt. Aus meiner Sicht ist das (also diese Geopolitik) eigentlich immmer deutlicher zu sehen. Nicht umsonst will die USA Russland dauerhaft wirtschaftlich schwächen und spielt Deutschland eine wichtige Rolle. Auf der Strecke wird wohl leider zuerst die Ukraine (und damit die "einfachen" Menschen dort) bleiben.

dr_big
03.05.2022, 17:07
Das einzige Land das in der Ukraine Krieg führt ist Russland. Die Ukraine setzt sich gezwungener Maßen zur Wehr und erbittet sich Unterstützung aus dem Ausland, um den Aggressor aus dem ihrem eigenen Land zu verweisen.

Hafu
03.05.2022, 17:43
:::
Beide Großmächte werden nicht einfach so locker lassen und haben sich entsprechend aufgestellt.::.

"Beide Großmächte"???

Putin wird dir für diesen Beitrag die Füße küssen.:liebe053:
Objektiv betrachtet bist du mit dieser Ansicht aber etwas "aus der Zeit gefallen", wie es unser Kanzler formulieren würde.

Weltweit gibt es aktuell drei (evt. auch nur zweieinhalb) Großmächte, nämlich die USA, China und (mit Abstrichen) die EU. Die USA und die EU (sowie auch GB) sind indirekt in der Ukraine beteiligt, so dass man auf ukrainischer Seite mit viel Mühe und Interpretationsvermögen von einer Großmachtsbeteiligung sprechen kann.
Da mir aber nicht bekannt ist, dass China die angreifende Seite, nämlich Russland, in irgendeiner Weise unterstützt sehe ich nicht, wo da eine zweite"Großmacht" involviert sein sollte.

Russland hatte (vor Verhängung der EU-Sanktionen!) etwa die wirtschaftliche Größe von Brasilien und knapp vor Spanien (rund 25% kleiner als Italien) (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157841/umfrage/ranking-der-20-laender-mit-dem-groessten-bruttoinlandsprodukt/)und die Zeit, dass Italien eine Großmacht war, sind ungefähr 2000 Jahre her. Mit der Sanktionswirkung und dem in Kürze wirksam werdenden Ölembargo gegen Russland wird das Bruttosozialprodukt Russlands nochmal dramatisch abstürzen.

Die relative wirtschaftliche Schwäche Russlands im Vergleich zu den Ländern, die aktuell die Ukraine unterstützen ist ja letztlich der Hauptgrund, warum ich nicht damit rechne, dass Russland diesen Krieg allzu lange durchhalten wird.

Trimichi
03.05.2022, 18:02
"Beide Großmächte"???

Putin wird dir für diesen Beitrag die Füße küssen.:liebe053:
Objektiv betrachtet bist du mit dieser Ansicht aber etwas "aus der Zeit gefallen", wie es unser Kanzler formulieren würde.

Weltweit gibt es aktuell drei (evt. auch nur zweieinhalb) Großmächte, nämlich die USA, China und (mit Abstrichen) die EU. Die USA und die EU (sowie auch GB) sind indirekt in der Ukraine beteiligt, so dass man auf ukrainischer Seite mit viel Mühe und Interpretationsvermögen von einer Großmachtsbeteiligung sprechen kann.
Da mir aber nicht bekannt ist, dass China die angreifende Seite, nämlich Russland, in irgendeiner Weise unterstützt sehe ich nicht, wo da eine zweite"Großmacht" involviert sein sollte.

Russland hatte (vor Verhängung der EU-Sanktionen!) etwa die wirtschaftliche Größe von Brasilien und knapp vor Spanien (rund 25% kleiner als Italien) (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157841/umfrage/ranking-der-20-laender-mit-dem-groessten-bruttoinlandsprodukt/)und die Zeit, dass Italien eine Großmacht war, sind ungefähr 2000 Jahre her. Mit der Sanktionswirkung und dem in Kürze wirksam werdenden Ölembargo gegen Russland wird das Bruttosozialprodukt Russlands nochmal dramatisch abstürzen.

Die relative wirtschaftliche Schwäche Russlands im Vergleich zu den Ländern, die aktuell die Ukraine unterstützen ist ja letztlich der Hauptgrund, warum ich nicht damit rechne, dass Russland diesen Krieg allzu lange durchhalten wird.

Oh-weh!!!

Kann es sein, dass irgendwas mit dir (ihm; dem Kanzler) nicht stimmt? Auch Bodenschätze sowie Landwirtschaft, Klimafaktoren, Bevölkerungszahl oder auch die Fläche des Landes sind gleichberechtigt oder äquidistant wichtig bei der Verortung. Bzw. bei der Definition von Großmacht (Supermacht [plus Militär]). Dem steht wirtschaftliche Größe als Alleinstellungsmerkmal in der "Expertise" Hafus (des Kanzlers?) entgegen?

Ich glaube, Hafu btw. der Kanzler ist nicht ganz dicht. Da weis ein Erkundeschüler_in der 5. Klasse am bayrischen Gymnasium schon besser Bescheid!

Nichts wie 'raus hier und Gruss an Helios. :Blumen: :)

keko#
03.05.2022, 18:12
"Beide Großmächte"???

...

Russland ist das größte Land der Erde, führt Krieg und ist meines Wissens die größte Atommacht der Welt. Zählt das nicht?

Wie würdest du denn Russland bezeichnen?

Stefan
03.05.2022, 18:14
"Beide Großmächte"???

Üblicherweise wird Russland auch 2022 als Grossmacht bezeichnet, deswegen finde ich Deinen Beitrag etwas überzogen.

Trimichi gehört mal wieder gesperrt.

Trimichi
03.05.2022, 18:20
Trimichi gehört mal wieder gesperrt.


Ein Baum fällt im Urwald um auch wenn es nicht auf youtube steht. Pass auf, wenn es Dunkel ist. Du könntest hinfallen. :Lachanfall:

keko#
03.05.2022, 18:35
Üblicherweise wird Russland auch 2022 als Grossmacht bezeichnet, deswegen finde ich Deinen Beitrag etwas überzogen.

...

"Nach den Vereinigten Staaten (USA), der aktuellen Supermacht, gelten die Europäische Union, die Volksrepublik China, Indien und Russland als potenzielle Supermächte des 21. Jahrhunderts, auch wenn die Europäische Union ein Staatenbund und kein eigentlicher Staat ist. "

https://de.wikipedia.org/wiki/Supermacht

Stefan
03.05.2022, 18:39
...

Ich hatte Hafu zitiert und habe Deinen Beitrag doch mehr oder weniger bestätigt (auch wenn ich ihn noch nicht gesehen hatte, als ich meinen Beitrag geschrieben habe).

Hafu
03.05.2022, 18:49
"Nach den Vereinigten Staaten (USA), der aktuellen Supermacht, gelten die Europäische Union, die Volksrepublik China, Indien und Russland als potenzielle Supermächte des 21. Jahrhunderts, auch wenn die Europäische Union ein Staatenbund und kein eigentlicher Staat ist. "

https://de.wikipedia.org/wiki/Supermacht

Ich habe das Wichtige mal markiert.
Gemäß deinem Wikipedialink gibt es also nur eine aktuelle Supermacht und vier potenzielle Supermächte.

Drei von diesen vier potenziellen Supermächten wachsen seit Jahren in ihrer Bedeutung (v.a. China und Indien), bei einer, nämlich Russland, sehe ich seit Jahren nur einen schleichenden Bedeutungsverlust, der sich durch die bereits erkennenden Sanktionswirkungen und die negativen Auswirkungen des kostspieligen Ukrainekriegs rapide beschleunigt hat.

Die Finanzierung des russischen Staates hängt mangels Steuereinnahmen sehr einseitig zu über 50% vom Verkauf fossiler Rohstoffe ab. Wegen des Klimawandels und der zunehmenden weltweiten Decarbonisierung ist somit absehbar, dass Russland weiterhin in den nächsten Jahren massiv an Wirtschaftskraft und politischer Bedeutung verlieren wird.

Ich würde vermuten, dass man den Wikipedia-Eintrag bald überarbeiten und die "potenziellen" Supermächte anders gewichten muss.

Stefan
03.05.2022, 18:51
Ich habe das Wichtige mal markiert.
Gemäß deinem Wikipedialink gibt es also nur eine aktuelle Supermacht und vier potenzielle Supermächte.

Es ging ursprünglich aber um Grossmächte und nicht um Supermächte ;-)

Hafu
03.05.2022, 19:12
Es ging ursprünglich aber um Grossmächte und nicht um Supermächte ;-)

Wenn man Großmacht als Synonym für Atommacht benutzt, dann ist Russland sicherlich eine Großmacht, aber was nutzen Atomsprengköpfe in einer globalisierten Welt, in der es vor allem um Handel, Vernetzung, Digitalisierung und politischen Einfluss geht?

Ich glaube nicht, dass irgendein westliches Unternehmen, solange sich Putin und seine Clique noch an der Macht hält, noch irgendeine Investition mit Russland oder ein joint venture planen wird.
Das hierfür erforderliche Vertrauen ist mit dem Angriffskrieg (und allen Begleitumständen) auf Jahrzehnte hinaus verspielt und darüberhinaus fehlen mittlerweile in Russland auch alle notwendigen Voraussetzungen für Rechtsstaatlichkeit. Kaum ein Nicht-Russe wird zukünftig noch bereit sein, in Russland zu arbeiten, angesichts der Risiken, die freie Meinungsäußerung und Nutzung von im Westen selbstverständlichen Internetmedien dort mit sich bringen.
Mit dem einseitigen Stopp der Öl- und Gaslieferungen nach Polen und Rumänien hat Russland auch belegt, dass selbst bilateral geschlossene Verträge mit diesem Land keinen Wert mehr besitzen und das ist absolutes Gift in einer globalisierten Gesellschaft, in der ein Großteil von Investitionen nicht über Vermögen sondern über Kredite finanziert werden.

sabine-g
03.05.2022, 19:14
Mir ist Russland mit seinen Atomwaffen groß genug um Großmacht zu sein oder sogar Supermacht.
Außerdem glaube ich, dass sie auch konventionell stark genug wären um z.B. die komplette Ukraine in Schutt und Asche zu legen.
Richtig fette Bomber und Luftangriffe in großem Maßstab sind sie noch nicht geflogen.

Koschier_Marco
03.05.2022, 20:07
Kaum ein Nicht-Russe wird zukünftig noch bereit sein, in Russland zu arbeiten, angesichts der Risiken, die freie Meinungsäußerung und Nutzung von im Westen selbstverständlichen Internetmedien dort mit sich bringen.

Das stimmt so sicher nicht, wenn Du mich als Beispiel nimmst.

Was ALLE meine Mandanten derzeit machen ist 1) Exit aber nur wenn sanktionsbedingt 2) wir nennen das Winterschlaf also, Abverkauf des Lagers und Weiterbeschäftigung des Key Personals, das betrifft vor allem die Distributoren 3) Weitermachen ggfls. Anpassung der Strukturen, das betrifft alle mit Produktion 4) eine Kombination von 2 und 3) also Übertrag an einen Treuhänder oft das derzeitige Management

Ich prüfe derzeit 125 Mandanten von denen weiß ich von 2 das sie unter 1 fallen, ich weiß von 5 das Sie unter 2 fallen, 4 machen Nr. 4, der Rest bleibt unverändert.

Das große Problem für alle ist die Logistik und Spezialkomponenten die es in Russland nicht gibt, da werden wir Verwerfungen sehen, wenn alle Ihre Lager aufgebraucht haben. Beispiel der Kleber für Schreibpapier der wird so ab Juni aus sein, die Finnen und die Schweden liefern nicht mehr und die anderen 2 Produzenten sind in Südamerika und ausgebucht, das wird richtig sowjetisch.

JENS-KLEVE
03.05.2022, 20:22
https://www.ukrinform.de/rubric-polytics/3473612-ungarn-wurde-uber-russische-kriegsplane-informiert-und-wollte-ein-teil-des-ukrainischen-territoriums-einverleiben-danilow.html

Ukraine wirft Ungarn vor, vorab über die Invasion informiert gewesen zu sein. Außerdem sollte Ungarn einen Teil des Kuchens bekommen.

Da bin ich mal gespannt, ob darüber demnächst berichtet wird.

Thomas W.
03.05.2022, 20:41
Wenn der Peiniger mit einer Waffe rumfuchtelt, würde ich nachdenken, was ich mache. In dem Fall natürlich sofort die Polizei anrufen.

Was würde du in diesem konkreten Fall tun?

:Blumen:

Wenn es Deine Frau wäre ?
Wenn Du es wärest ?

Klugschnacker
03.05.2022, 20:53
Das Vergewaltigungs-Beispiel halte ich für völlig unpassend. Mal abgesehen von der mangelhaften Diskussionskultur, welche es eigentlich verbietet, so ein Statement hier zu diskutieren.

Falls eine Atombombe fällt, dann auf die Ukraine. Wenn wir vermeiden wollen, dass Putin komplett durchdreht und zu Atomwaffen greift, dann geht es zuerst mal um die Ukrainerinnen und Ukrainer. Ihnen gilt unsere Sorge.

Es ist billig, ritterlich seine Furchtlosigkeit vor Bomben zur Schau zu tragen, die auf weit entfernte Köpfe fallen werden.

dr_big
03.05.2022, 21:05
Es ist billig, ritterlich seine Furchtlosigkeit vor Bomben zur Schau zu tragen, die auf weit entfernte Köpfe fallen werden.

Genau deshalb sage ich schon lange, dass nur das Ukrainische Volk zu entscheiden hat, wie lange und mit welchen Waffen sie die Verteidigung aufrechterhalten wollen.

svmechow
03.05.2022, 21:58
[QUOTE=noam;1658404]Worin soll eigentlich die konkrete Bedrohung Russlands durch den Westen bestehen?

Ich denke durchaus, dass aus der Perspektive Russlands eine konkrete Bedrohung durch den Westen existiert. Diese jedoch ist weniger territorialer, als vielmehr ideologischer Natur. Die Gefahr besteht für Russland darin, dass die Idee von Freiheit über die Grenzen und in die Köpfe der Menschen gelangen könnte und diese dadurch die Autokratie des russischen Systems infrage stellen könnten.

keko#
03.05.2022, 21:58
Wenn man Großmacht als Synonym für Atommacht benutzt, dann ist Russland sicherlich eine Großmacht, aber was nutzen Atomsprengköpfe in einer globalisierten Welt, in der es vor allem um Handel, Vernetzung, Digitalisierung und politischen Einfluss geht?

....

Hier geht es halt um Krieg und da spielen Dinge wie Einwohnerzahl, Größe des Landes und Anzahl der Atomsprengköpfe eine große Rolle.
Ginge es um die Zukunftsfähigkeit eines Landes, würde ich eine ganz andere Rechnung aufmachen.

svmechow
03.05.2022, 21:59
Genau deshalb sage ich schon lange, dass nur das Ukrainische Volk zu entscheiden hat, wie lange und mit welchen Waffen sie die Verteidigung aufrechterhalten wollen.

Wie schön. Da ist man mal zwei Wochen weg und sieht als erstes kluge Menschen kluge Sachen sagen:)

keko#
03.05.2022, 22:01
Genau deshalb sage ich schon lange, dass nur das Ukrainische Volk zu entscheiden hat, wie lange und mit welchen Waffen sie die Verteidigung aufrechterhalten wollen.

So einfach ist es halt nicht, genau darum geht es doch zum Teil. Denn der ukrainische Präsident bittet uns um Mithilfe und somit sind wir mit dabei.

Koschier_Marco
03.05.2022, 22:06
[QUOTE=noam;1658404]Worin soll eigentlich die konkrete Bedrohung Russlands durch den Westen bestehen?

Ich denke durchaus, dass aus der Perspektive Russlands eine konkrete Bedrohung durch den Westen existiert. Diese jedoch ist weniger territorialer, als vielmehr ideologischer Natur. Die Gefahr besteht für Russland darin, dass die Idee von Freiheit über die Grenzen und in die Köpfe der Menschen gelangen könnte und diese dadurch die Autokratie des russischen Systems infrage stellen könnten.

Das stimmt ist aber keine Bedrohung Russlands, sondern für die Klepto-Oligarchie, die regiert und umverteilt

keko#
03.05.2022, 22:12
...
Das stimmt ist aber keine Bedrohung Russlands, sondern für die Klepto-Oligarchie, die regiert und umverteilt

Klar, die sehen dann ihre Felle davonschwimmen.

LidlRacer
03.05.2022, 22:15
Falls eine Atombombe fällt, dann auf die Ukraine. Wenn wir vermeiden wollen, dass Putin komplett durchdreht und zu Atomwaffen greift, dann geht es zuerst mal um die Ukrainerinnen und Ukrainer. Ihnen gilt unsere Sorge.

Es ist billig, ritterlich seine Furchtlosigkeit vor Bomben zur Schau zu tragen, die auf weit entfernte Köpfe fallen werden.

Ich weiß nicht genau, inwieweit Wladimir Klitschko für "die Ukrainerinnen und Ukrainer" spricht, vermutlich aber mehr als die deutschen "Intellektuellen". Daher halte ich seinen Antwortbrief für lesenswert - Ausschnitte:

"Unseren Widerstand als Kriegstreiberei zu beschreiben und als eine Provokation Putins darzustellen, ist völliger Unsinn. Für das russische imperialistische Regime ist schon unsere Existenz eine Provokation, weil wir eine Demokratie sind. Also nein, wir werden unsere Identität nicht aufgeben, um den mörderischen Wahnsinn und die überholten Träume eines Diktators zu besänftigen. Und schon gar nicht, um einigen „Intellektuellen“ zu gefallen, die den Sinn für die Realität und die Vernunft verloren zu haben scheinen.
[...]
Frieden um jeden Preis, aber um welchen Preis? Unsere Freiheit? Unsere Identität? Unsere Integrität? Das absolut Gute ist nicht der Frieden, sondern die Freiheit und die Gerechtigkeit. Und um sie zu verteidigen, muss man kämpfen.

Was die Verhandlungen betrifft, so scheinen sie derzeit unmöglich zu sein. Die Russen sind lediglich bereit, nur über die Art und Weise zu diskutieren, wie sie die Ukraine unterwerfen und aufteilen werden. Also nein, mit Kannibalen kann man nicht an den Verhandlungstisch gehen.

Wir brauchen keine abstrakten Moralpredigten, sondern konkrete Unterstützung in Form von Medikamenten, Materialien und Waffen. Wir brauchen keine feigen Briefe, die den Opfern Schuldgefühle einreden, sondern mutige Briefe, die die russische Barbarei anprangern und zum Boykott von russischem Öl, Gas und Kohle aufrufen. Die einzige Möglichkeit, diesen Krieg zu beenden, besteht darin, Putins Russland zu zeigen, dass die ganze Welt diese Aggression ablehnt und die Einnahmequellen, die diesen blutigen Krieg finanzieren, versiegen zu lassen.

Die Ukraine will Frieden. Sie will ihr altes Leben zurück. Und nach vorne blicken, auf eine europäische Zukunft in Freiheit und Wohlstand. Sie weiß, dass sie auf das deutsche Volk, ihr Brudervolk, zählen kann."

Von Sorgen wegen Putins Atomwaffen lese ich bei ihm nichts.

WLADIMIR KLITSCHKO ZUM BRIEF DER 28:
Wir werden nicht kapitulieren (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/brief-zu-waffenlieferung-an-ukraine-wladimir-klitschkos-antwort-18002508.html)

HerrMan
03.05.2022, 22:27
Was ALLE meine Mandanten derzeit machen ist 1) Exit aber nur wenn sanktionsbedingt 2) wir nennen das Winterschlaf also, Abverkauf des Lagers und Weiterbeschäftigung des Key Personals, das betrifft vor allem die Distributoren 3) Weitermachen ggfls. Anpassung der Strukturen, das betrifft alle mit Produktion 4) eine Kombination von 2 und 3) also Übertrag an einen Treuhänder oft das derzeitige Management
.

3) erstaunt mich. Welche Branchen mit Produktion prüfst Du? Warum sieht es bei denen so anders aus als bei den Autobauern?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/russland-rueckzug-unternehmen-103.html

Koschier_Marco
03.05.2022, 22:45
3) erstaunt mich. Welche Branchen mit Produktion prüfst Du? Warum sieht es bei denen so anders aus als bei den Autobauern?

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/russland-rueckzug-unternehmen-103.html

Ich prüfe den Mittelstand der international tätig ist und da sieht es anders aus als bei den Autobauern. Da viele gar nicht wissen, daß es a) diese Firmen gibt und b) das die auch in Russland tätig sind, ist auch der öffentliche Druck viel geringer, als bei den big Names, die jeder kennt.

Branchen mit Produktion sind Lebensmittelverarbeitung, Nahrungsmittlelproduktion, Komponenten für industrielle Anlagen zB Pumpen, Beschichtungen

LidlRacer
03.05.2022, 23:02
"Kremlin on high alert as coup rumours grow in Moscow: Disgruntled generals join FSB looking to oust Putin and end Ukraine war"
https://www.cityam.com/kremlin-on-high-alert-as-coup-rumours-grow-in-moscow-disgruntled-generals-join-fsb-looking-to-oust-putin-and-end-ukraine-war

Hab (noch) keine Ahnung bzgl. der Zuverlässigkeit der Quelle ...

LidlRacer
03.05.2022, 23:43
https://pbs.twimg.com/media/FRxkoB_XMAAUH4j.jpg

LidlRacer
04.05.2022, 01:09
Diese ukrainische Schriftstellerin erscheint mir weitaus intellektueller als die selbsterklärten deutschen "intellektuellen" Briefschreiber:

Republik.ch:
«Man wird diesen Krieg nur stoppen können, wenn der Westen bereit ist, auch Opfer zu bringen»
Die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk über «Westsplaining», die Sackgassen des Pazifismus – und über das, was trotz allem tröstet. (https://www.republik.ch/2022/04/29/dieser-krieg-ist-nur-zu-stoppen-wenn-der-westen-opfer-bringt)

"Gefordert wurde in dem Appell, auf alles Militärische zu verzichten und den Konflikt diplomatisch zu lösen. Als hätte Putin nicht längst gezeigt, was er von Diplomatie hält.

Vergessen wird da ausserdem, dass die Nato ein Verteidigungsbündnis ist. Die Nato war keine Gefahr für Russland. Zu glauben, die Ukraine hätte vorgehabt, Russland anzugreifen, ist lächerlich. Putins Regime brauchte einen Vorwand. Und einen solchen hätte es gefunden, ganz egal, was geschehen wäre. Welche Gründe gab es damals, als die Krim annektiert und der Krieg im Osten der Ukraine begonnen wurde? Die vorgeblichen Gründe waren: Wir verteidigen die russischsprachigen Menschen in der Ukraine. Jetzt tötet die russische Armee die russischsprachigen Menschen. Sie hat bereits mehrere Städte zerstört, in der überwiegend Russisch Sprechende gelebt haben. Manche Menschen glauben aber der Propaganda und ignorieren das Offensichtliche, weil sie sich für besonders klug halten. Sie denken, dass da irgendwo noch eine tiefere Wahrheit liegen müsse – und dass sie in der Lage seien, die Realität anders zu analysieren als ihre Mitmenschen. Das hat tatsächlich auch viel mit Egoismus und Narzissmus zu tun. Einfach aus Prinzip gegen den Mainstream zu sein, diese Arroganz ist ein grosses Problem auch in linken Bewegungen."

Koschier_Marco
04.05.2022, 07:56
"Kremlin on high alert as coup rumours grow in Moscow: Disgruntled generals join FSB looking to oust Putin and end Ukraine war"
https://www.cityam.com/kremlin-on-high-alert-as-coup-rumours-grow-in-moscow-disgruntled-generals-join-fsb-looking-to-oust-putin-and-end-ukraine-war

Hab (noch) keine Ahnung bzgl. der Zuverlässigkeit der Quelle ...

2. Absatz und schon falsch Siloviki da steckt das Wort Sil drin ...Stärke, darunter versteht man alle Strukturen der Macht.

Lese ich nicht mehr weiter

qbz
04.05.2022, 08:03
"Durch einen Ölboykott drohen den EU-Bürgern nun erhebliche Zusatzkosten. So erwartet Habeck hohe »Preissprünge«. Grund ist unter anderem, dass russisches Öl durch wahrscheinlich teurere Alternativen aus anderen Ländern ersetzt werden muss. Zudem bedeutet die Umstellung von Raffinerien und Lieferwegen einen erheblichen organisatorischen Aufwand. Aber wann und wie stark das Tanken oder Heizen teurer werden, wagt kaum jemand vorherzusagen." https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sanktionen-gegen-russland-eu-kommission-plant-oel-embargo-in-sechs-bis-acht-monaten-a-4b70af8e-ac5a-4862-901d-2ebaf7b62478
Hohe Preissprünge bei Öl bei einer jetzt schon 7 % Inflation. D.h. Inflation Richtung 10 %. Die grünen Wählerschichten und Mittelschichten können das eher verkraften als die Einkommensschwachen und die Rentner. Und die Minijobber und Rentner erhalten in DE nicht mal die Energiepauschale von 300.- Euro.
Russland wird das Öl trotzdem zum Discountpreis in Asien verkaufen, was dann auch die Konkurrenzfähigkeit bestimmter Wirtschaftszweige in Europa gefährdet, die bei der Herstellung ihrer Waren auf Öl angewiesen sind. Auf jeden Fall schildern das Wirtschaftsexperten so. Und dann kommen die Kredite für die Aufrüstung dazu und die Unterstützung des Ukrainekrieges mit Waffen und Krediten.

Trimichi
04.05.2022, 08:13
Und dann kommen die Kredite für die Aufrüstung dazu und die Unterstützung des Ukrainekrieges mit Waffen.

Zudem unterstützen wir Finnland und Schweden. So wie ich Lindner verstanden hatte wird man sich nur noch als Privatperson etwas leisten können. Scheint so als ob die Industrie umstellt. Wenn man Lindner gehört hat gestern.

keko#
04.05.2022, 08:52
...
Hohe Preissprünge bei einer jetzt schon 7 % Inflation. D.h. Inflation Richtung 10 %. Die grünen Wählerschichten und Mittelschichten können das eher verkraften als die Einkommensschwachen und die Rentner. Russland wird das Öl trotzdem zum Discountpreis in Asien verkaufen, was dann auch die Konkurrenzfähigkeit bestimmter Wirtschaftszweige in Europa gefährdet, die bei der Herstellung ihrer Waren auf Öl angewiesen sind. Auf jeden Fall schildern das Wirtschaftsexperten so. Und dann kommen die Kredite für die Aufrüstung dazu und die Unterstützung des Ukrainekrieges mit Waffen und Krediten.

Nicht zu vergessen, die Probleme, die durch Corona entstanden sind. Ich denke, das wird baldig auch spürbare Folgen für den gemeinen mitteleuropäischen Triathleten haben, der ja in einer privilegierten Lage ist, da er sonst nicht diesen Freizeitsport betreiben würde. Man kann zumindest nicht behaupten, dass auf mögliche "Gefahren" oder aufkommonde Veränderungen nicht ausreichend hingewiesen wurde.

Was für die junge Generation natürlich von Vorteil ist, ist die Tatsache, dass Menschen wie ich, die in den 60er Jahren geboren wurden, demnächst langsam in Rente gehen und so große Lücken am Arbeitsmarkt entstehen. Für die, die sich ausreichend auf die Veränderungen (also auch die Transformation der Arbeitswelt) vorbereiten, sind die Aussichten gar nicht so schlecht. Ich würde sogar sagen, sie sind sehr gut. Letztendlich war das ja schon immer so. Veränderung ist eine Konstante ;-)

tridinski
04.05.2022, 08:59
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sanktionen-gegen-russland-eu-kommission-plant-oel-embargo-in-sechs-bis-acht-monaten-a-4b70af8e-ac5a-4862-901d-2ebaf7b62478
Hohe Preissprünge bei Öl bei einer jetzt schon 7 % Inflation. D.h. Inflation Richtung 10 %. Die grünen Wählerschichten und Mittelschichten können das eher verkraften als die Einkommensschwachen und die Rentner. Und die Minijobber und Rentner erhalten in DE nicht mal die Energiepauschale von 300.- Euro.
Russland wird das Öl trotzdem zum Discountpreis in Asien verkaufen, was dann auch die Konkurrenzfähigkeit bestimmter Wirtschaftszweige in Europa gefährdet, die bei der Herstellung ihrer Waren auf Öl angewiesen sind. Auf jeden Fall schildern das Wirtschaftsexperten so. Und dann kommen die Kredite für die Aufrüstung dazu und die Unterstützung des Ukrainekrieges mit Waffen und Krediten.

Bist du dafür die Russische Wirtschaft weiter mit unserem Geld am Laufen zu halten und damit auch den Krieg zu finanzieren? Wenn nein was wäre dein konkreter Vorschlag? Bitte nicht so kopflos-alarmistisch wie oben sondern mal sachlich.

Zu deinen Punkten:
- Ich denke dass die Energiepauschale in D noch ausgeweitet werden muss und auch wird, zB Rentner.
- Benzin teurer: 9 Euro-Ticket, Rad, langsamer fahren (500km Rückfahrt Verwandtenbesuch zuletzt 1,5h länger aber 1/4 weniger Sprit), HomeOffice, ...
- Öl billig nach Asien: Wie sollen die Russen das machen, die Pipeline mal schnell umbiegen?
- Unterstützung der Ukraine mit Waffen: Bist du dafür die Ukraine nicht zu unterstützen? Die Marder und Gepard und Leopard1 die D liefern will stehen doch alle ungenutzt rum.

Was macht eigentlich die Schweiz? Oligarchenkonten? Villen am Lago?

TriVet
04.05.2022, 09:13
Achtung, paar Plattitüden.;)
Nun, die Welt wird sich weiterdrehen.
Das Glücksrad des Lebens wird dein Schicksal wahllos und ungerecht bestimmen.
Die Ängstlichen werden die Risiken sehen, die Optimistischen die Chancen.

Ich erinnere mich zB an die Immobilienzinsen der 70er Jahre, als mein Vater froh war, wenn der Zins unter zehn(!) Prozent lag.
Als ein Auto pro Familie reichte. Ein Fernseher im Haus.
Kein Saufwochenende auf Malle, kein Shoppingtrip nach NYC..

keko#
04.05.2022, 09:21
...

Ich erinnere mich zB an die Immobilienzinsen der 70er Jahre, als mein Vater froh war, wenn der Zins unter zehn(!) Prozent lag.
Als ein Auto pro Familie reichte. Ein Fernseher im Haus.
Kein Saufwochenende auf Malle, kein Shoppingtrip nach NYC..

Meine Oma hat praktisch nie ihr Dorf verlassen und ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals gejammert hat. Ihr Mann starb in einem sinnlosen Krieg in Russland und anpacken war ihr Tagesgeschäft.
Wir verwöhnten Wohlstandsboomer werden irgendwann wegsterben und die junge Generation wird ihren eigenen Weg gehen. Vielleicht müssen sie dann mal in ein anderes Land migrieren. Das ist nicht tragisch: Menschen waren historisch gesehen meist Nomaden
:Blumen:

sabine-g
04.05.2022, 09:25
kein Shoppingtrip nach NYC..

ich war noch niemals in New York, Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans ...

Jimmi
04.05.2022, 09:27
Achtung, paar Plattitüden.;)

Als ein Auto pro Familie reichte. Ein Fernseher im Haus.
Kein Saufwochenende auf Malle, kein Shoppingtrip nach NYC..

Sehe ich genau so. Das Glück liegt in einem lockeren Lauf durch den Wald und nicht beim Shoppen mit Amazon.

Klugschnacker
04.05.2022, 09:28
Diese ukrainische Schriftstellerin erscheint mir weitaus intellektueller als die selbsterklärten deutschen "intellektuellen" Briefschreiber:

"[…] Manche Menschen glauben aber der Propaganda und ignorieren das Offensichtliche, weil sie sich für besonders klug halten. Sie denken, dass da irgendwo noch eine tiefere Wahrheit liegen müsse – und dass sie in der Lage seien, die Realität anders zu analysieren als ihre Mitmenschen. Das hat tatsächlich auch viel mit Egoismus und Narzissmus zu tun. Einfach aus Prinzip gegen den Mainstream zu sein, diese Arroganz ist ein grosses Problem auch in linken Bewegungen."

Für mich liegt das Problem darin, dass ich vor einer Gefahr warnen möchte, die höchstwahrscheinlich nicht eintritt. Eine atomare Eskalation des Krieges in der Ukraine wird es wahrscheinlich nicht geben. Wer das immer wieder anführt, erläutert, mit Zitaten von militärischen Experten belegt oder Beispiele aus anderen Kriegen bringt, hat höchstwahrscheinlich recht. Meine Sorge wird sich wahrscheinlich auch nachträglich als unbegründet erweisen und jede daraus abgeleitete Vorsicht als überflüssig und falsch.

Doch die Wahrscheinlichkeit einer atomaren Eskalation in der Ukraine – oder im Schlimmsten Fall über die Ukraine hinaus – ist nicht Null. Rein sachlich gesehen liegt sie im Bereich des Möglichen. Daher sollte man diese Möglichkeit auf der sachlichen Ebene erörtern, immer im Bewusstsein, dass es sich um eine sehr unwahrscheinliche, aber mögliche Entwicklung des Krieges handelt, die, wenn sie eintritt, schreckliche Konsequenzen haben wird.

Hat das mit Egoismus und Narzissmus zu tun? Ist man aus Prinzip und Arroganz gegen den Mainstream? Oder das Opfer plumper Propaganda? Fehlen einem die Eier? Ist man ohnehin einer, der einer vergewaltigten Frau nicht helfen würde?

Von Absurditäten abgesehen, dass einem gleichzeitig vorgeworfen wird, man schwimme gegen den Strom und es fehle einem an Zivilcourage, oder man sei ein Putinversteher, wonach man sofort erklärt bekommt, wie Putin wirklich tickt, ist das eine zunehmend nervige Position in der Debatte.

Dazu kommen Vereinfachungen: Wer vor der zwar unwahrscheinlichen, aber möglichen atomaren Eskalation warnt, landet sofort in der Schublade, man wolle der Ukraine überhaupt nicht helfen und dabei zusehen, wie Putin in ganz Europa einmarschiert. Außerdem seien einem Recht und Freiheit schnuppe. Generell wird viel über Werte gesprochen, was in dieser Debatte einen rein diffamierenden Zweck hat: Als mangele es einem Menschen, der den Ukrainerinnen und Ukrainern eine zwar unwahrscheinliche, aber mögliche Atombombe ersparen will, an inneren Werten. Meine Güte! Einen größeren Unsinn kann man sich kaum denken.

repoman
04.05.2022, 09:34
Diese ukrainische Schriftstellerin erscheint mir weitaus intellektueller als die selbsterklärten deutschen "intellektuellen" Briefschreiber:

Republik.ch:
«Man wird diesen Krieg nur stoppen können, wenn der Westen bereit ist, auch Opfer zu bringen»
Die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk über «Westsplaining», die Sackgassen des Pazifismus – und über das, was trotz allem tröstet. (https://www.republik.ch/2022/04/29/dieser-krieg-ist-nur-zu-stoppen-wenn-der-westen-opfer-bringt)

"Gefordert wurde in dem Appell, auf alles Militärische zu verzichten und den Konflikt diplomatisch zu lösen. Als hätte Putin nicht längst gezeigt, was er von Diplomatie hält.

Vergessen wird da ausserdem, dass die Nato ein Verteidigungsbündnis ist. Die Nato war keine Gefahr für Russland. Zu glauben, die Ukraine hätte vorgehabt, Russland anzugreifen, ist lächerlich. Putins Regime brauchte einen Vorwand. Und einen solchen hätte es gefunden, ganz egal, was geschehen wäre. Welche Gründe gab es damals, als die Krim annektiert und der Krieg im Osten der Ukraine begonnen wurde? Die vorgeblichen Gründe waren: Wir verteidigen die russischsprachigen Menschen in der Ukraine. Jetzt tötet die russische Armee die russischsprachigen Menschen. Sie hat bereits mehrere Städte zerstört, in der überwiegend Russisch Sprechende gelebt haben. Manche Menschen glauben aber der Propaganda und ignorieren das Offensichtliche, weil sie sich für besonders klug halten. Sie denken, dass da irgendwo noch eine tiefere Wahrheit liegen müsse – und dass sie in der Lage seien, die Realität anders zu analysieren als ihre Mitmenschen. Das hat tatsächlich auch viel mit Egoismus und Narzissmus zu tun. Einfach aus Prinzip gegen den Mainstream zu sein, diese Arroganz ist ein grosses Problem auch in linken Bewegungen."

Danke Lidl, sehr lesenswertes Interview, das berührt.

repoman
04.05.2022, 09:40
Meine Oma hat praktisch nie ihr Dorf verlassen und ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals gejammert hat. Ihr Mann starb in einem sinnlosen Krieg in Russland und anpacken war ihr Tagesgeschäft.
Wir verwöhnten Wohlstandsboomer werden irgendwann wegsterben und die junge Generation wird ihren eigenen Weg gehen. Vielleicht müssen sie dann mal in ein anderes Land migrieren. Das ist nicht tragisch: Menschen waren historisch gesehen meist Nomaden
:Blumen:

Meine Eltern waren nie im Urlaub, d.h. ich war als Kind auch nie mit meinen Eltern im Urlaub. Ich war über 18 als ich das erste Mal im Ausland war.

qbz
04.05.2022, 09:41
Bist du dafür die Russische Wirtschaft weiter mit unserem Geld am Laufen zu halten und damit auch den Krieg zu finanzieren? Wenn nein was wäre dein konkreter Vorschlag? Bitte nicht so kopflos-alarmistisch wie oben sondern mal sachlich.

Zu deinen Punkten:
- Ich denke dass die Energiepauschale in D noch ausgeweitet werden muss und auch wird, zB Rentner.
- Benzin teurer: 9 Euro-Ticket, Rad, langsamer fahren (500km Rückfahrt Verwandtenbesuch zuletzt 1,5h länger aber 1/4 weniger Sprit), HomeOffice, ...
- Öl billig nach Asien: Wie sollen die Russen das machen, die Pipeline mal schnell umbiegen?
- Unterstützung der Ukraine mit Waffen: Bist du dafür die Ukraine nicht zu unterstützen? Die Marder und Gepard und Leopard1 die D liefern will stehen doch alle ungenutzt rum.

Was macht eigentlich die Schweiz? Oligarchenkonten? Villen am Lago?

Meine Informationen waren alle sachlich. Die Inhalte sind halt nicht sehr erfreulich. Gut, dass Du sie semantisch als Alarm liest. :) :Blumen:

Fakt ist:

* Es ist keine Energiepauschale für Rentner und Minijobber im beschlossenen Gesetz.

* Der Ölpreis ist ein primärer Inflationstreiber bei sehr vielen Waren bei der Herstellung und beim Transport(!) und macht sich am Preisschild beim Warenkauf bemerkbar. Der private Autobereich und die Heizung ist dabei nur das subjektiv Auffälligste für die Konsumenten, weil sie das Benzin / Öl direkt selber kaufen. Als sekundäre Inflation werden in der Folge bald die Lohnerhöhungen dazu kommen, weil die Gewerkschaften Löhne mit Inflationsausgleich fordern, IG-Metall jetzt 8,5 %, Verdi für Pfleger in Brandenburg 16 %, was viele Unternehmen an die Konsumenten wieder weitergeben, ohne die eigenen Profite zu schmälern.

* Russland will neue Infrastruktur schaffen, um die Lieferungen nach Asien zu vervielfachen. (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-russland-gas-101.html) Bis dahin als Ausgleich Schiffe, Eisenbahn und bestehende Pipelines wie beim Gas die schon vorhandene Gaspipeline von Amur nach China. Ausserdem profitiert Russland von den verteuerten Energiepreisen (geringere Menge, höherer Preis.).

* Aufgrund von Corona, des Krieges und der Aufrüstung sind die staatlichen Möglichkeiten inbezug auf Kredite zur Stützung von den Sanktionen bzw. Energieimportverboten betroffenen Unternehmen oder gar für sozialen Ausgleich erschöpft.

Ich lehne prinzipiell Waffenexporte in Kriegsgebiete ab wie es in DE bisher immer der Fall war. Konzentration auf humanitäre Hilfe und Flüchtlinghilfe und Diplomatie. Und ich lehne einen Wirtschaftskrieg ab, der hauptsächlich der Bevölkerung in den betroffenen Ländern. schadet. Begündungen in zahlreichen vorigen Mails.

MattF
04.05.2022, 09:43
Wie die USA ihre Sicherheitsinteressen im Pazifik mit Drohungen durchsetzen, dafür gab es gerade vor 2 Wochen ein Beispiel im Falle der Salomonen Inseln. Die Distanz zwischen den Salomonen und Washington beträgt Luftlinie ca. 13000 km.


Du unterschlägst direkt was im ersten Satz steht:

Die Inselgruppe der Salomonen im Südpazifik hat trotz Widerstands der Nachbarn Australien und Neuseeland eine umstrittene Zusammenarbeit mit China in Sicherheitsfragen besiegelt. Kritik kommt auch aus den USA.

Inititator der Kritik sind also nicht die USA sondern Australien und Neuseeland. USA sind lediglich Unterstützer.

Und damit wird da auch ein Schuh draus. Australien und Neusseeland dürfen sich deiner Meinung nach offensichtlich nicht dagegen aussprechen, dass ihnen China auf die Pelle rückt, wohingegen man bei Putin ja Verständnis haben muss, dass er sich gegen die Ausweitung der NATO wehrt.

bergflohtri
04.05.2022, 09:44
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sanktionen-gegen-russland-eu-kommission-plant-oel-embargo-in-sechs-bis-acht-monaten-a-4b70af8e-ac5a-4862-901d-2ebaf7b62478
Hohe Preissprünge bei Öl bei einer jetzt schon 7 % Inflation. D.h. Inflation Richtung 10 %. Die grünen Wählerschichten und Mittelschichten können das eher verkraften als die Einkommensschwachen und die Rentner. Und die Minijobber und Rentner erhalten in DE nicht mal die Energiepauschale von 300.- Euro.
Russland wird das Öl trotzdem zum Discountpreis in Asien verkaufen, was dann auch die Konkurrenzfähigkeit bestimmter Wirtschaftszweige in Europa gefährdet, die bei der Herstellung ihrer Waren auf Öl angewiesen sind. Auf jeden Fall schildern das Wirtschaftsexperten so. Und dann kommen die Kredite für die Aufrüstung dazu und die Unterstützung des Ukrainekrieges mit Waffen und Krediten.

Das große Manko das man bei diesen Betrachtungen findet ist, dass immer von den aktuellen und vor der Coronakrise und dem Ukrainekrieg vorliegenden Gegebenheiten ausgegangen wird. In diesem Fall: es trifft vor allem die von Armut betroffenen Menschen in Deutschland oder auch in Österreich. Wir bewegen uns also bei möglichen Lösungsstrategien für beide Problemlagen immer noch in der Denkweise des gängigen Neoliberalismus und lassen außer Acht, dass es noch vor nicht allzu langer Zeit - sagen wir vor 30 Jahren - noch vollkommen andere Möglichkeiten zur finanziellen Umverteilung innerhalb der jetzigen EU-Länder gegeben hat.
Wenn die aktuellen Problemlagen effektive Lösungen verlangen damit wirtschaftliche Nachteile die sich aus einem Importstopp von Öl aus Russland ergeben können so abgefedert werden dass von Armut gefährdete Menschen hierzulande nicht oder nur wenig betroffen werden dann muss über eine geänderte Umverteilung von Vermögenswerten innerhalb der Gesellschaft nicht nur nachgedacht werden, sondern sie muss in die Tat umgesetzt werden. Das kann zum Beispiel durch eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer erfolgen. Es gibt derzeit auch den Trend dass sich unter Reichen und Superreichen die Einsicht verbreitet, dass die Vermögensaufteilung wo wenige fast alles haben und viele sehr wenig in deren gesellschaftlicher Stellung nicht akzeptabel ist. Vermutlich ist es auch nur ein geringer Anteil an Vermögensinhabern die diese Ansicht vertreten, aber es gibt sie. Und weiters besteht unter Superreichen auch die Bereitschaft teile des Vermögens mit Spenden oder gemeinnützigen Aktionen in die Bereiche der Gesellschaft einzubringen die den dringenden Bedarf dazu haben.
- Für eine verbindliche Umverteilung die Armutsgefährdete entlastet und Vermögende in die Pflicht nimmt sind politische Entscheidungsträger in der Verantwortung und auch die Wähler die mit ihren Stimmen die politische Ausrichtung mitbestimmen.

Hafu
04.05.2022, 09:47
Sehr hörenswert das Ukraine-Spezial heute morgen auf dem Arbeitsweg. (https://apokalypse-und-filterkaffee.podigee.io/430-schlachtfelder-das-ukraine-special-mit-paul-ronzheimer-und-hasso-mansfeld) (schon gestern veröffentlicht, aber da hatte ich keine Zeit die längere Folge anzuhören).

Erste Hälfte mit Paul Ronzheimer, der aktuell in der Ost-Ukraine weilt, wo derzeit die Russen versuchen mit Geländegewinnen ihre zukünftige Verhandlungsposition zu verbessern. Der Blick eines Reporters vor Ort, der mit den Soldaten über ihre Ausrüstung, ihre Sorgen hinsichtlich Munitionsvorräten und ihren Wunsch nach modernen Waffensystemen spricht, bringt schon noch einmal eine andere Sicht auf den Krieg als es die Expertenanalysen, so kompetent diese auch sind, vermögen.

Kernthesen:
-Die Moral der Ukrainer ist trotz subjektiv empfundener materieller Unterlegenheit an der Ostfront ungebrochen.
-Schwerere und insbesondere auch modernere Waffensysteme werden dringend erhofft und erwartet, um die Option von Gegenoffensiven und Rückeroberung von Gelände zu haben.
-Zelensky ist -trotz aller von den Russen begangenen Kriegsverbrechen- weiterhin zu jeder Zeit bereit, sich mit Putin an einen Verhandlungstisch zu setzen und dies wird auch in jeder Videokonferenz der Unterhändler so kommuniziert.
-Selbst ein Einsatz von taktischen Atomwaffen würde am Widerstandswillen der Ukrainer nichts ändern.
-Der Umfang der westlichen Unterstützung der Ukraine hat also (entgegen der allgemeinen Wahrnehmung in vielen Kreisen in Deutschland) keine Auswirkungen, ob der Krieg weiter geht oder nicht (denn das hängt alleine davon ab, ob Russland weiter macht bzw. ab welchem Zeitpunkt Russland ernsthafte Verhandlungsbereitschaft entwickelt); der Umfang dieser Unterstützung entscheidet nur darüber, wie groß die Chancen der Ukraine sind, in diesem Konflikt mittelfristig die Oberhand zu gewinnen

Zweite Hälfte des Podcasts mit Hasso Mansfeld, wo es insbesondere auch um die zukünftigen Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die weltweite Nahrungsmittelversorgung geht, um mögliche Strategien zur Vermeidung von Hungersnöten in Ländern der dritten Welt, um Fruchtfolgen, die erstaunliche Bedeutung Russlands für die weltweite Düngemittelproduktion und einiges mehr.

Interessante (und einleuchtende ) These von Mansfeld, da man gelegentlich liest, dass man Russland die Möglichkeit geben müsse, gesichtswahrend den Krieg beenden zu können:
Für Putin ist es angesichts der gut geölten russischen Propaganda in der innenpolitischen Wahrnehmung völlig gegenstandslos, wann und wie der Krieg in der Ukraine beendet wird. Selbst wenn sich die Russen von heute auf morgen komplett aus der Ukraine zurückziehen würden (was erstmal nicht zu erwarten ist) und der Status Quo vor dem 24.2. wieder eingesetzt werden würde, wäre es ein leichtes für die russische Propaganda, die Beendigung der "Militär-Aktion" als großen Sieg Russlands zu verkaufen, denn die Demilitarisierung der Ukraine und Denazifizierung wäre dann in russischer Lesart trotzdem gelungen und die Aufreibung des Asow-Regiments in Mariopol wäre dafür alleine Beleg genug.
Absolut jedes denkbare Outcome des Krieges wird von der Propaganda als Sieg umgedeutet werden und die Mehrzahl der Russen werden dass, wenn sie nur lange genug damit berieselt werden, auch glauben.

repoman
04.05.2022, 09:47
Sehe ich genau so. Das Glück liegt in einem lockeren Lauf durch den Wald und nicht beim Shoppen mit Amazon.

Ab und zu ein paar geile Radklamotten müssen dann schon mal sein, die kaufe ich aber nicht bei Amazon.:o
Aber grundsätzlich hast du recht.:Blumen:

dr_big
04.05.2022, 09:48
Dazu kommen Vereinfachungen: Wer vor der zwar unwahrscheinlichen, aber möglichen atomaren Eskalation warnt, landet sofort in der Schublade, man wolle der Ukraine überhaupt nicht helfen und dabei zusehen, wie Putin in ganz Europa einmarschiert.

Natürlich darf man auf Risiken hinweisen, meiner Meinung nach liegt das Problem daran, dass man in der Verteidigung nicht mit halber Kraft agieren kann. Wenn der Aggressor mit 100.000 Mann und schwerstem Militärgerät angreift, dann gibt es nur 100% Verteidigung mit allem was zur Verfügung steht oder einfach wegrennen. Nur so ein bisschen verteidigen hilft einfach nicht.

qbz
04.05.2022, 09:56
Der Militäranalyst, den ich jeweils auf Empfehlung von Marco höre, ist der Meinung, dass die ukrainische Regierung jetzt die Krim und den Donbass wieder zurück erobern wollen und die Friedensverhandlungen faktisch abgebrochen haben. Sie würden jetzt über schwere Waffen verfügen wie Artillerie und Fahrzeuge, um das über Verteidigung hinausgehende Kriegsziel wie die Rückeroberung der Krim und des Donbass anzupeilen, weshalb sie kein Interesse mehr an Friedensverhandlungen hätten. Die Ukraine hat auch ein Gesetz beschlossen, wonach die bisherigen Regionalmilizen an der Front im Krieg eingesetzt werden können.

https://www.youtube.com/watch?v=tvig0nqaJ-E (in den ersten 5 Minuten.) (https://www.youtube.com/watch?v=tvig0nqaJ-E)

keko#
04.05.2022, 09:58
Meine Eltern waren nie im Urlaub, d.h. ich war als Kind auch nie mit meinen Eltern im Urlaub. Ich war über 18 als ich das erste Mal im Ausland war.

Das war bei mir ähnlich. Probleme entstehen halt bspw., wenn du es gewöhnt bist, 2 schicke Fahrrader zu haben und hast dann nur noch ein altes. Bisher ging der Lebensstandard ja meist immer weiter nach oben.

TTTom
04.05.2022, 09:58
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sanktionen-gegen-russland-eu-kommission-plant-oel-embargo-in-sechs-bis-acht-monaten-a-4b70af8e-ac5a-4862-901d-2ebaf7b62478
Hohe Preissprünge bei Öl bei einer jetzt schon 7 % Inflation. D.h. Inflation Richtung 10 %. Die grünen Wählerschichten und Mittelschichten können das eher verkraften als die Einkommensschwachen und die Rentner. Und die Minijobber und Rentner erhalten in DE nicht mal die Energiepauschale von 300.- Euro.
Russland wird das Öl trotzdem zum Discountpreis in Asien verkaufen, was dann auch die Konkurrenzfähigkeit bestimmter Wirtschaftszweige in Europa gefährdet, die bei der Herstellung ihrer Waren auf Öl angewiesen sind. Auf jeden Fall schildern das Wirtschaftsexperten so. Und dann kommen die Kredite für die Aufrüstung dazu und die Unterstützung des Ukrainekrieges mit Waffen und Krediten.

Die Probleme sind alle da. Nur dass Russland das Öl nicht verkauft bekommt.
Indien und auch China haben Verträge insbes. mit den Saudis.
Dann ist der Transport ein Problem. Die Pipelines sind weitgehend ausgereizt. Eine Erweiterung dauert. Und Schiffskapazitäten gibt es nicht bzw. kann keiner der im Westen noch Geschäfte machen will Öl aus Russland transportieren.
Russland hat kürzlich am Spotmarkt (kurzfristiger Handel) keine Abnhmer gefunden.

Weiterhin ist Russland wohl bei der Ausstattung seiner Ölfelder und insbesondere bei komplexeren Vorhaben auf den technologischen Vorsprung der westlichen Ausrüter angewiesen. Diese haben sich zurückgezogen. Daher wird ein Rückgang der Fördermenge einhergehend mit steigenden Produktionskosten in Russland erwartet.

Siehe netter Bericht im Handelsblatt:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/sanktionen-wie-russland-gegen-den-niedergang-seiner-oelindustrie-kaempft/28296040.html

repoman
04.05.2022, 10:02
.....Ich lehne prinzipiell Waffenexporte in Kriegsgebiete ab wie es in DE bisher immer der Fall war. Konzentration auf humanitäre Hilfe und Flüchtlinghilfe und Diplomatie. Und ich lehne einen Wirtschaftskrieg ab, der hauptsächlich der Bevölkerung in den betroffenen Ländern. schadet. Begündungen in zahlreichen vorigen Mails.

Und das heißt nichts anderes als bedingungslose Kapitulation, das Recht des Stärkeren setzt sich durch, es kann keinen Disput geben zwischen Ameise und Stiefel.

keko#
04.05.2022, 10:04
Natürlich darf man auf Risiken hinweisen, meiner Meinung nach liegt das Problem daran, dass man in der Verteidigung nicht mit halber Kraft agieren kann. Wenn der Aggressor mit 100.000 Mann und schwerstem Militärgerät angreift, dann gibt es nur 100% Verteidigung mit allem was zur Verfügung steht oder einfach wegrennen. Nur so ein bisschen verteidigen hilft einfach nicht.

Ja, das ist Kriegslogik. Das Ergebniss sollte man eigentlich kennen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass man sich am Verhandlungstisch einigt.
Kriegslogik entspringt keinem Naturgesetz. Es ist menschengemacht, somit kann der Menschen es beenden.

qbz
04.05.2022, 10:06
......
- Für eine verbindliche Umverteilung die Armutsgefährdete entlastet und Vermögende in die Pflicht nimmt sind politische Entscheidungsträger in der Verantwortung und auch die Wähler die mit ihren Stimmen die politische Ausrichtung mitbestimmen.

Das ist wirklich ein sehr wichtiger Aspekt, danke, der soziale Ausgleich für die Energiewende und dafür engagiere ich mich. Es ist aber ein langfristiges Projekt, während z.B. die Energiepauschale oder die Tarifrunden die aktuellen Verschlechterungen der Realeinkommen verhindern sollen.

Hafu
04.05.2022, 10:08
Für mich liegt das Problem darin, dass ich vor einer Gefahr warnen möchte, die höchstwahrscheinlich nicht eintritt. ...

Die Warnung, die du zweifellos aus anerkennenswerten Motiven heraus transportierst hilft nicht weiter, sondern erzeugt nur unnötig Angst, sofern du nicht daraus abgeleitet rationale und konkrete Vorschläge in die Debatte einbringen kannst, wie man den Menschen in der Ukraine effektiv helfen kann ohne die Maßnahmen, die du kritisierst und wie man Russland anders als mit Sanktionen und militärischen Mitteln zurück an den Verhandlungstisch zwingen kann.

Dasselbe, nämlich die unnötige Schürung von Angst, muss man auch Scholz vorwerfen, der mehrfach im Verlauf der Krise davon gesprochen hat, dass man alles dafür tun muss um die Gefahr einer Eskalation des Konfliktes zu einem dritten Weltkrieg zu vermeiden. Jedes mal hat er damit versucht zu erklären warum Deutschland dieses und jenes nicht tun dürfe. Und jedes mal, oft nur ein bis zwei Tage später, hat Deutschland dann genau das getan, was kurz davor noch das Weltkriegsrisiko angeblich erhöht hat.

Großbritannien durfte im Dezember und Januar nicht einmal Deutschland mit Waffenlieferungen überfliegen und Deutschland hat selbstverständlich keinerlei Waffen an die Ukraine geliefert und war sogar noch stolz darauf.
Kurz danach war dann die Lieferung von Stinger-Raketen und panzerbrechenden WAffen o.K., schwere Waffen wie Artilleriegeschütze oder Panzer waren aber eine rote Linie. Seit letzter Woche gilt diese Rote Linie auch nicht mehr, wie wir wissen.

Die Gefahr nuklearer Esakalation besteht seit 70 Jahren bei jeder Krise. Jeder Entscheidungsträger muss sich dessen bewusst sein und es wäre natürlich besser wenn es keine derartigen Massenvernichtungswaffen gäbe, aber es bringt nichts dauernd Angst zu schüren, sofern man in Verbindung mit dieser Angst keine konkreten sinnvollen Handlungsalternativen präsentieren kann.

qbz
04.05.2022, 10:24
....
Siehe netter Bericht im Handelsblatt:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/sanktionen-wie-russland-gegen-den-niedergang-seiner-oelindustrie-kaempft/28296040.html

Danke für den Link und Hinweis. Mir fehlt das Expertenwissen und die Zeit, um die notwendigen Daten selbst zu recherchieren und die dazu unterschiedlichen Expertenmeinungen eigenständig bewerten zu können.

Z.B. Herr Hellmeyer, ein erfahrener Wirtschaftsexperte mit Praxisbezug zu den Börsen und grossen Unternehmen, den ich als sehr serlös und kenntnisreich einschätze, beurteilt die Folgen der Energiesanktionen als erheblich bis dramatisch für den Wettbewerb, die Konkurrenz der euorpäischen Firmen mit den amerikanischen und den asiatischen bis hin zur Abwanderung von ölintensiven Firmen nach Asien. Er warnt vor einer Rezession.
https://www.youtube.com/watch?v=NEaXLFtMDIE

Nepumuk
04.05.2022, 10:35
Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass man sich am Verhandlungstisch einigt.
Kriegslogik entspringt keinem Naturgesetz. Es ist menschengemacht, somit kann der Menschen es beenden.

Ja, aber nur der Aggressor.

dr_big
04.05.2022, 10:36
Ja, das ist Kriegslogik. Das Ergebniss sollte man eigentlich kennen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass man sich am Verhandlungstisch einigt.
Kriegslogik entspringt keinem Naturgesetz. Es ist menschengemacht, somit kann der Menschen es beenden.

Genau da beisst sich die Katze in den Schwanz, wenn du die Verteidigung einstellst (oder mangels Material nicht aufrechterhalten kannst), dann hat sich das Verhandeln erübrigt und Putin bekommt alles was er möchte. Du drehst dich mit deiner Argumentation im Kreis.

qbz
04.05.2022, 10:39
Du unterschlägst direkt was im ersten Satz steht:

Inititator der Kritik sind also nicht die USA sondern Australien und Neuseeland. USA sind lediglich Unterstützer.

Und damit wird da auch ein Schuh draus. Australien und Neusseeland dürfen sich deiner Meinung nach offensichtlich nicht dagegen aussprechen, dass ihnen China auf die Pelle rückt, wohingegen man bei Putin ja Verständnis haben muss, dass er sich gegen die Ausweitung der NATO wehrt.

entscheidend ist doch die Warnung bzw. das Verbot, welches die USA ausgesprochen haben, einen chinesischen Militärstützpunkt auf den Salomonen zu errichten, nicht der Vertrag über die Sicherheit selbst. Ausserdem stand dieser Hinweis auf die Salamonen im Kontext einer vorgehenden konkreten Beihauptung eines Foristen, die USA würden das nie tun, und nicht um Putins Einmarsch zu relativieren.

TTTom
04.05.2022, 10:52
Die USA ist Nettoexporteuer von Energie, die profitieren am Ende sogar von höheren Preisen.
Europa ist da schlechter dran.
Insgesamt ist die Lage aber komplex und eine umfassende Beurteilung schwierig.
Ich wollt nur sagen, ganz so einfach ist es nicht die von Europa abgenommene Menge mal schnell nach Indien oder China zu schippern. Zumindest nicht von heute auf morgen.

Ich hatte aber auch schonmal dargestellt, dass Russland auf riesigen Devisenreserven sitzt. Denen geht das Geld so schnell nicht aus. Da braucht man sich bei einem Ölembargo keinen Illusionen hingeben.

HerrMan
04.05.2022, 11:05
Z.B. Herr Hellmeyer, ein erfahrener Wirtschaftsexperte mit Praxisbezug zu den Börsen und grossen Unternehmen, den ich als sehr serlös und kenntnisreich einschätze, beurteilt die Folgen der Energiesanktionen als erheblich bis dramatisch für den Wettbewerb, die Konkurrenz der euorpäischen Firmen mit den amerikanischen und den asiatischen bis hin zur Abwanderung von ölintensiven Firmen nach Asien. Er warnt vor einer Rezession.
https://www.youtube.com/watch?v=NEaXLFtMDIE

Er ist ja auf einem SPD-Ticket in Bremen sozialisiert worden. Da habe ich erst einmal ein Grundskepsis, wenn ich aus diesem Lager ungewöhnliche Bewertungen weiterer Sanktionen lese.

Nicht dass der mit dem Schröder Weißwein trinkt.....:Maso:

Um das jetzt beschlossene neue Sanktionspaket der EU führt kein Weg herum. Fühle mich bei den Verantwortlichen der EU derzeit besser aufgehoben als in den anderen Krisen der letzten Jahre.

Trimichi
04.05.2022, 11:22
Um das jetzt beschlossene neue Sanktionspaket der EU führt kein Weg herum. Fühle mich bei den Verantwortlichen der EU derzeit besser aufgehoben als in den anderen Krisen der letzten Jahre.

Ich nicht. Deswegen habe ich Herrn Netanyahu just eben auf fb einen Brief geschrieben. Seine Ansprache ist auf Hebrew. Muss man nicht alles verstehen. "I can handle Putin.", sagte wer? UvdL war es nicht.

Aber klar, dass neue Sanktionspaket muss von allen 28 EU-Mitgliedsstaaten gegengezeichnet werden. Schon klar, dass Scholz da nicht der Buhmann sein möchte. Denn für die Energiewende braucht es in Germany 40 neue energieeffiziente Gaskraftwerke, die ohne russ. Gas via NS2 nicht funktionieren wird. Wegen der Nennleistung im dt. Netz. Soll ich dir das vorrechnen? Also Good-Bye zur Energiewende! Lieber Solidarität mit diesen paar wenigen Spinnern in der Ukraine, aber dafür den Planeten totgrillen?

Shalom and God Bless, God bless German-Israeli friendships, moreover.

Mitsuha
04.05.2022, 11:24
Ich hatte aber auch schonmal dargestellt, dass Russland auf riesigen Devisenreserven sitzt. Denen geht das Geld so schnell nicht aus. Da braucht man sich bei einem Ölembargo keinen Illusionen hingeben.

Ist ja schön, wenn sie auf riesigen Devisenreserven sitzen. Nur, wenn ihnen dafür keiner was gibt, hilft ihnen das alles nix.

Auch ein Dagobert Duck ist nicht mehr die reichste Ente der Welt, wenn keiner bereit ist, sein Geld gegen Waren zu tauschen.

qbz
04.05.2022, 11:25
Er ist ja auf einem SPD-Ticket in Bremen sozialisiert worden. Da habe ich erst einmal ein Grundskepsis, wenn ich aus diesem Lager ungewöhnliche Bewertungen weiterer Sanktionen lese.

Nicht dass der mit dem Schröder Weißwein trinkt.....:Maso:

Um das jetzt beschlossene neue Sanktionspaket der EU führt kein Weg herum. Fühle mich bei den Verantwortlichen der EU derzeit besser aufgehoben als in den anderen Krisen der letzten Jahre.

Der Beitrag von Hellmeyer lohnt sich, auch wenn man ihn nicht teil. Man sollte sich doch die starken Gegner für einen Diskurs suchen, um die eigene Position zu prüfen.

Aber aus welcher wirtschaftspolitischen Richtung möchtest Du Expertisen hören? Ich könnte auch einen Ordoliberalen, sehr anerkannten Volkswissenschaftler wie Prof. Sinn zitieren oder auch andere Richtungen (Neokeynesianer):
ex-ifo-chef-sieht-fuer-deutschland-schwarz-ex-ifo-chef-sinn-muessen-fuer-uns-selber-sorgen-der-staat-wird-heillos-ueberfordert-sein (https://www.focus.de/finanzen/news/ex-ifo-chef-sieht-fuer-deutschland-schwarz-ex-ifo-chef-sinn-muessen-fuer-uns-selber-sorgen-der-staat-wird-heillos-ueberfordert-sein_id_88861758.html)

Eine klare Absage erteilt Sinn dem viel diskutierten Gas-Embargo gegen Russland. „Die Bundesregierung hat hier die richtige Position. 48 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit Gas – und die Hälfte des Gases kommt aus Russland. Ohne das russische Gas kommt Deutschland zumindest kurzfristig in massive Schwierigkeiten.“ Deutschland habe es versäumt, seine Energieimporte zu diversifizieren. „Die einseitige Abhängigkeit von Russland hat uns in eine Falle bugsiert. In dieser Falle zappeln wir jetzt herum.“ Auch durch Finanzhilfen könne der Staat das Gas nicht herbeischaffen, da große Terminals für LNG, also Flüssiggas, noch jahrelang fehlen.

Über Sanktionen wird Russland nicht in die Knie gezwungen

Dass der Westen Russland über Sanktionen in die Knie zwingen kann, glaubt Sinn nicht. „Die Russen haben China als alternativen Kunden. Die Pipeline „Power of Siberia“ liefert schon Gas nach China, eine neue Leitung, „Power of Siberia II“, die den westlichen Teil des Leitungsnetzes der Russen mit Peking verbindet, ist schon vereinbart. Die darüber fließenden Gasmengen können die Russen den Chinesen schon jetzt für Kredite verpfänden. Der Westen kann Russland also den Gashahn abdrehen, nicht aber den Geldhahn.“ Die Embargo-Politik treibe Russland eher noch mehr in die Arme Chinas, „gerade dasjenige Land, das die USA in der Zukunft am meisten werden fürchten müssen“.


Er würde zum heute bekannt gewordenen Ölimportverbot in der Tendenz dasselbe sagen.

HerrMan
04.05.2022, 11:39
Aus welcher wirtschaftspolitischen Richtung möchtest Du Expertisen hören? Ich könnte auch einen Ordoliberalen, sehr anerkannten Volkswissenschaftler wie Prof. Sinn zitieren oder auch andere Richtungen (Neokeynesianer):

Alles sehr vernünftig, was der schlaue Herr Sinn da sagt. Auch dieser Satz ist sicherlich nicht falsch:

"Dass der Westen Russland über Sanktionen in die Knie zwingen kann, glaubt Sinn nicht"

Das hat ja auch niemand so behauptet. Die Summe der Massnahmen, bis hin zum Ausschluss von Fussball-WM und - für den Kriegsverbrecher ganz besonders schmerzlich - Eishockey-WM etc. sind es, die neben den unmittelbaren Konsequenzen vor allem Ächtung deutlich machen.

Wir lassen uns von dir Pisser nicht mehr alles gefallen! Das steht für mich über allen Massnahmen ganz groß drüber.

Und ja - das wird sehr teuer für uns. Außer Frage.

qbz
04.05.2022, 11:49
.....
ohne die Maßnahmen, die du kritisierst und wie man Russland anders als mit Sanktionen und militärischen Mitteln zurück an den Verhandlungstisch zwingen kann.
....


Wann hat Russland die Verhandlungen abgebrochen? Bitte Qellenangabe.

Hafu
04.05.2022, 11:54
Er ist ja auf einem SPD-Ticket in Bremen sozialisiert worden. Da habe ich erst einmal ein Grundskepsis, wenn ich aus diesem Lager ungewöhnliche Bewertungen weiterer Sanktionen lese.

Nicht dass der mit dem Schröder Weißwein trinkt.....:Maso:

Um das jetzt beschlossene neue Sanktionspaket der EU führt kein Weg herum. Fühle mich bei den Verantwortlichen der EU derzeit besser aufgehoben als in den anderen Krisen der letzten Jahre.

Ich war auch erst skeptisch.
Aber die Kommentare unter dem YT-Video haben mich überzeugt. :Maso:
Das dazugehörige Video musste ich mir dann gar nicht mehr ansehen.

"Klare Sicht, ohne jede Voreingenommenheit wie in unseren "freien" Staatsmedien..danke dafür!"
"Sehr objektiv, hoffe der Beitrag wird nicht zensiert."
"Besser kann man die Situation nicht beschreiben. Schlimm ist es, dass man für so einen Kommentar Mut in Deutschland braucht und es so wenige Menschen noch gibt, die diesen Mut noch haben."
"Ab Minute 15 habe ich mich gefragt, wann das Video wohl gelöscht wird. "
"Habeck u. Baerbock bräuchten Lehrstunde, denn ohne Steuereinnahmen aus funktionierender Industrie gibts nix zu verteilen...."
"Warum hat Herr Hellmeyer mehr informationen über Russland und Ukraine als deutsche Außenministerin? Wie kann man dann solchen abenteuerlichen Typen, wie unsere Minister, die Zukunft von 80 Millionen Menschen anvertrauen?! "

Scheint wirklich ein großes Problem zu sein, dass man in Deutschland und auf Youtube ja im Gegensatz zu Russland nicht mehr seine Meinung sagen darf und die Zensur immer alles löscht.
Und dann bringt unser komisches demokratisches System auch so unfähige Politiker an die Macht, die von nichts Ahnung haben...

qbz
04.05.2022, 12:03
Ich war auch erst skeptisch.
Aber die Kommentare unter dem YT-Video haben mich überzeugt. :Maso:
Das dazugehörige Video musste ich mir dann gar nicht mehr ansehen.
......


Das ist wirklich ein sehr starkes Argument, Hafu, den Wirtschaftsexperten Hellmeyer und sein Interview: Große Kriege beginnen immer in kleinen Ländern (https://www.youtube.com/watch?v=NEaXLFtMDIE) mit den Video-Kommentaren zu versuchen, zu diskreditieren. Das kann jede/r mit jedem beliebigem Prominenten tun. Aber irgendwie typisch.

Es geht um die Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen und des Wirtschaftskrieges und da sollte man sich mit kenntnisreichen, starken Experten beschäftigen und nicht allein das wenig aussagekräftige nominale BIP aus Wikipedia vergleichen können und die kritischen Stimmen diskreditieren und ignorieren.

Trimichi
04.05.2022, 12:22
Alles sehr vernünftig, was der schlaue Herr Sinn da sagt. Auch dieser Satz ist sicherlich nicht falsch:

"Dass der Westen Russland über Sanktionen in die Knie zwingen kann, glaubt Sinn nicht"

Das hat ja auch niemand so behauptet. Die Summe der Massnahmen, bis hin zum Ausschluss von Fussball-WM und - für den Kriegsverbrecher ganz besonders schmerzlich - Eishockey-WM etc. sind es, die neben den unmittelbaren Konsequenzen vor allem Ächtung deutlich machen.

Wir lassen uns von dir Pisser nicht mehr alles gefallen! Das steht für mich über allen Massnahmen ganz groß drüber.

Und ja - das wird sehr teuer für uns. Außer Frage.

Und der denkt sich, dass er sich von der NATO nicht mehr alles gefallen lässt?

Fussball und Eishockey hat damit gar nichts zu tun. Was können Sportler dafür? Vllt werden demnächst auch andere Berufsgruppen ausgeschlossen? Zum Beispiel von katholischen Kirchentagen oder ökonomischen Gottesdiensten?

Hauptsache alle in der EU dreschen auf Herrn Putin ein? Selenskj darf kämpfen, ist nicht okay, dass Russland das Völkerrecht gebrochen hat? Warum gibt es dann keine UN- Resolution? Weil die UA nicht in der NATO ist?

Warum zeigen wir keine Solidarität mit Tibet? Oder rüsten Pakistan auf gegen Indien? Im Kaschmirkonflikt? Oder welche Position vertritt die Bundesregierung in Berg-Karabach? Die armenische oder die aserbaidschanische Position? Hat uns nicht interessiert, war aber in Europa?

Der facto machen uns die Vorgaben aus den USA die Energiewende madig. Wie gesagt, man hätte Putin nicht betrügen sollen. Der schlägt jetzt zurück. Nach Jahrzehnten der seiner Toleranz.

Natürlich geht das mit dem Angriffskrieg so nicht. Aber Einmarsch in den Irak oder in den Vietnam geht natürlich? Weil die USA das als Weltpolizist dürfen? Und Weltpolizist Putin? Der darf das nicht. Woher weisst du, dass die Ukraine nicht am Gasgeschäft verdient? Nix mehr russ. Gas durch die UA? Was ist da los? Hocken da herum und kassieren Durchleitungsgebühren? Die entfallen wegen NS2? Das gefällt den Milliardärsfamilien in den UA nicht? Was also besseres tun als einen Clown zum Präsi machen? Und wer hat's erfunden? Volker Pispers oder doch die CIA?

Der Pissouirbenutzer ist Biden, nicht Putin. Historisch betrachtet. Dein Trost als Kreuzworträtzeluser: haben beide fünf Buchstaben im surename, Trump allerdings auch. ;)

Gefragt war ja: männlicher Benutzer eines Pissouirs mit fünf Buchstaben :Blumen:

Hafu
04.05.2022, 12:46
Das ist wirklich ein sehr starkes Argument, ...
Es geht um die Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen und des Wirtschaftskrieges und da sollte man sich mit kenntnisreichen, starken Experten beschäftigen und nicht allein das wenig aussagekräftige nominale BIP aus Wikipedia vergleichen können und die kritischen Stimmen diskreditieren und ignorieren.

Sorry, ein 20 -Minuten Interview auf Youtube schaue ich mir nicht mal eben an.:Blumen:

Was war gleich nochmal der Lösungsvorschlag von Herrn Hellmeyer?

Den Krieg über Verhandlungen auf diplomatischen Weg beenden?

Da bin ich absolut dafür! Vielleicht sollte er das Video dann am besten mit russischen Untertiteln versehen, denn für eine Verhandlungslösung müsste Russland ja erstmal verhandlungsbereit sein, was erst der Fall sein wird, wenn die Ostukraine komplett von Russland eingenommen worden ist, oder Russland so geschwächt ist, dass ihnen der Krieg zu teuer wird. Blöd nur, dass in Russland Youtube gesperrt ist.


Die Sanktionen kosten uns Geld und belasten die europäische Wirtschaft?
Ich bin Aktionär und das ist mir mehr als geläufig.

Deutsche Anleger verlieren gerade Geld und das Wirtschaftswachstum wird gebremst weil Gas und Öl teurer geworden ist. Und in der Ukraine sterben täglich Menschen.

Hafu
04.05.2022, 12:59
Offene Briefe an den Bundeskanzler sind zur Zeit in.

Hier ist mal ein anderer. Unter den Unterzeichnern, die sich dieses mal nicht "intellektuell" nennen, aber evt. in Einzelfällen es sein könnten sind Sascha Lobo, Jagoda Marinic, Gerhart Baum, Prof Carlo Masala, Igor Levit, Michel Friedmann... (https://www.change.org/p/die-sache-der-ukraine-ist-auch-unsere-sache?utm_source=share_petition&utm_medium=custom_url&recruited_by_id=835568b0-caa5-11ec-a137-77c2dc6ca625)

Und ich jetzt auch.

Die Sache der Ukraine ist auch unsere Sache!
Ein anderer Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz

Die Unterzeichner*innen fordern Bundeskanzler Olaf Scholz und die Bundesregierung auf:

die Ukraine rasch mit allen Waffen auszustatten, die sie braucht, um die russische Invasion abzuwehren;
gleichzeitig russischen Energieexporte mit einem Embargo zu belegen, um dem Regime die finanziellen Mittel für den Krieg zu entziehen;
der Ukraine eine verbindliche Beitrittsperspektive zur Europäischen Union zu eröffnen.

Die Ukraine kämpft auch für unsere Sicherheit und die demokratische Zukunft Europas.

*****...Die Drohung mit dem Atomkrieg ist Teil der psychologischen Kriegführung Russlands. Dennoch nehmen wir sie nicht auf die leichte Schulter. Jeder Krieg birgt das Risiko einer Eskalation zum Äußersten. Die Gefahr eines Nuklearkrieges ist aber nicht durch Konzessionen an den Kreml zu bannen, die ihn zu weiteren militärischen Abenteuern ermutigen. Würde der Westen von der Lieferung konventioneller Waffen an die Ukraine zurückscheuen und sich damit den russischen Drohungen beugen, würde das den Kreml zu weiteren Aggressionen ermutigen. Der Gefahr einer atomaren Eskalation muss durch glaubwürdige Abschreckung begegnet werden. Das erfordert Entschlossenheit und Geschlossenheit Europas und des Westens statt deutscher Sonderwege.

Es gibt gute Gründe, eine direkte militärische Konfrontation mit Russland zu vermeiden. Das kann und darf aber nicht bedeuten, dass die Verteidigung der Unabhängigkeit und Freiheit der Ukraine nicht unsere Sache sei. Sie ist auch ein Prüfstein, wie ernst es uns mit dem deutschen „Nie wieder“ ist. Die deutsche Geschichte gebietet alle Anstrengungen, erneute Vertreibungs- und Vernichtungskriege zu verhindern. Das gilt erst recht gegenüber einem Land, in dem Wehrmacht und SS mit aller Brutalität gewütet haben.

Heute kämpft die Ukraine auch für unsere Sicherheit und die Grundwerte des freien Europa. Deshalb dürfen wir, darf Europa die Ukraine nicht fallen lassen.

anlot
04.05.2022, 13:07
Offene Briefe an den Bundeskanzler sind zur Zeit in.

Hier ist mal ein anderer. Unter den Unterzeichnern, die sich nicht intellektuell nennen, aber evt. in Einzelfällen es sein könnten sind Sascha Lobo, Jagoda Marinic, Gerhart Baum, Prof Carlo Masala, Igor Levit, Michel Friedmann... (https://www.change.org/p/die-sache-der-ukraine-ist-auch-unsere-sache?utm_source=share_petition&utm_medium=custom_url&recruited_by_id=835568b0-caa5-11ec-a137-77c2dc6ca625)

und ich jetzt auch.

Über den Beitritt zur EU entscheiden doch das EU Parlament und das Ergebnis muss mWn einstimmig sein, oder nicht? Wie könnte dann ein deutscher Bundeskanzler in diese Richtung etwas verbindliches äußern?

Koschier_Marco
04.05.2022, 13:19
Der Militäranalyst, den ich jeweils auf Empfehlung von Marco höre, ist der Meinung, dass die ukrainische Regierung jetzt die Krim und den Donbass wieder zurück erobern wollen und die Friedensverhandlungen faktisch abgebrochen haben. Sie würden jetzt über schwere Waffen verfügen wie Artillerie und Fahrzeuge, um das über Verteidigung hinausgehende Kriegsziel wie die Rückeroberung der Krim und des Donbass anzupeilen, weshalb sie kein Interesse mehr an Friedensverhandlungen hätten. Die Ukraine hat auch ein Gesetz beschlossen, wonach die bisherigen Regionalmilizen an der Front im Krieg eingesetzt werden können.

https://www.youtube.com/watch?v=tvig0nqaJ-E (in den ersten 5 Minuten.) (https://www.youtube.com/watch?v=tvig0nqaJ-E)

Was er auch sagt glaube ich gestern, ist das Faktum das in Bezug auf die Fähigkeit Verbände zu führen, die ukrainischen Offiziere gleich ungeeignet sind wie die russischen da sie alle noch aus der sowjetischen Schule stammen, wo der befördert wurde, der maximal angepasst und minimal Eigeninitiative gezeigt hat

Koschier_Marco
04.05.2022, 13:20
Ist ja schön, wenn sie auf riesigen Devisenreserven sitzen. Nur, wenn ihnen dafür keiner was gibt, hilft ihnen das alles nix.

Auch ein Dagobert Duck ist nicht mehr die reichste Ente der Welt, wenn keiner bereit ist, sein Geld gegen Waren zu tauschen.

Die Hälfte Devisenreserven ist aber durch die Sanktionen gesperrt

Koschier_Marco
04.05.2022, 13:24
Danke für den Link und Hinweis. Mir fehlt das Expertenwissen und die Zeit, um die notwendigen Daten selbst zu recherchieren und die dazu unterschiedlichen Expertenmeinungen eigenständig bewerten zu können.

Z.B. Herr Hellmeyer, ein erfahrener Wirtschaftsexperte mit Praxisbezug zu den Börsen und grossen Unternehmen, den ich als sehr serlös und kenntnisreich einschätze, beurteilt die Folgen der Energiesanktionen als erheblich bis dramatisch für den Wettbewerb, die Konkurrenz der euorpäischen Firmen mit den amerikanischen und den asiatischen bis hin zur Abwanderung von ölintensiven Firmen nach Asien. Er warnt vor einer Rezession.
https://www.youtube.com/watch?v=NEaXLFtMDIE

Muss man 2 Punkte auseinander halten

1) Exploration und Produktion
2) Absatz

ad1) Die Ölindustrie wie übrigens die gesamte Schwerindustrie arbeitet nach wir vor mit Anlagen aus der Sowjetzeit die wurde nie ersetzt, auch ein Grund für den Reichtum der Oligarchen. Irgendwann fallt das aber alles auseinander und das wird dann sehr teuer
ad2) das hängt auch vom Willen ab von China oder Indien abzunehmen

keko#
04.05.2022, 13:27
Genau da beisst sich die Katze in den Schwanz, wenn du die Verteidigung einstellst (oder mangels Material nicht aufrechterhalten kannst), dann hat sich das Verhandeln erübrigt und Putin bekommt alles was er möchte. Du drehst dich mit deiner Argumentation im Kreis.

Woher kommt das "Verteidigung einstellen" eigentlich immer? Zwischen diesem und "wir müssen diesen Krieg auf dem Schlachtfeld entscheiden" gibt es sehr viele Möglichkeiten.
Das Kind ist leider schon in den Brunnen gefallen. Es wird keine echten Sieger mehr geben. Man wird sich früher oder später einigen müssen.
Vielleicht hätte man früher mal Merkel kritisieren sollen, so wie das Trump gemacht hat. Aber was von Trump kam, war ja grundsätzlich nicht zumutbar. Jetzt erlebe ich im Privaten Empörung, wenn ich sage, man muss sich mal in den Standpunkt von Putin versetzen. Das geht ja gar nicht!!!!! Was ist denn mir dir los? Bist du ein Putin-Versteher? (Corona-Leugner... Klimawandelleugner.....)
Immer diese Empörung, ständig wird moralisiert, entweder-oder. Das versperrt bloß den Weg, um Lösungen zu finden.

TriVet
04.05.2022, 13:50
Welche Möglichkeiten gibt es denn zwischen sich ergeben und sich wehren?

qbz
04.05.2022, 13:52
Sorry, ein 20 -Minuten Interview auf Youtube schaue ich mir nicht mal eben an.:Blumen:
.......
Blöd nur, dass in Russland Youtube gesperrt ist.
.......


Zeit für die Kommentare und ein Posting einer Auswahl darüber hast Du immerhin gehabt. :Blumen:

Youtube ist nicht gesperrt in Russland, der Konzern tut allerdings gerade alles dafür, bald gesperrt zu werden.

Google: "Die Videoplattform YouTube hat den Kanal des russischen Abgeordnetenhauses gesperrt. Russische Politiker drohen dem Mutterkonzern Google nun mit Vergeltungsmaßnahmen. Russland wirft der US-Videoplattform Youtube vor, den Kanal des russischen Abgeordnetenhauses, Duma-TV, gesperrt zu haben."

Es gibt auch wenige kriegskritische Stimmen aus Russland auf Youtube wie z.B. diese junge russische Youtuberin (Anglistikstudentin) aus Spassk und Chabarowsk (Region Amur - Wolgograd) mit vielen Abonnenten. Sie meint, Youtube würde vielleicht nicht gesperrt, weil da soviele Kindertrickfilme und -unterhaltung ist, was die russischen Eltern ihren Kindern vorsetzen und die wolle man nicht frustrieren. Sie kann allerdings auf das Geld ihrer Anzeigen und Patreons wegen der Sperre nicht zugreifen, nur auf Kryptoüberweisungen (wird immer wichtiger in einigen Regionen der Welt!).

the most depressing Q&A about leaving Russia, life in the Far East, propaganda and Zombie apocalypse (mit Inhaltsverzeichnis u. Sprungmarken) (https://www.youtube.com/watch?v=mFL8YXp_Reo)

Hafu
04.05.2022, 13:57
Über den Beitritt zur EU entscheiden doch das EU Parlament und das Ergebnis muss mWn einstimmig sein, oder nicht? Wie könnte dann ein deutscher Bundeskanzler in diese Richtung etwas verbindliches äußern?

Das ist ein Brief. Ein sehr gut und in sich logisch formulierter Gegenentwurf zu dem offenen Brief von Alice Schwarer et al. vom letzten Wochenende.
Es ist kein Gesetzentwurf. Kein Mensch erwartet, dass Scholz auf den Brief antwortet. Merkel hat gundsätzlich nie auf offene Briefe reagiert und das halte ich für richtig.

Der EU-Beitritt der Ukraine wurde seitens Frau von der Leyen bei ihrem Besuch in Kiew bereits avisiert, aber er benötigt trotzdem einige Zeit an Vorbereitung. Deutschland ist das dominierende Land der EU und nichts wird in der EU gegen deutsche Interessen entschieden.

Koschier_Marco
04.05.2022, 14:10
Blöd nur, dass in Russland Youtube gesperrt ist.

.

Youtube ist nicht gesperrt ich kann mir alles anschauen was ich will ohne VPN, was zensuriert wird sind russische Youtuber mit abweichenden Meinungen, ausländische sind von der Zensur in Russland nicht betroffen und erreichbar

qbz
04.05.2022, 14:11
Ich finde übrigens auch den Abbruch der Kontakte zum Land Russland auf der Ebene von Kultur, Wissenschaft, Sport eher kontraproduktiv bis absurd. Eine russische Katze / Kaninchen / Hund wird für eine Ausstellung in einer westlichen Grosstadt gesperrt. Alle beruflichen (nicht privaten natürlich) Kontakte zwischen kritischen Wissenschaftlern blockiert. Auf diese Weise vergibt man die Möglichkeit, kritische Stimmen in Russland zu fördern und in Kontakt zu bleiben.

Dieser Artikel thematisiert es für die Osteuropa-Wissenschaften, die natürlich besonders auf den Austausch mit Hochschulen in Russland angewiesen sind.
Sanktionen gegen russische Forscher treffen die Falschen.
Wissenschaft. Die Deutsche Forschungsgesellschaft untersagt die Kooperation mit russischen ForscherInnen. Es trifft vor allem die systemkritischen und akut bedrohten Wissenschaftler. (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/skandaloese-sanktionierung-der-russischen-wissenschaft)

TRIPI
04.05.2022, 14:44
Youtube ist nicht gesperrt ich kann mir alles anschauen was ich will ohne VPN, was zensuriert wird sind russische Youtuber mit abweichenden Meinungen, ausländische sind von der Zensur in Russland nicht betroffen und erreichbar

Das ist ja ganz klar eine Maßnahme die den weniger gebildeten, nicht englischsprachigen Teil der Bevölkerung treffen muss.

repoman
04.05.2022, 14:59
Ich finde übrigens auch den Abbruch der Kontakte zum Land Russland auf der Ebene von Kultur, Wissenschaft, Sport eher kontraproduktiv bis absurd…..[/URL]

Du bist gegen Waffenlieferung, wirtschaftliche Sanktionen und gegen Sanktionen im Bereich Kultur, Wissenschaft und Sport.
Wenn du hier etwas zu sagen hättest, wäre es ein Fest für Putin.

Verstehe mich nicht falsch, ich denke du willst nur das beste für alle Parteien, aber wie die ukrainische Schriftstellerin es gesagt hat, Pazifismus funktioniert nur wenn die andere Seite das auch will.

Voldi
04.05.2022, 15:03
Du bist gegen Waffenlieferung, wirtschaftliche Sanktionen und gegen Sanktionen im Bereich Kultur, Wissenschaft und Sport.
Wenn du hier etwas zu sagen hättest, wäre es ein Fest für Putin.

Verstehe mich nicht falsch, ich denke du willst nur das beste für alle Parteien, aber wie die ukrainische Schriftstellerin es gesagt hat, Pazifismus funktioniert nur wenn die andere Seite das auch will.

+1

Wenn QBZ hier nicht schon so lange angemeldet wäre könnte man manchmal meinen er schreibt direkt aus einer russischen Trollfabrik.
Was soll ein Embargo auf Hochtechnologie wenn ich die entsprechenden Informationen über wissenschaftliche Kanäle nicht auch blockiere :Gruebeln:

anlot
04.05.2022, 15:03
Das ist ein Brief. Ein sehr gut und in sich logisch formulierter Gegenentwurf zu dem offenen Brief von Alice Schwarer et al. vom letzten Wochenende.
Es ist kein Gesetzentwurf. Kein Mensch erwartet, dass Scholz auf den Brief antwortet. Merkel hat gundsätzlich nie auf offene Briefe reagiert und das halte ich für richtig.

Der EU-Beitritt der Ukraine wurde seitens Frau von der Leyen bei ihrem Besuch in Kiew bereits avisiert, aber er benötigt trotzdem einige Zeit an Vorbereitung. Deutschland ist das dominierende Land der EU und nichts wird in der EU gegen deutsche Interessen entschieden.

Schön ausgewichen. Du darfst mir gerne zutrauen, dass ich deinen Auszug als einen Brief realisiert hatte. Wo habe ich was anderes behauptet?

In diesem wird gefordert:

„der Ukraine eine verbindliche Beitrittsperspektive zur Europäischen Union zu eröffnen.“

Und ich wollte lediglich darauf hinweisen, das dies ein deutscher Bundeskanzler garnicht kann, weil er es nicht entscheidet.

qbz
04.05.2022, 15:11
Du bist gegen Waffenlieferung, wirtschaftliche Sanktionen und gegen Sanktionen im Bereich Kultur, Wissenschaft und Sport.
Wenn du hier etwas zu sagen hättest, wäre es ein Fest für Putin.

Verstehe mich nicht falsch, ich denke du willst nur das beste für alle Parteien, aber wie die ukrainische Schriftstellerin es gesagt hat, Pazifismus funktioniert nur wenn die andere Seite das auch will.

Umgekehrt: Wenn sich russische kritische Osteuropa-Wissenschaftler nicht mehr mit ihren westlichen KollegInnen austauschen dürfen, weil westliche Forschungsgesellschaften das verbieten, ist das ein Gewinn für den Kreml.

Koschier_Marco
04.05.2022, 15:14
Das ist ja ganz klar eine Maßnahme die den weniger gebildeten, nicht englischsprachigen Teil der Bevölkerung treffen muss.

Das Problem ist. das die die keine Fremdsprachen können, gar nicht suchen, die die suchen können üblicherweise Fremdsprachen.

Da ist die Situation übrigens ganz schlecht was das betrifft, die meisten fahren all inclusive wo in sind immer im Hotel und dort unter sich, kommen daher gar nicht in die Verlegenheit nicht Russisch sprechen zu müssen.

repoman
04.05.2022, 15:18
Linkenpolitikerin Sommer tritt wegen Russlandpolitik aus der Partei aus.

Sommer begründete ihren jetzigen Schritt mit der Russlandpolitik. Sie sei »von einer Sowjetnostalgie bestimmt«, die stets dem Westen die Schuld gebe. »Maßgebliche Teile der Partei reproduzieren öffentlich das Narrativ des Putins-Regimes und haben oft genug einseitig die Interessen des Kreml unterstützt. Und selbst heute noch geben Teile der Partei der Nato entweder eine Haupt- oder eine Mitschuld für Putins brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine, was jenseits der Realität liegt«, schreibt sie weiter zur Begründung. (https://https://www.spiegel.de/politik/deutschland/linke-politikerin-evrim-sommer-tritt-aus-partei-aus-a-cafff26e-6646-4a3b-9d01-f45ef662b33e?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpP YDCQgO1dEMph)

qbz
04.05.2022, 15:19
+1

Wenn QBZ hier nicht schon so lange angemeldet wäre könnte man manchmal meinen er schreibt direkt aus einer russischen Trollfabrik.
Was soll ein Embargo auf Hochtechnologie wenn ich die entsprechenden Informationen über wissenschaftliche Kanäle nicht auch blockiere :Gruebeln:


Wissenschaftliche Informationen lassen sich weltweit nicht blockieren, nur patentieren.

Trimichi
04.05.2022, 15:37
Es ist wieder soweit! ;)

1 + 1 = 2 :Blumen:

und

2 + 2 = 4 :Cheese:

Aber nur wenn man Amerikaner oder Europäer ist.:cool:

HerrMan
04.05.2022, 15:40
Umgekehrt: Wenn sich russische kritische Osteuropa-Wissenschaftler nicht mehr mit ihren westlichen KollegInnen austauschen dürfen, weil westliche Forschungsgesellschaften das verbieten, ist das ein Gewinn für den Kreml.

Das mag für Sozialwissenschaftler so sein, die machen aber den kleineren Teil aus. Der große brocken internationaler Kooperation findet auf technisch-naturwissenschaftlicher Ebene statt, und da wird putin sehr wohl unter dem Cut leiden.

HerrMan
04.05.2022, 15:41
Wissenschaftliche Informationen lassen sich weltweit nicht blockieren, nur patentieren.

Falsch. Es gibt viele Forschungsprojekte mit industrieller Beteiligung unter strengster Geheimhaltung.

qbz
04.05.2022, 16:17
Falsch. Es gibt viele Forschungsprojekte mit industrieller Beteiligung unter strengster Geheimhaltung.

Weshalb braucht es da noch ein öffentliches Verbot, wenn sie per Auftraggeber schon geheim sind und auch kein Austausch gewollt. :Lachen2: :Blumen:

Sobald wissenschaftliche Informationen publiziert werden, lassen sie sich nicht blockieren, wie geschrieben, man blockiert allein die Kontakte zwischen den Wissenschaftlern, was ich kontraproduktiv finde.

Ich spreche vor allem von wissenschaftlicher Forschung, die oft im weltweiten Austausch und mit Absprachen, unterschiedlichen Schwerpunkten zwischen Spezialisten stattfindet. Letztlich schadet man sich dann wechselseitig und verzichtet auf Kontakte. Ausserdem kommt Russland über China und Indien sowieso an die Grundlagenforschung oder schaltet bei Bedarf Putins FSB ein (wie jetzt auch schon bei Industriespionage.).

In den 70ziger Jahren hatte ich Kontakte zu Studenten an der Humboldt-Uni (DDR), die Dubcek unterstützten und den Aufmarsch der sowjetischen Panzer in Prag kritisierten und dagegen protestierten. Die Stasi hat das nicht gerne gesehen. Insofern begünstigt ein Abbruch von Kontakten doch nur den Kreml-Apparat. Nur 22 Jahre später löste sich die UDSSR auf und heute ist die Tschechei EU-Mitglied, ohne Krieg und zehntausende von Toten.

Trimichi
04.05.2022, 16:40
Es gibt viele Forschungsprojekte mit industrieller Beteiligung unter strengster Geheimhaltung.

Das ist schon klar. Wobei wir nicht mehr zwischen geheim und streng geheim differenzieren. Oder? Aus dem Us-Amerikanischen hat sich top secret eingebürgert, das ist nicht trennscharf und betrifft die confidential information der jeweiligen Regierungen? Und so bin ich da ganz bei dir, gibt ja auch Forschungsprojekte von denen die Regierung nichts weis. Deswegen völlig richtig, ja, denn viele meint nicht alle. Oder?

Man muss sich das in etwa so vorstellen: das Militär hat etwas (z.B. knowledge, skills, abilities) und kann dieses a) Regierungen oder b) Firmen zur Verfügung stellen. Insofern die jeweiligen Mitarbeiter qualifiziert dafür sind mit den diesen Dingen umgehen zu können. Zum Beispiel Mitarbeiter der Polizei, Feuerwehr, Rettungssanitäter verschiedener Länder bis hin zum Training für die Sondereingreiftruppe der Polizei (SEK). Ist das Training effektiv? Kann ein Sozialwissenschaftler messen. Kommt es also zum Wissens- btw. Technologietransfer? Und wo ist der Exit für den, der den Transfer, hier das Training vornimmt? Ganz einfach: wenn das Personal ganz gleich ob von einem Staate oder einer Firma ungeeignet ist findet kein Transfer oder kein Training statt. Fertig.

Ein Beispiel: das Kommandospezialkräfte trainiert Spezialkräfte der Polizei. Kramp-Karrenbauer sagte aber auch, dass man auf diese militärischen Fähigkeiten nicht verzichten kann.

Ein weiteres Beispiel: derzeit werden ukrainische Streitkräfte, also ukrainische Soldat_innen am Truppenübungsplatz in Grafenwöhr gleich hier ums Eck trainiert. Sie werden zu effektiveren "Mörder_innen" ausgebildet. Auf dt. Boden.

Geheim sind beide Bespiele nicht, steht in der Zeitung oder auf youtube. Was du, HerrMan vllt meinst ist, dass bestimmte Inhalte, in den Beispielen z.B. bestimmte Schlagkombinationen oder spezielle Polizeigriffe der Geheimhaltung unterliegen.

Ich glaube, dass die Zeiten vorbei sind, in denen sich die CIA über streng geheime Projekte ohne Wissen der Regierung finanziert hat, schon gar nicht in Deutschland halte ich es für möglich, dass ohne Wissen der Regierung industrielle Großprojekte der Geheimhaltung unterliegen können ohne das eine investigative Öffentlichkeit nichts davon mitbekäme.

Aber wie dem auch sei, bitte belehre mich eines Besseren, indem du ein Beispiel für ein "Forschungsprojekt mit industrieller Beteiligung unter strengster Geheimhaltung" nennen magst?

LG btw. Merciii-

repoman
04.05.2022, 17:32
Umgekehrt: Wenn sich russische kritische Osteuropa-Wissenschaftler nicht mehr mit ihren westlichen KollegInnen austauschen dürfen, weil westliche Forschungsgesellschaften das verbieten, ist das ein Gewinn für den Kreml.

Das sehe ich nicht so und zum Glück auch viele Andere.

noam
04.05.2022, 19:46
Umgekehrt: Wenn sich russische kritische Osteuropa-Wissenschaftler nicht mehr mit ihren westlichen KollegInnen austauschen dürfen, weil westliche Forschungsgesellschaften das verbieten, ist das ein Gewinn für den Kreml.

Du glaubst, dass in der derzeitigen politischen Situation tatsächlich in Russland kritische Wissenschafter Zugang zu relevanter Forschung und Möglichkeiten zu Publikationen haben, wo jetzt schon kritische Medien „abgeschaltet“ werden?

Gestern wurde berichtet, dass ein russischsprachiger Radiosender in Berlin praktisch vor die Tür gesetzt wurde

qbz
04.05.2022, 19:47
....
Doch die Wahrscheinlichkeit einer atomaren Eskalation in der Ukraine – oder im Schlimmsten Fall über die Ukraine hinaus – ist nicht Null. Rein sachlich gesehen liegt sie im Bereich des Möglichen. Daher sollte man diese Möglichkeit auf der sachlichen Ebene erörtern, immer im Bewusstsein, dass es sich um eine sehr unwahrscheinliche, aber mögliche Entwicklung des Krieges handelt, die, wenn sie eintritt, schreckliche Konsequenzen haben wird.
......


Die Eskalation beginnt schon deutlich vorher und in einer Spirale, die unbedingt beendet und zurückgedreht werden muss, bevor es zu einem Weltkrieg 3 kommt. Es darf niemals einen Weltkrieg 3 geben. Die Lieferungen von schweren Waffen sind IMHO einen Schritt auf der Eskalationsspirale, der nächste Schritt (ist schon passiert), Russland erkärt solche Lieferungen als legitime Angriffsziele .......

Dazu meinte Albert Einstein: “Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.”

qbz
04.05.2022, 20:11
Du glaubst, dass in der derzeitigen politischen Situation tatsächlich in Russland kritische Wissenschafter Zugang zu relevanter Forschung und Möglichkeiten zu Publikationen haben, wo jetzt schon kritische Medien „abgeschaltet“ werden?

Gestern wurde berichtet, dass ein russischsprachiger Radiosender in Berlin praktisch vor die Tür gesetzt wurde

Nach dem verlinkten Artikel zu schliessen, arbeiten Historiker, auch wenn sie nicht die offizielle "Lehrmeinung" vertreten, weiter an den Hochschulen, und es gibt sicher interne kontroverse Diskussionen und manchen beruflichen Karriereknick.

Der pauschale Abbruch des wissenschaftlichen Austauschs trifft zwei Gruppen am härtesten: Zum einen sind das russische Studierende und Doktorandinnen, die im europäischen Ausland nun nicht mehr fremde Sprachen und neue Weltsichten kennenlernen. Russische Austauschstudierende verlieren ihren Studienplatz in Deutschland, werden in ein Krieg führendes Land zurückgeschickt und können damit in die Armee eingezogen werden. Zum anderen sind vor allem diejenigen russischen Historiker betroffen, die bislang am besten mit dem „Westen“ vernetzt waren. Das Aussetzen der Kooperationen wird besonders spürbar für diejenigen, die häufig in Gegnerschaft zu diesem Krieg stehen, nicht zuletzt, weil sie Kontakte ins Ausland hatten. Den Historikern in Russland, die kein Interesse an Kooperation hatten, mögen die Sanktionen egal sein; ihr Forschungsalltag wird sich weniger radikal verändern.

Der Abbruch der wissenschaftlichen Beziehungen trifft unsere engagierten Kolleginnen, die in den vergangenen Jahren Austauschmöglichkeiten für Studierende geschaffen und die wissenschaftlichen, universitären und persönlichen Beziehungen aufrechterhalten haben, trotz aller negativen politischen Entwicklungen. Dafür hätten sie unsere Solidarität verdient.

Ähnliches gilt auch für andere Uni-Bereiche wie Germanistik, Slawistik, Götheinstitut, wo der Austausch jeweils auch Teil des Studiums war usf. Der Abbruch der Kontakte unterstützt nach meiner Meinung nur die Absicht der russischen Regierung, eine geschlossene, repressive Gesellschaft mit von ihr bestimmter Ideologie zu bilden und verringert die Chancen auf eine innere Veränderung.

Den letzten Abs. von Dir verstehe ich nicht. Was ist da passiert?

LidlRacer
04.05.2022, 20:52
Gestern wurde berichtet, dass ein russischsprachiger Radiosender in Berlin praktisch vor die Tür gesetzt wurde


Den letzten Abs. von Dir verstehe ich nicht. Was ist da passiert?

War mir so auch nicht verständlich - daher geggogelt:

"Ein deutscher Radiosender in russischer Sprache – aus dem russischen Haus in Berlin – ist verstummt: Moskau gefiel nicht, dass kritisch über den Krieg in der Ukraine berichtet wurde. Meinungsfreiheit passt nicht in Putins Krieg."
(Mit Video) (https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/ukraine-krieg-und-pressefreiheit-100.html)

Ist natürlich nicht überraschend, da dass "Russische Haus" Eigentum des russischen Staates ist.

Aber der Sender sendet jetzt von anderswo weiter.

svmechow
04.05.2022, 21:55
https://www.zeit.de/2022/19/waffenlieferung-ukraine-offener-brief-olaf-scholz

Diesmal in der Zeit, nicht in der Emma. Ein wirklich guter Brief, mehr als nur ein Kontrapunkt zu Alice Schwarzer.
Falls das schon wer anders verlinkt hat, doppelt hält besser.


edit: beim Zurückblättern einiger Seiten sah ich gerade den link zu ebendiesem
Brief. Verlinkt von Hafu. Danke Hafu. Danke immer wieder für schlaue Beiträge.

Klugschnacker
04.05.2022, 22:22
Wenn QBZ hier nicht schon so lange angemeldet wäre könnte man manchmal meinen er schreibt direkt aus einer russischen Trollfabrik.

Bitte bleibe sachlich, Voldi. Diese Art zu diskutieren ist nicht in Ordnung.

repoman
05.05.2022, 09:01
Wo wir beim Thema sachlich sind, überlege ich gerade ob man Trimichis und Helios Beiträge noch als sachlich bezeichnen kann? Hmm, könnte man da Zweifel haben?:8/

Zumindest wird kein Forist beleidigt, allenfalls mal der ukrainische Präsident.;)

Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich der Meinung bin, die beiden sollten sanktioniert werden, zumal Sanktionen hier ja eh ein schwieriges und kontroverses Thema sind, wie: bringt nix, trifft nur die Falschen....:Cheese: :Blumen:

tridinski
05.05.2022, 09:19
Wo wir beim Thema sachlich sind, überlege ich gerade ob man Trimichis und Helios Beiträge noch als sachlich bezeichnen kann?

ganz oft kommt da leider hanebüchener Unsinn, der auch nicht als "Meinungsfreieheit" durchgeht

Sanktionen hier ja eh ein schwieriges und kontroverses Thema sind, wie: bringt nix, trifft nur die Falschen...

wenn du die auf 'ignore' setzt (so wie ich und einige andere auch) trifft es genau die richtigen, nämlich die die viel zu viel Unsinn verzapfen. Wenn andere das lesen wollen - bitte, dein 'ignore' betrifft sie ja nicht.

Koschier_Marco
05.05.2022, 10:14
https://tass.ru/ekonomika/14543125

Exporte aus D sind um 63% gefallen im März 2022

HerrMan
05.05.2022, 10:18
https://tass.ru/ekonomika/14543125

Exporte aus D sind um 63% gefallen im März 2022

Exporte nach oder Importe aus?

Du musst dringend an deinem Deutsch arbeiten. ;)

LidlRacer
05.05.2022, 10:45
Es hülfe vielleicht die deutsche Originalquelle bzgl. unserer Exporte:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_187_51.html

Helios
05.05.2022, 10:53
Wo wir beim Thema sachlich sind, überlege ich gerade ob man Trimichis und Helios Beiträge noch als sachlich bezeichnen kann? Hmm, könnte man da Zweifel haben?:8/

Zumindest wird kein Forist beleidigt, allenfalls mal der ukrainische Präsident.;)

Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich der Meinung bin, die beiden sollten sanktioniert werden, zumal Sanktionen hier ja eh ein schwieriges und kontroverses Thema sind, wie: bringt nix, trifft nur die Falschen....:Cheese: :Blumen:

der Unterschied ist aber echt schwer ;)

zu Trimichis fiktiven mini-nuke's kam meine Bemerkung, dass Teile der bayerischen Staatsregierung tatsächlich in Form des von FJS eingeführten und im Spiegel Interview ständig dargelegten "Roten Knopf"es haben.
Der Söder hat sich so erschrocken, dass er ihn demontieren ließ, davon setzte er es Annegret in Kenntnis und übergab den "Roten Knopf" mit 2 Kabeln hinten dran - sie, als ordentliche Saarländische Hausfrau und Verteidigungsministerin des Hindukush, hat dat Dingen im örtlichen Wertstoffhof versenkt.

Es stellt sich nur die Frage: wo sind die Mini-Nuke's abgeblieben?? - und wann gehen sie hoch???

Trimichi und ich werden diese Fragen im gemeinsamen interkulturellen Foren-Brainstorming zusammenfaseln (es dürfen auch Auswärtige mitreden, wir sind da net suu).

Klugschnacker
05.05.2022, 11:00
Trimichi und ich werden diese Fragen im gemeinsamen interkulturellen Foren-Brainstorming zusammenfaseln (es dürfen auch Auswärtige mitreden, wir sind da net suu).

Gerne. Aber bitte nicht in diesem Forum. Ihr tut damit niemandem einen Gefallen, jedenfalls mir nicht und Euch auch nicht.

JENS-KLEVE
05.05.2022, 11:11
Gerne. Aber bitte nicht in diesem Forum. Ihr tut damit niemandem einen Gefallen, jedenfalls mir nicht und Euch auch nicht.

Und bitte nicht diesen Murx zitieren, sonst unterläufst du meine Sanktionen:Lachen2: :Maso:

Ich stelle mir gerade neue Leser vor, die sich für Triathlon interessieren und aus Versehen und versehentlich an solche Einträge geraten. Bevor sie die ignore-Funktion kennenlernen, hat sich vermutlich schon der erste Eindruck gebildet.

Helios
05.05.2022, 11:23
Gerne. Aber bitte nicht in diesem Forum. Ihr tut damit niemandem einen Gefallen, jedenfalls mir nicht und Euch auch nicht.

Mit der Lieferung der schweren Artillerie in die Ukraine besteht die Möglichkeit, dass diese Munition verschossen werden kann.
Dies habe ich bisher in noch keinem Beitrag in der öffentlichen Debatte vernommen - ich denke nicht, dass dies streng geheim bleiben und nur einem engsten Zirkel bekannt sein sollte.
Dazu muss man laut schreien.
Hier schreib ich nix mehr diesbezüglich.

qbz
05.05.2022, 11:42
Der Krieg in der Ukraine schlägt immer deutlicher auf die deutsche Konjunktur nieder. Die Industrie hierzulande hat so im ersten Monat nach Beginn des russischen Einmarsches einen unerwartet starken Rückgang bei neuen Aufträgen verzeichnet.

.......
»Die Sommermonate werden für die deutsche Volkswirtschaft vermutlich zu einer Durststrecke werden«, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. »Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher.« Diese konnte im ersten Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent noch knapp vermieden werden.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/industrie-auftraege-brechen-wegen-unsicherheit-durch-ukraine-krieg-unerwartet-stark-ein-a-3274b0ef-6926-4589-b985-a24ad696f962

qbz
05.05.2022, 12:00
....
Die Sanktionen kosten uns Geld und belasten die europäische Wirtschaft?[/B]
Ich bin Aktionär und das ist mir mehr als geläufig.

Deutsche Anleger verlieren gerade Geld und das Wirtschaftswachstum wird gebremst weil Gas und Öl teurer geworden ist. Und in der Ukraine sterben täglich Menschen.
.....


Nicht allein die Sanktionen kosten der EU Geld, die Waffenlieferungen und die Aufrüstung. Jeder Monat Krieg in der Ukraine wird die Eu-Länder Milliarden an Finanzhilfe kosten, weil kaum mehr eine eigene ukrainische Wirtschaftsleistung existiert. Ausserdem kommen irgendwann unvorstellbare Wiederaufbauhilfen dazu, weil mit zunehmender Kriegsdauer immer mehr Infrastruktur zerstört wird (Eisenbahnen, Brücken, Strassen, Dämme, Raffinerien, Depots usf.). Das sollte jeder, der einen langen Krieg bis zur Rückeroberung der Krim und des Donbas befürwortet, was jetzt ja die neue NATO-Strategie zu sein scheint, bedenken.

Anleger können das u.U. "verkraften". Für Menschen mit niedrigen Einkommen gibt es weniger Spielraum.

twsued
05.05.2022, 12:05
Nicht allein die Sanktionen kosten der EU Geld, die Waffenlieferungen und die Aufrüstung. Jeder Monat Krieg in der Ukraine wird die Eu-Länder Milliarden an Finanzhilfe kosten, weil kaum mehr eine eigene ukrainische Wirtschaftsleistung existiert. Ausserdem kommen irgendwann unvorstellbare Wiederaufbauhilfen dazu, weil mit zunehmender Kriegsdauer immer mehr Infrastruktur zerstört wird (Eisenbahnen, Brücken, Strassen, Dämme, Raffinerien, Depots usf.). Das sollte jeder, der einen langen Krieg bis zur Rückeroberung der Krim und des Donbas befürwortet, was jetzt ja die neue NATO-Strategie zu sein scheint, bedenken.

Anleger können das u.U. "verkraften". Für Menschen mit niedrigen Einkommen gibt es weniger Spielraum.

Was sollten wire jetzt machen???

Anleger sind nicht immer nur Reiche, auch ich habe meine Altersversorgung mit Aktien aufgebaut.

Drop
05.05.2022, 12:17
Was sollten wire jetzt machen???

Anleger sind nicht immer nur Reiche, auch ich habe meine Altersversorgung mit Aktien aufgebaut.

Er meint, die Ukrainer sollten sich nicht mehr wehren und den Russen machen lassen was er will.

Klugschnacker
05.05.2022, 12:22
Er meint, die Ukrainer sollten sich nicht mehr wehren und den Russen machen lassen was er will.

Bitte bleibe sachlich und verzichte auf Unterstellungen oder Verdrehungen. Ich möchte nicht, das es hier unnötigerweise eskaliert.

qbz
05.05.2022, 12:30
Was sollten wire jetzt machen???

Anleger sind nicht immer nur Reiche, auch ich habe meine Altersversorgung mit Aktien aufgebaut.

Konkrete Anlagefragen wären sicher in diesem Thread (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45862) richtig.

Als gemeinsamer Ontopic-Schnittpunkt bleibt, dass Herr Hellmeyer und andere Ökonomen davon ausgehen, dass der Ukrainekrieg und der Wirtschaftskrieg die Wirtschaftsleistung der EU erheblich beeinträchtigen wird, auch auf sehr lange Sicht mit neagtiven Auswirkungen auf die EU-Unternehmen (und deren Aktien), die zunehmen, je länger der Krieg andauert, weil auch die Kriegsschäden immens wachsen und die Ukraine nur mit fremder Finanzhilfe monatlich wird existieren können.

Auch eine darüber eventuell zerfallende russische Föderation als möglicherweise failed State liegt nicht im wirtschaftlichen Interesse Europas.

twsued
05.05.2022, 12:43
Alle sind dafür, das der Mist endlich aufhört.

Nur wie sollen wir das hinkriegen?

Klatschen auf dem Balkon, oder Blümchen werfen?


Leider weiß nur der Russiche Agressor und seine Schergen wie es beendet wird.

Flow
05.05.2022, 12:45
Auch eine darüber eventuell zerfallende russische Föderation als möglicherweise failed State liegt nicht im wirtschaftlichen Interesse Europas.
Welchen prinzipiellen Ausweg siehst du aus diesem grundsätzlichen Dilemma (Interessenslage Europa / USA) ?

Grüße und Dank für wertvolle Beiträge ... :Huhu:

tridinski
05.05.2022, 12:52
Als gemeinsamer Ontopic-Schnittpunkt bleibt, dass Herr Hellmeyer und andere Ökonomen davon ausgehen, dass der Ukrainekrieg und der Wirtschaftskrieg die Wirtschaftsleistung der EU erheblich beeinträchtigen wird, auch auf sehr lange Sicht mit neagtiven Auswirkungen auf die EU-Unternehmen (und deren Aktien), die zunehmen, je länger der Krieg andauert, weil auch die Kriegsschäden immens wachsen und die Ukraine nur mit fremder Finanzhilfe monatlich wird existieren können.

Auch eine darüber eventuell zerfallende russische Föderation als möglicherweise failed State liegt nicht im wirtschaftlichen Interesse Europas.

Dass du als Radikalpazifist jetzt FDP-mässig mit potentiell fallenden Aktienkursen kommst ... Wenn es in Westeuropa jetzt mal weniger bzw. kein Wirtschaftswachstum geben sollte kann das ja wohl kein ernsthaftes Argument sein der Barbarei der Russen tatenlos zuzusehen.

Zerfallende RF nicht im Interesse Europas? Per se nicht, aber das was sie aktuell veranstalten ist es noch viel weniger. Das Ende des Putinschen Unterdrückungs- und Agressionsappartes ist sehr wohl ein wichtiges Interesse der Weltgemeinschaft.

Finanzhilfen für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg werden insb. ein gigantisches Wirtschaftförderprogramm sein, von dem auch westliche Firmen profitieren werden, inbs. aber hoffentlich ukrainische. Also vielmehr Investitionen als Kosten.

qbz
05.05.2022, 13:03
Dass du als Radikalpazifist jetzt FDP-mässig mit potentiell fallenden Aktienkursen kommst ...

twsued hat mich zu Aktien gefragt und ich habe ihn auf den entsprechenden Thread aufmerksam gemacht. Wo ist das Problem für Dich? Ich selbst führte vor allem die Folgen einer Rezession oder Stagflation für die niedrigen Einkommensbezieher in Deutschland an.


.....
Finanzhilfen für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg werden insb. ein gigantisches Wirtschaftförderprogramm sein, von dem auch westliche Firmen profitieren werden. Also vielmehr Investitionen als Kosten.

Investitionen gelten als Kosten, by the way, wie man am Zustand der Schulen in Deutschland sieht. Ausserdem machst Du reine Versprechungen für die Zukunft, während ich mich auf die aktuellen Zahlen bezog.

Fakt ist und von allen relevanten Ökonomen bestätigt: USA und China profitieren wirtschaftlich im Vergleich zum Euroraum vom Wirtschaftskrieg. Die EU steht vor einer Rezession.

tridinski
05.05.2022, 13:05
Fakt ist und von allen relevanten Ökonomen bestätigt: USA und China profitieren wirtschaftlich im Vergleich zum Euroraum vom Wirtschaftskrieg. Die EU steht vor einer Rezession.

Was ist deine Schlussfolgerung daraus: Unterstützung der Ukraine stoppen um eine Rezession zu vermeiden?

keko#
05.05.2022, 13:15
Welchen prinzipiellen Ausweg siehst du aus diesem grundsätzlichen Dilemma (Interessenslage Europa / USA) ?

Grüße und Dank für wertvolle Beiträge ... :Huhu:



Europa könnte erwachsen werden: europäisches Militärbündnis, europäischer Aussenminister. Die Vereinigten Staaten von Europa!
Wirtschaftlich sind wir (noch immer) top und könnten mit anderen Regionen (Asien, Amerika) mithalten. Damit wären wir eine echte Konkurrenz zu den USA und könnten selbstbewußt unsere europäischen Interessen vertreten.

:Blumen:

dr_big
05.05.2022, 13:21
Europa könnte erwachsen werden: europäisches Militärbündnis, europäischer Aussenminister. Die Vereinigten Staaten von Europa!
Wirtschaftlich sind wir (noch immer) top und könnten mit anderen Regionen (Asien, Amerika) mithalten. Damit wären wir eine echte Konkurrenz zu den USA und könnten selbstbewußt unsere europäischen Interessen vertreten.

:Blumen:

Was ändert das an dem Krieg in der Ukraine?

keko#
05.05.2022, 13:21
...
Fakt ist und von allen relevanten Ökonomen bestätigt: USA und China profitieren wirtschaftlich im Vergleich zum Euroraum vom Wirtschaftskrieg. Die EU steht vor einer Rezession.

Wird wohl so sein, wenn der Krieg noch länger dauert.
Mit einer Inflation hat auch die USA zu kämpfen, sie haben aber nicht die Rohstoffabhängigkeit von Russland, wie wir sie haben. Das könnte für uns noch unangenehme Folgen haben.

(wie immer nur meine Privatmeinung, die ich dankenswerterweise hier frei äussern darf)

tridinski
05.05.2022, 13:26
Wird wohl so sein, wenn der Krieg noch länger dauert.
Mit einer Inflation hat auch die USA zu kämpfen, sie haben aber nicht die Rohstoffabhängigkeit von Russland, wie wir sie haben. Das könnte für uns noch unangenehme Folgen haben.



kurzfristig mag das unangenehm werden, mittelfristig wird das sehr positive Effekte haben weil wir als Gesellschaft damit endlich gezwungen sind die Energiewende ernsthaft anzugehen. Bekanntlich ist das nicht nur fürs Klima wichtig, regenerative Energien sind auch heute schon billiger als fossil oder gar Atom.

Ähnlich wie Corona die Digitalisierung angeschoben hat, zB HomeOffice. Da dachten einige Firmen im März 2020 auch sie sind in 2 Wochen pleite. Kam dann bei den meisten anders.

Flow
05.05.2022, 13:26
Was ändert das an dem Krieg in der Ukraine?
Mir scheint eher umgekehrt der Krieg in der Ukraine eine Weichenstellung für die Zukunft Europas / Eurasiens zu sein ...

keko#
05.05.2022, 13:27
Was ändert das an dem Krieg in der Ukraine?

Nichts!

Die Vereinigten Staaten von Europa wäre natürlich ein langfristiges Projekt.
Ich hatte Flow so verstanden, dass er Abhängigkeiten zu den USA ansprach.

qbz
05.05.2022, 13:28
Was ist deine Schlussfolgerung daraus: Unterstützung der Ukraine stoppen um eine Rezession zu vermeiden?

Entschuldige tridinski, ich möchte die möglichen Alternativen nicht jeden Tag wieder von Neuem ausführen mit den gleichen Diskussion verbunden wie bisher. Ich hoffe, Du verstehst das. Vielleicht schreibe ich das alles mal zusammenhängend auf und in einen längeren Kommentar, dann brauche ich nur noch den zu zitieren.

keko#
05.05.2022, 13:29
kurzfristig mag das unangenehm werden, mittelfristig wird das sehr positive Effekte haben weil wir als Gesellschaft damit endlich gezwungen sind die Energiewende ernsthaft anzugehen. Bekanntlich ist das nicht nur fürs Klima wichtig, regenerative Energien sind auch heute schon billiger als fossil oder gar Atom.

Ähnlich wie Corona die Digitalisierung angeschoben hat, zB HomeOffice. Da dachten einige Firmen im März 2020 auch sie sind in 2 Wochen pleite. Kam dann bei den meisten anders.

Ja, dem stimme ich zu und ich sehe die Möglichkeit auch so.

Allerdings unter der Voraussetzung, dass wir halbwegs mit einem blauen Auge durch den Krieg kommen und uns das nicht wirtschaftlich zu stark schwächt.

:Blumen:

Klugschnacker
05.05.2022, 13:31
Wenn es in Westeuropa jetzt mal weniger bzw. kein Wirtschaftswachstum geben sollte kann das ja wohl kein ernsthaftes Argument sein der Barbarei der Russen tatenlos zuzusehen.

Wer will denn tatenlos zusehen? Die Frage ist ernst gemeint. Wer sagt denn, wir sollen tatenlos zusehen, wenn die Ukraine erobert wird?

Die Gegenposition zur Aufrüstung der Ukraine durch die USA ist nicht Tatenlosigkeit. Wie kommst Du dazu, das immer wieder zu behaupten? Hat das mal jemand gesagt oder stand das mal irgendwo, kam das auf Youtube oder auf Twitter? Hat das hier jemand geschrieben und ich habe es überlesen? Wo kommt das her?

Danke für kurze Aufklärung!
:Blumen:

keko#
05.05.2022, 13:31
Mir scheint eher umgekehrt der Krieg in der Ukraine eine Weichenstellung für die Zukunft Europas / Eurasiens zu sein ...

Das sehe ich definitiv so.
Bin gespannt, wohin die Reise für Europa geht.... Optionen sind hinreichend bekannt.

Flow
05.05.2022, 13:50
Ich hatte Flow so verstanden, dass er Abhängigkeiten zu den USA ansprach.
Unterschiedliche bis konträre Interessenslage USA - Europa.

Die USA dürften profitieren von einem lange anhaltenden militärischen Konflikt, der Russland schwächt und vom Rest Europas isoliert, sowie Europa diverse Lasten aufbürdet. Die genannte Abhängigkeit ist davon nur ein Aspekt.

Uns bleibt erstmal nur der Stolz "auf der richtigen Seite zu kämpfen".

Flow
05.05.2022, 13:54
Bin gespannt, wohin die Reise für Europa geht.... Optionen sind hinreichend bekannt.
Sind sie das ?

Vieles scheint mir "alternativlos", wenn "das unschuldige Nachbarskind gerade vergewaltigt wird" ...

Koschier_Marco
05.05.2022, 14:03
Exporte nach oder Importe aus?

Du musst dringend an deinem Deutsch arbeiten. ;)

Als Österreicher der in Russland lebt schon mal nicht schlecht, steht aber da Exporte aus D nach RF

Hafu
05.05.2022, 14:03
Wer will denn tatenlos zusehen? Die Frage ist ernst gemeint. Wer sagt denn, wir sollen tatenlos zusehen, wenn die Ukraine erobert wird?

Die Gegenposition zur Aufrüstung der Ukraine durch die USA ist nicht Tatenlosigkeit. Wie kommst Du dazu, das immer wieder zu behaupten? Hat das mal jemand gesagt oder stand das mal irgendwo, kam das auf Youtube oder auf Twitter? Hat das hier jemand geschrieben und ich habe es überlesen? Wo kommt das her?

Danke für kurze Aufklärung!
:Blumen:

.... Optionen sind hinreichend bekannt.

Mir sind Alternativpositionen zur militärischen Unterstützunge der Ukraine (neben humanitärer und wirtschaftlicher Unterstützung, die bekanntlich ebenfalls in zigfacher Milliardenhöhe durch die USA, die EU und auch viele andere Länder wie GB und Japan geleistet wird) leider nicht wirklich geläufig.
Sie werden nur immer wieder abstrakt in die öffentliche Diskussion geworfen.

Die Alternativen heißen dann "Suchen diplomatischer Lösungen", "Suche nach Kompromissen" oder ähnlich abstrakte Begriffe. Verhandelt wird doch sowieso. Gestern hat Macron bewundernswerte zwei Stunden mit dem Kriegsverbrecher Putin geredet. Glaubt irgendjemand, dass dabei über die neuesten Fußballergebnisse Small Talk betrieben wird?

Wie soll denn ein solcher "Kompromiss" im besten Fall aussehen? Was passiert mit den von Russland neu eroberten und kontrollierten Städten wie Kherson oder Mariupol? Was mit der von Russland erkämpften Festlandsverbindung zur Krim?

Wer sich (aus welchem Grund auch immer) gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine positioniert (womit der Ukraine die Rückeroberung im bisherigen Krieg verloren gegangener Gebiete unmöglich gemacht wird) muss zwingend eine konkrete Antwort auf die oben aufgeworfenen Fragen geben und dabei sich auch unbedingt ein paar Gedanken machen, was ein Kompromiss für die in den o.g. Städten lebenden Menschen (von denen ein Teil vertrieben ist und auf die Rückkehr wartet) bedeuten würde.
Und jeder, der aus Gründen der Deeskalation gegen die Lieferung schwerer Waffen sich ausspricht, muss auch zwingend darüber nachdenken, was es für die weltweite Sicherheitsarchitektur bedeuten würde, wenn der erste Imperiale Angriffskrieg in Europa seit 70 Jahren mit einem Waffenstillstand oder sogar vertraglichen Friedensschluss enden würde, bei dem der angreifende Kriegsverbrecher einen Teil der frisch eroberten Gebiete behalten darf, die angerichteten Schäden im angegriffenen Land nicht bezahlen muss und für die begangenen Kriegsverbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen wird.

Was könnten andere autokratische Herrscher in der gesamten Welt, wie z.B. in China, Kasachstan, Aserbaidschan, Weißrussland, Nordkorea daraus lernen?

Koschier_Marco
05.05.2022, 14:07
Es hülfe vielleicht die deutsche Originalquelle bzgl. unserer Exporte:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_187_51.html

Ich lese halt die Tass steht ja überall dasselbe

Koschier_Marco
05.05.2022, 14:10
Die AEB Association of European Businesses in Russia hat ein Daily Crisis Update

hier der Link

https://aebrus.ru/en/crisis_update/

Sehr gute Fundstelle für alle Sanktionen und Contrasanktionen und micro und makoökonomische Daten

noam
05.05.2022, 14:34
Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass irgendwer von einem schwachen Russland profitieren sollte?

Profitieren würden gerade exportstarke Nationen eher von einem Staat der in der Lage ist Güter und Dienstleistungen zu kaufen.

tridinski
05.05.2022, 14:49
Wer will denn tatenlos zusehen? Die Frage ist ernst gemeint. Wer sagt denn, wir sollen tatenlos zusehen, wenn die Ukraine erobert wird?

Die Gegenposition zur Aufrüstung der Ukraine durch die USA ist nicht Tatenlosigkeit. Wie kommst Du dazu, das immer wieder zu behaupten? Hat das mal jemand gesagt oder stand das mal irgendwo, kam das auf Youtube oder auf Twitter? Hat das hier jemand geschrieben und ich habe es überlesen? Wo kommt das her?

Danke für kurze Aufklärung!
:Blumen:

Sanktionen. Gespräche mit Russland. Humanitäre Hilfe. Reise nach Kiew. UN-Petition. Spendensammlung. Parlamentsbeschluss. Sonntagsreden. Gebetskreis. Friedensdemo. Aufnahme von Flüchtlingen.

Alles Taten. Akute Wirkung auf die Eindämmung der militärischen Aggression? Keine.
Es gebietet dem Treiben in der Ukraine keinen Einhalt oder würde es auch nur verlangsamen.

Vielleicht sollte man also sagen "Mit Blick auf den akuten Krieg weitgehend wirkungslose Selbstbeschäftigung" statt "tatenlos". Damit würde dem russischen Militär kein Einhalt geboten, dieses würde Fakten schaffen = ganzes Land besetzen. Aus der Position würden die Russen dann vermutlich auch wieder sprechen wollen, allerdings auch was die Ukraine betrifft die Bedingungen diktieren.

"Taten" für mich also "Aktivität mit unmittelbarer Wirkung".
"Aktivität ohne akute Wirkung": kurzfristig derselben Effekt wie "tatenlos".

P.S. Die Formulierung "Aufrüstung der Ukraine" stört mich. Es suggeriert, dass die Ukraine in die Lage versetzt werden soll jemanden anderen anzugreifen. Das ist offensichtlich nicht der Fall.

Hafu
05.05.2022, 15:11
Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass irgendwer von einem schwachen Russland profitieren sollte?
...

Mit "schwach" wird eigentlich im Zusammenhang mit Russland als Sanktionsziel "militärisch schwach" gemeint.

Russland soll durch die Sanktionen und Impportbeschränkungen, sowie auch durch die Verteuerung der Kriegsführung für Russland durch militärische Unterstützung der Ukraine, so geschwächt werden, dass es sich keine überdimensionierte und zu teuren Angriffskriegen wie in Syrien oder der Ukraine fähige Armee leisten kann.

Wenn es eine Möglichkeit gäbe, das russische Militär und die relativ potente russische Rüstungsindustrie isoliert zu treffen und langfristig zu schwächen, ohne die sonstige russische Wirtschaft zu belasten, würde man das sicher tun, aber gerade in einem autokratischen Staat ist das nicht möglich.

HerrMan
05.05.2022, 15:11
Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass irgendwer von einem schwachen Russland profitieren sollte?
.

Weils am Ende halt doch die alten weissen Männer waren, die das einfädelten und so ihre Weltherrschaft festigen. Bill Gates, Soros und die ganzen anderen üblichen Verdächtigen aus dem "Finanzimperium". Nur weil der Wladimir auf die reingefallen ist, soll er jetzt an allem schuld sein?

Also im ernst: aus der linken Ecke mit dem Argument zu kommen "schaut mal wie die Sanktionen unsere Wirtschaft schwächen werden - wollt ihr das wirklich? " finde ich reichlich skurril.

Einmal denkt die Mehrheit mal nicht nur an ihr eigenes Wohlergehen, ist auch wieder falsch...

Flow
05.05.2022, 15:20
P.S. Die Formulierung "Aufrüstung der Ukraine" stört mich. Es suggeriert, dass die Ukraine in die Lage versetzt werden soll jemanden anderen anzugreifen. Das ist offensichtlich nicht der Fall.
Als Beispiel dazu von britischer Seite :

Minister backs Ukraine carrying out Russia strikes with British weapons
(https://www.theguardian.com/politics/2022/apr/26/britain-backs-ukraine-carrying-out-strikes-in-russia-says-minister) James Heappey says it is ‘completely legitimate’ for Kyiv to identify targets in Russia to disrupt attacks (https://www.theguardian.com/politics/2022/apr/26/britain-backs-ukraine-carrying-out-strikes-in-russia-says-minister)

Offizielle Formulierungen :
"Ukraine needs to strike into its opponent’s depth to attack its logistics lines, its fuel supplies, its ammunition depots"

"completely legitimate for Ukraine to be targeting in Russia’s depth"

He said it was “not necessarily a problem” if British-donated weapons were used to hit sites on Russian soil

dr_big
05.05.2022, 15:27
Als Beispiel dazu von britischer Seite :

Minister backs Ukraine carrying out Russia strikes with British weapons
(https://www.theguardian.com/politics/2022/apr/26/britain-backs-ukraine-carrying-out-strikes-in-russia-says-minister) James Heappey says it is ‘completely legitimate’ for Kyiv to identify targets in Russia to disrupt attacks (https://www.theguardian.com/politics/2022/apr/26/britain-backs-ukraine-carrying-out-strikes-in-russia-says-minister)

Offizielle Formulierungen :

Das nennt man Verteidigung. Angriff ist etwas anderes, nämlich das was Russland betreibt.

HerrMan
05.05.2022, 15:27
Als Beispiel dazu von britischer Seite :
:

Und dieser Versuch der Ukraine das Kampfgeschehen zu verlagern ist für dich ein Angriff auf Russland mit unseren Waffen?

Hat sich Putin also zurecht bedroht gefühlt?

Flow
05.05.2022, 15:34
Weils am Ende halt doch die alten weissen Männer waren, die das einfädelten und so ihre Weltherrschaft festigen. Bill Gates, Soros und die ganzen anderen üblichen Verdächtigen aus dem "Finanzimperium". Nur weil der Wladimir auf die reingefallen ist, soll er jetzt an allem schuld sein?
Wolfowitz (https://en.wikipedia.org/wiki/Wolfowitz_Doctrine) noch in Erinnerung ?
Our first objective is to prevent the re-emergence of a new rival, either on the territory of the former Soviet Union or elsewhere, that poses a threat on the order of that posed formerly by the Soviet Union. This is a dominant consideration underlying the new regional defense strategy and requires that we endeavor to prevent any hostile power from dominating a region whose resources would, under consolidated control, be sufficient to generate global power.

Flow
05.05.2022, 15:35
Das nennt man Verteidigung.
Ich weiß ... :)

Koschier_Marco
05.05.2022, 15:36
Als Beispiel dazu von britischer Seite :

Minister backs Ukraine carrying out Russia strikes with British weapons
(https://www.theguardian.com/politics/2022/apr/26/britain-backs-ukraine-carrying-out-strikes-in-russia-says-minister) James Heappey says it is ‘completely legitimate’ for Kyiv to identify targets in Russia to disrupt attacks (https://www.theguardian.com/politics/2022/apr/26/britain-backs-ukraine-carrying-out-strikes-in-russia-says-minister)

Offizielle Formulierungen :

Die Angriffe der Ukraine auf die russische Logistik sind absolut legitim, wo auch immer die liegen.

Die Waffen, die sie bekommen sind ihre Waffen, egal wer die produziert und geliefert hat und werden eben so eingesetzt das es Russland maximal schadet.

Flow
05.05.2022, 15:38
Und dieser Versuch der Ukraine das Kampfgeschehen zu verlagern ist für dich ein Angriff auf Russland mit unseren Waffen?
Lediglich fürs Protokoll ein paar offizielle Formulierungen zum (ver)störend genannten Aspekt "Aufrüstung der Ukraine" ... :)

Flow
05.05.2022, 15:41
Die Angriffe der Ukraine auf die russische Logistik sind absolut legitim, wo auch immer die liegen.
Ja, sagt der Brite ja auch. Wobei wir nicht von "Angriff", sondern "Verteidigung" sprechen sollen, siehe dr_big.

HerrMan
05.05.2022, 15:42
: Wolfowitz (https://en.wikipedia.org/wiki/Wolfowitz_Doctrine) noch in Erinnerung ?

Ausser Frage, dass die Amis in den 90'ern überzogen haben und auch heute vor allem ihre eigenen Interessen verfolgen. Jetzt ist aber 2022 und nach Corona hab ich einfach keine Lust mehr auf weitere Verschwörungstheorien.

Der Enkel Stalins zeigt sein wahres Gesicht - das ist derzeit die Realität.

Flow
05.05.2022, 15:52
Ausser Frage, dass die Amis in den 90'ern überzogen haben und auch heute vor allem ihre eigenen Interessen verfolgen. Jetzt ist aber 2022 und nach Corona hab ich einfach keine Lust mehr auf weitere Verschwörungstheorien.
Gut, dann zurück zur Show ... ;)

Dokumente zur strategischen militärischen Ausrichtung (der USA) sind in der Regel ja auch "Not intended for public release" (https://en.wikipedia.org/wiki/Wolfowitz_Doctrine) und dementsprechend auch nicht öffentlich zu diskutieren.

Wann geht's in den Biergarten ... ? :Huhu:

Koschier_Marco
05.05.2022, 15:55
Ja, sagt der Brite ja auch. Wobei wir nicht von "Angriff", sondern "Verteidigung" sprechen sollen, siehe dr_big.

Die Kampfart Verteidigung besteht aus folgenden Kampfformen

zeitliche begrenzte oder auch hinhaltenden Verteidigung
Verzögerung
Gegenstoß
Gegenangriff
Verteidigung

Für Nicht - Militaristen ist oft nicht klar was genau Verteidigung ist.

Flow
05.05.2022, 16:02
Für Nicht - Militaristen ist oft nicht klar was genau Verteidigung ist.
Angriff ist die beste Verteidigung !

;)

Diffiziler wird es für den Laien, den preemptive war (https://en.wikipedia.org/wiki/Preemptive_war) vom preventive war (https://en.wikipedia.org/wiki/Preventive_war) zu unterscheiden.

So, jetzt aber erstmal bis später ... :Huhu:

spanky2.0
05.05.2022, 16:05
Einmal denkt die Mehrheit mal nicht nur an ihren eigenen Wohlstand, ist auch wieder falsch...

Das mag vielleicht im Moment noch eine Mehrheit sein, aber das wird in meinen Augen sicher keine bleiben, wenn die komplette "Unterschicht" und auch Teile der "Mittelschicht" die (finanziellen) Auswirkungen in ihrem vollen Ausmaß zu spüren bekommen, auch wenn das sicher noch einige Monate dauern wird...
Ich fürchte sogar, daß es deswegen zu sozialen Unruhen kommen kann und wird. Vielleicht nicht unbedingt in Deutschland, aber durchaus in anderen Ländern, auch in europäischen.
Außerdem glaube ich, dass die "Weizen-Versorgung" vieler 3.Welt Länder in Afrika ein riesiges Problem werden wird. Es wird die Hungersnot dort verstärken und mit Sicherheit viele weitere Menschenleben ("indirekt") kosten, über die bislang in meinen Augen noch zu wenig gesprochen wird. Die (Klima-/Wirstschafts-) Flüchtlingsströme werden dadurch auch gravierend steigen. Und Weizen ist nur ein Aspekt. Viele andere Preise im Nahrungsmittelbereich werden weiter "durch die Decke" gehen. Zum Beispiel das Thema einer (möglichen) Sanktionierung von Uralkali - der grösste Düngemittelhersteller Russlands. Einer der grössten Lieferanten von Dünger zB zum Anbau von Reis (..nach Indien wenn ich mich richtig erinnere). Wieder ein Grundnahrungsmittel, das dadurch deutlich weniger und schlechter angebaut werden kann: Also geringere Produktion (oder komplette Ausfälle) bei gleicher/steigenden Nachfrage bedeutet (stark) steigende Preise. In dieser Art könnte man zig weitere Beispiele aufzählen. Also ein echtes DILEMMA insbesondere auch für die ärmeren Länder der Welt.
All das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man dafür votiert der Ukraine (auf unbesteimmte Zeit) endlos Waffen zu liefern und somit den Krieg evtl. über (viele) Monate zu verlängern...

dr_big
05.05.2022, 16:36
Putin hat die Dörfer zerbombt und die Landmaschinen und Saatgut geklaut, egal ob wir jetzt Waffen liefern oder nicht, da wird so schnell kein Weizen mehr angebaut.

Helios
05.05.2022, 16:38
Im Grunde geht der Krieg schon seit 2014, bisher jedoch für "uns" ohne konkrete Auswirkungen.
Derzeit kann man Preisanstiege an der Tankstelle sehen und muss sie bezahlen - letztes Wochenende haben mir Mieter gekündigt und gleich Nachmieter gebracht - in deren Mietvertrag musste ich die Heizkostenvorauszahlung für eine 3 Zi-Whg., ca. 70qm, von 60€ monatlich auf 120€ verdoppeln, also Jahresabrechnung von ca. 700 auf 1400€ (entsprechend einem aktuellen Ölpreis laut tescon von 1,40€/Liter Heizöl - letztes Jahr die Hälfte).

Wenn mich Einer fragt: das waren Eure Politiker - geht zu ihnen, beschwert euch dort.

qbz
05.05.2022, 16:49
.....
Also im ernst: aus der linken Ecke mit dem Argument zu kommen "schaut mal wie die Sanktionen unsere Wirtschaft schwächen werden - wollt ihr das wirklich? " finde ich reichlich skurril.

Einmal denkt die Mehrheit mal nicht nur an ihr eigenes Wohlergehen, ist auch wieder falsch...

Verstehe ich nicht. Hast Du nie Bertolt Brecht Stücke gesehen oder gelesen?

"Bertolt Brecht prägte den Ausspruch „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“. Oft wird das so interpretiert, als sei den Menschen die Moral egal. Er meinte damit: Über ethische Fragen nachdenken kann man erst, wenn der Magen voll ist."

Hafu
05.05.2022, 16:57
Putin hat die Dörfer zerbombt und die Landmaschinen und Saatgut geklaut, egal ob wir jetzt Waffen liefern oder nicht, da wird so schnell kein Weizen mehr angebaut.

Mit dem Raub von Landmaschinen, Saatgut und zigtausenden Tonnen Getreide durch Russland, das stimmt zwar, aber nichtsdestoweniger läuft die Bestellung der Felder sowohl im ukrainisch kontrollierten Teil der Ostukraine wie auch inder gesamten West- und Südukraine weitgehend auf normalem Niveau, womit zu Beginn des Krieges kaum jemand gerechnet hat.
Der Großteil des Krieges hat sich bisher in den umkämpften Städten und auf den Straßen abgespielt, die riesigen Getreidefelder waren bislang weitgehend unberührt.

Der Winterweizen ist auf praktisch allen Feldern trotz des Krieges ausgesät worden und die Ernte wird ohnehin erst in ein paar Wochen beginnen. Das wird aber wohl auch funktionieren.

Ein riesiges Problem sind aber die von den Russen blockierten Häfen. Zigtausend Tonnen Getreide aus dem Vorjahr kommen derzeit nicht in den Handel.
(https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/ukraine-millionen-tonnen-getreide-blockiert-welt-hungert-593188)

HerrMan
05.05.2022, 17:02
Verstehe ich nicht. Hast Du nie Bertolt Brecht Stücke gesehen oder gelesen?

....

Er meinte damit: Über ethische Fragen nachdenken kann man erst, wenn der Magen voll ist."

Deutsch Leistungskurs.

Oder wie man in Kärnten sagt: Mit voller Hose lässt sich leicht stinken. Schon klar.

Für mich instrumentalisierst du die von dir angeführten wirtschaftlichen Aspekte für dein eigentliches Anliegen: keine Ächtung der Russen und schon erst recht keine Waffen für die Ukraine.

qbz
05.05.2022, 17:10
......
Wie soll denn ein solcher "Kompromiss" im besten Fall aussehen? Was passiert mit den von Russland neu eroberten und kontrollierten Städten wie Kherson oder Mariupol? Was mit der von Russland erkämpften Festlandsverbindung zur Krim?
.......


Ich fände es einen wirklichen Wahnsinn, einen furchtbaren Krieg nicht beenden zu wollen bzw. umgekehrt mit militärischer Unterstützung und Waffennachschub zu verlängern, wegen eines strittigen Status zum Donbass, der Krim oder auch der neu eroberten Regionen Mariupol und Kherson, sollte das der wirkliche Nichtbeendigungsgrund darstellen. Der Preis für die Soldaten, die Zivilisten, die kriegführenden Länder und ganz Europa ist einfach viel, viel zu hoch. Im Vergleich dazu scheint es mir vernachlässigungswert, ob auf den Rathäusern dieses Fleckchen Erde eine autonome, russische oder ukrainische Fahne für ein oder mehrere Jahrzehnte weht.

dr_big
05.05.2022, 17:23
Und wenn Putin die Ostregionen und die Landbrücke zur Krim hat, dann zieht er weiter nach Westen über Odessa nach Transnistrien. Der Krieg wäre mit dem aktuellen Landgewinn nicht zu Ende. Damit hat Putin die Rest-Ukraine umzingelt und kann die Schlaufe weiter zuziehen, evtl. wäre das nächste Ziel dann die Brücke nach Kaliningrad. Wie lange würdest du Putin gewähren lassen?

Klugschnacker
05.05.2022, 17:30
Wie soll denn ein solcher "Kompromiss" im besten Fall aussehen? Was passiert mit den von Russland neu eroberten und kontrollierten Städten wie Kherson oder Mariupol? Was mit der von Russland erkämpften Festlandsverbindung zur Krim?

Was passiert denn mit diesem Menschen, wenn es keinen Friedensschluss gibt? Oder erst sehr viel später? Diese Menschen werden weniger vom künftigen Frieden bedroht, als vom aktuellen Krieg.

Außerdem muss ein solcher Kompromiss nicht automatisch bedeuten, dass die Ukraine auf ihre Gebiete entlang der heutigen Frontlinie verzichten muss. Möglicherweise lässt sich das verhandeln, wenn man beim wichtigsten Kriegsziel Putins, der NATO-Osterweiterung, nachgibt. Zumindest befristet.

Dieser Krieg wird meiner Meinung nach in einer Verhandlungslösung enden, oder in einer Katastrophe. Seit die Amerikaner groß mit eingestiegen sind und als Ziel ihres Engagements die dauerhafte Schwächung Russlands angeben (und nicht einen schnellstmöglichen Frieden), kann ich das leider nicht zurückhaltender formulieren.

qbz
05.05.2022, 17:31
Und wenn Putin die Ostregionen und die Landbrücke zur Krim hat, dann zieht er weiter nach Westen über Odessa nach Transnistrien. Der Krieg wäre mit dem aktuellen Landgewinn nicht zu Ende. Damit hat Putin die Rest-Ukraine umzingelt und kann die Schlaufe weiter zuziehen, evtl. wäre das nächste Ziel dann die Brücke nach Kaliningrad. Wie lange würdest du Putin gewähren lassen?

Kennst Du die Absichten des Kremls so genau, um mit dieser hypothetischen Spekulation den Krieg zu verlängern, wenn vorher ein Ende möglich wäre.

Hafu
05.05.2022, 17:34
I... Im Vergleich dazu scheint es mir vernachlässigungswert, ob auf den Rathäusern dieses Fleckchen Erde eine autonome, russische oder ukrainische Fahne für ein oder mehrere Jahrzehnte weht.

Dir ist das nachvollziehbarer Weise egal, weil viele deiner Argumente sich nur darum drehen, wie man vermeiden kann, dass der Krieg uns im Deutschland (oder der Schweiz) betrifft, was aber nunmal ohnehin unvermeidlich ist.

Der Krieg betrifft uns. Wirtschaftlich auf ganz vielen Ebenen und natürlich auch in unserem aktuellen und zukünftigen Sicherheitsgefühl, so dass wir leider gezwungen sind, Sicherheitsfragen (wozu auch unsere Verteidigungsfähigkeit gehört) zukünftig anders zu gewichten.

Nicht egal, welche Flagge auf einem Rathaus weht, ist es aber den Bewohnern der dazugehörigen Stadt. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92018448/gewalt-an-frauen-im-ukraine-krieg-zieh-dich-aus-oder-ich-erschiesse-dich-.html)

Im Beispiel Kherson ist doch der Wille der Bewohner hinreichend gut dokumentiert. Dort haben über Tage hinweg die Bewohner gegen die Beatzer demonstriert, bis die Demonstrationen schließlich brutal auseinander geschossen wurden.

dr_big
05.05.2022, 17:35
Was passiert denn mit diesem Menschen, wenn es keinen Friedensschluss gibt? Oder erst sehr viel später? Diese Menschen werden nicht vom künftigen Frieden bedroht, sondern vom aktuellen Krieg.

Wie willst du den Frieden erreichen und wie soll sich die Ukraine während der Verhandlungen verhalten (Verteidigung einstellen oder fortsetzen, wenn fortsetzen, mit welchen Waffen)?

Was verstehst du unter Frieden? Vertreibung, Verschleppung, Ermordung, Einsperren aller Nazis? (Nazis sind alle, die Putin nicht euphorisch zu jubeln)


Außerdem muss ein solcher Kompromiss nicht automatisch bedeuten, dass die Ukraine auf ihre Gebiete entlang der heutigen Frontlinie verzichten muss. Möglicherweise lässt sich das verhandeln, wenn man beim wichtigsten Kriegsziel Putins, der NATO-Osterweiterung, nachgibt. Zumindest befristet.


Die Ukraine verzichtet bereits auf die Forderung zum Nato-Beitritt, woran denkst du also konkret?

Hafu
05.05.2022, 17:39
... wenn man beim wichtigsten Kriegsziel Putins, der NATO-Osterweiterung, nachgibt. Zumindest befristet.
...

Wie -um Himmels Willen- kommst du da drauf, dass das das wichtigste Kriegsziel Putins ist?
Hat er etwa jemals so etwas gesagt?

Demilitarisierung. Denazifizierung und Schutz der russischsprachigen (in der Lesart von Putin entspricht das etwa der originär russischen) Bevölkerung sind seine wörtlich erklärten Kriegsziele.

Würdest du etwa vorsichtshalber auch gleich den Finnen und den Schweden, die mit Macht (und nach dem Angriff auf die Ukraine mehr als nachvollziehbar) unter den Schutzschirm der NATO drängen (und man ist sich innerhalb der NATO bereits nahezu einig sie zu Beitrittskandidaten zu machen), die NATO-Mitgliedschaft verweigern)?
Finnland hat mit über 1000km eine längere gemeinsame Grenze zu Russland als die Ukraine, so dass sich Putin davon ganz sicher auch auf die Zehen getreten fühlt.

twsued
05.05.2022, 17:40
Kennst Du die Absichten des Kremls so genau, um mit dieser hypothetischen Spekulation den Krieg zu verlängern, wenn vorher ein Ende möglich wäre.

Du kennst die Absichten des Kremels so genau?

qbz
05.05.2022, 17:56
Dir ist das nachvollziehbarer Weise egal, weil viele deiner Argumente sich nur darum drehen, wie man vermeiden kann, dass der Krieg uns im Deutschland (oder der Schweiz) betrifft, was aber nunmal ohnehin unvermeidlich ist.

Nein! Du lässt mein Hauptargument weg oder hast es überlesen: Der Preis für die Soldaten, die Zivilisten und Europa ist viel zu hoch, wenn der Krieg sich verlängert. Geht der Krieg weiter, kommen weitere zehntausende Tode, traumatisierte Zivilisten, und Flüchtlinge zu den bisherigen.


Der Krieg betrifft uns. Wirtschaftlich auf ganz vielen Ebenen und natürlich auch in unserem aktuellen und zukünftigen Sicherheitsgefühl, so dass wir leider gezwungen sind, Sicherheitsfragen (wozu auch unsere Verteidigungsfähigkeit gehört) zukünftig anders zu gewichten.

Die Unsicherheit einer weiteren Eskalation ist viel, viel grösser bei einer Verlängerung des Krieges, mit dem Ziel, die russische Armee zu schlagen, (was auch immer das konkret bedeuten soll??) als bei einem Kompromiss und einer neutralen Ukraine mit Garantieen von Drittstaaten.

qbz
05.05.2022, 18:00
Du kennst die Absichten des Kremels so genau?

Nein, natürlich nicht. Deswegen sollte eine Spekulation über die Zukunft nicht eine Entscheidung von Krieg oder Frieden, wenn sie denn jetzt möglich wäre, entscheidend beeinflussen.

keko#
05.05.2022, 18:03
....

Dieser Krieg wird meiner Meinung nach in einer Verhandlungslösung enden, oder in einer Katastrophe. Seit die Amerikaner groß mit eingestiegen sind und als Ziel ihres Engagements die dauerhafte Schwächung Russlands angeben (und nicht einen schnellstmöglichen Frieden), kann ich das leider nicht zurückhaltender formulieren.

Letztendlich ist die Frage um schwere Waffen ja/nein längst überholt, die Entscheidungen gefallen. Die USA sind groß mit dabei. Es stellen sich ganz andere Fragen: eben die, wie der Krieg nicht noch mehr eskaliert und ohne Katastrophe beendet werden kann.

Hafu
05.05.2022, 18:08
...
Dieser Krieg wird meiner Meinung nach in einer Verhandlungslösung enden, oder in einer Katastrophe. ...

... wie der Krieg nicht noch mehr eskaliert und ohne Katastrophe beendet werden kann.

"Ohne Katastrophe"???

Dieser Krieg ist schon eine Katastrophe für die betroffenen Menschen in der Ukraine.

Du kennst doch die Bilder, die täglich über unsere Bildschirme laufen. Was haben die Menschen in Mariopol, die den russischen Einmarsch überlebt haben, noch zu verlieren außer ihrer Freiheit und die Freiheit ihrer Kinder.

Eine Verhandlungslösung sehe ich frühestens dann möglich, wenn es der Ukraine (militärisch) gelungen sein sollte den territorialen Status Quo der Zeit vor dem 24.2. wieder herzustellen, weil vorher Russland nicht die nötige Verhandlungsbereitschaft zeigen wird.
Wenn ich mich irre und Putin schon in einem früheren Stadium des Krieges ernsthafte Verhandlungsbereitschaft zeigen sollte, wäre es mehr als erfreulich, aber es würde mich wundern.
Den kompletten Zugang zum Asowschen Meer sowie die Landbrücke zur Krim wird Putin meiner Einschätzung nach als Kriegsbeute behalten wollen und auf dieser Basis kann die Ukraine einem Friedensschluss nicht zustimmen.

Man darf übrigens bei all den theoretischen Betrachtungen nie die aktuelle militärische Lage in der Ukraine aus dem Blick verfolgen: Seit rund zwei Wochen gelingen der Ukraine in der strategisch enorm wichtigen Stadt Kharkiw, die während des Krieges bereits naheuz eingekesselt war und so gut wie verloren schien, kontinuierliche Erfolge und die Russen werden in diesem Bereich immer mehr zurückgedrängt. (https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-may-4)

An die einst drohende Einkesselung der Donbas-Truppen druch russische Vorstöße aus Norden und Süden glaubt mittlerweile angesichts der ausbleibenden Erfolge der russischen Truppen an den dortigen Frontlinien nahezu niemand mehr.

Der Faktor Zeit arbeitet also klar für die Ukraine: die haben die Russen aus Kiew und der Region Sumy vertrieben. Sie sind dabei die Russen aus der Region Kharkiw zu vertreiben. Warum sollten sie sich jetzt auf einen faulen Kompromiss einlassen, indem sie Millionen ihrer Bürger und wichtige Teile ihrers Staatsgebietes den Russen gewissermaßen opfern?

qbz
05.05.2022, 18:13
Wie -um Himmels Willen- kommst du da drauf, dass das das wichtigste Kriegsziel Putins ist?
Hat er etwa jemals so etwas gesagt?

Demilitarisierung. Denazifizierung und Schutz der russischsprachigen (in der Lesart von Putin entspricht das etwa der originär russischen) Bevölkerung sind seine wörtlich erklärten Kriegsziele.


Wenn ich mal Putin aus seiner Rede vom 24.2.2021 zitieren darf zur Klärung::)

Ein weiterer Ausbau der Infrastruktur des Nordatlantikbündnisses oder die anhaltenden Bemühungen, auf dem ukrainischen Territorium militärisch Fuß zu fassen, sind für uns nicht hinnehmbar. Natürlich geht es nicht um die NATO selbst. Es dient lediglich als Instrument der US-Außenpolitik. Das Problem ist, dass in den an Russland angrenzenden Gebieten, die, wie ich anmerken muss, unser historisches Land ist, ein feindseliges „Anti-Russland“ Gestalt annimmt. Vollständig von außen kontrolliert, tut sie alles, um NATO-Streitkräfte anzuziehen und modernste Waffen zu erhalten.

Es gibt noch weitere Absätze mit Kritik an der Nato-Osterweiterung.in dieser Rede:
http://en.kremlin.ru/events/president/news/67843

Hafu
05.05.2022, 18:26
...
Es gibt noch weitere Absätze mit Kritik an der Nato-Osterweiterung.
http://en.kremlin.ru/events/president/news/67843

Natürlich hat die NATO-Osterweiterung Putin gestört. Das ist doch gar nicht die Frage. In dem von mir zitierten Beitrag, der sich auf Klugschnackers Aussage bezog, ging es darum, dass dies das wichtigste Kriegsziel Putins sei.
Das ist definitiv falsch, weil eine NATO-Osterweiterung um die Ukraine überhaupt nicht konkret zur Debatte stand, alleine schon wegen des ungelösten Konfliktes und Krieges im Donbas.

Die NATO erweitert grundsätzlich nicht um Länder die in aktuellen militärischen Konflikten stecken und die Ukraine war noch nicht mal Beitrittskandidat, ebenso wie Georgien.

Klugschnacker
05.05.2022, 18:26
Wie willst du den Frieden erreichen und wie soll sich die Ukraine während der Verhandlungen verhalten (Verteidigung einstellen oder fortsetzen, wenn fortsetzen, mit welchen Waffen)?


Wenn die Ukraine angegriffen wird, soll sie sich auch verteidigen. Wir sollten auf dieser Basis aber einen Waffenstillstand anstreben. Deutschland hat nicht viel zu melden. Aber die Amerikaner könnten vielleicht zusammen mit den Chinesen einen solchen Waffenstillstand erreichen. Während die Waffen ruhen, könnte man politisch an einer Lösung arbeiten. Zumindest könnte man das versuchen. Warum nicht?

Dass die Amerikaner die Schwächung Russlands als Ziel ihres Engagements ausgeben (und nicht den Frieden in der Ukraine), stellt eine erhebliche Erschwernis in den künftigen Friedensbemühungen dar. Die USA stellen sich auf einen langen Krieg ein. Deutschland auch.

Was verstehst du unter Frieden? Vertreibung, Verschleppung, Ermordung, Einsperren aller Nazis? (Nazis sind alle, die Putin nicht euphorisch zu jubeln)


Ich meine zunächst einen Waffenstillstand mit anschließenden Verhandlungen.

LidlRacer
05.05.2022, 18:34
Ich lese halt die Tass steht ja überall dasselbe

Ja, aber Deine übersetzte Überschrift war sinnentstellend verkürzt und führte zu Verwirrung.
Und was soll der durchschnittliche Leser hier mit einem russischen Artikel, in dem nicht mehr drin steht als im Original?
Und ich würde mich nicht zwingend drauf verlassen, dass nach einer automatischen Rückübersetzung auf Deutsch noch alles korrekt ist.

qbz
05.05.2022, 18:42
Natürlich hat die NATO-Osterweiterung Putin gestört. Das ist doch gar nicht die Frage. In dem von mir zitierten Beitrag, der sich auf Klugschnackers Aussage bezog, ging es darum, dass dies das wichtigste Kriegsziel Putins sei.
Das ist definitiv falsch, weil eine NATO-Osterweiterung um die Ukraine überhaupt nicht konkret zur Debatte stand, alleine schon wegen des ungelösten Konfliktes und Krieges im Donbas.

Die NATO erweitert grundsätzlich nicht um Länder die in aktuellen militärischen Konflikten stecken und die Ukraine war noch nicht mal Beitrittskandidat, ebenso wie Georgien.

Das ist mir alles bekannt. :)

Es ist ein erklärtes Kriegsziel von Putin, wie es expressis verbis an mehreren Stellen in seiner Rede aufgeführt ist, die NATO-Bewaffnung und die NATO-Zusammenarbeit und einen zukünftigen Beitritt der Ukraine zur NATO zu verhindern. Auf jeden Fall kommt Kritik an der NATO-Osterweiterung in seiner Rede häufig vor. Das beharrlich zu ignorieren (wie Du es auch tust) war ein diplomatischer Fehler der westlichen Staaten und der USA, was aber nicht den Angriffskrieg rechtfertigt.

Hafu
05.05.2022, 18:49
Wenn die Ukraine angegriffen wird, soll sie sich auch verteidigen. Wir sollten auf dieser Basis aber einen Waffenstillstand anstreben. ...
Ich meine zunächst einen Waffenstillstand mit anschließenden Verhandlungen.

Ein Waffenstillstand würde in der augenblicklichen militärischen Situation einerseits den Russen helfen, ihre Gebietsgewinne zu konsolidieren und zu stabilisieren. Er wird also schon deshalb nicht passieren, weil das militärische Momentum aktuell auf Seiten der Ukraine liegt.

Andererseits würde er der Ukraine helfen, die zugesagte schweren Waffensystem in ihre Bataillone zu integrieren und die laufende Ausbildung ukrainischer Soldaten an moderen US-amerikanischen bzw. deutschen Haubitzen fertig zu stellen. Also wird auch vor diesem Hintergrund das Interesse Russlands an einem Waffenstillstand sehr gering sein.

Wie schon mehrfach geschrieben: man kann mitten in einem Angriffskrieg diplomatische Optionen und Chancen für Verhandlungslösungen nicht beurteilen, ohne sich gleichzeitig mit der militärischen Seite zu beschäftigen.

Ich sehe auch aktuell die Risiken für einen jahrelangen Krieg in der Ukraine bei weitem nicht mehr so groß wie noch vor zwei Monaten, wo das ein denbkbares Szenario war. Die Ressourcen Russlands, dem Druck der Ukraine stand zu halten sind endlich. Weitaus endlicher als das Risiko, dass die Ukraine in nächster Zeit die substanzielle Unterstützung des Westens verliert und mit Unterstützung des Westens geht Russland eher das ausgebildete Personal aus, seine Waffensysteme auch zu bedienen (da wird auch keine Generalmobilmachung helfen) als der Ukraine die Waffen ausgehen.

LidlRacer
05.05.2022, 18:50
[...]

Ein riesiges Problem sind aber die von den Russen blockierten Häfen. Zigtausend Tonnen Getreide aus dem Vorjahr kommen derzeit nicht in den Handel.
(https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/ukraine-millionen-tonnen-getreide-blockiert-welt-hungert-593188)

Wir sollten aufhören, so viel Getreide an Vieh zu verfüttern oder Sprit daraus zu machen.
Daher also weniger Fleisch und Milch konsumieren und weniger und langsamer Auto fahren!

Hafu
05.05.2022, 18:56
... Kritik an der NATO-Osterweiterung in seiner Rede häufig vor. Das beharrlich zu Ignorieren (wie Du es auch tust) war ein diplomatischer Fehler der westlichen Staaten und der USA, was aber nicht den Angriffskrieg rechtfertigt.

Du musst wirklich dringend an deinen Argumentationstechniken arbeiten. Ich habe doch gerade erst geschrieben:

Natürlich hat die NATO-Osterweiterung Putin gestört. Das ist doch gar nicht die Frage. In dem von mir zitierten Beitrag, der sich auf Klugschnackers Aussage bezog, ging es darum, dass dies das wichtigste Kriegsziel Putins sei.
...

Ich habe also Putins Kritik definitiv nicht ignoriert, wie du mir unterstellt hast, sondern eingeräumt. Nur eben gleichzeitig in Abrede gestellt, dass es das wichtigste Kriegsziel sei.

qbz
05.05.2022, 19:08
Du musst wirklich dringend an deinen Argumentationstechniken arbeiten. Ich habe doch gerade erst geschrieben:

Ich habe also Putins Kritik definitiv nicht ignoriert, wie du mir unterstellt hast, sondern eingeräumt. Nur eben gleichzeitig in Abrede gestellt, dass es das wichtigste Kriegsziel sei.

Apropos Argumentationstechnik: Ich lese es schon als einen semantischen Unterschied, ob man schreibt: Putin hat sich an der NATO-Erweiterung gestört. Oder jetzt einräumt: Putin hat es wörtlich für ein Kriegsziel erklärt. Du hast in dem Beitrag von Arne noch geschrieben: "Demilitarisierung. Denazifizierung und Schutz der russischsprachigen (in der Lesart von Putin entspricht das etwa der originär russischen) Bevölkerung sind seine wörtlich erklärten Kriegsziele." und damit indirekt die Verhinderung des NATO-Beitritts von den Zielen ausgeschlossen.

Seine Rede beginnt übrigens mit der NATO-Osterweiterung und das Thema zieht sich durch.

LidlRacer
05.05.2022, 19:08
Bei Illner (ZDF 22:15 Uhr) treffen heute mit Marina Weisband und Ranga Yogeshwar Unterzeichner der 2 gegensätzlichen offenen Briefe und damit auch in etwa der hiesigen Standpunkte aufeinander.
https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/frieden-schaffen-mit-noch-mehr-waffen-fehler-oder-pflicht-maybrit-illner-am-5-mai-2022-100.html

Koschier_Marco
05.05.2022, 19:20
Angriff ist die beste Verteidigung !

;)

Diffiziler wird es für den Laien, den preemptive war (https://en.wikipedia.org/wiki/Preemptive_war) vom preventive war (https://en.wikipedia.org/wiki/Preventive_war) zu unterscheiden.

So, jetzt aber erstmal bis später ... :Huhu:

Das ist mehr Strategie und nicht Taktik

Koschier_Marco
05.05.2022, 19:28
Ja, aber Deine übersetzte Überschrift war sinnentstellend verkürzt und führte zu Verwirrung.
Und was soll der durchschnittliche Leser hier mit einem russischen Artikel, in dem nicht mehr drin steht als im Original?
Und ich würde mich nicht zwingend drauf verlassen, dass nach einer automatischen Rückübersetzung auf Deutsch noch alles korrekt ist.

Ja da hast du sicher Recht, ich bin schon so russifiziert, daß erstmal die TASS nehme und gar nicht auf die Idee komme, die dt. Statistik anzuschauen oder zu zitieren, ich bin halt mental in Moskau :Huhu:

dr_big
05.05.2022, 19:47
Ich meine zunächst einen Waffenstillstand mit anschließenden Verhandlungen.

Putin hat sogar bei vereinbarten Fluchtkorridoren die Flüchtenden beschossen. Mir fehlt der Gaube an die Einhaltung des Waffenstillstandes.

HerrMan
05.05.2022, 19:56
Wann geht's in den Biergarten ... ? :Huhu:

Bin nächste Woche wieder in Berlin und melde mich.

Aber wehe du bringst den qbz mit und dann bedrängt ihr mich solange, bis ich auch in die Partei eintrete. :Maso:

Trimichi
05.05.2022, 20:00
Putin hat sogar bei vereinbarten Fluchtkorridoren die Flüchtenden beschossen. Mir fehlt der Gaube an die Einhaltung des Waffenstillstandes.

Jo, er hat mit seiner Pump-Gun Jagd gemacht. Vom Heli aus. Anschließend hat er sich beruhigt und ist derzeit beim Friedfischangeln...

Koschier_Marco
05.05.2022, 20:26
"Ohne Katastrophe"???

Seit rund zwei Wochen gelingen der Ukraine in der strategisch enorm wichtigen Stadt Kharkiw, die während des Krieges bereits naheuz eingekesselt war und so gut wie verloren schien, kontinuierliche Erfolge und die Russen werden in diesem Bereich immer mehr zurückgedrängt.[/URL]

An die einst drohende Einkesselung der Donbas-Truppen druch russische Vorstöße aus Norden und Süden glaubt mittlerweile angesichts der ausbleibenden Erfolge der russischen Truppen an den dortigen Frontlinien nahezu niemand mehr.

Der Faktor Zeit arbeitet also klar für die Ukraine: die haben die Russen aus Kiew und der Region Sumy vertrieben. Sie sind dabei die Russen aus der Region Kharkiw zu vertreiben. Warum sollten sie sich jetzt auf einen faulen Kompromiss einlassen, indem sie Millionen ihrer Bürger und wichtige Teile ihrers Staatsgebietes den Russen gewissermaßen opfern?

Charkov haben die Russen mEn abgeschrieben, rund um die Stadt stehen 3.klassige Einheiten.

Die drohende Einkesselung des Donbass vom Süden scheint vom Tisch zu sein Mangels Truppen.

Die Einkesselung von Norden ist noch nicht vom Tisch, da geht es ewig langsam voran aber es geht voran.

Auffällig ist der Einsatz der Luftwaffe zur Luftunterstützung und der Einsatz von ungelenkter Munition. Das lässt darauf schließen, das schön langsam die Raketenbestände weniger werden und das den Russen es gelingt die Luftwaffe auf eine Axis koordiniert einzusetzen. Es werden 300 Einsätze pro Tag geflogen das sind 10 x mehr zu Beginn des Krieges. Dafür gibt es im Moment fast keine Abschüsse, d.h. im Donbass haben die Russen die Luftherrschaft.

Es bleibt auch festzuhalten, dass im Donbass bisher alle ukrainischen Gegenangriffe gescheitert sind. Dies liegt an der Luftherrschaft der Russen, der jetzt sehr gut gelenkten russischen Artillerie (mit Drohnen), und der Unfähigkeit der ukrainischen Kommandanten einen Angriff auf Brigadeebene zu führen. Die Offiziere sind da auf dem Nivea der Russen, weil beide aus derselben sowjetischen Schule kommen.

Solange die Ukraine glaubt den Krieg militärisch entscheiden zu können, die Russen sowieso wird es keine Verhandlungen geben, warum auch.

Der Einsatz von schweren Waffen aus dem Westen wird wohl helfen, wie kann ich nicht einschätzen

Trimichi
05.05.2022, 20:29
Ernsthaft:
wir brauchen 40 neue, enegieeffiziente Gaskraftwerke wegen der 50-60 Gigawatt Nennleistung im Netz. Die Berechnungen hat das Frauenhofer-Institut durchgeführt. Wenn die Windkraft Strom erzielt fehlt der Speicher. Für den Wasserstoff. Deswegen die Gaskraftwerke. Die Folien waren vertraulich. Stand aber in der Zeitung neulich. Das Wichtigste. Was die von Frauenhofer noch ausgerechnet haben tippe ich lieber nicht ein. Nur soviel: es geht nicht ohne Erdöl und das Pariser Klimaabkommen ist bei weitem zu wenig. Das stand nicht in der Zeitung. Und nun? Scheitert unser Vorhaben im minimalen Ansatz. Wenn wir NS2 nicht nutzen (Biden: "It's off the table" live auf CNN mit Kanzler Scholz am anderen Rednerpult planlos dreinguckend in Washington D.C.) können wir die Energiewende vergessen.

Amerika first?

Wo ist unsere neutrale Verhandlungsposition (4+2 Souveränität der BRD 1990) und unsere Führungsposition in Europa hingekommen?

Warum kann Scholz kein Treffen der Konfliktparteien arrangieren in Berlin z.B.? Erdogan konnte das in Antalya. Und wir? Beliefern eine der Konfliktparteien mit Waffen. Sehr diplomatisch ist das nicht. Zumal wir unsere eigenen Interessen nicht in die Waagschale zu legen vermögen.

125 days im Jahr 2022 und nun brauchen wir die Ressourcen vom Planeten B?

https://www.spiegel.de/wissenschaft/earth-overshoot-day-in-deutschland-die-natuerlichen-ressourcen-dieses-jahres-sind-schon-jetzt-aufgebraucht-a-276f6778-32ea-47e9-84b4-25d97db68fb9

Soviel Bier gibt es nicht, dass man den Overshootday vergessen saufen kann.:Huhu:

qbz
05.05.2022, 20:30
Bin nächste Woche wieder in Berlin und melde mich.

Aber wehe du bringst den qbz mit und dann bedrängt ihr mich solange, bis ich auch in die Partei eintrete. :Maso:
offtopic:
keine Sorge, wir sind Freigeister. :Prost: , ausserdem ich bin leider zu weit weg für einen Berliner Kneipenabend.

tandem65
05.05.2022, 20:47
Ich fände es einen wirklichen Wahnsinn, einen furchtbaren Krieg nicht beenden zu wollen bzw. umgekehrt mit militärischer Unterstützung und Waffennachschub zu verlängern,

Gut, dann sag mal Herrn Putin daß er keine Waffen mehr in die Ukraine oder im Land verlagern soll um den Krieg nicht unnötig zu verlängern.
Gib bitte Bescheid wenn Du Antwort hast.

Thomas1987
05.05.2022, 20:59
Kann mir jemand ehrlich sagen, wie es zu rechtfertigen ist, dass es die Ukrainische Regierung die Kapitulation der Truppen im Asow Stahlwerk verweigert?
Jeder der sich auch nur einen Funken Objektivität bewahrt hat müsste alleine wegen diesem Verhalten der ukrainischen Regierung seine vorbehaltlose Unterstützung entziehen. Dieses Verhalten ist einfach nur blanker Phanatismus und zeigt dass man zu allem bereit ist und keinerlei Rücksicht auf Leib und Leben der eigenen Bevölkerung nimmt. Man ist hier kein Stück besser als die russische Seite.

Koschier_Marco
05.05.2022, 21:13
Kann mir jemand ehrlich sagen, wie es zu rechtfertigen ist, dass es die Ukrainische Regierung die Kapitulation der Truppen im Asow Stahlwerk verweigert?
Jeder der sich auch nur einen Funken Objektivität bewahrt hat müsste alleine wegen diesem Verhalten der ukrainischen Regierung seine vorbehaltlose Unterstützung entziehen. Dieses Verhalten ist einfach nur blanker Phanatismus und zeigt dass man zu allem bereit ist und keinerlei Rücksicht auf Leib und Leben der eigenen Bevölkerung nimmt. Man ist hier kein Stück besser als die russische Seite.

Die binden dort russische Kräfte, die anderswo besser eingesetzt werden können, das ist militärisch ein ausreichender Grund. Verteidigt wird solange, bis der Befehl geändert wird (was nicht der Fall ist) oder bis man faktisch dazu nicht mehr in der Lage ist (also nix zum Schießen oder Essen oder beides). In diesem Fall ist es sogar gerechtfertigt die alle zu opfern und die wissen das auch und kapitulieren nicht. Stalingrad ist eine gute Analogie

keko#
05.05.2022, 21:20
"Ohne Katastrophe"???

Dieser Krieg ist schon eine Katastrophe für die betroffenen Menschen in der Ukraine.

Du kennst doch die Bilder, die täglich über unsere Bildschirme laufen. Was haben die Menschen in Mariopol, die den russischen Einmarsch überlebt haben, noch zu verlieren außer ihrer Freiheit und die Freiheit ihrer Kinder....

Aber das ist doch vollkommen klar. Diese Anteilnahme und dieses Denken setze ich hier in diesem Thread voraus und habe noch nichts anderes gehört.

Ich kann auch deiner Argumentation folgen. Ich halte sie auch für legitim und vertretbar.

Lediglich bin ich der Meinung, dass man parallel alle Energie daran setzen sollte, um möglichst schnell die Parteien an den Verhandlungstisch zu kommen. Und da kommt man nicht umhin, auf die russische Führung zu zugehen.
Denn: An jedem Tag Krieg sterben Menschen. Die Gefahr, dass der Krieg zu uns eskaliert, bleibt, ebenso die Gefahr eines Atomkrieges. Ganz zu schweigen von wirtschaftlichen Folgen (andere Menschen verhungern vermehrt,es geht mir dabei nicht mal um mich).
Ich bin nicht dagegen die Ukraine zu unterstützen, lediglich vermisse ich sichtbares Engagement, den Krieg am Verhandlungstisch zu beenden. Letztendlich kann er nur dort tragbar beendet werden.

Wie gesagt: ich kann deiner Argumentation folgen, ich halte sich auch nicht für falsch. Meine Befürchtungen und Sorgen kannst du damit aber nicht entkräften.

keko#
05.05.2022, 21:36
Das sehe ich definitiv so.
Bin gespannt, wohin die Reise für Europa geht.... Optionen sind hinreichend bekannt.

Sind sie das ?

..

Selbst ARTE hat dazu einige Beiträge.

https://www.youtube.com/results?search_query=usa+geopolitics
Friedman fand ich ganz interessant ;-)

repoman
05.05.2022, 21:41
........
Die Unsicherheit einer weiteren Eskalation ist viel, viel grösser bei einer Verlängerung des Krieges, mit dem Ziel, die russische Armee zu schlagen, (was auch immer das konkret bedeuten soll??) als bei einem Kompromiss und einer neutralen Ukraine mit Garantieen von Drittstaaten.

Was für Garantien wären das, wie würden die denn aussehen?

qbz
05.05.2022, 21:57
Was für Garantien wären das, wie würden die denn aussehen?
Hier steht Genaueres dazu:
Was die Neutralität für die Ukraine bedeuten würde (https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-konflikt-russland-nato-neutral-neutralitaet-selenskyj-putin-kiew-verhandlungen-91450075.html)
Die Ukraine will rechtsverbindliche Sicherheitsgarantien überwiegend westlicher Staaten, die jenen der Nato entsprechen oder sogar noch besser sein sollen. „Wir wollen einen internationalen Mechanismus zu Sicherheitsgarantien, bei dem die Garanten-Staaten sich entsprechend des Artikels 5 der Nato und sogar in einer noch härteren Form verhalten würden“, sagte der ukrainische Unterhändler David Arachamia nach Verhandlungen mit der russischen Delegation in der Türkei.

Der obige Stand ist vom 1.4. .

In der Zwischenzeit will die Ukraine die Rückeroberung des Donbass, der Krim und der besetzten Gebiete erreichen und der ukrainische Parlamentspräsident hat gesagt, sie würden den NATO-Beitritt nicht aus der Verfassung streichen wollen. Die USA haben ein Gesetz beschlossen, um der Ukraine bei Bedarf ohne neue Beschlüsse laufend Kredit für Waffen zu gewähren. ("Waffenlager Demokratie").

Flow
05.05.2022, 22:07
Friedman fand ich ganz interessant ;-)

Wikipedia : (https://de.wikipedia.org/wiki/George_Friedman)
[Grundanalyse :]

Also, das primäre Interesse der Vereinigten Staaten durch das letzte Jahrhundert hindurch – also im Ersten, Zweiten und im Kalten Krieg – sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland gewesen, denn vereinigt wären diese beiden die einzige Macht, die uns bedrohen könnte – und daher ist sicherzustellen, dass das nicht passiert.

[...]

["The next decade" (2010) :]

[...] Ein mächtigeres Deutschland werde sich langsam von der EU und den USA abwenden und dafür eine enge Kooperation mit Russland suchen. Vor diesem Hintergrund sei es Aufgabe künftiger US-Präsidenten, zur Eindämmung Deutschlands die EU-Partner gegeneinander auszuspielen und zu ausgewählten deutschen Nachbarstaaten wie Polen oder Dänemark enge Beziehungen zu pflegen.
Ja, interessant ...

repoman
05.05.2022, 22:15
Ist denn bekannt, ob die Russen den Kompromiss mit den Garantien durch Drittstaaten, die ja wohl eine militärischen Hintergrund hätten, eingehen würden? Wenn nein, ist es wohl keine Option.

qbz
05.05.2022, 22:28
Ist denn bekannt, ob die Russen den Kompromiss mit den Garantien durch Drittstaaten, die ja wohl eine militärischen Hintergrund hätten, eingehen würden? Wenn nein, ist es wohl keine Option.

Beide Delegationen berichteten in Istanbul, dass sie sich auf einen solchen Entwurf zur Neutralität schriftlich ausgearbeitet geeinigt haben. Ein paar Tage später berichtete Russland, dass die Ukraine einen neuen, wieder abgeänderten Entwurf einreichte, der für Russland so, weil die Krim und der Donbass im geänderten Entwurf als ukrainisches Gebiet einbezogen ist, nicht annehmbar sei. Dem hat die ukrainische Delegation nicht widersprochen. Seither stagnieren die Verhandlung in der Substanz.

Hafu
06.05.2022, 06:41
..

Auffällig ist der Einsatz der Luftwaffe zur Luftunterstützung und der Einsatz von ungelenkter Munition. Das lässt darauf schließen, das schön langsam die Raketenbestände weniger werden und das den Russen es gelingt die Luftwaffe auf eine Axis koordiniert einzusetzen. Es werden 300 Einsätze pro Tag geflogen das sind 10 x mehr zu Beginn des Krieges. Dafür gibt es im Moment fast keine Abschüsse, d.h. im Donbass haben die Russen die Luftherrschaft.

Es bleibt auch festzuhalten, dass im Donbass bisher alle ukrainischen Gegenangriffe gescheitert sind. Dies liegt an der Luftherrschaft der Russen, der jetzt sehr gut gelenkten russischen Artillerie (mit Drohnen), und der Unfähigkeit der ukrainischen Kommandanten einen Angriff auf Brigadeebene zu führen. Die Offiziere sind da auf dem Nivea der Russen, weil beide aus derselben sowjetischen Schule kommen.

Solange die Ukraine glaubt den Krieg militärisch entscheiden zu können, die Russen sowieso wird es keine Verhandlungen geben, warum auch.

Der Einsatz von schweren Waffen aus dem Westen wird wohl helfen, wie kann ich nicht einschätzen

Den vermehrten Einsatz von russischer Luftwaffe im Donbas habe ich auch zur Kenntnis genommen und er ist wohl so zu interpretieren, wie du es tust. Ich gehe davon aus, dass die Ukraine ihre begrenzt vorhandende Luftabwehr mit größerer Reichweite bevorzugt zum Schutz ihrer großen Städte im Westen (Kiew, Lwiw und insbesondere dem am meisten gefährdeten Odessa) einsetzen. Bezogen auf den Westen liest man auch bei jedem größeren Raketenangriff von abgefangenen/ abgeschossenen Raketen.
Es ist aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch die im Osten kämpfenden russischen Einheiten wieder über aus dem Westen nachgelieferte, leistungsfähigere Luftabwehrsysteme verfügen (und natürlich auch Soldaten, die in der Lage sind diese zu bedienen).
Bei kaum etwas ist die Kosten-Nutzen-Relation für den Verteidiger höher als bei abgeschossenen Kampfflugzeugen bzw. Kampfhubschrauber, die stets bei einem Treffer mindestens 100 Mio Euro teuer sind, während die dafür genutzten Flugabwehrraketen gerade mal im sechsstelligen Bereich liegen. Der US-Logik einer bewussten maximalen militärischen Schwächung Russlands kommt das sehr entgegen

Interessanterweise hatte ich gestern auch gelesen/ gehört, dass bei den zahllosen Angriffen auf Eisenbahnstrecken und Umspannwerke mit Raketen in den letzten Tagen selbst die Raketen, die nicht abgefangen wurden, oft das Ziel verfehlten. Diese im Vergleich zu früheren Raketenangriffen stark gesunken Präzision war Thema im Streitkräfte-Podast von NDR und es wurde spekuliert, ob die Russen jetzt vermehrt auf ältere Raketen mit geringerer Präszision zurückgegangen sind (mangels Nachschub und sanktionsbedingt fehlenden Bauteilen für modernere Raketen), oder ob es sich einfach um Bedienungsfehler bei der Eingabe der Zielkoordinaten handelt würde.

Hafu
06.05.2022, 07:03
Bei Illner (ZDF 22:15 Uhr) treffen heute mit Marina Weisband und Ranga Yogeshwar Unterzeichner der 2 gegensätzlichen offenen Briefe und damit auch in etwa der hiesigen Standpunkte aufeinander.
https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/frieden-schaffen-mit-noch-mehr-waffen-fehler-oder-pflicht-maybrit-illner-am-5-mai-2022-100.html

Die Sendung war hinsichtlich der Diskussionskultur ausgesprochen sehenswert, was in letzter Zeit bei Talkshows mit Thema Ukraine ausgesprochen selten ist, so dass ich durchaus empfehlen würde, sie in der Mediathek anzusehen.

Natürlich hatte Weisband die in sich schlüssigere Argumentation und darüberhinaus gelingt es ihr stets jenseits von reiner militärischer Logik und stumpfer Forderung nach Waffen auch den empathischen Aspekt, was mit den Menschen in der Ukraine passieren wird, wenn man sie nicht unterstützen würde ausreichend gut zu beleuchten.

Andererseits ist Yogeshwar auch alles andere als ein Unsympath und konnte durchaus seinen Standpunkt besser und in vielen Teilbereichen nachvollziehbarer beleuchten, als das aus dem auch handwerklich einfach miserabel formulierten offenen Brief, der mehrere Logikfehler enthielt, hinüber kam. Die entscheidende Frage, wie man Putin zurück an den Verhandlungstisch bekommt und wie konkret ein für die Ukraine und den Westen tragfähiger Kompromiss aussehen könnte, wurde aber wieder einmal nicht beantwortet.

Natürlich ist es ein absoluter Wahnsinn und Anachronismus angesichts der Klimawandelbedingten globalen Herausforderungen, wenn jetzt Hunderte Milliarden in Kriegsführung gesteckt werden, und in der Zukunft die Rüstungsetats erhöht werden, während dieses Geld eigentlich dringend für die Bewältigung der Energiewende benötigt wird. (=Yogeshwars Kernthese)
Niemand im Westen (und in der Ukraine) hat diesen Krieg aber gewollt und es gab wirklich umfangreiche Bemühungen auf allen Ebenen ihn zu vermeiden und jetzt wo der Krieg da ist muss man konkret alles dafür tun, dass der Agressor keinen Nutzen aus dem Krieg zieht, denn selbst ein Teilerfolg Putins würde ein katastrophales Zeichen für zukünftige Konflikte mit imperialem Machtanspruch auch in ganz anderen Regionen der Welt senden. (=Weisbands Argumentation).

Auch Röttgen hat sich bemerkenswert gut geschlagen in der Gesprächsrunde, ebenso wie die Friedensforscherin (deren Namen mir schon wieder entfallen ist).

qbz
06.05.2022, 07:18
.......
Ich gehe davon aus, dass die Ukraine ihre begrenzt vorhandende Luftabwehr mit größerer Reichweite bevorzugt zum Schutz ihrer großen Städte im Westen (Kiew, Lwiw und insbesondere dem am meisten gefährdeten Odessa) einsetzen. Bezogen auf den Westen liest man auch bei jedem größeren Raketenangriff von abgefangenen/ abgeschossenen Raketen.
......


Das liegt meines Erachtens daran, dass die russische Armee in den Wochen davor sehr konzentriert die Flugabwehrsysteme im Donbass Front-Gebiet (S-300 Syteme) mit Raketen zerstört hat. Alle paar Tage kamen Meldungen über solche Angriffe. Diese Systeme im Frontumfeld konnte die ukrainische Armee vermutlich bis jetzt nicht ersetzen.

keko#
06.05.2022, 08:16
Wikipedia : (https://de.wikipedia.org/wiki/George_Friedman)
Ja, interessant ...

Ich komme ja nicht immer dazu mich zu informieren und bin auch nicht der Schnellste, aber die Diskussion um Lieferung schwerer Waffen ja/nein halte mich mittlerweile längst für völlig überholt. Vielleicht ging es nur darum, dass gemeine Volk an die neuen Zeiten zu gewöhnen. Längst sehe ich den Krieg als offene Auseinandersetzung NATO/Westen/USA - Russland. Deutschland als stärkste Wirtschaftskraft in Euopa und seiner Abhängigkeiten von russischen Rohostoffen spielt dabei natürlich eine zentrale Rolle.

Klugschnacker
06.05.2022, 08:32
... jetzt wo der Krieg da ist muss man konkret alles dafür tun, dass der Agressor keinen Nutzen aus dem Krieg zieht, denn selbst ein Teilerfolg Putins würde ein katastrophales Zeichen für zukünftige Konflikte mit imperialem Machtanspruch auch in ganz anderen Regionen der Welt senden. (=Weisbands Argumentation).

Wenn die Ukrainerinnen und Ukrainer das so wollen, kann ich diesen Gedanken nachvollziehen. Leider werden die Opfer nicht nur für die Russen erheblich sein, sondern vor allem für die Menschen der Ukraine.

Weisbrands Argument vom imperialen Machtanspruch, der scheitern müsse, halte ich jedoch für einseitig und naiv. Warum steigen die USA denn in diesen Krieg ein, immerhin mit 30 Milliarden Euro, was die Hälfte des jährlichen russischen Wehretats ist? Um im Donbas die Demokratie zu sichern? Das ist doch lächerlich. Die USA verfolgen ihre eigene globale Machtpolitik. Ihnen geht es um Russland, nicht um die Ukraine. Seit dem Einstieg der USA geht es um globale Machtpolitik auf beiden Seiten der Frontlinie. Was die eine Seite an Macht verliert, gewinnt die andere hinzu. Ein Zeichen für den Frieden – "Krieg lohnt sich nicht" – ist damit nicht verbunden.

Es ist nicht das Anliegen oder die Aufgabe der Ukrainer, solche globalen Machtkämpfe zu berücksichtigen. Sie wollen sich verteidigen und haben auch das Recht dazu. Wir Außenstehende sehen das etwas größere Bild. Das ist ja das Dilemma.

sabine-g
06.05.2022, 08:36
Wenn die Ukrainerinnen und Ukrainer das so wollen, kann ich diesen Gedanken nachvollziehen. Leider werden die Opfer nicht nur für die Russen erheblich sein, sondern vor allem für die Menschen der Ukraine.

Weisbrands Argument vom imperialen Machtanspruch, der scheitern müsse, halte ich jedoch für einseitig und naiv. Warum steigen die USA denn in diesen Krieg ein, immerhin mit 30 Milliarden Euro, was die Hälfte des jährlichen russischen Wehretats ist? Um im Donbas die Demokratie zu sichern? Das ist doch lächerlich. Die USA verfolgen ihre eigene globale Machtpolitik. Ihnen geht es um Russland, nicht um die Ukraine. Seit dem Einstieg der USA geht es um globale Machtpolitik auf beiden Seiten der Frontlinie. Was die eine Seite an Macht verliert, gewinnt die andere hinzu. Ein Zeichen für den Frieden – "Krieg lohnt sich nicht" – ist damit nicht verbunden.

Es ist nicht das Anliegen oder die Aufgabe der Ukrainer, solche globalen Machtkämpfe zu berücksichtigen. Sie wollen sich verteidigen und haben auch das Recht dazu. Wir Außenstehende sehen das etwas größere Bild. Das ist ja das Dilemma.

Guter Beitrag (oder sogar sehr gut), danke dafür!

dr_big
06.05.2022, 08:41
Weisbrands Argument vom imperialen Machtanspruch, der scheitern müsse, halte ich jedoch für einseitig und naiv. Warum steigen die USA denn in diesen Krieg ein, immerhin mit 30 Milliarden Euro, was die Hälfte des jährlichen russischen Wehretats ist? Um im Donbas die Demokratie zu sichern?

Nochmal, es geht nicht um den Donbas, sondern die Ukraine, Moldawien, Baltische Staaten ... Wenn man Putin gewähren lässt, dann nimmt das alles kein Ende.

Aktuell wird der Angriff auf Odessa vorbereitet, Putin gibt sich nicht mit dem Donbas zufrieden.

HerrMan
06.05.2022, 08:43
Weisbrands Argument vom imperialen Machtanspruch, der scheitern müsse, halte ich jedoch für einseitig und naiv. Warum steigen die USA denn in diesen Krieg ein, immerhin mit 30 Milliarden Euro, was die Hälfte des jährlichen russischen Wehretats ist? Um im Donbas die Demokratie zu sichern? Das ist doch lächerlich.

Das könnte man jetzt so lesen, als wäre Weisbrand 'lächerlich'. Das meinst du aber vermutlich nicht so, oder? Weil die Argumentation von Weißbrand und deine Interpretation der amerikanischen Intention sind für mich kein Widerspruch, sondern nebeneinander beide richtig.

keko#
06.05.2022, 08:43
.... Die USA verfolgen ihre eigene globale Machtpolitik. Ihnen geht es um Russland, nicht um die Ukraine. Seit dem Einstieg der USA geht es um globale Machtpolitik auf beiden Seiten der Frontlinie. ...

Den USA geht es zunächst um Russland und im weiteren dann um China. Möglicherweise kann man sich China besser vom Leib halten (wirtschaftlich), wenn man Russland ausreichend geschwächt hat. Ein starkes vereinigtes Europa, dass seine eigenen Interessen vertritt, wäre eine echte Konkurrenz zu den USA und ist aus dieser Sicht gar nicht gewünscht. Die Keile, die gerade von allen Seiten getrieben werden, sind aus Sicht der USA jedenfalls vorteilhaft.

keko#
06.05.2022, 08:45
Nochmal, es geht nicht um den Donbas, sondern die Ukraine, Moldawien, Baltische Staaten ... Wenn man Putin gewähren lässt, dann nimmt das alles kein Ende.

Aktuell wird der Angriff auf Odessa vorbereitet, Putin gibt sich nicht mit dem Donbas zufrieden.

Ja, letztendlich muss oder kann man den Krieg aus verschiedenen Sichtpunkten aus betrachten.

Trimichi
06.05.2022, 08:55
Ich komme ja nicht immer dazu mich zu informieren und bin auch nicht der Schnellste, aber die Diskussion um Lieferung schwerer Waffen ja/nein halte mich mittlerweile längst für völlig überholt. Vielleicht ging es nur darum, dass gemeine Volk an die neuen Zeiten zu gewöhnen. Längst sehe ich den Krieg als offene Auseinandersetzung NATO/Westen/USA - Russland. Deutschland als stärkste Wirtschaftskraft in Euopa und seiner Abhängigkeiten von russischen Rohostoffen spielt dabei natürlich eine zentrale Rolle.

Soweit bekannt verfügt die Ukraine über 1000 Panzer. Nicht aber über Feldhaubitzen. Man stelle sich diese motorisiert vor mit 40 Km Reichweite. Da kann Selenskj schon davon träumen auf Moskau zu marschieren? Nicht umsonst hat Putin Raketenwerfer an der Grenze zur Nordukraine stationieren lassen.

Käme es zum Konflikt NATO Russland müssen wohl circa 30 Apachee aufsteigen. Um mit den russischen Panzerverbänden klarzukommen. Ich hatte ja erwähnt, dass man hier vor Ort eine neue Landebahn gebaut hat für Kampfjets. Hat der Chef meines Kumpels bei der Us_army gebaut. Damit können F-35 z.B. aus Ostbayern mit Reichweite 1200 km starten. Falls es ernst wird.

NATO versus Russland halte ich für falsch. Russland kämpft gegen die Ukraine btw. die Ukraine gegen Russland. Richtig ist, dass beide Seiten nicht nachgeben und High-Tec Waffen nicht eingesetzt werden. RU scheute ganz sicher die direkte Konfrontation mit der NATO. Hat Putin selbst gesagt/gefragt:"Sollen wir gegen die NATO kämpfen!?" (angepisster Tonfall).

Richtig ist wohl, dass die neuen Jets von Lockhead-Martin über Bordlaser verfügen. Zumindest macht die NATO dafür Werbung in ihren Videos. Passend dazu heute in der Tageszeitung eine Schelte für die russischen MIGs. Fehlerhaft und es fehlen Ersatzteile.

Was wir bisher sehen hat Koschier_Marco gut beschrieben. Obsolete Systeme, siehe auch Gepard oder Leopard 1. Diese letzten Systeme können von einem einzigen Apachee parallel mit Raketen beschossen werden. 30 Stück kann so ein Kampfhubschrauber laden. Da wunderte nicht, dass Lukaschenko Manöver mit Helikoptern durchgeführt hat?

Ist eben die Frage welche "Wunderwaffen" die Russen entwickelt haben. Laserwaffen sind lt. Völkerrecht verboten. Gruss an Lockhead Martin und an die Verschwörungsfraktion: die SS sprach von Todesstrahlen und KSK steht nicht für Kommandospezialkräfte, sondern Kraftstrahlkanone. Typ KSK/Donar konnte bereits 1944 2 Zoll Panzerung durchschlagen.

Was wir in der Ukraine sehen ist ein mittelalterlich anmutender Krieg. Und schwere Waffen us_Kampfjets oder Apachee bekommt Selenskj ganz sicher nicht ausgehändigt.

Wird wohl ein langer Stellvertreterkrieg werden, das ja. Der Klügere gibt nach? Wird man sehen, ob die Ukraine in die Steinzeit gebombt werden muss bevor dieser Nazi in Kiew samt seinem Größenwahn nachgibt. Bis zur letzten Patrone? Ist wohl zu befürchten.

Ganz sicherlich war die Kesselschlacht um Wolgograd nicht dem Zwecke dienlich Kräfte zu binden. Das Rückgrat der Deutschen die 6. Armee, junge und kampfstarke Soldaten wurden in Stalingrad vernichtet. Mariupol als Parallele? Sehe ich nicht so, da dort 1500 und keine 150000 Mann eingeschlossen sind.

Aber selbst Paulus kapitulierte letztlich. Obschon ihm der Frührer (Adolf Hitler) dieses ihm nicht erlaubt hat. "Zum Siege oder zum Tode bzw. bis zur letzten Patrone."

Gruss an die KSK (Kreissparkasse). :Huhu: In Frankfurt freilich.:liebe053:

LidlRacer
06.05.2022, 09:28
Da ich Marina Weisbands Stimme für eine der wichtigsten zu diesem Thema halte, fände ich es schön, wenn ihr Name etwas häufiger richtig geschrieben würde.

Danke! :)

Trimichi
06.05.2022, 10:11
Ich komme ja nicht immer dazu mich zu informieren und bin auch nicht der Schnellste, aber die Diskussion um Lieferung schwerer Waffen ja/nein halte mich mittlerweile längst für völlig überholt. Vielleicht ging es nur darum, dass gemeine Volk an die neuen Zeiten zu gewöhnen. Längst sehe ich den Krieg als offene Auseinandersetzung NATO/Westen/USA - Russland. Deutschland als stärkste Wirtschaftskraft in Euopa und seiner Abhängigkeiten von russischen Rohostoffen spielt dabei natürlich eine zentrale Rolle.

Systemfehler. Irgendwas mit Lesezeichen wieder. Nervt. Ich äußere mich nicht nochmalig dazu. Gebe zu unsere(n) "rechtsradikalen" Foristen aus der Reserve versucht gelockt zu haben. Das Thema "Wunderwaffen" nervt jedenfalls in den Tageszeitungen. Ist für mich Volksverhetzung in Ansätzen, zumindest Priming und damit Aufwiegelung. Kommen us_Drohnen zum Einsatz ist das nicht mehr Krieg, sondern gezielte Tötung (Exekutionen). Und das, diese "Wunderwaffen" prangerie ich an. Zumal unbekannt ist ob der Gegner nicht über Magnetimpulswaffen verfügt. So wie sie Herr U. Hoeness in der Allianz Arena nach eigener Aussage hat installieren lassen, um Terrorattentate via Drohnenangriff in ein voll besetztes Stadium abwehren zu können.

Bitte nicht Treffen im Biergarten in Berlin, wenn dann auf der Kö, sondern in München bzw. Nürnberg, weil man dort Surfen kann. Da braucht man nicht bis Portugal! :Huhu: Zumdem könnte auch Marco anreisen aus Vienna?

Sorry wegen off-topic. Letztes Mal wurde ich zu einem Post von Nobodyknows verlinkt und umgeleitet und dem Corona-Export Bildchen, müsste auf Seite 1 in dem Faden zu sehen sein. Diese IT-Freaks...:Maso:

Servus,
Ade.

P.S.: gehe nun Joggen in meinem Lieblingswald. Mal sehen was sich die KS-Mler ausgedacht haben so von wegen Bespassung des Herrn Trimichi. Rubrik Rhodesier (Löwenjäger) Dobermann, Pit Bull und anderen angriffslustige Waldbewohner. Mein Rambo-Messer (tactical knife) ist polizeilich registriert. Kann sein, dass ich nach Bissattacke gestern einem Hund das Messer reinramme. Ist original aus Portugal. Gruss an die Fuehrungsakadrmie der Bundesanstalt für Arbeit und an die Kripo. Mir reicht's mit diesem "Hundecoaching" vor meiner Haustüre. Wo ist das Problem einen Hund kurz zu führen, wenn ein Jogger kommt? Achtung, euer "Freiwild" macht es den Nordic Walkern nach und nimmt ein Messer mit? Langweilt mich langsam das "Hundeciaching und wann dreht Michi durch Thema". Hunde gehören angeleint und wenn noch nicht abgerichtet dann das auf dem Hundsberichteplatz tun, und, ich wiederhole, nicht am Trimm-Dich-Pfad!

Klugschnacker
06.05.2022, 10:18
Nochmal, es geht nicht um den Donbas, sondern die Ukraine, Moldawien, Baltische Staaten ... Wenn man Putin gewähren lässt, dann nimmt das alles kein Ende.

Wie lautet also Dein Plan, um diese Staaten vor Russland zu schützen?

Auch nach einer Niederlage gegen die Ukraine wäre Russland mit seinen Machtansprüchen noch vorhanden. Russland wird erneut aufrüsten und wäre erneut eine Gefahr für diese Länder, ganz gleich wie der aktuelle Krieg endet.

Eine Schwächung Russlands in einem Ausmaß, dass dieses große und militaristische Land über längere Zeit keine Kriege führen kann und wird, ist eine Illusion. Auf ukrainischem Territorium lässt sich das nicht erreichen. Ein Krieg auf russischem Territorium bringt uns zu einem Weltkrieg. Wenn wir das nicht wollen, bleibt uns nur der Weg über Verhandlungen.

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die auch falsch sein kann.

Flow
06.05.2022, 10:22
Ich komme ja nicht immer dazu mich zu informieren und bin auch nicht der Schnellste, aber die Diskussion um Lieferung schwerer Waffen ja/nein halte mich mittlerweile längst für völlig überholt. Vielleicht ging es nur darum, dass gemeine Volk an die neuen Zeiten zu gewöhnen. Längst sehe ich den Krieg als offene Auseinandersetzung NATO/Westen/USA - Russland. Deutschland als stärkste Wirtschaftskraft in Euopa und seiner Abhängigkeiten von russischen Rohostoffen spielt dabei natürlich eine zentrale Rolle.
Vor dem Friedman-Hintergrund erscheint auch die Melnyk-Performance wie die Steinmeier-Ausladung in einem schlüssigeren Licht.
Freut mich, daß Macron nächste Woche nach Berlin kommt.

tridinski
06.05.2022, 10:23
Wie lautet also Dein Plan, um diese Staaten vor Russland zu schützen?

Auch nach einer Niederlage gegen die Ukraine wäre Russland mit seinen Machtansprüchen noch vorhanden. Russland wird erneut aufrüsten und wäre erneut eine Gefahr für diese Länder, ganz gleich wie der aktuelle Krieg endet.

Eine Schwächung Russlands in einem Ausmaß, dass dieses große und militaristische Land über längere Zeit keine Kriege führen kann und wird, ist eine Illusion. Auf ukrainischem Territorium lässt sich das nicht erreichen. Ein Krieg auf russischem Territorium bringt uns zu einem Weltkrieg. Wenn wir das nicht wollen, bleibt uns nur der Weg über Verhandlungen.

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die auch falsch sein kann.

Natürlich wird verhandelt werden. Verhandelt werden müssen. Aber wenn du militärisch erstmal verloren bzw. aufgegeben hast gibt es nicht mehr viel zu verhandeln, dann diktiert der Sieger das 'Verhandlungs'ergebnis. Wenn über die Ukraine hinaus dieses "große und militaristische Land" irgendwie eingehegt werden soll muss man ja mal damit anfangen. Und ich finde sehrwohl dass auf ukrainischem Territorium da einiges erreicht werden kann. Insb. weil die Ukrainer das wollen! Bei Krim und Donbass 2014 ist jedenfalls nichts wirksames in diese Richtung passiert, das sieht jetzt anders aus.

keko#
06.05.2022, 10:28
....

Eine Schwächung Russlands in einem Ausmaß, dass dieses große und militaristische Land über längere Zeit keine Kriege führen kann und wird, ist eine Illusion. ...

Möglich wäre es mit einem gleichzeitigen Regime Change in Russland. Man hätte somit Politiker, die dem Westen freundlich zugewandt sind. Ausserdem würde man den russischen Markt weiter öffnen und hätte leichteren Zugriff auf die Bodenschätze. Nicht zuletzt wäre man gegen die aufstrebende Weltmacht China besser aufgestellt.
(bin mir nicht sicher, aber ich glaube Friedman erklärte das so)

qbz
06.05.2022, 10:30
Hier mal ein Eindruck aus einer Bürgerversammlung der SPD in Schwedt / Oder. Niemand der Anwesenden befürwortet ein Öl-Embargo. 2 min. (https://www.rbb-online.de/rbb24/videos/20220505_2215/schwedt_embargo.html)

tridinski
06.05.2022, 10:31
Hier mal ein Eindruck aus einer Bürgerversammlung der SPD in Schwedt. Niemand der Anwesenden befürwortet ein Öl-Embargo. 2 min. (https://www.rbb-online.de/rbb24/videos/20220505_2215/schwedt_embargo.html)

das ist ja ne Überraschung.

Mach mal ne Umfrage bei der Getriebebauerinnung ob sie Elektromotoren gut finden
bei Kohlekumpeln zur Energiewende
Bei der deutschen Autoindustrie zum Tempolimit

Koschier_Marco
06.05.2022, 10:33
Nochmal, es geht nicht um den Donbas, sondern die Ukraine, Moldawien, Baltische Staaten ... Wenn man Putin gewähren lässt, dann nimmt das alles kein Ende.

Aktuell wird der Angriff auf Odessa vorbereitet, Putin gibt sich nicht mit dem Donbas zufrieden.

Der Angriff auf Odessa ist so real wie der Angriff der 6.A von Wenk im März 1945, wer den Film der Bunker gesehen hat.

Die müssen alles auf den Donbass konzentrieren und erreichen sie gar nichts

qbz
06.05.2022, 10:41
das ist ja ne Überraschung.

Mach mal ne Umfrage bei der Getriebebauerinnung ob sie Elektromotoren gut finden
bei Kohlekumpeln zur Energiewende
Bei der deutschen Autoindustrie zum Tempolimit

Das ist eine ganze Region, die von einem Ölembargo betroffen wäre, das kaum Auswirkungen auf den Ukrainekrieg haben dürfte. Alle werden die Kosten tragen, nicht nur diejenigen, die evtl. von einer Schliessung betroffen sind. Eine Umstellung auf andere Energien braucht Zeit und sozialen Ausgleich. Wirtschaftlicher Harakiri mit Blah-Blah aus Berlin.
eu-oelembargo-schwedt-haftet-fuer-sanktionen (https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/eu-oelembargo-schwedt-haftet-fuer-sanktionen)

Klugschnacker
06.05.2022, 10:42
Das könnte man jetzt so lesen, als wäre Weisbrand 'lächerlich'. Das meinst du aber vermutlich nicht so, oder? Weil die Argumentation von Weißbrand und deine Interpretation der amerikanischen Intention sind für mich kein Widerspruch, sondern nebeneinander beide richtig.

Ich halte Frau Weisband nicht für lächerlich. Sie ist ein Gewinn für die demokratische Auseinandersetzung.

Sie argumentiert im Sinne ukrainischer Interessen. Vor allem deren Recht auf Selbstverteidigung. Das kann ich nachvollziehen.

keko#
06.05.2022, 10:44
...
Mach mal ne Umfrage bei der Getriebebauerinnung ob sie Elektromotoren gut finden
...

Kommt drauf an... hier in meiner direkten Nachbarschaft bei Mercedes in Untertürkheim nimmt man die Leute mit, schult sie, sichert Arbeitsplätze und sorgt für neue Innovationen. Dann passt das!

Klugschnacker
06.05.2022, 10:52
Möglich wäre es mit einem gleichzeitigen Regime Change in Russland. Man hätte somit Politiker, die dem Westen freundlich zugewandt sind.

Das ist ungefähr so wahrscheinlich, wie die USA durch den Krieg zu einem Regime Change zu bewegen, welches Russland und China freundlich zugewandt ist. Außerdem seine Waffen abgibt und sich künftig weltpolitisch raushält.

HerrMan
06.05.2022, 10:53
Kommt drauf an... hier in meiner direkten Nachbarschaft bei Mercedes in Untertürkheim nimmt man die Leute mit, schult sie, sichert Arbeitsplätze und sorgt für neue Innovationen. Dann passt das!

Ein Freund von mir entwickelt seit 30 Jahren DSG Getriebe in Wolfsburg. Der ist froh, dass er schon so alt ist und nächstes Jahr in Altersteilzeit darf. Alles andere sieht eher düster aus.

Einer von Tausenden Kollegen, die Getriebe entwickelten bei VW.