Nach der klassischen liberalen Theorie versucht erstmal jeder nicht irgendwelche Finanzkennzahlen zu maximieren, sondern seinen persönlichen Nutzen. Diesen Nutzen formuliert halt jeder für sich. Der eine sieht den größten persönlichen Nutzen darin sich auf die Straße zu kleben, der andere geht halt lieber Skifahren.
Wir reden aber hier vom Kapitalismus, also der Vermehrung von Kapital. Du ersetzt dieses Kapital durch einen nicht näher definierten "persönlichen Nutzen". Das scheint mir etwas anderes zu sein.
Unser Wohlstand basiert zum großen Teil auf der Ausbeutung natürlicher und menschlicher Ressourcen.
da müssen wir offensichtlich ganz schnell weg von
regenerative Nutzung statt Ausbeutung
Zitat:
Zitat von keko#
Dann ist es halt vorbei mit Triathlon. Du wirst das Startgeld nicht mehr bezahlen können. Vorher schon deine Trainingsklamotten nicht.
mit dem Rad an den See, reinspringen und ne Runde schwimmen oder durch den Wald joggen im Baumwoll-T-Shirt ... klingt für mich schon zukunftsfähig
Zitat:
Zitat von keko#
Bist du bereit, diese dann zu erwartenden Einschränkungen hinzunehmen? Oder wie stellst du dir den Umschwung vor?
- seit 1997 arbeite ich und bin da insgesamt nur 1,5 Jahre nicht mit ÖPNV oder Fahrrad ins Büro gekommen (mittlerweile gibt es auch auf dieser Strecke brauchbaren ÖPNV)
- seit 2013 wohnen wir in einem EnergiePlus-Haus, produzieren also übers Jahr mehr Strom als wir selber verbrauchen
- für Triathlon inkl. Trainingslager bin ich genau einmal geflogen (Kona22)
=> Obwohl sich die Bilanz ganz gut darstellt wie ich finde weiss ich dass mein Fußabdruck trotzdem noch zu groß ist
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Wir reden aber hier vom Kapitalismus, also der Vermehrung von Kapital. Du ersetzt dieses Kapital durch einen nicht näher definierten "persönlichen Nutzen". Das scheint mir etwas anderes zu sein.
Mein Argumentation bleibt zumindest im Kontext der klassischen kapitalistischen Theorie weitgehend gleich:
Im Kapitalismus haben die Konsumenten Macht, da ihre Kaufentscheidungen bestimmen, welche Produkte und Dienstleistungen erfolgreich sind. Als Unternehmen, welches langfristig seinen Gewinn maximieren will, kann ich nicht ignorieren was Konsumenten und die Gesellschaft als Ganzes wertschätzt, einschließlich moralischer und nachhaltiger Aspekte.
Wenn die breite Gesellschaft bestimmte Produkte nicht mehr nachfragt, reguliert sich der Markt selbst und Unternehmen verschwinden.
So die Theorie oft scheitert es halt daran, dass doch wieder irgendein Politiker eingreift um kurzfristig seinen Nutzen daraus zu ziehen oder wie schon zuvor geschrieben daran, dass ein Missverhältnis zwischen den bekundeten Werten und der tatsächlichen Kaufentscheidung besteht - ich will keine Massentierhaltung kaufe aber trotzdem das günstigste Fleisch.
für 1976 ~1100Mt und für 2011 ~800Mt CO2 gefunden. Uund, afaik, sind die seitdem noch weiter gesunken, wir sind also etwa 30% unter den Zahlen von 1976!
(Btw - passt irgendwie auch in die allgemeine Vorstellung, da Kohleausstieg, kaum noch Stahlproduktion, etc pp).
Oder willst Du doch Richtung globaler Emissionen von 1976 gehen?
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Im Kapitalismus haben die Konsumenten Macht, da ihre Kaufentscheidungen bestimmen, welche Produkte und Dienstleistungen erfolgreich sind. Als Unternehmen, welches langfristig seinen Gewinn maximieren will, kann ich nicht ignorieren was Konsumenten und die Gesellschaft als Ganzes wertschätzt, einschließlich moralischer und nachhaltiger Aspekte.
Das ist eine tolle Beschreibung. Sie zeigt auch, dass ein Unternehmen nur dann einen Profit erzielen kann, wenn es einen entsprechenden Nutzen einbringt.
Genau diese Freiheit in der Entscheidung auf beiden Seiten schafft die Stabilität des Systems. Unternehmen, die nicht die Bedürfnisse der Nachfrage nicht treffen, kegeln sich aus dem Markt.
Im Kapitalismus haben die Konsumenten Macht, da ihre Kaufentscheidungen bestimmen, welche Produkte und Dienstleistungen erfolgreich sind. Als Unternehmen, welches langfristig seinen Gewinn maximieren will, kann ich nicht ignorieren was Konsumenten und die Gesellschaft als Ganzes wertschätzt, einschließlich moralischer und nachhaltiger Aspekte.
Demnach würde der Konsument automatisch für mehr Nachhaltigkeit sorgen? Mir scheint, hier hakt die Theorie etwas. Denn ganz überwiegend wird nicht nachhaltig konsumiert. Außer, man greift von außen regulierend ein.
Beispiel: Massentierhaltung. Was da wirklich läuft, bekommt der Konsument überhaupt nicht mit – und will es auch nicht mitbekommen. Angebot und Nachfrage allein kommen nicht von alleine zu einer moralisch vertretbaren Tierhaltung, ganz im Gegenteil.
Außerdem setzt Deine Darstellung die freie Wahl des Konsumenten voraus. Die ist im allgemeinen aber nicht gegeben. Beispielsweise hättest Du vor 20 Jahren kein Elektroauto kaufen können, um die Hersteller zu umweltfreundlichen Antrieben zu bewegen. Erst die Regulierung durch den Staat hat hier ein Angebot geschaffen, das sich kaufen lässt.
für 1976 ~1100Mt und für 2011 ~800Mt CO2 gefunden. Uund, afaik, sind die seitdem noch weiter gesunken, wir sind also etwa 30% unter den Zahlen von 1976!
(Btw - passt irgendwie auch in die allgemeine Vorstellung, da Kohleausstieg, kaum noch Stahlproduktion, etc pp).
Oder willst Du doch Richtung globaler Emissionen von 1976 gehen?
Demnach würde der Konsument automatisch für mehr Nachhaltigkeit sorgen? Mir scheint, hier hakt die Theorie etwas. Denn ganz überwiegend wird nicht nachhaltig konsumiert. Außer, man greift von außen regulierend ein.
Der Konsument kann sich aber auf der Mikroebene für Nachhaltigkeit entscheiden. Oder eben nicht. Es ist die Freiheit des Individuums.
Zitat:
Beispiel: Massentierhaltung. Was da wirklich läuft, bekommt der Konsument überhaupt nicht mit – und will es auch nicht mitbekommen. Angebot und Nachfrage allein kommen nicht von alleine zu einer moralisch vertretbaren Tierhaltung, ganz im Gegenteil.
Außerdem setzt Deine Darstellung die freie Wahl des Konsumenten voraus. Die ist im allgemeinen aber nicht gegeben. Beispielsweise hättest Du vor 20 Jahren kein Elektroauto kaufen können, um die Hersteller zu umweltfreundlichen Antrieben zu bewegen. Erst die Regulierung durch den Staat hat hier ein Angebot geschaffen, das sich kaufen lässt.
Das ist mittlerweile in jedem Wohnzimmer angekommen. Es mag einige entsetzen, aber ein signifikanter Teil der Bevölkerung gewichtet das Thema eben gering.
Zitat:
Außerdem setzt Deine Darstellung die freie Wahl des Konsumenten voraus. Die ist im allgemeinen aber nicht gegeben. Beispielsweise hättest Du vor 20 Jahren kein Elektroauto kaufen können, um die Hersteller zu umweltfreundlichen Antrieben zu bewegen. Erst die Regulierung durch den Staat hat hier ein Angebot geschaffen, das sich kaufen lässt.
Das ist auch heute noch so. Wenn wir Elektroautos nicht künstlich besser rechnen, würden noch weniger verkauft.