Soweit ich die Studienlage überblicke, sind die Trainingseffekte von Blockperiodisierung oder traditioneller Periodisierung gleich. Zum Beispiel hier:
The effects of systematic block versus traditional periodization on physiological and performance indicators of well-trained cyclists
[…] The present study concludes that BLOCK and TRAD seems to have the same effectiveness in improving cycling performance and associated physiological determinants in well-trained cyclists during the preparatory period.
Es gibt eine aktuelle Meta-Analyse zu dem Thema, in der ein leichter bis moderater positiver Effekt der Blockperiodisierung erkannt wird (Link).
Block periodization of endurance training – a systematic review and meta-analysis
Results: The meta-analyses revealed small favorable effects for BP compared to TRAD regarding changes in VO2max (standardized mean difference, 0.40; 95% CI=0.02, 0.79) and Wmax (standardized mean difference, 0.28; 95% CI=0.01, 0.54). For changes in endurance performance and workload at different exercise thresholds BP generally revealed moderate- to large-effect sizes compared to TRAD.
Man kann sich natürlich darüber streiten, ob die Studienlage einen klaren positiven Effekt der Blockperiodisierung hergibt. Glasklar ist das Ganze sicher (noch) nicht. Ich finde es zumindest spannend, dass solche Ansätze in den Trainingsplänen verfolgt werden. Mein subjektiver Eindruck war, dass ich mich mittels dieses Ansatzes auf dem Rad überproportional steigern konnte.
Ich hab jetzt mal mit dem 12 Wochen Base-Plan begonnen.
Spielt es ne Rolle, welche Methode ich zur Berechnung der Zonen (Laufen/Rad) in TP auswähle?
Entweder sind meine Schwellenwerte (Laufen) so "schlecht", oder ich verstehe den LIT/HIT Ansatz noch nicht so recht. Die Pace-Vorgaben für die LIT - Läufe sind ja quasi spazieren gehen?
Ist richtig so. Der Ansatz sagt halt, wenn locker, dann locker. Dafür aber auch richtig schnell wenn es schnell werden soll.
SOnst kommst auch nicht auf 40-50 TSS für ne Stunde laufen, wenn du nicht wirklich wirklich locker machst.
Ist in Arnes Plänen aber nicht anders, nur halt über Puls gesteuert.
Die Einheiten sind kurz und knapp beschrieben, das was man wissen muss um die Einheiten gewissenhaft auszuführen.
Man konzentriert sich auf das, was lt aktuellen Erkenntnissen funktioniert, das ist eben nicht immer super fancy. Mir passt diese klare Linie und das konzentrieren auf „eine“ Sache sehr gut. Teuer finde ich den Plan wenn man den Preis auf einen Monat rubterrechnet auch nicht, Desweiteren haben Zeller & Staggenborg schon soviel gemacht wofür sie keinen Cent haben wollten oder Pläne mit aktuellstem know how für 5€ rausgehauen, das sollte man in dem Kontext eben auch mal beachten.
Wenn man eine Plan kauft, muss man dann auch die Bezahlversion von Trainingspeaks haben oder gehts auch mit der kostenlosen Version?
Jein. In der Tat gibt es keine einheitliche Begriffsdefinition. In den oben von Arne und mir erwähnten Studien werden die Begriffe Blockperiodisierung und Blocktraining aber mehr oder weniger synonym verwendet.
In der Meta-Analyse wird hierzu nämlich folgendes festgehalten:
Vladimir Issurin, one of the pioneers fronting BP [Block Periodization] training, states that BP has taken different forms according to the positions and experiences of those who presented them. He himself defines BP training as 2–4 week mesocycles with highly concentrated workloads directed at targeted training abilities, carried out in a specific order ("accumulation", focusing on basic abilities; "transmutation", focusing on sport-specific abilities; "realization"; focusing on recovery and peaking toward competition). Each of these blocks will then build off the physiological adaptations of the prior training block. On the other hand, others define shorter training blocks (~1 week, ie, microcycles) as BP training and have generally a slightly different approach to the concept. The main difference between Issurin’s and the alternative BP model is that, roughly speaking, Issurin focuses on concurrently developing a small selection of abilities in each mesocycle. In contrast to Issurin’s model has the alternative model a more unidirectional focus on one specific ability in each microcycle, which has similarities to the model introduced by Professor Verkhoshansky in the 1970s. In this paper, we define BP training as either one or more blocks with ≥1 week duration of concentrated training focus with either a uni- or multitargeted approach, which means that both BP models are included.
Sprich das, was Zeller als Blocktraining von der Blockperiodisierung abgrenzt, wird in der Forschung als alternative Form der Blockperiodisierung behandelt.
Geändert von JensH (23.10.2019 um 13:41 Uhr).
Grund: Nachschärfen der Argumentation ;-)
Ich habe die Pläne vergangenes Jahr ebenfalls benutzt und habe meine Schwelle mit 3:55 min/km bei TrainingPeaks hinterlegt. Das übersetzt sich für die LIT-Läufe mit dem relativ breiten Intensitätsband von 65-75% der Schwellen-Pace zu einer Pace von 5:13 min/km bis 6:02 min/km, was ich absolut angemessen finde.
Ok, dann ist es für mich nachvollziehbar. Ich habe in TP mal die Schwelle angegeben, die Garmin mir ausspuckt. Ich gehe davon aus, dass ich eine Leistungsdiagnostik machen müsste, um verlässlichere Werte zu bekommen?