....endlich mal Zeit diesen Blog hier zu Ende zu bringen.
Ob ich einen neuen starte? weiß ich noch nicht.
Warum?
Dazu später mehr.
Erst einmal zum Rennbericht.
Dieses JAhr sind wir bewusst noch früher Richtung Tenby gefahren um nicht wieder Opfer des leichten Verkehrschaos zu werden. Beinahe wäre es trotzdem wieder zu spät gewesen, aber wir haben einen der letzten Parkplätze im Parkhaus bekommen. Erstes Tagesziel erreicht.
In der Wechselzone ging es für mich (gefühlstechnisch) erstaunlich ruhig zu. Normalerweise bin ich ein reines Nervenbündel. Aber dieses Mal war ich quasi die Ruhe selbst.
Ich wusste eigtl: Ich bin gewappnet für die Ziele die ich mir gesteckt habe.
Die da wären:
Schwimmen diesmal unter einer Stunde
Lauf zur Wechselzone genießen
Rad ungefähr einen 30er Schnitt, aber ohne Nennenswerten Einbruch
Laufen: Dur hlaufen ohne wirklich langes gehen zwischendurch
Wichtigstes Ziel war erstmal durch zu kommen.
Zeitlich wollte ich mindestens dieses Mal unter 12 h bleiben, aber insgeheim habe ich auf sub 11 gehofft.
Nachdem ich alles gecheckt hatte, mein Neo angezogen war, noch ein kleiner Blick, ob man den Forenkollegen Yankee noch sehen würde und als ich diesen antraf, noch ein paar nette Worte gewechselt.
Dann ging es raus zum aufstellen für den Marsch zum Start.
Die Nervosität steigt. Angst kommt hoch: Die gestern gekaufte noch jungfräuliche Brille, ob die wirklich dicht ist?!
Verzocke ich mich nicht ohne Neohaube und ohne Füßlinge? Vor einem JAhr war ich noch die Frostbeule schlechthin.
Sind genug Klamotten zum drüberziehen im Wechselbeutel?
Zum Glück geht der Marsch jetzt los. Letztes Küsschen vom Schatz geholt und jetzt gilt es erstmal den nächsten Kilometer: Atmosphäre aufsaugen.
Einfach unvergleichlich, was die Waliser da morgens früh schon verbreiten.
Gänsehaut pur. Die Superlative in meinem Kopf gingen mir schon jetzt aus.
Und das ging so weiter: Bis zum Start.
Dazwischen kann ich nicht viel Wiedergeben, außer dass ich eine Hühnerpelle nach der anderen hatte. Der Blick von unten nach oben zu den Menschenmassen. Einfach unglaublich.
Dann endlich der Start.
Ich hatte mich extra weit vorne eingereit um nach zügigem anschwimmen schnell etwas Platz zu haben. Leider hatte ich einen an den Füßen, der einfach zu blöd war einigermaßen vernünftig Wasserschatte zu schwimmen und lag alle Nase lang auf meinen Unterschenkeln. Selbst starker Beinschlag konnte nichts ändern.
Die Zeit beim schwimmen verging trotzdem wie im Flug.
Naja, war ja auch arg kurz.
Aber mir war schnell klar, das diese Streckenlänge nicht sein konnte. (Wurde später durch Kruemel und Yankee bestätigt) Trotzdem 50:52 im Ironman ist geil.
Im ersten Wechselbeutel hatte ich eine Flasche Wasser für die Füße, ein Gel und eine kleine Flasche Iso für Unterwegs. Alles super geklappt und das nächste Ziel (Übergang genießen) erreicht.
Im Wechselzelt wollte ich dann meine Ärmlinge überziehen, was aber arg klamm gewesen ist. Kurze Überlegung: Sonne ist draußen= Stell dich nicht so an und fahr im 2-Teiler.
Gedacht getan.
Die Radstrecke habe ich zu 95% einfach nur genießen können.
Einfach geil diese LAndschaft und die Anfeuerungen der Einheimischen.
Die restlichen 5% die fehlten: Kopfschmerzen auf 50-60% der Strecke, 2 mal Kette ab und mein Flaschenhalter hinten am Rad ist nach 130km gebrochen, so dass ich versucht habe an den Verpflegungen viel zu trinken, aber max eine halbe Flasche hinten reinzustellen, da ja auch die Toolbox dort verstaut war.
Wie gesagt, das hat den Spaß nur minimalst gemindert.
Als es dann deutlich unter 7 Stunden schon in die Wechserlzone ging war ich überglücklich.
Der Wechsel ging wieder gut und beim Laufen habe ich mich direkt super gefühlt.
Zumindest ab km 1 als ich wusste dass ich keine Zeitstrafe hatte. (Die ich verdient gehabt hätte)
Ganz in Gedanken habe ich mir nach dem Wechselzonenauslauf einen Pappbecher Wasser über die Birne gekippt und erst 50 m später fallen gelassen.
Zack war schon einer der Wächter da und mich zurechtgewiesen. Also umdrehen, aufheben, entsorgen. Alles war gut.
Die ersten 2 Runden liefen, bis auf 2 kleine Krämpfe fantastisch. Geile Stimmung (es wurde von Minuute zu Minute mehr) und die Beine waren super.
Ich bin auch der Überzeugung, dass ich dieses Tempo (ca 5min/km) ohne Verletzuung dieses Jahr locker hätte weter laufen können. Aber die paar wenigen langen Läufe haben ersr Recht für so eine harte Veranstaltung nicht gereicht.
Die 3. Runde bin ich dann bewusst schon langsamer geworden als nötig um die 4. Runde zumindest weiter langsam LAUFEND überstehen zu können. Und genau so ist es auch aufgegangen.
Nach genau 10:49:46 bin ich dann unendlich glücklich ins Ziel gelaufen.
Schon Kilometer vorher, als mir klar wurde: Diese Revanche wirst du mit Anstand gewinnen, wurde ich schon sehr sentimental.
Es war ein gigantisches Rennen.
Die Umstände in Relation gesetzt war es das beste Rennen meines Lebens.
Das schönste sowieso.
