Sicher. Es wäre halt am gleichen Tag eine andere dumme Sau nachgerückt.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Das ist der Grund, warum es das System in dieser Form gibt, taugt aber nicht als Begründung, warum der einzelne das Spiel noch mit spielt. Die Ausrede "Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer!" kann doch nicht ernsthaft als Begründung herangezogen werden, warum ein Sportler im Profizirkus bleibt.
Es kommt darauf an welches Ziel verfolgt werden soll:
a) eine dumme Sau bestrafen
b) einen sauberen Radsport schaffen
Du würdest also eine Knochenhautentzündung die mit Diclo behandelt wird als "anfixen" bezeichnen? Naja, so hat jeder seine eigenen Ansichten. Dafür hätte man dann sicher was anderes nehmen können. Ich persönlich bekomme von Diclo Magenschmerzen, Verstopfungen und fühle mich ansonsten körperlich Elend.
Mir geht es nicht um konkrete Fälle - nur sehe ich nicht das Problem von NBer als gegeben, dass man als aufstrebender Athlet nicht angemessen von externen Ärzten behandelt wird.
Nochmal deutlicher: Ich denke, dass auf jeden positiven Test, der auf Grund von Unwissenheit des Arztes ob der Regularien verursacht wurde, hunderte Dopingfälle (entdeckt/unentdeckt) kommen, bei denen "embedded" Ärzte Vertrauen missbraucht, angefixt oder unterstützt haben, was bei einem externen Arzt nicht möglich so wäre.
Ich denke, dass auf jeden positiven Test, der auf Grund von Unwissenheit des Arztes ob der Regularien verursacht wurde, hunderte Dopingfälle (entdeckt/unentdeckt) kommen, bei denen "embedded" Ärzte Vertrauen missbraucht, angefixt oder unterstützt haben, was bei einem externen Arzt nicht möglich so wäre.
Warum bist Du dieser Meinung? Ich will sie weder kritisieren noch unterstützen. Mich interessiert nur, wie Du zu ihr kommst. Liegen Dir da Zahlen vor, oder handelt es sich um persönliche Mutmaßungen oder Erfahrungen? (No offense intended).
Das ist doch kein Argument. Dann halt lassen. Man kann nicht alles haben.
Das ist ja die gängige Praxis. Deine Einstellung, die Schuld beim einzelnen Fahrer zu sehen, oder allgemeiner: beim einzelnen Sportler, ist ja nicht neu, ganz im Gegenteil. Der einzelnen dummen Sau ihre Grenzen aufzuzeigen, falls sie erwischt wird, ist die altbekannte Methode der Dopingbekämpfung. Gebracht hat sie nichts.
Ganz im Gegenteil. Indem man das Dopingproblem immer dem einzelnen Athleten zugeschoben hat, waren die dahinter liegenden Strukturen stets ungefährdet. Der erwischte Athlet wird ersetzt, das Karussell dreht sich weiter.
Das ist ja die gängige Praxis. Deine Einstellung, die Schuld beim einzelnen Fahrer zu sehen, oder allgemeiner: beim einzelnen Sportler, ist ja nicht neu, ganz im Gegenteil. Der einzelnen dummen Sau ihre Grenzen aufzuzeigen, falls sie erwischt wird, ist die altbekannte Methode der Dopingbekämpfung. Gebracht hat sie nichts.
Ganz im Gegenteil. Indem man das Dopingproblem immer dem einzelnen Athleten zugeschoben hat, waren die dahinter liegenden Strukturen stets ungefährdet. Der erwischte Athlet wird ersetzt, das Karussell dreht sich weiter.
Das spricht aber nicht den einzelnen Sportler von seiner individuellen Schuld frei. Wie jeder andere Arbeitnehmer auch hat der Sportler die freie Wahl, ob er den Beruf für einen bestimmten Arbeitgeber ausüben will. Wenn ich merke, dass es in dem Unternehmen oder in der ganzen Branche nicht sauber läuft und ich nichts daran ändern kann, kann ich mich ganz bewusst dafür entscheiden, trotzdem mitzumachen und meine moralischen Bedenken über Bord zu werfen oder mir was anderes zu suchen. Dass letztgenannter Schritt nicht ganz einfach ist, vor allem, wenn man jahrelang auf das Ziel hingearbeitet hat, ist auch klar. Je länger man in dem jeweiligen Kosmos unterwegs war/ist, desto schwerer fällt es, aus diesem auszubrechen. Vor allem, wenn man alles auf die Karte Berufssportler gesetzt hat und (erstmal) keine andere berufliche Perspektive hat.
Trotzdem hat jeder Sportler die freie Wahl, ob er dopen will oder nicht und muss dann eben die Verantwortung für sein Handeln tragen. Von der individuellen Verantwortung kann man ihn nicht freisprechen.
Trotzdem hat jeder Sportler die freie Wahl, ob er dopen will oder nicht und muss dann eben die Verantwortung für sein Handeln tragen. Von der individuellen Verantwortung kann man ihn nicht freisprechen.
Ob die "freie Wahl" zum Beispiel im Fall des Radsports wirklich so frei ist, können wir für den Moment offen lassen. Wir sind da unterschiedlicher Meinung.
Niemand hier will den dopenden Sportler von seiner Strafe ausnehmen. Wir machen es uns halt gerne leicht und suchen die eine Ursache, den einen Schuldigen. Irgendeiner muss ja Schuld sein, und der wird bestraft. Und wundern uns, warum das keinen Einfluss auf das Doping insgesamt im Sport zu haben scheint: Doping ist nach wie vor im Spitzensport weit verbreitet.
Es ist richtig gewesen, zum Beispiel Lance Armstrong zu sperren und zu bestrafen. Er gehört auch außerhalb des Sports vor Gericht. Aber nachdem diese Sumpfblume geköpft ist, ist der Sumpf immer noch da. Ärzte, Betreuer, Teammanager, Funktionäre, Laboranten, selbst Politiker (warum wurden denn die staatlichen Ermittlungen gegen Armstrong überraschend und ohne Begründung auf Weisung von ganz oben eingestellt?).
Warten wir also gemeinsam mit den Medien auf den nächsten Armstrong. Selbstverständlich werden wir alle ganz entrüstet tun, wenn er auffliegt.