als Strava Premium Nutzer habe ich mich in den letzten Tagen ein wenig mit der Funktion "Fitness & Freshness" auseinandergesetzt. Bisher ist mir bekannt, dass
- es sich um ein Tool handelt, das sich dem von Trainingpeaks ähnelt
- es sich um ein Tool handelt, das lediglich als Orientierung für das Training dient
- der Graph Fitness für die Häufigkeit des Training steht
- der Graph Ermüdung für Erschöpfung steht
- der Graph Form die Werte der Fitness und Erschöpfung stellt.
Schaue ich mir meine Werte näher an, fliegen mir nach jeder Einheit unheimlich viele Zahlen um die Ohren.
Habt ihr Erfahrung mit all den Werten?? Auf was muss ich genau achten?? Welche Werte sind denn überhaupt gut??? (ist ein Form Wert von 8 bspw. gut oder absolut ausbaufähig???)
Sofern sich jemand von euch mit dem Strava Tool ein wenig besser auskennt, würde ich mich über Infos und Ratschläge freuen. Danke
Wie du schon richtig schreibst, ist das Tool sehr ähnlich dem, was TrainingPeaks »Performance Management Chart« nennt. Dahinter steckt eine ganze Reihe von Erkenntnissen der Trainingswissenschaft (v. a. Ausdauersport) der letzten drei Jahrzehnte. Sehr gute Erläuterungen findest du auf den div. Hilfeseiten und Blogbeiträgen von TrainingPeaks, z. B. hier mal als Start: https://help.trainingpeaks.com/hc/en...nagement-Chart
Mit dem »Multisport Fitness Trend« des Browser-Plugins für Strava http://thomaschampagne.github.io/stravistix/ nutze ich seit einiger Zeit die dortigen PMC-ähnlichen Auswertungen (und finde sie besser als Stravas eigene Grafik). Ich finde es ein gutes Werkzeug um einerseits Übertraining bzw. Krankheit zu vermeiden (klappt mittlerweile sehr gut) und um andererseits für Wettkämpfe oder knackigere Trainingstage ein wenig das Tapering zu steuern (kann ich noch nicht so recht beurteilen).
Ich glaube dabei dass alle drei Tools (von Strava, von TP, von StravistiX) im Wesentlichen gleichwertig sind. Alle drei Tools setzen auf irgendeine Form von Stress-Score (Suffer Score, TSS, TRIMP) und rechnen akute Trainingsbelastung (letzte 6-7 Tage) gegen die chronische Trainingsbelastung (letzte 6 Wochen) nach mittlerweile als Standard etablierten Formeln, um den aktuellen Belastungszustand zu ermitteln (das heißt dann halt überall irgendwie anders, ist aber der selbe Schmäh (im Breiten- und Amateursport)). In allen Fällen braucht es einerseits Beschäftigung mit den dahinter liegenden (wissenschaftlichen) Erkenntnissen und andererseits kritische Selbstbeobachtung: was sagt das Tool und wie fühlt sich mein Körper dabei?
Danke für die Infos. Ich habe mich die letzten Tage auch nochmal in das Thema reingearbeitet.
Für mich stellt sich nach wie vor die Frage, auf welche Werte man denn achten sollte.
Zum Beispiel:
Ermüdung: Ab welchem Wert sollte man vorsichtig sein (Thema Überbelastung). Bei einem Wert von -20?? -30?? oder ab wann
[b][/FormB]: Wann spricht man von einem guten Form Wert. Sicherlich wenn er im positiven Bereich ist. Aber kann man bei +1 schon von einer guten Form sprechen?? Oder ist sie erst ab einem zweistelligen Wert gut????
[b][/FitnessB]: Auch hier stelle ich mir die Frage, ab welchem Wert man von einer guten Fitness sprechen kann.
Sollte jemand Erfahrungswerte haben, wäre ich über eine Info dankbar.
Danke für die Infos. Ich habe mich die letzten Tage auch nochmal in das Thema reingearbeitet.
Für mich stellt sich nach wie vor die Frage, auf welche Werte man denn achten sollte.
Zum Beispiel:
Ermüdung: Ab welchem Wert sollte man vorsichtig sein (Thema Überbelastung). Bei einem Wert von -20?? -30?? oder ab wann
[b][/FormB]: Wann spricht man von einem guten Form Wert. Sicherlich wenn er im positiven Bereich ist. Aber kann man bei +1 schon von einer guten Form sprechen?? Oder ist sie erst ab einem zweistelligen Wert gut????
[b][/FitnessB]: Auch hier stelle ich mir die Frage, ab welchem Wert man von einer guten Fitness sprechen kann.
Sollte jemand Erfahrungswerte haben, wäre ich über eine Info dankbar.
Es kommt darauf an was du steuern willst.
Wenn du deine langfristige Ermüdung abschätzen willst schaust du dir die Ermüdungskurve an. Ich hatte da schon Werte um 100, wichtig ist das du dich wieder erholst. Gehen wir jetzt einmal von einem 4 Wochen Zyklus aus geht die Ermüdungskurve die ersten drei Wochen immer weiter nach oben. In der Entlastungswoche sollte sie dann deutlich nach unten gehen damit du dann wieder eine Ermüdung aufbauen kannst.
Ich schreib mir täglich meine gefühlte Ermüdung und den dazu gehörigen Wert auf, dann bekommt man recht schnell ein Gefühl dafür. Z.B. hab ich gemerkt das ich bei Werten über 80 Gefahr laufe krank zu werden.
Die Fitnesskurve sollte ähnlich ausschauen wie die Ermüdungskurve, nur das diese viel langsamer nach unten geht, was ja auch der Grund ist warum wir überhaupt so etwas wie Form aufbauen können. Mein Höchstwert war hier 70, ich hab aber auch schon sehr gute Rennen mit Werten um 50 gefahren.
Du kannst auch die Fitness-Entwicklung der letzten 7 Tage im Auge behalten, IMHO zusammen mit der Ermüdungskuve und dem persönlichen Gefühl ein guter Indikator wie viele harte Einheiten man in einer Woche vertragen kann.
Form ist ja einfach die Summe aus Fitness - Ermüdung. Bei welchem Werte jemand seine beste Tagesform hat ist sehr Individuell und hängt auch davon ab welche Rennen (Länge, Intensität...) man fahren will. Für mich funktioniert bei kurzen harten Rennen ein wert zwischen 0 und -3, bei langen nicht ganz so intensiven Rennen ein Wert zwischen 1 und 4 ganz gut.
Empfehlungen sind aber insgesamt echt schwierig. Das liegt zum einen daran, dass der Ausgangspunkt der Radwerte Deine FTP ist. Wenn die nicht präzise ist, dann kommen ganz andere Werte bei ATL/CTL und TSB raus. Bei den Laufeinheiten wird der TSS bei Trainingpeaks anhand der Laufgeschwindigkeit ermittelt. Dabei berücksichtigt TP aber nicht das Gelände. Daher haben Hügelläufe idR einen zu niedrigen TSS. Insgesamt hilft da leider nur auf den eigenen Körper hören und mit deinen ATL/CTL und TSB Daten vergleichen.
Auch helfen Tipps von anderen leider wenig. Meine Werte sind zum Beispiel deutlich anders als die von deirflu. Meine ATL war die letzten drei Wochen irgendwo zwischen 100 und 120, meine CTL bei 80-88. Eine TSB von -30 merke ich deutlich, bei -15 bis -20 kann ich mich aber ganz gut bewegen.
__________________
I'm not smart, but I can lift heavy things!
------------------------------------------------------------ https://www.strava.com/athletes/9638316
Man muss natürlich auch dazusagen, dass es, für eine korrekte Darstellung bzw. Berechnung der Werte auch genaues Datenmaterial braucht.
Sprich wer eine wirklich genaue Analyse möchte, sollte bei jeder Laufeinheit einen Pulsgurt tragen sowie am Rad mit Puls bzw. Wattmesser unterwegs sein.
Ich trage z.B. beim Laufen nur äußerst selten einen Pulsgurt, womit ich diese Auswertung bei Strava in die Tonne treten kann.
Dadurch, dass ich am Rad mit Wattmesser unterwegs bin, dürfte die momentane Ermüdung hier mit 98 schon stimmen
Das liegt zum einen daran, dass der Ausgangspunkt der Radwerte Deine FTP ist. Wenn die nicht präzise ist, dann kommen ganz andere Werte bei ATL/CTL und TSB raus.
Zitat:
Zitat von ArminAtz
Man muss natürlich auch dazusagen, dass es, für eine korrekte Darstellung bzw. Berechnung der Werte auch genaues Datenmaterial braucht
Mir ist auch aufgefallen das Strava alle Einheiten neu berechnet wenn man den FTP Wert verändert. Verbessert man sich während einer Saison werden auch alle vorherigen Trainings anders berechnet, was meiner Meinung nach falsch ist?!
Wie gesagt hat mir aber am meisten geholfen das Tagesgefühl und alle anderen Werte in ein Excel Dokument zu übertragen und Schulnoten für das persönliche Gefühl zu vergeben. Wenn man dann nach den Noten sortiert sieht man schön bei welchen Werten man sich gut gefühlt hat und wo eher nicht und eine Überlastung stattgefunden hat.
Super, dass hilft schon viel weiter. Ich werde mir den Verlauf meiner Kurven in den kommenden Wochen genauer anschauen und dann daraus Schlüsse ziehen.