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Bleierpel
10.05.2019, 17:44
https://road.cc/content/news/260425-uci-gran-fondo-world-champion-suspended-epo

Epo beim schnellsten Zeitfahrer der Amateur WM 2018. AG 45-49. Vermutlich brauchte er das Ergebnis für seinen nächsten Profivertrag. :Lachanfall: Straßenrennen hat er auch gewonnen. Nun haben 2 neue Gold. Ob die sauberer sind... wer weiß. War jetzt der dritte Weltmeister von dort der es nun nachträglich nicht mehr ist... bei den Männern.

In deiner AK noch nix ...?

captain hook
10.05.2019, 17:54
In deiner AK noch nix ...?

Doch, im Straßenrennen. Der Sieger mit Aufputschmitteln. Hatte ich hier mal geteilt.

captain hook
10.05.2019, 17:55
Wurden die 2. auch gestestet? Oder bis zum wie vielten Platz wurde getestet?

Sieger plus Los soweit ich weiß.

deirflu
10.05.2019, 19:53
https://road.cc/content/news/260425-uci-gran-fondo-world-champion-suspended-epo

Epo beim schnellsten Zeitfahrer der Amateur WM 2018. AG 45-49. Vermutlich brauchte er das Ergebnis für seinen nächsten Profivertrag. :Lachanfall: Straßenrennen hat er auch gewonnen. Nun haben 2 neue Gold. Ob die sauberer sind... wer weiß. War jetzt der dritte Weltmeister von dort der es nun nachträglich nicht mehr ist... bei den Männern.

Manchmal weiß ich echt nicht ob ich lachen oder weinen soll:confused:

waden
10.05.2019, 21:27
Epo beim schnellsten Zeitfahrer der Amateur WM 2018. AG 45-49. Vermutlich brauchte er das Ergebnis für seinen nächsten Profivertrag. :Lachanfall: Straßenrennen hat er auch gewonnen. Nun haben 2 neue Gold. Ob die sauberer sind... wer weiß. War jetzt der dritte Weltmeister von dort der es nun nachträglich nicht mehr ist... bei den Männern.

Wenn es halt um alles geht! Völlig bescheuert. Leider aber keine Überraschung. Auch wenn man für sich sagt, dass man Training und Wettkampf nur für sich selbst macht - das nervt doch tierisch.

Bleierpel
12.05.2019, 18:15
D. Hondo....https://www.spiegel.de/sport/sonst/ehemaliger-radprofi-danilo-hondo-gibt-als-kunde-von-mark-s-blutdoping-zu-a-1267051.html

repoman
12.05.2019, 20:03
Das komplette Interview:

https://www.sportschau.de/doping/video-danilo-hondo-ich-muss-dazu-stehen--100.html

Sherminator
12.05.2019, 21:31
Hi,

Das komplette Interview:

https://www.sportschau.de/doping/video-danilo-hondo-ich-muss-dazu-stehen--100.html

ich habe mir das gerade eben reingezogen. Die folgenden Gedanken kamen mir dazu:

1. Ab 25:43min suggeriert er, dass wenn jemand "einen Moment" nicht aufpasst, er oder sie schon im Dopingsumpf stecken kann. Das halte ich für Unsinn: Ich bin mir sicher, dass es zwischen Erstkontakt und der ersten Blutentnahme 100 Möglichkeiten gab, das Ruder herumzureißen. Und keine einzige davon hat er genutzt.

2. Er spricht von sich häufig in der allgemeinen und unbestimmten Form "man". Ist das psychologisch bedeutsam? ;-)

3. Er spricht von ca. 30000 Euro, die das gekostet hat, und er sagt an anderer Stelle, dass es 3-4 Entnahmen und Rückführungen gegeben hat. Ist das plausibel? Ich hatte dunkel in Erinnerung, dass 30000 Euro mehr so dem rundum-Service für eine Saison entspricht.

Liebe Grüße
Stephan

robcan
13.05.2019, 03:01
Hi,



ich habe mir das gerade eben reingezogen. Die folgenden Gedanken kamen mir dazu:

1. Ab 25:43min suggeriert er, dass wenn jemand "einen Moment" nicht aufpasst, er oder sie schon im Dopingsumpf stecken kann. Das halte ich für Unsinn: Ich bin mir sicher, dass es zwischen Erstkontakt und der ersten Blutentnahme 100 Möglichkeiten gab, das Ruder herumzureißen. Und keine einzige davon hat er genutzt.

2. Er spricht von sich häufig in der allgemeinen und unbestimmten Form "man". Ist das psychologisch bedeutsam? ;-)

3. Er spricht von ca. 30000 Euro, die das gekostet hat, und er sagt an anderer Stelle, dass es 3-4 Entnahmen und Rückführungen gegeben hat. Ist das plausibel? Ich hatte dunkel in Erinnerung, dass 30000 Euro mehr so dem rundum-Service für eine Saison entspricht.

Liebe Grüße
Stephan

Du hast vollkommen recht, seine Aussage ist aus verschiedenen Gründen unplausibel.

Ich kenne D. Hondo persönlich. Er ist ein sehr abgezockter Typ, der räumt nur genau so viel ein, wie ihm jetzt durch die Aussage seines Arztes nachweisbar ist.

Er hat natürlich seine gesamte Profikarriere hinweg beständig gedopt und genauso beständig behauptet stets ohne Dope unterwegs gewesen zu sein. Zur Hochdopingzeit in 2 dopingverseuchten Teams (Telekom und Gerolsteiner) zu fahren und z.B. 2 Giroetappen zu gewinnen oder Deutscher Meister zu werden, ohne Dope, zumal noch mit überschaubarem Talent, ist völliger Blödsinn und ausgeschlossen. Aufgeflogen ist nun nur die "Behandlung" von Schmidt in dessen eigener Praxis. Ist wieder einmal ein Beispiel bei dem selbst in der Dopingbeichte erneut gelogen wird. Erinnert sehr stark an die verlogene 1. Dopingbeichte von Zabel: "nur ein einziges Mal Epo vor der Tour 1996 - ist ihm aber überhaupt nicht bekommen und hat er deshalb gleich wieder mit aufgehört"

Das Beispiel von Hondo zeigt auch erneut ein grundsätzliches Problem des Radsports. Die Doper von einst, sind in der Mehrheit die Trainer, Teamchefs oder Teambetreuer von heute. Solange die Personalien mehrheitlich so laufen, ist keine grundsätzliche Abkehr von der früheren Handhabung zu erwarten.

ThomasG
13.05.2019, 05:33
Das Beispiel von Hondo zeigt auch erneut ein grundsätzliches Problem des Radsports. Die Doper von einst, sind in der Mehrheit die Trainer, Teamchefs oder Teambetreuer von heute. Solange die Personalien mehrheitlich so laufen, ist keine grundsätzliche Abkehr von der früheren Handhabung zu erwarten.
Ich gebe Euch recht dahingehend, dass auch ich glaube, dass Hondo wesentlich öfter gedopt unterwegs war, als er zugegeben bzw. eingeräumt hat.
Hoch anrechnen würde ich ihm, wenn er sich in seiner Position als Trainer tatsächlich sehr stark dafür engagiert hätte, dass die Fahrer, die er betreute, daran glauben können sauber mithalten zu können allein durch diszipliniertes und intelligentes Training in Verbindung mit einem Lebensstil, der darauf abgestimmt ist und entsprechend gelebt haben.
Kann jemand einschätzen, ob der Trainer bzw. Betreuer Danilo Hondo tatsächlich so war, wie er es dargestellt hat?

Stefan
13.05.2019, 07:30
........
Kann jemand einschätzen, ob der Trainer bzw. Betreuer Danilo Hondo tatsächlich so war, wie er es dargestellt hat?

Ich kenne User robcan nicht, aber wenn stimmt, was er schreibt, dann kannst du dir deine Frage selbst beantworten. Nach allem was ich bisher von Hondo sonst noch so gehört habe, zweifle ich nicht an robcans Worten.

...........Ich kenne D. Hondo persönlich. Er ist ein sehr abgezockter Typ, der räumt nur genau so viel ein, wie ihm jetzt durch die Aussage seines Arztes nachweisbar ist. ...........

Hafu
13.05.2019, 07:54
...Kann jemand einschätzen, ob der Trainer bzw. Betreuer Danilo Hondo tatsächlich so war, wie er es dargestellt hat?

Jeder Sponsor/ Geldgeber, der heutzutage in den Radsport investiert, hat aus den Erfahrungen der Vergangenheit bis hin zur Gegenwart mit Team Sky tierische Angst vor Dopingskandalen in seinem Team (weil schlechte Werbung), will aber andererseits stets Erfolg in seinem Team. Woher die Erfolge tatsächlich kommen, wird traditionell in den allermeisten Teams nicht wirklich hinterfragt, weshalb es auch nach wie vor kein echtes Problem darstellt, wenn Trainer oder sportliche Leiter eine Dopingvergangenheit haben.

Wirklich wichtig ist v.a.: man darf sich nicht erwischen lassen!

Es gehört heutzutage zur allgemeinen Gepflogenheit sportlicher Leiter, sich nach außen als geläuterter Antidopingkämpfer zu geben, egal wie es innerlich aussieht. Dafür muss man sich nur mal Interviews mit Bjarne Rijs ansehen/ durchlesen.



...Das Beispiel von Hondo zeigt auch erneut ein grundsätzliches Problem des Radsports. Die Doper von einst, sind in der Mehrheit die Trainer, Teamchefs oder Teambetreuer von heute. Solange die Personalien mehrheitlich so laufen, ist keine grundsätzliche Abkehr von der früheren Handhabung zu erwarten.

Das sehe ich auch als Hauptproblem des Profiradsportes an. Radsportler sind dem Grunde nach keine schlechteren (oder besseren) Menschen als Triathleten, aber an allen Schaltstellen der Macht in den Leitungspositionen sitzen sportliche Leiter/ Trainer, deren Biografie vom alltäglichen Doping in den 90er und 0er-Jahren geprägt worden ist und die sich damit innerlich arrangiert haben.

Wenn es im Triathlon ein ähnliches Netzwerk an Ex-Dopern in den Verbänden bei den Nchwuchstrainern, Betreuern etc. geben würde, die den heranwachsenden Sportlern mutmaßlich bei jeder Gelegenheit (natürlich stets nur im vertraulichen Gespräch) suggerieren, dass er wenn er wirklich an die sporltiche Spitze gelangen will, er bereit sein muss ggf. pharmazeutisch nach zu helfen, dann hätte Triathlon ebenfalls ein weitaus gravierenderes Dopingproblem.

Körbel
13.05.2019, 08:35
Wirklich wichtig ist v.a.: man darf sich nicht erwischen lassen!


So siehts aus und das ist nicht nur beim dopen so,
das gibts doch in allen Lebenslagen.


Es gibt KEINEN sauberen Profisport, egal welche Sparte!
Dort wo viel Geld fliesst, wird auch viel manipuliert.

repoman
13.05.2019, 09:25
Zum Glück fließt im Triathlon nicht besonders viel Geld.

Ich glaube auch nicht, dass die Triathleten viel schlauer und cleverer als die Radsportler sind, insofern das sie sich nicht erwischen lassen. Im Gegenteil, da im Radsport wesentlich mehr Geld im Spiel ist, haben die eher die Mittel und Möglichkeiten, dass Doping unentdeckt bleibt.

Ich glaube daher tatsächlich, dass der Triathlon bei den Profis ziemlich sauber ist.

deralexxx
13.05.2019, 10:51
Das komplette Interview:

https://www.sportschau.de/doping/video-danilo-hondo-ich-muss-dazu-stehen--100.html

"schwacher Moment"?

Er führt das Fuentes Verfahren usw. als Beispiel an, warum er glaube, machen ja alle so, also kann ich auch? Das hieße ja, dass solche Fälle nicht der Abschreckung, sondern das Gegenteil erreichen.

30 000 Euro für die von ihm beschriebenen Dinge halte ich für unglaubwürdig.

deralexxx
13.05.2019, 10:55
Auch ganz nett, Lewis Hamilton äußert sich zum Thema Doping:
https://www.sport.de/news/ne3639769/formel-1-lewis-hamilton-spricht-ueber-doping-in-der-f1/

"Weltmeister Lewis Hamilton hält die Formel 1 für zu einfach und deshalb Doping nicht für sinnvoll.

"Die Autos sind nicht schwierig genug zu fahren. Es ist nicht anstrengend genug. Deshalb kann ja auch schon ein 18-Jähriger hier mithalten"
"

Früher hieß es von eben dem gleichen Fahrer mal: https://www.menshealth.com/uk/building-muscle/a754199/the-mh-interview-lewis-hamilton/

"I train to quite an intense level because Formula 1 is so physical – the G-forces, the demands on your body. Your heart rate is 150, 160 through the whole race. On qualifying lap your heart rate can be up to 180, 190, under tough conditions."

Was stimmt denn nun - bin verwirrt.

schnodo
13.05.2019, 11:10
Was stimmt denn nun - bin verwirrt.

Dir kann geholfen werden. :)

Du bist nur verwirrt, weil Du die Frage falsch stellst. Sie sollte nicht lauten "was stimmt denn nun?" sondern "was hat sich bei Herrn Hamilton geändert?"

Ein kurzes Nachdenken und die Verwirrung legt sich sehr schnell. :Cheese:

KnutHansen
13.05.2019, 11:18
Ist doch relativ easy. Die Belastung einer HF von 160 über 2 Stunden ist so anstrengend, dass man dafür trainieren sollte, in welcher Form auch immer. Die Belastung ist aber nicht so anstrengend, dass man dafür dopen muss oder dies einen signifikanten Vorteil bringen würde.
Der muss halt pumpen gehen und so um die G-Kräft zu verknuspern.

Necon
13.05.2019, 11:44
Ich finde Sportler immer super die sagen ihr Sport sei zu einfach oder wahlweise zu speziell und darum bringt sich Dopen nichts. Die Verurteile ich automatisch als die schlimmsten von allen.
Fußball kann man nicht dopen :Lachanfall: Klar außer Ausdauer, Sprintschnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit braucht ihr auch nichts.

Skifahren kann man nicht dopen :Lachanfall: Genau weil Schnellkraft, Muskelmasse, Regenerationsfähigkeit ....

USW USW

OhneRad
13.05.2019, 12:02
Gerade diese stundenlange Konzentrationsfähigkeit ist doch prädestiniert zu dopen.
Zumindest an den größeren Unis gibt es in jedem anspruchsvolleren Studiengang eine Reihe von Leuten, die zum Lernen diverse Medikamente zweckentfremden, also dopen.
Als wäre das in einem Multimillionen-Sport mit Höchstleistungen irgendwie anders.

MattF
13.05.2019, 12:12
Zum Glück fließt im Triathlon nicht besonders viel Geld.


Was nun allerdings mit dopen absolut Null zu tun hat, s. Doping im Amateur- und Hobbybereich.

repoman
13.05.2019, 13:42
Es gibt KEINEN sauberen Profisport, egal welche Sparte!
Dort wo viel Geld fliesst, wird auch viel manipuliert.

Bezog sich hierauf, also Profisport und das habe ich in meinem Beitrag auch geschrieben.
Das Amateure andere Motive haben zu dopen, dürfte klar sein.

Hafu
13.05.2019, 15:25
...
Es gibt KEINEN sauberen Profisport, egal welche Sparte!
Dort wo viel Geld fliesst, wird auch viel manipuliert.

Es gibt aber sehr wohl unterschiedliche Mentalitäten in den verschiedenen Profisportarten und eben auch eine unterschiedlich weite Verbreitung von Doping im jeweiligen Sport.

Im Straßenradsport führen laut WADA 0,73% aller Dopingproben zu Bestrafungen wegen Dopingverstößen, im Triathlon sind es "nur" 0,37% aller Proben. Ist trotzdem viel zu viel und Triathlon damit alles andere als dopingfrei, aber eben auch nur halb so verseucht wie Profiradsport (https://www.wada-ama.org/sites/default/files/resources/files/2016_adrvs_report_web_release_april_2018_0.pdf)

Mehr gedopt als im Straßenradsport wird laut WADA nur bei den Gewichthebern, Ringern und im Reitsport.

Könnte natürlich auch daran liegen, dass Radfahrer doofer sind als Triathleten und deshalb sich leichter erwischen lassen, aber ich vermute eher, dass es umgekehrt ist: die weite Verbreitung von Ex-Dopern unter den Trainern und sportlichen Leitern führt eher dazu, dass Radfahrer besser Bescheid wisssen, wie sie positive Dopingproben vermeiden können als z.B. "dopingwillige" Triathleten.

OrsoPolare
13.05.2019, 15:35
Oder klassischer "Kontrolleffekt", analog zu mehr Polizisten finden mehr Straftaten. Im Radsport als vorbelasteter Sport könnten schlicht die Kontrollen strikter und engmaschiger sein.

ph1l
13.05.2019, 15:38
Könnte natürlich auch daran liegen, dass Radfahrer doofer sind als Triathleten und deshalb sich leichter erwischen lassen, aber ich vermute eher, dass es umgekehrt ist: die weite Verbreitung von Ex-Dopern unter den Trainern und sportlichen Leitern führt eher dazu, dass Radfahrer besser Bescheid wisssen, wie sie positive Dopingproben vermeiden können als z.B. "dopingwillige" Triathleten.

Im Rasport existiert bereits ein bzw mehrere Doping Netzwerke du wird durch die Personalstrukturen am Leben gehalten, im Triathlon ist mir diesbezüglich nichts bekannt - was nicht beudeutet das nichts existiert, aber es ist eben nichts bekannt.

Hafu
13.05.2019, 15:52
Oder klassischer "Kontrolleffekt", analog zu mehr Polizisten finden mehr Straftaten. Im Radsport als vorbelasteter Sport könnten schlicht die Kontrollen strikter und engmaschiger sein.

Lies dir die velinkte Statistik durch: 3700 WADA-gemeldete Kontrollen im Triathlon vs 13300 Kontrollen im Straßenradsport.

Also viermal so viel Kontrollen im Radsport, aber es gibt sicherlich weit mehr als nur 4mal soviele Straßenradsportler als Triathleten, so dass die Kontrolldichte im Radsport eher deutlich niedriger ist als im Triathlon.

In Deutschland gibt es etwa 200 000 aktive Triathleten, aber über 5 Mio Rennradfahrer (https://ilovecycling.de/querbeet/die-fahrradwelt-zahlen-daten-fakten/)und der BDR ist um ein Vielfaches größer als die DTU.

seppdember
13.05.2019, 17:20
Im Straßenradsport führen laut WADA 0,73% aller Dopingproben zu Bestrafungen wegen Dopingverstößen, im Triathlon sind es "nur" 0,37% aller Proben. Ist trotzdem viel zu viel und Triathlon damit alles andere als dopingfrei, aber eben auch nur halb so verseucht wie Profiradsport (https://www.wada-ama.org/sites/default/files/resources/files/2016_adrvs_report_web_release_april_2018_0.pdf)


...führen zu Bestrafungen! Bedeutet, dass 99,27% der Proben negativ ausfallen!? Weil ja nicht bestraft!?
:Lachanfall: selten so gelacht!

muntila
13.05.2019, 17:35
Steht ja in deinem Link: 1,2% der getesteten (Strassen-)Radfahrer waren positiv, davon wurden 60% sanktioniert, der Rest ist noch am laufen oder sie wurden freigesprochen (TUE usw.). Interessant, dass sich Triathleten eher rausreden können, da werden nur 40% der Positiven sanktioniert.

Globe84
14.05.2019, 23:14
Alessandro Petacchis Name ist wohl beim Erfutrter Doc Mark S. in der Kundenkartei

https://www.eurosport.de/radsport/operation-aderlass-alessandro-petacchi-unter-blutdoping-verdacht_sto7272299/story.shtml

Er kann sich logischerweise nicht erklären wie sein Name dort hingekommen ist....

Stefan
15.05.2019, 09:11
Alessandro Petacchis .......

Er kann sich logischerweise nicht erklären wie sein Name dort hingekommen ist....

Er hat ja auch erst zwei Dopinggeschichten hinter sich.

Estebban
15.05.2019, 11:36
http://www.cyclingnews.com/news/petacchi-koren-durasek-bozic-named-in-austrian-doping-ring/

Langsam kommen die Erfurter Namen ans Licht. Das neben Petacchi allerdings wieder „nur“ Helfer dabei sein sollen, leuchtet mir nur bedingt ein...
für mich gehen daraus nur 2 Schlüsse hervor - entweder man wird heute nur noch erwischt wenn man zu blöd ist / sich das ganze Programm nicht leisten kann oder es wird eben nicht ordentlich verfolgt weil man einen großen Skandal doch nicht so gerne haben möchte.
Man stelle sich nur mal vor, während des Giros wird ein Nibali rausgenommen weil sein Name auf der Liste steht, Marketingtechnisch der GAU gerade wo auch die ÖR sich wieder an Radsport herantrauen und man das Image ein weeeenig verbessert hat.

felixb
15.05.2019, 11:49
Naja.
Entweder das war ein Fuscher in Erfurt - aber warum sollte man dann dabei bleiben, wenn es 'keinen Effekt hat'. Oder es war eben kein Fuscher. Und die anderen machen es auch.
Wohl eher wahrscheinlich. Dann würde ich denken, dass da, wo richtig Kohle und Prestige dahinter steht, es intern oder über eben Kanäle gemacht wird, die noch unwahrscheinlicher aufzudecken sind.
Wenn jeder dran verdient, wäre das ja gar nicht mal so unwahrscheinlich. Und sagen wir mal so: an Hand der Razzia-Bilder, die man dann und wann sehen konnte, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das andere Leute noch wesentlich professioneller durchführen. Ich gehe davon aus, dass das mit Sicherheit nicht die Spitze des Eisbergs, sondern eben ein kleiner Stummel ist; und bestimmt nicht ganz oben in der Nahrungskette.

Aber was weiss man schon. Es wird ja immer gerne mit Aufstiegszeiten oder Leistungen der Profis argumentiert, dass es ja so viel langsamer wäre. Das ist aber nicht immer der Fall. Hinzu kommt, dass eben auch anders gefahren wird als früher. Schon oft wesentlich härter von Anfang an auf den Etappen. Es gibt kaum mehr Bummeletappen. Oft werden auch Berge nicht von unten konstant gefahren, sondern eben mit Tempowechseln usw.

Also insofern würde mich da gar nichts wundern. Allerdings betrifft das natürlich nicht nur den Radsport, sondern alle oder jedenfalls sehr viele Bereiche.
Was bei den Untersuchungen nun rauskommt, wird man sehen. Immerhin ist ja die Justiz dran; nicht der Sport selbst, der ja oft gar kein Interesse an echter Aufklärung hat. Aber auch bei der Justiz kann man ja mitunter seine Zweifel haben, ob und wie unabhängig die nun wirklich ermitteln bzw. arbeiten können. Und wieviel Geld und Personal zur Verfügung steht.

BananeToWin
15.05.2019, 13:43
Er hat ja auch erst zwei Dopinggeschichten hinter sich.

Und damit ist er ja fast ein unbeschriebenes Blatt :Lachen2:

Ist doch klar, dass nur Helfer erwischt werden. Die Top-Stars müssen nicht dopen, die sind ja schon sehr gut.

ritzelfitzel
15.05.2019, 20:08
Doper über Doper - Schumacher spricht über Hondo (https://www.sportschau.de/doping/Stefan-Schumacher-ueber-Hondo-100.html)

LidlRacer
15.05.2019, 23:08
JETZT was über Hondo in Sport Inside (WDR)!

Seine Aussagen werden kritisch hinterfragt.

Freizeitathlet
15.05.2019, 23:33
Und hier der Link zu dem Bericht: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/sport-inside/video-glaubensfragen-102.html

captain hook
17.05.2019, 17:54
Die Nada hat einige deutsche Mastersradsportler in den registered Testpool berufen. Inkl. vollständiger Anwendung der Meldeverpflichtungen und allem was dazu gehört.

Ich hab auch Post bekommen und natürlich nachgefragt, ob sie sich geirrt haben, ich wäre Mastersfahrer und selbst mit Triathlon Pro Lizenz wäre ich seinerzeit maximal mal Allgemeiner Testpool gewesen, was da los sei.

Nach einigen hin und her wurde mir dann mitgeteilt, dass das Problem im Mastersrennsport ao ausgeprägt sei, dass man sich nurnoch mit Trainingskontrollen in der Lage sähe dagegen etwas zu unternehmen. Es betrifft wohl einige Fahrer, die man nach unterschiedlichen Kriterien ausgewählt hat. Gut, dass man als DM dann da mit einverleibt wird, muss einen dann nicht großartig wundern. Ich musste in letzter Zeit eh fast jedes Wochenende zur Kontrolle. Was solls, gibt nix zu finden, macht man ja gerne.

Testpool mit Meldepflichten ist da natürlich ne andere Hausnummer und stellt einen Hobbyathleten mit Job und "Leben" vor ganz andere Herausforderungen.

Von einem sauberen Feld würde ich nicht in allen Belangen ausgehen und von den UCI Mastersweltmeisterschaften durften 3 ihren Titel auch schon wieder abgeben. Aber Mastersfahrer im Testpool, der eigentlich für Nationalkader und Leute ist, die Geld mit Sport verdienen?!

Ich sag mal... Puh...

tak7
17.05.2019, 18:18
Die Nada hat einige deutsche Mastersradsportler in den registered Testpool berufen. Inkl. vollständiger Anwendung der ...

Testpool mit Meldepflichten ist da natürlich ne andere Hausnummer und stellt einen Hobbyathleten mit Job und "Leben" vor ganz andere Herausforderungen.

...

Ich sag mal... Puh...

Heißt das du musst jetzt jeden Tag angeben wo du dich aufhältst?

captain hook
17.05.2019, 18:20
Heißt das du musst jetzt jeden Tag angeben wo du dich aufhältst?

Ja. Mit alles Strafen und Sanktionen die dazu gehören bei Fehlern und Verstößen.

Thomas W.
17.05.2019, 20:43
Heißt das du musst jetzt jeden Tag angeben wo du dich aufhältst?

Krone ;)

Körbel
18.05.2019, 01:01
Ja. Mit alles Strafen und Sanktionen die dazu gehören bei Fehlern und Verstößen.

Und du machst das?
Echt jetzt?
Als ambitionierter Nicht-Profi?
Hast du eine Rennlizenz?

captain hook
18.05.2019, 08:35
Und du machst das?
Echt jetzt?
Als ambitionierter Nicht-Profi?
Hast du eine Rennlizenz?

Natürlich hab ich ne Lizenz?! Ohne Lizenz fährst du in Deutschland kein Rennen im Lizenz Bereich und kannst gar nicht Deutscher Meister werden...

captain hook
18.05.2019, 08:37
Die Sache kennt ja keine Alternative. Unterschreiben und fertig. Inkl aller angedrohter Sanktionen und in Kenntnis, dass man das mit Job und Co niemals zu 100 Prozent sicherstellen kann. Die gehen ja von Profi leben und Profi Strukturen aus. Nicht von Vollzeitjob, Meetings und Terminen.

Mirko
18.05.2019, 08:43
Wie meldet man da denn wo man ist? Reicht da wenigstens ne app die den Handy-Daten sendet oder musst du da jetzt jeden Besuch zu Freunden oder Verwandten anmelden? Einerseits vool das sie so durchgreifen, auf der anderen Seite hört sich das aber echt anstrengend an!

Stefan
18.05.2019, 08:48
@Mirko:
ADAMS gibt es für Android und iOS:
https://www.nada.de/doping-kontroll-system/adams/
Das mit dem Testpools wird hier erklärt:
https://www.nada.de/doping-kontroll-system/trainingskontrollen/testpools/

Körbel
18.05.2019, 10:13
Natürlich hab ich ne Lizenz?! Ohne Lizenz fährst du in Deutschland kein Rennen im Lizenz Bereich und kannst gar nicht Deutscher Meister werden...

Ja aber eine Amateurlizenz, oder?
Wie kann man dann annehmen das man im Grunde auf Profi-Niveau ständig erreichbar ist um sich testen zu lassen.
Da hast doch noch einen Vollzeitjob.

Total irre, das Ganze.

redeagle
18.05.2019, 10:38
Also das mit Profi und Geld verdienen hat damit halt auch gar nix zu tun.

Ich komme ursprünglich aus dem Wildwasserrennsport und dort ist man als A Kader Athlet auch sofort im Testpool.
Mit genau diesen Auflagen, dass man immer angeben muss, wo man sich aufhält.
In diesem Sport verdient man mal so eben gar nix. Es kostet nur und man hat trotzdem diese Auflagen.

Im Prinzip geht`s darum die Leistungsspitze in einer Sportart vernünftig zu kontrollieren, und das geht eben nur mit unangemeldeten Kontrollen, wo man sich nicht drauf vorbereiten kann.

Und ja, es ist echt lästig und nervig.
Alternative gibt`s keine, wenn man so gut ist dass man da reinkommt.
Nur die, keine Wettkämpfe mehr zu bestreiten.

bergflohtri
18.05.2019, 14:35
Die Nada hat einige deutsche Mastersradsportler in den registered Testpool berufen. Inkl. vollständiger Anwendung der Meldeverpflichtungen und allem was dazu gehört.

Ich hab auch Post bekommen und natürlich nachgefragt, ob sie sich geirrt haben, ich wäre Mastersfahrer und selbst mit Triathlon Pro Lizenz wäre ich seinerzeit maximal mal Allgemeiner Testpool gewesen, was da los sei.

Nach einigen hin und her wurde mir dann mitgeteilt, dass das Problem im Mastersrennsport ao ausgeprägt sei, dass man sich nurnoch mit Trainingskontrollen in der Lage sähe dagegen etwas zu unternehmen. Es betrifft wohl einige Fahrer, die man nach unterschiedlichen Kriterien ausgewählt hat. Gut, dass man als DM dann da mit einverleibt wird, muss einen dann nicht großartig wundern. Ich musste in letzter Zeit eh fast jedes Wochenende zur Kontrolle. Was solls, gibt nix zu finden, macht man ja gerne.

Testpool mit Meldepflichten ist da natürlich ne andere Hausnummer und stellt einen Hobbyathleten mit Job und "Leben" vor ganz andere Herausforderungen.

Von einem sauberen Feld würde ich nicht in allen Belangen ausgehen und von den UCI Mastersweltmeisterschaften durften 3 ihren Titel auch schon wieder abgeben. Aber Mastersfahrer im Testpool, der eigentlich für Nationalkader und Leute ist, die Geld mit Sport verdienen?!

Ich sag mal... Puh...

- bleibst Du nachdem Du einmal ausgewählt worden bist für die weitere Dauer Deiner Lizenz in dem Testpool, oder ist das zeitlich so befristet, dass nach einiger Zeit ein anderer Amateur diesen Testplatz zugewiesen bekommt?

captain hook
18.05.2019, 14:42
Also das mit Profi und Geld verdienen hat damit halt auch gar nix zu tun.

Ich komme ursprünglich aus dem Wildwasserrennsport und dort ist man als A Kader Athlet auch sofort im Testpool.
Mit genau diesen Auflagen, dass man immer angeben muss, wo man sich aufhält.
In diesem Sport verdient man mal so eben gar nix. Es kostet nur und man hat trotzdem diese Auflagen.

Im Prinzip geht`s darum die Leistungsspitze in einer Sportart vernünftig zu kontrollieren, und das geht eben nur mit unangemeldeten Kontrollen, wo man sich nicht drauf vorbereiten kann.

Und ja, es ist echt lästig und nervig.
Alternative gibt`s keine, wenn man so gut ist dass man da reinkommt.
Nur die, keine Wettkämpfe mehr zu bestreiten.

Ja, A Kader. Aber nicht alte Männer.

planar
18.05.2019, 14:55
Mich würde mal interessieren was für Sanktionen da drohen?

captain hook
18.05.2019, 15:08
Mich würde mal interessieren was für Sanktionen da drohen?

Sperre, du wirst verklagt, darfst nicht mehr fahren, wirst an den Pranger genagelt, trägst alle Kosten in diesem Zusammenhang.... Um nur ein paar zu nennen.

Und zwar auch dann, wenn du nicht nahtlos alles erfüllst was die von dir wollen, dich nicht antreffen, dich nicht erreichen wenn sie wollen und so weiter und sofort.

planar
18.05.2019, 15:34
Das ist für jemanden der damit kein Geld verdient, sehr herausfordernd. Ich wünsch dir das du da gut durch kommst.

schnodo
20.05.2019, 09:23
Ich bin gerade zufällig (https://www.france24.com/en/20190519-former-nba-star-odom-used-fake-penis-cheat-drug-testers-2004) über den Whizzinator (https://www.thewhizzinator.com/) gestolpert. Unglaublich, was alles offen verkauft wird. :-((

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waden
20.05.2019, 10:46
Ich bin gerade zufällig (https://www.france24.com/en/20190519-former-nba-star-odom-used-fake-penis-cheat-drug-testers-2004) über den Whizzinator (https://www.thewhizzinator.com/) gestolpert. Unglaublich, was alles offen verkauft wird. :-((

..to work in real life situations...

"real life" :(

Hafu
20.05.2019, 12:38
Wie meldet man da denn wo man ist? Reicht da wenigstens ne app die den Handy-Daten sendet oder musst du da jetzt jeden Besuch zu Freunden oder Verwandten anmelden? Einerseits vool das sie so durchgreifen, auf der anderen Seite hört sich das aber echt anstrengend an!

Also das mit Profi und Geld verdienen hat damit halt auch gar nix zu tun.

Ich komme ursprünglich aus dem Wildwasserrennsport und dort ist man als A Kader Athlet auch sofort im Testpool.
Mit genau diesen Auflagen, dass man immer angeben muss, wo man sich aufhält.
In diesem Sport verdient man mal so eben gar nix. Es kostet nur und man hat trotzdem diese Auflagen.
...

Etwas Lästig sind die Meldepflichten schon, aber da stellt sich auch schnell Routine ein, wenn man das ein paar Wochen gemacht hat. Es gibt für das ADAMS-System auch eine Handy-App und ein Webinterface mit leicht bedienbarem Interface.

Man muss nicht rund um die Uhr erreichbar sind, sondern gibt allgemein seinen Arbeitsplatz, seine Wohnadresse, seine üblichen Trainingsorte an und dann noch eine Stunde am Tag an der man auch tatsächlich an einem dieser Orte erreichbar ist. Nur wenn man in dieser angegebenen Stunde nicht angetroffen wird, kann es einen missed test geben.

Wenn man Urlaub hat, oder mal ins Trainingslager fährt, dann muss man für diese Ausnahmezeiträume natürlich zeitnah die where abouts ändern.

Ich kann den Captain schon verstehen, dass er jetzt nicht in Jubelschreie ausbricht, dass er sich jetzt diesem ganzen (juristisch ja durchaus umstrittenen) Pflichten unterwerfen muss. Ich selbst würde es auch lästig empfinden (habe in der Vergangenheit ja schon bei Frau und Sohn diese Melde- und Testgeschichten miterlebt), aber so richtig fies und furchteinfößend (und nicht nur lästig) sind die Meldepflichten doch nur für Doper, und um denen Angst einzujagen geht es doch bei dem ganzen Procedere.

Der ältere Thread vom Captain hieß doch "den Dopern den Hintern versohlen" und wie könnte man diesen besser den Hintern versohlen, als wenn man sie beim Dopen erwischt.

Von daher fände ich es auch O.K., wenn der ein oder andere ambitionierte Amateurtriathlet so ein Schreiben erhalten würde.

captain hook
20.05.2019, 12:51
Etwas Lästig sind die Meldepflichten schon, aber da stellt sich auch schnell Routine ein, wenn man das ein paar Wochen gemacht hat. Es gibt für das ADAMS-System auch eine Handy-App und ein Webinterface mit leicht bedienbarem Interface.

Man muss nicht rund um die Uhr erreichbar sind, sondern gibt allgemein seinen Arbeitsplatz, seine Wohnadresse, seine üblichen Trainingsorte an und dann noch eine Stunde am Tag an der man auch tatsächlich an einem dieser Orte erreichbar ist. Nur wenn man in dieser angegebenen Stunde nicht angetroffen wird, kann es einen missed test geben.

Wenn man Urlaub hat, oder mal ins Trainingslager fährt, dann muss man für diese Ausnahmezeiträume natürlich zeitnah die where abouts ändern.

Ich kann den Captain schon verstehen, dass er jetzt nicht in Jubelschreie ausbricht, dass er sich jetzt diesem ganzen (juristisch ja durchaus umstrittenen) Pflichten unterwerfen muss. Ich selbst würde es auch lästig empfinden (habe in der Vergangenheit ja schon bei Frau und Sohn diese Melde- und Testgeschichten miterlebt), aber so richtig fies und furchteinfößend (und nicht nur lästig) sind die Meldepflichten doch nur für Doper, und um denen Angst einzujagen geht es doch bei dem ganzen Procedere.

Der ältere Thread vom Captain hieß doch "den Dopern den Hintern versohlen" und wie könnte man diesen besser den Hintern versohlen, als wenn man sie beim Dopen erwischt.

Von daher fände ich es auch O.K., wenn der ein oder andere ambitionierte Amateurtriathlet so ein Schreiben erhalten würde.

Ich habe darum gebeten mir praktisch mitzuteilen, wie ich der Auflage aus den Meldepflichten entsprechen soll, wenn ich meinen Lebensunterhalt mit etwas verdiene, wo ich in Meetings mein Telefon abschalten muss und diese auch nicht verlassen kann.

Die Nada schreibt vor, dass man nahtlos erreichbar sein muss und immer für Tests zur Verfügung stehen muss als RTP Athlet.

In den Kriterien steht übrigens für RTP, dass man A Kaderathlet sein muss in einer A Sportart oder internationale Kriterien erfüllen muss dafür.

Da muss man schon sauber bleiben... das ist ja nicht undefiniert "Testpool", das ist RTP. Die Auflagen unterscheiden sich ja nach Art des Pools - bei RTP ist die 1h zusätzlich zu dem, man rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss. In der 1h ohne Nachfrage und anrufen auf jeden Fall. Ansonsten ggf auch auf Nachfrage und Anruf. https://www.nada.de/fileadmin/-DOWNLOADS-/Regelwerke/2015_Standard_fuer_Meldepflichten.pdf (für die mit ganz viel Langeweile oder wenn sie mal selbst damit konfrontiert werden - AKader in A-Sportart dürfte in D nur sehr wenige Sportler betreffen ... Zuordnung siehe hier: https://www.nada.de/doping-kontroll-system/trainingskontrollen/testpools/

Zitat: Testpoolzugehörigkeit

Registered Testing Pool (RTP)

Athletinnen und Athleten, die einem internationalen Registered Testing Pool angehören (iRTP)
A-Kader-Athletinnen und Athleten der Sportarten der Risikogruppe A



Und vollständig fürs Protokoll... ich habe HaFu einen Auszug aus den Adams Bedingungen geschickt, von denen er sagte, die hätte er sich unter diesem Gesichtspunkt so genau noch gar nicht angeschaut. Grundaussage: der Athlet ist immer schuld. Und ist er nicht schuld ist er trotzdem schuld. Nicht nur was Dinge in seinem Körper angeht, sondern auch hinterlegte Daten, Termine und sonstiges.

Schuld bedeutet in diesem Zusammenhang das volle Programm. Alle Kosten beim Athleten, Beweislastumkehr und so weiter und sofort.

felixb
20.05.2019, 13:30
Und vollständig fürs Protokoll... ich habe HaFu einen Auszug aus den Adams Bedingungen geschickt, von denen er sagte, die hätte er sich unter diesem Gesichtspunkt so genau noch gar nicht angeschaut. Grundaussage: der Athlet ist immer schuld. Und ist er nicht schuld ist er trotzdem schuld. Nicht nur was Dinge in seinem Körper angeht, sondern auch hinterlegte Daten, Termine und sonstiges.

Schuld bedeutet in diesem Zusammenhang das volle Programm. Alle Kosten beim Athleten, Beweislastumkehr und so weiter und sofort.

Das klingt insgesamt sehr unerfreulich - noch viel zu höflich ausgedrückt.

Irgendwie ist das nicht nachvollziehbar. Eine Zeit lang gab es nicht mal Wettkampfkontrollen und nun "das volle Programm" für ... naja nicht ganz Jedermann, aber eben doch Amateur.
Das ist schon ein bisschen verrückt.

Das mit dem Meetings ist völlig verständlich. Denkbar sind natürlich auch noch einige andere Dinge, die schlicht mal "dazwischen" kommen können.
Bin mal gespannt auf die Antwort.

Hafu
20.05.2019, 13:44
...Die Nada schreibt vor, dass man nahtlos erreichbar sein muss und immer für Tests zur Verfügung stehen muss als RTP Athlet.

...

Die ständige Erreichbarkeit bezieht sich meiner Erfahrung nach darauf, dass du außerhalb "deiner Stunde" durchaus auch für Tests zur Verfügung stehen musst, für den Fall, dass sie dich daheim oder in der Arbeit gefunden haben sollten und Tests nicht verweigern darfst, aber wenn die Kontrolleure dich nicht finden, weil du eben in einem Meeting und nicht am Arbeitsplatz bist oder auf der Straße (ohne Handy in der Tasche) ist das das Problem der Kontrolleure und nicht deines und führt zu keinem missed test.
Schwimmer sind während der 4 Stunden, die sie pro Tag im Wasser verbringen ja auch nicht so ohne weiteres "erreichbar" und echte Radprofis, die 130km jeden Tag im Satel verbringen erst recht nicht.

Kontrolleure rufen ohnehin nicht vorher an, um sich anzukündigen, denn sonst wäre der Überraschungseffekt der Kontrolle ja nicht mehr gegeben und gerade dopende Athleten würden bei einer derartigen Vorwarnung eher einen missed test riskieren (zwei missed Tests darf man ja ohne Folgen haben) und sich davon machen, als Blut und Urin abzugeben.

Bei meiner Frau, die als stets erreichbare Stunde die Zeit von 6-7h angegeben hatte (wie wohl die meisten RTP-Athleten) sind die Kontrolleure trotzdem des Öfteren mal in der Schule im Klassenzimmer und auch in der Sporthalle während des Sportunterrichtes aufgetaucht (stets aber ohne irgendeine Vorankündigung).

Bei den ganzen Klauseln im Kleingedruckten kann ich dein Unbehagen schon verstehen, aber ich glaube nicht, dass das im echten Alltag juristisch relevant ist (manches gerade im Zusammenhang mit finanziellen Haftungspflichten hätte vermutlich bei Überprüfung vor ordentlichem Gericht auch keinen Bestand). Wenn man sich im Detail durchliest, wieviel Rechte an den eigenen Daten man bei einer Mitgliedschaft in Facebook oder Instagram diesen Zuckerberg-Institutionen abgibt, dürfte man genau genommen dort auch niemals einen Account anlegen und trotzdem wird da meist schnell weiter geklickt nach Bestätigen des "ich habe alles gelesen"-Buttons.

bentus
20.05.2019, 13:54
Also ich persönlich könnte mir das bei bestem Willen aktuell auch nicht vorstellen. Wie lange im voraus muss man denn seinen Ort angeben? Ich bin an vielen Wochenenden und Semesterferien etc unterwegs und das sehr oft auch spontan. Oft entscheide ich mich z.b. Freitagsnachmittag das Wochenende meine Eltern zu besuchen, ist sowas möglich? Und Handy hab ich zwar immer dabei, aber man bekommt auch nicht jeden Anruf mit. Als Pro verständlich aber als Berufstätiger oder sonstiges Quasi unmöglich. Ich stelle mir gerade den Chirurg vor, der während ner Triple Bypass OP dann plötzlich die Kontrolleure dastehen hat. Oder was macht ein Pilot?

captain hook
20.05.2019, 13:55
Zitat:

Athleten des RTP sind darüber hinaus verpflichtet, in ihren Angaben zu Aufenthaltsort und Erreichbarkeit für jeden Tag des kommenden Quartals ein bestimmtes Zeitfenster von 60 Minuten anzugeben, zu dem sie sich an einem bestimmten Ort für Dopingkontrollen bereit halten (siehe Artikel 4). Dies gilt unabhängig von der
Verpflichtung der Athleten, zu jeder Zeit und an jedem Ort für Dopingkontrollen
zur Verfügung zu stehen.

Ich sehe da keinen Diskussionsspielraum.

captain hook
20.05.2019, 14:00
Also ich persönlich könnte mir das bei bestem Willen aktuell auch nicht vorstellen. Wie lange im voraus muss man denn seinen Ort angeben? Ich bin an vielen Wochenenden und Semesterferien etc unterwegs und das sehr oft auch spontan. Oft entscheide ich mich z.b. Freitagsnachmittag das Wochenende meine Eltern zu besuchen, ist sowas möglich? Und Handy hab ich zwar immer dabei, aber man bekommt auch nicht jeden Anruf mit. Als Pro verständlich aber als Berufstätiger oder sonstiges Quasi unmöglich. Ich stelle mir gerade den Chirurg vor, der während ner Triple Bypass OP dann plötzlich die Kontrolleure dastehen hat. Oder was macht ein Pilot?

Die Zuordnung von A Kader Sportlern in A Sportarten macht klar um was es geht.

Der DTU Kader ist auf der DTU Seite veröffentlicht. Könnt ihr ja mal Anschauen. A-Kader ist übrigens weder Nachwuchs noch Perspektivkader bei enger Auslegung... https://www.dtu-info.de/home/leistungssport/dtu-kader/olympiakader/

Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Testpools, die anderen, geringeren Auflagen unterliegen. NTP oder ATP. Aber das hat sie Nada hier nach eigener Aussage bewusst nicht gewählt.

Helmut S
20.05.2019, 14:17
@captain: Ich verstehe die Aufregung nicht wirklich, muss deshalb nachfragen:

Geht es darum, dass du der Meinung bist, nicht in den RTP zu gehören sondern in einen der anderen Pools mit weniger strengen Auflagen?

Oder geht es darum, dass du der Meinung bist, dass Amateure und/oder Masters überhaupt nicht in einen Testpool gehören?

Oder um ganz was anderes?

Sorry falls ich es überlesen haben sollte :Blumen:

Helmut S
20.05.2019, 14:30
Kurz auf der Nada Seite geschaut: Die Zuordnung der Athleten zu den Test-Pools geschieht aufgrund

* Kaderzugehörigkeit
* Risikogruppe

In den RTP sind u.a. auch (Zitat): "[...] Athleten der Sportarten der Risikogruppe A" zugeordnet.

In der Riskogruppe A sind u.a.

* Radsport
* Triathlon

https://www.nada.de/doping-kontroll-system/trainingskontrollen/testpools/
https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/nada/DKS/160729_UEbersicht_Risikogruppen.pdf

:Blumen:

captain hook
20.05.2019, 14:31
Hat scheinbar damit etwas zu tun:



Quelle Facebook MisterBoo EPOchal (https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fepo chal.misterboo.de%2Fposts%2F2733715606701153)

Falls schon erwähnt bitte einfach ignorieren.

Ich kenne den persönlich und es fand rudimentärer Austausch nach bekanntwerden statt. Wegen solchen Leuten bin ich jetzt am A+sch. Sehen die natürlich komplett anders.


@captain: Ich verstehe die Aufregung nicht wirklich, muss deshalb nachfragen:

Geht es darum, dass du der Meinung bist, nicht in den RTP zu gehören sondern in einen der anderen Pools mit weniger strengen Auflagen?

Oder geht es darum, dass du der Meinung bist, dass Amateure und/oder Masters überhaupt nicht in einen Testpool gehören?

Oder um ganz was anderes?

Sorry falls ich es überlesen haben sollte :Blumen:

Du sollst was unterschreiben, wovon Du weißt, dass Du die Auflagen niemals vollständig erfüllen kannst unter Androhung drastischer Strafen. Verstehst Du die Aufregung wirklich nicht? Alternative: Lizenz abgeben und nie mehr fahren.

captain hook
20.05.2019, 14:32
Kurz auf der Nada Seite geschaut: Die Zuordnung der Athleten zu den Test-Pools geschieht aufgrund

* Kaderzugehörigkeit
* Risikogruppe

In den RTP sind u.a. auch (Zitat): "[...] Athleten der Sportarten der Risikogruppe A" zugeordnet.

In der Riskogruppe A sind u.a.

* Radsport
* Triathlon

https://www.nada.de/doping-kontroll-system/trainingskontrollen/testpools/
https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/nada/DKS/160729_UEbersicht_Risikogruppen.pdf

:Blumen:

Alles oben verlinkt. A-Kader Athleten aus A-Sportarten. Benenn mal die A-Kader Athleten der DTU. Sind dort auf der Seite benannt. Dann bekommt man ein Gefühl um wen es geht und was das ist. Kleiner Tipp... A kader ist die allerhöchste Kaderstufe die es gibt.

Ich hingegen bin alter Mann und Hobbysportler.

Helmut S
20.05.2019, 14:39
Alles oben verlinkt. A-Kader Athleten aus A-Sportarten. Benenn mal die A-Kader Athleten der DTU. Sind dort auf der Seite benannt. Dann bekommt man ein Gefühl um wen es geht und was das ist. Kleiner Tipp... A kader ist die allerhöchste Kaderstufe die es gibt.

Ich hingegen bin alter Mann und Hobbysportler.

Ok. Ich habe das falsch verstanden. Nach meinem falschen Verständnis, hätten A-Kader Frauen und alle Männer der Risikogruppe A in den RTP gehört :Lachanfall: :Lachanfall:

Sorry. :Blumen:

Allerdings kann man ja nicht wirklich was unternehmen, oder? Müsste man irgendwie klagen? Is es das wert?

Hafu
20.05.2019, 14:43
...Dies gilt unabhängig von der
Verpflichtung der Athleten, zu jeder Zeit und an jedem Ort für Dopingkontrollen
zur Verfügung zu stehen.

Ich sehe da keinen Diskussionsspielraum.

Naja, wenn sie dich außerhalb deiner Stunde (an den von dir allgemein angegebenen Aufenthaltsorten) ausfindig gemacht haben, dann musst du auch für einen Test zur Verfügung stehen und darfst diesen nicht verweigern, aber dass sie dich finden, das ist (außerhalb der angegebenen Stunde) das Problem der Kontrolleure (wobei das bei Berufstätigen nicht allzu schwer ist, weil ja zu üblichen Arbeitszeiten nur bei den Kollegen oder Vorgesetzten nach dem Betreffenden gefragt werden muss). Du hast keine Pflicht ein aufgeladenes Handy bei dir zu tragen und darfst dieses auch, wo es üblich und geboten ist, in den Flugmodus schalten.

Die Kontrolleure, die ich bisher kennen gelernt habe, waren auch stets ziemlich umgänglich und hatten soweit sich das im Smalltalk rausfinden ließ ohne Ausnahme eine gewisse Grundleidenschaft für den Sport in sich, so wie die meisten von uns hier im Forum es ja auch haben. So üppig sind die Stundensätze von German Control nicht, als dass man sowas alleine des Geldes wegen machen würde. Die sind auch gewohnt zu warten, sei es weil man gerade (nachvollziehbar) unabkömmlich ist (als Lehrer hat man z.B. der Klasse gegenüber Aufsichtspflicht und muss erst eine Vertretung organisieren bevor man für eine Kontrolle zur Verfügung steht) oder eben (worst case) kurz vor dem Besuch der Kontrolleure auf der Toilette war und erst wieder Unmengen an Wasser oder Tee in sich reinschütten muss, um die nicht unerhebliche geforderte Urinmenge liefern zu können.
Eine Trainingskontrolle die insgesamt zwei bis drei Stunden dauert ist alles andere als eine Seltenheit.

captain hook
20.05.2019, 14:48
Ok. Ich habe das falsch verstanden. Nach meinem falschen Verständnis, hätten A-Kader Frauen und alle Männer der Risikogruppe A in den RTP gehört :Lachanfall: :Lachanfall:

Sorry. :Blumen:

Allerdings kann man ja nicht wirklich was unternehmen, oder? Müsste man irgendwie Klagen? Is es das wert?

WIr nähern uns dem Spass an der Sache die einem dabei so ein schlechtes Gefühl macht an dem Meldeverfahren. Testen können die mich wegen mir Tag und Nacht.

Aber wenn ich zu dem Meldeverfahren folgendes lese (Zitat aus oben verlinkten Dokument zu den Meldepflichten):

"Rechtsmittel gegen die Entscheidung der NADA bestehen nicht."

Da frage ich mich als allgemein geschäftstüchtige Person, ob sowas für jemanden, der mit seinem Sport kein Geld verdient und auch ansonsten nix davon hat, ob da noch eine Verhältnismäßigkeit besteht.

Wenn jemand Sportförderung bezieht oder sich ansonsten dem Staat da in irgendeiner Form verpflichtet oder was auch immer... Aber die Härte der Forderungen und Auflagen verbunden mit solchen Sätzen machen mich verdammt stutzig als Hobbysportler.

captain hook
20.05.2019, 14:53
Naja, wenn sie dich außerhalb deiner Stunde (an den von dir allgemein angegebenen Aufenthaltsorten) ausfindig gemacht haben, dann musst du auch für einen Test zur Verfügung stehen und darfst diesen nicht verweigern, aber dass sie dich finden, das ist (außerhalb der angegebenen Stunde) das Problem der Kontrolleure. Du hast keine Pflicht ein aufgeladenes Handy bei dir zu tragen und darfst dieses auch, wo es üblich und geboten ist, in den Flugmodus schalten.

Die Kontrolleure, die ich bisher kennen gelernt habe, waren auch stets ziemlich umgänglich und hatten soweit sich das im Smalltalk rausfinden ließ ohne Ausnahme eine gewisse Grundleidenschaft für den Sport in sich, so wie die meisten von uns hier im Forum es ja auch haben. So üppig sind die Stundensätze von German Control nicht, als dass man sowas alleine des Geldes wegen machen würde. Die sind auch gewohnt zu warten, sei es weil man gerade (nachvollziehbar) unabkömmlich ist (als Lehrer hat man z.B. der Klasse gegenüber Aufsichtspflicht und muss erst eine Vertretung organisieren bevor man für eine Kontrolle zur Verfügung steht) oder eben (worst case) kurz vor dem Besuch der Kontrolleure auf der Toilette war und erst wieder Unmengen an Wasser oder Tee in sich reinschütten muss, um die nicht unerhebliche geforderte Urinmenge liefern zu können.
Eine Trainingskontrolle die insgesamt zwei bis drei Stunden dauert ist alles andere als eine Seltenheit.

Sorry Hafu, aber das ist auch das, was einem die Nada am Telefon erzählt. Unterschreiben tut man anderes. Sollen mir so einen entspannten Umgang mit diesen Themen schriftlich bestätigen und ich bin der letzte der sich weigert. Weil wenn irgendjemand die Regeln so auslegt wie sie da stehen, da bist du als Amateur geliefert.

Deine Reaktion auf die Adams Klauser fand ich spannend. Den Passus mit dem Verzicht auf Rechtsmittel ebenfalls. Und so geht das in den Dokumenten in einer Tour. Ja, vielleicht passiert nix. Aber wenn, dann kann man sich die Folgen da ja schön durchlesen.

Kampfzwerg
20.05.2019, 14:54
Im Grunde scheint es ja eher um Abschreckung zu gehen, deswegen versteh ich nicht ganz, warum die das komplette Programm fahren müssen.
Da würde doch normalerweise auch das "einfachste" Kontrollsystem reichen.
Für den ATP (in dem bis auf ein paar Ausnahmen nahezu alle Triathleten mit Elitelizenz gelistet sind) reicht die Angabe der Telefonnummer und des Wohnorts, Arbeitsplatz + 2 Trainingsstätten und die regulären Trainingszeiten.
Das hätte mMn voll und ganz gereicht.
Desewgen kann ich die Aufregung durchaus verstehen.

Leider ist es halt so, dass wegen ein paar Vollpfosten einige andere auch den Mist ausbaden müssen.
Ich wär auch nicht erfreut darüber. :(

tandem65
20.05.2019, 15:10
Zitat:

Athleten des RTP sind darüber hinaus verpflichtet, in ihren Angaben zu Aufenthaltsort und Erreichbarkeit für jeden Tag des kommenden Quartals ein bestimmtes Zeitfenster von 60 Minuten anzugeben, zu dem sie sich an einem bestimmten Ort für Dopingkontrollen bereit halten (siehe Artikel 4). Dies gilt unabhängig von der
Verpflichtung der Athleten, zu jeder Zeit und an jedem Ort für Dopingkontrollen
zur Verfügung zu stehen.

Ich sehe da keinen Diskussionsspielraum.

Gibt es auch nicht.;)

Für 60Minuten an jedem Tag, die Du bestimmen darfst, musst Du an einem Bestimmten Ort für Dopingkontrollen zur Verfügung stehen.
In deinen Meetings stehst Du prinzipiell zur Verfügung. Nur kommen die Herrschaften nicht an den Ort an dem Du Dich aufhältst.
Oder es ist verständlicher: Wenn sie Dich ausserhalb der 60 fixierten Minuten finden musst Du die Probe abgeben.

captain hook
20.05.2019, 16:09
Gibt es auch nicht.;)

Für 60Minuten an jedem Tag, die Du bestimmen darfst, musst Du an einem Bestimmten Ort für Dopingkontrollen zur Verfügung stehen.
In deinen Meetings stehst Du prinzipiell zur Verfügung. Nur kommen die Herrschaften nicht an den Ort an dem Du Dich aufhältst.
Oder es ist verständlicher: Wenn sie Dich ausserhalb der 60 fixierten Minuten finden musst Du die Probe abgeben.

Du meinst, die lassen sich minutiös Deinen Tagesablauf schicken um dann auf Glück zu hoffen Dich zu treffen?

Wenn sie es so meinen wie Du es interpretierst, haben sie sicher kein Problem damit, dass so zu bestätigen. Für mich liest sich das im Gesamtzusammenhang nicht so.

tandem65
20.05.2019, 17:08
Du meinst, die lassen sich minutiös Deinen Tagesablauf schicken um dann auf Glück zu hoffen Dich zu treffen?

Athleten des RTP sind darüber hinaus verpflichtet, in ihren Angaben zu Aufenthaltsort und Erreichbarkeit für jeden Tag des kommenden Quartals ein bestimmtes Zeitfenster von 60 Minuten anzugeben, zu dem sie sich an einem bestimmten Ort für Dopingkontrollen bereit halten (siehe Artikel 4).

Machen wir es doch mal andersherum.

in den 60Minuten die Du angibst musst Du genau an diesem Ort anzutreffen sein.
Wenn Du für die anderen 23h des Tages Aufenthaltsangaben machst und dann die gleichen Bedingungen gelten wie für die 60 Minuten, was macht dann die 60 Minuten so besonders?:Blumen:
Don't panic! :Blumen:

captain hook
20.05.2019, 23:56
Machen wir es doch mal andersherum.

in den 60Minuten die Du angibst musst Du genau an diesem Ort anzutreffen sein.
Wenn Du für die anderen 23h des Tages Aufenthaltsangaben machst und dann die gleichen Bedingungen gelten wie für die 60 Minuten, was macht dann die 60 Minuten so besonders?:Blumen:
Don't panic! :Blumen:

Wenn ich ehrlich bin... es kotzt mich einfach an, dass ich jetzt wegen der Ärsche die sich die Rübe weghauen jetzt den Aufriss hab. Da ist mir der Aufriss schon nervig und wenn ich dann diese Textpassagen les, kommt mir die Galle hoch. Weil sich irgendwer Bunte Pillen aus Polen einpfeift.

Klugschnacker
22.05.2019, 08:07
Nachdem die Olympiasiegerin über die Marathondistanz (Rio), Jemima Sumgong (Kenia), wegen Dopings gesperrt worden ist, wurde nun auch die Olympia-Zweite, Eunice Jepkirui Kirwa (Kenia), wegen mutmaßlichem Epo-Doping suspendiert.

Über die gegenwärtigen Leistungsentwicklung im Marathonlauf, insbesondere bei den Männern, lässt sich vor diesem Hintergrund schön spekulieren.
:Kotz:

repoman
22.05.2019, 08:19
Nachdem die Olympiasiegerin über die Marathondistanz (Rio), Jemima Sumgong (Kenia), wegen Dopings gesperrt worden ist, wurde nun auch die Olympia-Zweite, Eunice Jepkirui Kirwa (Kenia), wegen mutmaßlichem Epo-Doping suspendiert.

Über die gegenwärtigen Leistungsentwicklung im Marathonlauf, insbesondere bei den Männern, lässt sich vor diesem Hintergrund schön spekulieren.
:Kotz:

Wieso? Lässt sich doch erklären: Die Schuhe...:Cheese:

longtrousers
22.05.2019, 09:13
Nachdem die Olympiasiegerin über die Marathondistanz (Rio), Jemima Sumgong (Kenia), wegen Dopings gesperrt worden ist, wurde nun auch die Olympia-Zweite, Eunice Jepkirui Kirwa (Kenia), wegen mutmaßlichem Epo-Doping suspendiert.


Ja ich weiss nicht es ist jahrelang spekuliert worden warum die Ostafrikaner körperlich so geeignet sind für Langdistanzlauf. Ich bin auch immer fest davon ausgegangen, dass es da irgendeinen Vorteil gibt (z.B. schlanke Waden).

Seit Kurzem bin ich mir nicht mehr so sicher von dem genetischen Vorteil. Ich meine auch ein weisse Frau hat Boston gewonnen, bis vor kurzem eine Unmöglichkeit.

Möchte mal wissen was mein Landsmann Jos Hermens, dutzende Jahre Manager ostafrkanischen Läufer, zu dem Thema sagt.

Hafu
22.05.2019, 10:08
...Möchte mal wissen was mein Landsmann Jos Hermens, dutzende Jahre Manager ostafrkanischen Läufer, zu dem Thema sagt.

Das möchte ich lieber nicht wissen.:Huhu:


Der weiß zwar viel über die Problematik, wird aber aufgrund seiner eigenen Biografie (als Manager und Sportler) sicher nicht authentisch und glaubwürdig Informationen transportieren. (https://www.sueddeutsche.de/sport/leichtathletik-wm-jos-hermens-selbstmasochismus-oder-was-1.157152)

NBer
22.05.2019, 15:08
Ja ich weiss nicht es ist jahrelang spekuliert worden warum die Ostafrikaner körperlich so geeignet sind für Langdistanzlauf......

ich glaube nach wie vor, dass es einen körperlichen unterschied zwischen ost- und westafrika gibt. auffällig ist, dass aus ostafrika die ausdauerstarken athleten kommen. aus westafrika die schnellkräftigen (und da beziehe ich mal die westafrikanisch abstämmigen sklavennachkommen in usa, jamaika usw mit ein).

captain hook
22.05.2019, 15:22
Ja ich weiss nicht es ist jahrelang spekuliert worden warum die Ostafrikaner körperlich so geeignet sind für Langdistanzlauf. Ich bin auch immer fest davon ausgegangen, dass es da irgendeinen Vorteil gibt (z.B. schlanke Waden).

Seit Kurzem bin ich mir nicht mehr so sicher von dem genetischen Vorteil. Ich meine auch ein weisse Frau hat Boston gewonnen, bis vor kurzem eine Unmöglichkeit.

Möchte mal wissen was mein Landsmann Jos Hermens, dutzende Jahre Manager ostafrkanischen Läufer, zu dem Thema sagt.

Uta Pippig hat schon vor Urzeiten Bosten, Berlin und NY gewonnen...

Dein Landsmann hat ganz sicher nichts mit den vielen Gedopten zu tun die da in letzter Zeit und aktuell auffliegen. Der verdient nur mit den Siegen der ganz sauberen Sportlern Geld.

Estebban
22.05.2019, 17:07
ich glaube nach wie vor, dass es einen körperlichen unterschied zwischen ost- und westafrika gibt. auffällig ist, dass aus ostafrika die ausdauerstarken athleten kommen. aus westafrika die schnellkräftigen (und da beziehe ich mal die westafrikanisch abstämmigen sklavennachkommen in usa, jamaika usw mit ein).

Vermutlich ist es eine Kombination aus vielen Dingen. Mag sein, dass da in gewisser weise körperliche Unterschiede bestehen, das wird aber sicher nur ein Teil der Geschichte sein.
Natürlich kann man trefflich darüber streiten, ob es eine Dopingkultur gibt - ist ja gerade auch für so manche aus prekären Verhältnissen verlockend, wie man am Beispiel guye adola in Berlin ganz spannend sehen konnte (ist nie erwischt worden, von daher gilt die Unschuldsvermutung):
Man kann sich jahrelang vollstoffen und wird nicht getestet weil man keine Rennen macht, wird zweiter in Berlin beim debüt und kriegt danach jahrelang antrittsprämien.
Das Testsystem in Ostafrika verbessert sich langsam aber Langzeitwirkungen sind sicher lange da.
Dazu kommt auch einfach Wahrscheinlichkeitsrechnung - wenn ich in Deutschland 1000 hochtalentierte sportliche 10jährige habe, dann sind davon 995 beim Fußball gelandet, 2 spielen Tennis, 1 Handball, 1 ist Biathlet und wenn’s gut läuft landet irgendwann einer in der Leichtathletik. Blöd wenn das der eine ist, der mit 16 Frauen spannender findet als Training.
In Jamaika werden halt 950 Springer und in Ostafrika 995 Langstreckenläufer.

der letzte Punkt der mir spontan noch einfällt ist die gute alte Psychologie jahrelang hat man sich eingeredet gegen die Afrikaner benachteiligt zu sein und deshalb eh keine Chance zu haben. Kaum gewinnt Flanagan in New York, legt im nächsten Jahr des linden in Boston nach, Rupp gewinnt Chicago. Wenn ich davon ausgehe, dass es unmöglich ist zu gewinnen, schaffe ich es auch nicht. Aber gerade in den USA hat die letzten 1,2 Jahre fast eine kleine Marathon Euphorie eingesetzt

BunterHund
27.05.2019, 12:50
In der Onlineausgabe der Triathlete wird eine möglich Verbindung zwischen dem Blutdopingskandal und der Sportart Triathlon aufgezeigt: https://www.triathlete.com/2019/05/news/the-latest-doping-scandals-link-to-triathlon_376479

Stefan
30.05.2019, 10:34
"Doping: Gegen Kollmann-Forstner wird ermittelt
Team und UCI bestätigen, dass gegen die Marathon-WM-Zweite ein Verfahren läuft

Die Doping-Affäre um den Erfurter Mediziner Mark Schmidt hat auch den Mountainbike-Sport erreicht. Das Team Texpa-Simplon hat bestätigt, dass das BKA Wien gegen Marathon-Vizeweltmeisterin Christina Kollmann-Forstner aus Österreich im Zusammenhang mit der Aktion Aderlass ermittelt und die UCI hat das mit einer Veröffentlichung heute auch getan. Die Österreicherin war Mitte April vom Leistungssport zurückgetreten, angeblich wegen ständiger Schmerzen und daraus resultierenden Motivationsproblemen."
https://www.acrossthecountry.net/doping-gegen-kollmann-forstner-wird-ermittelt/?fbclid=IwAR2aXkQ6TUIYyVWHD_CH5AUww95HWvnzzeVIcGAe m4p73ivlc4LMPxpAiRc

Hamsterbär
01.06.2019, 16:04
Schon ein paar Tage alt, aber glaub hier noch nicht erwähnt:

Danilo Hondo gesteht Bluttdoping:
https://www.youtube.com/watch?v=gWUAW_iBuR0

carolinchen
19.06.2019, 09:33
Danke Uli!
https://www.slowtwitch.com/News/Argentinean_Gabriel_Raff_tested_positive_for_EPO_7 318.html?fbclid=IwAR2C1VDZk-MehZhHHS4FMdHCbTwJA3lJfx-hiZkJh7rQs7hIWS3lt_XJZ3c

muntila
19.06.2019, 09:58
Mich würde interessieren, wie viele Tests GFNY gemacht hat. Sie geben dafür 15'000$ pro Jahr aus. Wenn man bedenkt, dass eine Probe rund 1'000 kostet, kommt man auf eine "Fangquote", die echt nicht schön ist. Und das bei einem Rennen, bei dem jedem klar ist, dass getestet wird. Wie es wohl bei anderen grossen Rennen aussieht, bei denen man weiss, dass nicht getestet wird? :Kotz:

Klugschnacker
19.06.2019, 09:59
Raff finished that Gran Fondo in 25th place in 4:31:10. Colombian rider Felipe Mendez, who finished 20 minutes later, also tested positive for EPO per the race organization.

Meine Güte, was für Arschlöcher!

felixb
19.06.2019, 11:58
Meine Güte, was für Arschlöcher!

Glaub so richtig kapieren kann mans echt nicht.

Epo ... schon kaputt. Es geht ja noch weiter. Durch die bekloppten Doper werden Dinge auf die verbotene Liste gesetzt, die einige Leute zum leben brauchen.
Bei mir im Speziellen halt Insulin als Diabetiker (Typ 1).

Dabei bringen einige der auf der Liste befindlichen Medikamente für sich gesehen keinen wirklichen "Nutzen". Oft sind das ziemlich kranke Kombinationen. Im Falle von Insulin wären dann wohl noch Wachstumshormone, Glucose und ich weiss nicht noch was dabei, was direkt in den Muskel injiziert wird.

Mich hatte das mal interessiert, weil ich keine Veranlassung oder Sinn darin sah sich mit "Insulin" dopen zu wollen, denn das körpereigene System funktioniert ja eigentlich immer besser und vor allem besser regulierter. Aber dass sich das Leute dann direkt reinknallen, nur um größere Glukogenreserven oder was auch immer zu haben... . Wirklich verrückt. Das kann auch mal schnell schief gehen, wenn die Insulindosis nämlich falsch ist ... kein Spass. Ich habe das Procedere allerdings auch nur kurz er-google-t, es mag inkorrekt sein.

Ende vom Lied ist, dass man als Diabetiker sich mit Ausnahmegenehmigungen und Attesten rumschlagen zu müssen, nur weil irgendwelche Verrückten ihr Leben aufs Spiel setzen.

Einfach nur zum Kotzen!

carolinchen
19.06.2019, 12:16
Mich würde interessieren, wie viele Tests GFNY gemacht hat. Sie geben dafür 15'000$ pro Jahr aus. Wenn man bedenkt, dass eine Probe rund 1'000 kostet, kommt man auf eine "Fangquote", die echt nicht schön ist. Und das bei einem Rennen, bei dem jedem klar ist, dass getestet wird. Wie es wohl bei anderen grossen Rennen aussieht, bei denen man weiss, dass nicht getestet wird? :Kotz:

In dem Rennen 60 Randomtests.

bentus
19.06.2019, 12:20
Glaub so richtig kapieren kann mans echt nicht.

Epo ... schon kaputt. Es geht ja noch weiter. Durch die bekloppten Doper werden Dinge auf die verbotene Liste gesetzt, die einige Leute zum leben brauchen.
Bei mir im Speziellen halt Insulin als Diabetiker (Typ 1).

Dabei bringen einige der auf der Liste befindlichen Medikamente für sich gesehen keinen wirklichen "Nutzen". Oft sind das ziemlich kranke Kombinationen. Im Falle von Insulin wären dann wohl noch Wachstumshormone, Glucose und ich weiss nicht noch was dabei, was direkt in den Muskel injiziert wird.

Mich hatte das mal interessiert, weil ich keine Veranlassung oder Sinn darin sah sich mit "Insulin" dopen zu wollen, denn das körpereigene System funktioniert ja eigentlich immer besser und vor allem besser regulierter. Aber dass sich das Leute dann direkt reinknallen, nur um größere Glukogenreserven oder was auch immer zu haben... . Wirklich verrückt. Das kann auch mal schnell schief gehen, wenn die Insulindosis nämlich falsch ist ... kein Spass. Ich habe das Procedere allerdings auch nur kurz er-google-t, es mag inkorrekt sein.

Ende vom Lied ist, dass man als Diabetiker sich mit Ausnahmegenehmigungen und Attesten rumschlagen zu müssen, nur weil irgendwelche Verrückten ihr Leben aufs Spiel setzen.

Einfach nur zum Kotzen!

Insulin wird sehr viel zum Dopen benutzt. Gerade im Kraftsport. Nach dem Training ordentlich Carbs und paar Einheiten Insulin verkürzen die Regenerationszeit deutlich und man kann schneller wieder trainieren. Außerdem ist Insulin eines der anabolsten Hormone in unserem Körper. Es sterben immer wieder Bodybuilder in der Hypoglykämie

felixb
19.06.2019, 12:45
Gerade im Kraftsport. Nach dem Training ordentlich Carbs und paar Einheiten Insulin verkürzen die Regenerationszeit deutlich und man kann schneller wieder trainieren. Außerdem ist Insulin eines der anabolsten Hormone in unserem Körper. Es sterben immer wieder Bodybuilder in der Hypoglykämie

Eigentlich wirkt externes Insulin nicht unbedingt schneller als das körpereigene. Vor allem, wenn es nur in die Unterhaut injiziert wird. Auf jeden Fall nicht schneller.
Bisher habe ich es nicht verstanden, wieso man dann besser regenerieren soll; jedenfalls sofern man die Carbs isst und es über den Magendarmtrakt aufgenommen wird (in Grenzen Mundschleimhaut).
Seitdem ich Diabetes habe, regeneriere ich bestimmt nicht schneller ;). Wegen der noch viel eher vorhandenen Hypogefahr gerade nach harten Einheiten eher langsamer, da die Ruhe- und Schlafphasen kürzer sind.
Von daher glaube ich, dass die Leute sich eher Mischlösungen reinknallen mit hohen Dosen Carbs & Insulin. Klar geht das dann schneller in den Körper, weil man so viel einfach nicht essen / verdauen kann.
Aber wie die schon sagtest: direkt injiziert ist ziemlich das riskanteste, was man machen kann, denn die Insuline sind schon schnell, selbst im Unterhautfettgewebe. Und direkt - wohin auch immer - hat man keine Steuerung mehr, außer eben der Körper, der ja doch recht klug gegensteuert.
Wer also als gesunder Mensch an einer Hypo durch sowas krepiert, hat sich nicht nur ein paar Einheiten Insulin gegeben, sondern ziemlich, ziemlich viele... . Kraftsportler dürften jedenfalls ihre Glycogenreserven der Leber keineswegs groß aufbrauchen, wohl schon die der Muskeln.

Aber ich mag mich täuschen. Mit Vernunft hat das jedenfalls gar nichts zu tun, wenn man ein perfekt funktionierendes System (Stoffwechsel) derart manipuliert.

Alteisen
19.06.2019, 12:56
In dem Rennen 60 Randomtests.

ICh verstehe es anders. Es scheinen X aus 60 zu sein wobei X mit "several" nicht näher benannt ist:

"An article on the race website stated that both were among several randomly selected athletes out of a testing pool of 60, which contained riders with a legitimate chance to place in the top 10 overall or win an age group"

muntila
19.06.2019, 13:08
So sehe ich das auch. Ausgehend von den Kosten denke ich, dass die nicht viel mehr als 10 getestet haben und dann zwei erwischt. Wenn die zwei wirklich per Zufall ausgewählt wurden stimmt diese Quote äusserst bedenklich. Aber vielleicht haben sich die auch vorher verdächtig gemacht und wurden deshalb ausgewählt.

TriAdrenalin
19.06.2019, 13:29
So sehe ich das auch. Ausgehend von den Kosten denke ich, dass die nicht viel mehr als 10 getestet haben und dann zwei erwischt. Wenn die zwei wirklich per Zufall ausgewählt wurden stimmt diese Quote äusserst bedenklich. Aber vielleicht haben sich die auch vorher verdächtig gemacht und wurden deshalb ausgewählt.

Wie auch immer, es bestätigt sich meiner Meinung nach immer wieder, dass auch der Triathlonsport ein Dopingproblem hat. Leider!

hanse987
19.06.2019, 14:01
Ich glaube Uli hat mal geschrieben, etwa 100 werden ausgewählt und von denen lässt er dann 10 testen.

Stefan
19.06.2019, 14:16
So sehe ich das auch. Ausgehend von den Kosten denke ich, dass die nicht viel mehr als 10 getestet haben und dann zwei erwischt. Wenn die zwei wirklich per Zufall ausgewählt wurden stimmt diese Quote äusserst bedenklich. Aber vielleicht haben sich die auch vorher verdächtig gemacht und wurden deshalb ausgewählt.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Uli sich hier im Forum schon mehrfach für gezieltes Testen ausgesprochen. Da die Kosten für die Proben letztendlich seinen persönlichen Ertrag schmälern, wird er nicht nach dem Zufallsprinzip testen lassen.

Wahrscheinlich hält er sich damit zurück, solch eine Vorgehensweise öffentlich breitzutreten, weil er damit jeden Radler an den Pranger stellt, der in seinen Rennen getestet wird.

Hafu
19.06.2019, 15:28
Wie auch immer, es bestätigt sich meiner Meinung nach immer wieder, dass auch der Triathlonsport ein Dopingproblem hat. Leider!

Wie kommst du jetzt ausgehend vom aktuellen Fall im Straßenradsport auf die Sportart Triathlon? Die einzige Verbindung die ich aktuell sehe, ist dass der Organisator und Gründer der GFNY-Serie Uli Fluhme, der einen sehr glaubwürdigen und engagierten Antidopingkampf führt, früher Triathlon betrieben hat.

Der logische Rückschluss, der sich mir bei diesem Hintergrund aufdrängt ist eher, dass der Radsport noch viel mehr (ehemalige) Triathleten (oder allgemeiner gesagt: Quereinsteiger aus weniger belasteten Sportarten) in Leitungsfunktionen braucht und viel weniger ehemallige Radprofis oder sonstige im Profiradsport der 80er- 90er und 00er-Jahre sozialisierte sportliche Leiter, Trainer, Masseure und Funktionäre, da diese eben Teil des Problems sind und wenig bis nichts zur Lösung des Dopingporblems im Radsport beitragen können und wollen.

LidlRacer
19.06.2019, 15:31
Wie kommst du jetzt ausgehend vom aktuellen Fall im Straßenradsport auf die Sportart Triathlon?

"Mendez, who used to be a professional Ironman athlete, finished 25th."
https://www.cyclingweekly.com/news/latest-news/two-riders-caught-taking-epo-new-york-sportive-427655

PS:
Nicht Mendez sondern Raff war Triathlet!

Hafu
19.06.2019, 15:36
"Mendez, who used to be a professional Ironman athlete, finished 25th."
https://www.cyclingweekly.com/news/latest-news/two-riders-caught-taking-epo-new-york-sportive-427655

O.K., habe jetzt den Slowtwitch-Text auch gelesen.:Blumen: in den ersten Meldungen auf Twitter gestern stand noch nichts von der Vergangenheit von Raff, der aber wohl seit 8 Jahren kein Triathlet mehr ist, so dass Rückschlüsse auf die aktuelle Situation im Triathlon sich jetzt nicht zwangsläufig aufdrängen.

Vom zweiten erwischten Athleten, dem Kolumbianer Felipe Mendez, habe ich aber noch nichts von einer Triathlonvergangenheit gefunden, da scheint cyclingweekly was zu verwechseln.

LidlRacer
19.06.2019, 15:41
Mir scheint, auf Cyclingweekly war's falsch.
Hier direkt von der Quelle:

"Raff finished the race in 25th place in 4:31:10. He has a history as a professional Ironman triathlete, with a personal best of 8:40:27."
https://gfny.com/doping19

Gozzy
19.06.2019, 15:56
O.K., habe jetzt den Slowtwitch-Text auch gelesen.:Blumen: in den ersten Meldungen auf Twitter gestern stand noch nichts von der Vergangenheit von Raff, der aber wohl seit 8 Jahren kein Triathlet mehr ist, so dass Rückschlüsse auf die aktuelle Situation im Triathlon sich jetzt nicht zwangsläufig aufdrängen.

Vom zweiten erwischten Athleten, dem Kolumbianer Felipe Mendez, habe ich aber noch nichts von einer Triathlonvergangenheit gefunden, da scheint cyclingweekly was zu verwechseln.

Rückschlüsse auf den gesamten Triathlon Sport sehe ich auch kritisch. Allerdings fehlt mir ein wenig die Romantik zu sagen als Triathlon Profi war er sauber aber bei einem Hobby Radrennen hat er einmal einen Fehler gemacht.

carolinchen
19.06.2019, 16:33
Oh da war der Wunsch Vater meiner Wahrnehmung....wenn der Test so teuer ist wundert mich es nicht, dass so wenige kontrolliert werden:(

longtrousers
25.06.2019, 19:52
JETZT Programm über Doping auf ARTE

Sebielele
27.06.2019, 15:40
Auszug von https://www.krone.at/1948882

"Wie die Anti-Doping-Rechtskommission nun vermeldete, wurde bei Denifl aufgrund der vorliegenden Beweise festgestellt, dass dieser „zumindest“ von Anfang Juni 2014 bis Ende 2018 Eigenblutdoping angewendet habe. Die Renn-Ergebnisse des Tirolers werden deshalb rückwirkend annulliert. Denifl verliert somit u.a. auch seinen Sieg bei der Österreich-Radrundfahrt 2017 sowie den Etappenerfolg bei der Vuelta im selben Jahr. Denifl ist demnach auch zur Rückzahlung aller in dieser Zeit erhaltenen Startgelder und Preisgelder verpflichtet."


Wenn er wirklich alles zurückzahlen muss dann dürfte das ein schönes Statement an die Doper sein.

bergflohtri
27.06.2019, 18:52
Auszug von https://www.krone.at/1948882




Wenn er wirklich alles zurückzahlen muss dann dürfte das ein schönes Statement an die Doper sein.

- na allzu viel wird es dann wohl nicht gewesen sein - tut mir übrigens ein bisschen leid um ihn, ich finde dass er mit seiner bescheidenen Art sehr sympathisch gewirkt hat.

Superpimpf
27.06.2019, 20:06
- na allzu viel wird es dann wohl nicht gewesen sein - tut mir übrigens ein bisschen leid um ihn, ich finde dass er mit seiner bescheidenen Art sehr sympathisch gewirkt hat.

Ein Doper tut dir leid? :-((

Er kann sonstwie sympathisch sein - er hat 4 Jahre bewußt gegen alle Regeln verstoßen. Sorry, aber Mitleid ist da IMHO fehl am Platz.

Super-Doper stinken. alle. immer.-pimpf

captain hook
28.06.2019, 10:19
Rückschlüsse auf den gesamten Triathlon Sport sehe ich auch kritisch. Allerdings fehlt mir ein wenig die Romantik zu sagen als Triathlon Profi war er sauber aber bei einem Hobby Radrennen hat er einmal einen Fehler gemacht.

Triathlon ist doch total sauber. Wo denkst du hin? Wieviele der statistischen Quoten fanden eigentlich bei olympischen Kaderathleten statt und wieviele im Rest des Sports?

@hafu : wieviele Tests hatte Fred dieses Jahr schon? Nur um mal ein Gefühl für die Kontrolldichte zu bekommen.

Gozzy
28.06.2019, 20:47
Triathlon ist doch total sauber. Wo denkst du hin? Wieviele der statistischen Quoten fanden eigentlich bei olympischen Kaderathleten statt und wieviele im Rest des Sports?

@hafu : wieviele Tests hatte Fred dieses Jahr schon? Nur um mal ein Gefühl für die Kontrolldichte zu bekommen.

Ich wollte eigentlich nur halbwegs höflich sein... Bei den Pros habe ich kaum eine Idee. Kann sein, muss nicht. Da können 80.000 $ Preisgeld pro Jahr existenzsichernd sein. Andererseits ist die Ächtung schon present. Bei den Agegroupern habe ich absolut keine Bedenken, dass die ähnlich "siegorientiert" sind wie die Radfahrer.

maximgold
28.06.2019, 21:17
@hafu : wieviele Tests hatte Fred dieses Jahr schon? Nur um mal ein Gefühl für die Kontrolldichte zu bekommen.
Ich war am Mittwoch bei einer Veranstaltung der SpoHo zum Thema Dopingkontrollen. Dort wurde auch das Kontrollsystem der Nada präsentiert. Das Verhältnis von Proben zu Dopingsanktionen ist 1000 zu 1 D.h. in Deutschland gibt es kein Doping :)

Außer im Radsport. Das weiss Frau Dr. Gotzmann durch Whistleblower. Deshalb gibt es den ominösen Testpool für Seniorensportler.

Hafu
02.07.2019, 14:16
... Das mag vielleicht für die Epo-Doper der damaligen Zeit gelten...

Epo wurde im Profi-Leistungssport ungefähr seit Mitte der 90er Jahre in großem Stil benutzt. Manche meinen sogar flächendeckend.

Einen Dopingtest auf Epo gab es aber erst ab der Jahrtausendwende und im Bereich des Triathlons wurde sogar erst ab 2004 sporadisch bei Wettkämpfen auf Epo getestet. Die Elitepässe mit Einführung von Trainingskontrollen, so dass eben auch unangemeldete Kontrollen möglich waren wurden sogar erst ab 2005 eingeführt.

Du bist sehr optimistisch, wenn du a priori annimmst, dass Proftriathleten, die in den 90er Jahren die Weltspitze dominiert haben, sauber ,d.h. ohne Epo, das damals wie jeder wusste nicht nachweisbar und deshalb weit verbreitet war, unterwegs waren.

sandmen
02.07.2019, 14:23
Du bist sehr optimistisch, wenn du a priori annimmst, dass Proftriathleten, die in den 90er Jahren die Weltspitze dominiert haben, sauber ,d.h. ohne Epo, das damals wie jeder wusste nicht nachweisbar und deshalb weit verbreitet war, unterwegs waren.

So blauäugig bin ich nicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich in dem Dopingverstoss der Lisa Hüttaler oder Nina Kraft eine andere Qualität sehe als in dem von Jürgen Zäck.

Helmut S
02.07.2019, 14:25
Ich denke EPO war sogar noch viel früher verbreitet als Mitte der 90er. Das war ja Anfang der 90er schon auf der Wada Liste. :Blumen:

Mavicomp
02.07.2019, 16:59
Zum Thema "Triathlon ist doch sauber" fiel mir heute dieser Post bei Twitter auf. Ich unterstelle hier ausdrücklich kein Doping, aber van Lierde hat beim Ironman Nizza dem Sport einen Bärendienst erwiesen:

https://twitter.com/festinaboy/status/1145755223018954752

Estebban
02.07.2019, 17:04
Zum Thema "Triathlon ist doch sauber" fiel mir heute dieser Post bei Twitter auf. Ich unterstelle hier ausdrücklich kein Doping, aber van Lierde hat beim Ironman Nizza dem Sport einen Bärendienst erwiesen:

https://twitter.com/festinaboy/status/1145755223018954752

Das ist salbutamol? Brauche ich auch im Frühjahr bei starkem Pollenflug - ansonsten krieg ich massive Asthmaanfälle. Ist meines Wissens mit Attest bis zu einem Grenzwert der faktisch mit sprühstössen nicht zu erreichen ist.
Denke van lierde wird eben jenes Attest haben und wenn nicht es nicht vor einer Kamera machen ;)

Wer hinter allem Doping sehen will, sieht hinter allem Doping

Edit: gerade nochmal nachgelesen: man braucht kein Attest / TUE

Kampfzwerg
02.07.2019, 17:06
Wegen?
Salbutamol geht bis zu einem bestimmten Grenzwert ohne TUE und als Asthmatiker ist es so wahrsch sinnvoller als im dümmsten Fall irgendwo bei den Sanitätern aufzuschlagen...

Edit: Estebban war schneller

Mavicomp
02.07.2019, 17:16
Das ist salbutamol? Brauche ich auch im Frühjahr bei starkem Pollenflug - ansonsten krieg ich massive Asthmaanfälle. Ist meines Wissens mit Attest bis zu einem Grenzwert der faktisch mit sprühstössen nicht zu erreichen ist.
Denke van lierde wird eben jenes Attest haben und wenn nicht es nicht vor einer Kamera machen ;)

Wer hinter allem Doping sehen will, sieht hinter allem Doping

Edit: gerade nochmal nachgelesen: man braucht kein Attest / TUE

Ich sagte ja, dass ich das nicht als Doping bezeichne. Aber bei der derzeitigen Situation des Ausdauersports und den momentanen Diskussionen kann man sich doch für sowas nicht direkt in die Kamera stellen. Das ist mein Punkt an der ganzen Geschichte. Fingerspitzengefühl!

Matthias75
02.07.2019, 18:40
Ich sagte ja, dass ich das nicht als Doping bezeichne. Aber bei der derzeitigen Situation des Ausdauersports und den momentanen Diskussionen kann man sich doch für sowas nicht direkt in die Kamera stellen. Das ist mein Punkt an der ganzen Geschichte. Fingerspitzengefühl!

Sehe ich genau andersrum. Wenn er das Spray tatsächlich benötigt, soll er es auch offen nehmen (dürfen). Dann sieht jeder, was es ist und die Kampfrichter/Dopingkontrolleure können das gegebenenfalls mit seinem Attest/seiner Ausnahmegenehmigung abgleichen. Wenn er versucht, das Spray im Verborgenen zu nehmen, kommen doch eher Gerüchte auf, weil keiner sieht, was er da nimmt und es so aussieht, als hätte er etwas zu verbergen.

M.

su.pa
02.07.2019, 18:44
Was hat das mit Fingerspitzengefühl zu tun? Asthma ist eine Krankheit, wenn man ein Medikament dagegen einnimmt, sollte man sich nicht verstecken müssen... :dresche

bentus
02.07.2019, 19:49
Ich sagte ja, dass ich das nicht als Doping bezeichne. Aber bei der derzeitigen Situation des Ausdauersports und den momentanen Diskussionen kann man sich doch für sowas nicht direkt in die Kamera stellen. Das ist mein Punkt an der ganzen Geschichte. Fingerspitzengefühl!

Das zeigt mehr dein Unwissen und Unaufgeklärtheit über Doping auf, als dass es den Athleten schlecht darstellt.

kullerich
02.07.2019, 21:41
Ich denke EPO war sogar noch viel früher verbreitet als Mitte der 90er. Das war ja Anfang der 90er schon auf der Wada Liste. :Blumen:

Ja, so steht das im Wikipedia-Artikel zu EPO-Doping.... (https://de.wikipedia.org/wiki/Erythropoetin_als_Dopingmittel)
Aber das kann so nicht stimmen, denn die WADA (https://de.wikipedia.org/wiki/Welt-Anti-Doping-Agentur)gibt es erst seit 1999...

Ich meine mich zu erinnern, dass die ersten "unerklärlichen Todesfälle" bei Ausdauerathleten aus Rad- und Skilanglauf und Belgien / Skandinavien ca. 1993 - 95 publik wurden. Wenn man das als "EPO-Experimente" einschätzt, würde damit diese Nutzung beginnen. Der berühmte und auch berüchtigte Rekordlangstreckentriatlet Luc van Lierde tauchte 1996 in der Szene auf und haute alles weg (letzte 10 km in Roth in 35 Minuten gerannt....).

Helmut S
03.07.2019, 07:08
Oh - Danke für den Hinweis! :Blumen: Dann war es das IOC das Epo verboten hatte oder sonst n Verband. Kann auch Wintersport gewesen sein. Aber das war sicher schon früh.

Ich bin ziemlich sicher, dass EPO auch bei den „Ben Johnson“ Spielen 88 wenigsten schon massiv Thema war. Ich habe im Olympia Jahr 88 erstmals mit Rennrad fahren angefangen und die von dir angesprochenen Todesfälle der belgischen Radler hab ich auch im Kopf. Das war genau zu der Zeit. Jedefalls ziemlich sicher noch Ende der 80er. M.E. gab es zwar noch keinen echten Epo Test, aber Blutkontrollen wurden auch Ende der 80er oder wenigstens ab Anfang der 90er schon gemacht. :Blumen:

captain hook
03.07.2019, 08:00
Spätestens seit Froome weiß man ja was mit Salbutamol geht und was nicht. Wofür es eigentlich gut ist, wofür es missbraucht werden kann...

Von grundsätzlich erlaubt würde ich übrigens nicht sprechen wenn es eine Limitierung gibt, die natürlich aufgrund eines Fotos nicht beurteilt werden kann. Denn wer weiß schon wieviel er generell, vor dem Bild oder danach an dem Ding nuckelt.

Superpimpf
03.07.2019, 08:09
Sehe ich genau andersrum. Wenn er das Spray tatsächlich benötigt, soll er es auch offen nehmen (dürfen). Dann sieht jeder, was es ist und die Kampfrichter/Dopingkontrolleure können das gegebenenfalls mit seinem Attest/seiner Ausnahmegenehmigung abgleichen. Wenn er versucht, das Spray im Verborgenen zu nehmen, kommen doch eher Gerüchte auf, weil keiner sieht, was er da nimmt und es so aussieht, als hätte er etwas zu verbergen.

M.

+1

Ich habe meist 2 Wochen im April massivst Heunschnupfen mit schön krabbelndem Hals beim Atmen - ohne Cetirizin würde ich da nur über dampfendem Wasser hängen um überhaupt atmen zu können. Wenn es laut Nada verboten wäre (laut Nadamed sowohl im Training als auch im WK okay) würde ich mir auch was anderes überlegen müssen.

Super-offen mit erlaubtem Umgehen wirkt zumindest transparent-pimpf

Klugschnacker
03.07.2019, 08:09
Epo wurde seit 1989 populär. In ganz wenigen Fällen wurde es experimentell bereits im Jahr 1986 als Dopingmittel verwendet.

Den damit einhergehenden Leistungssprung in allen Ausdauersportarten kann man gut erkennen. Übrigens auch im Triathlon, für den 1989 ja ein ganz besonderes Jahr ist, weil in diesem Jahr der Schamanismus Einzug in den Hochleistungssport hielt.

captain hook
03.07.2019, 08:34
Ja, so steht das im Wikipedia-Artikel zu EPO-Doping.... (https://de.wikipedia.org/wiki/Erythropoetin_als_Dopingmittel)
Aber das kann so nicht stimmen, denn die WADA (https://de.wikipedia.org/wiki/Welt-Anti-Doping-Agentur)gibt es erst seit 1999...

Ich meine mich zu erinnern, dass die ersten "unerklärlichen Todesfälle" bei Ausdauerathleten aus Rad- und Skilanglauf und Belgien / Skandinavien ca. 1993 - 95 publik wurden. Wenn man das als "EPO-Experimente" einschätzt, würde damit diese Nutzung beginnen. Der berühmte und auch berüchtigte Rekordlangstreckentriatlet Luc van Lierde tauchte 1996 in der Szene auf und haute alles weg (letzte 10 km in Roth in 35 Minuten gerannt....).

Bei den Mengen an Hormonen die zu der Zeit im Spiel waren und rudimentären Nachweismethoden können die ungeklärten Sterbefälle aber viele Gründe gehabt haben.

Mir hat mal ein Rad Profi von damals erzählt womit die ins Trainingslager gefahren sind. Da stockt einem der Atem... Ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist und man fragt besser nicht nach den Spätfolgen.

Klatu
03.07.2019, 08:37
Übrigens auch im Triathlon, für den 1989 ja ein ganz besonderes Jahr ist, weil in diesem Jahr der Schamanismus Einzug in den Hochleistungssport hielt.

:Gruebeln: Häh, nie gehört — klär mich bitte mal auf.

Lutz
03.07.2019, 08:57
:Gruebeln: Häh, nie gehört — klär mich bitte mal auf.

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Bitte ebenfalls um Erläuterung(en).

sabine-g
03.07.2019, 08:58
Mark Allen und der Schamane

Harm
03.07.2019, 09:16
Bei den Mengen an Hormonen die zu der Zeit im Spiel waren und rudimentären Nachweismethoden können die ungeklärten Sterbefälle aber viele Gründe gehabt haben.

Mir hat mal ein Rad Profi von damals erzählt womit die ins Trainingslager gefahren sind. Da stockt einem der Atem... Ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist und man fragt besser nicht nach den Spätfolgen.

Ich hab derartige Dinge sogar von jugendlichen Amateurradlern aus der Zeit gehört. In den letzten Flaschen vor dem Zielsprint war ein mMix aus Thomapyrin (Aspirin + Paracemtamol und Koffein) und Kaffee drin, der noch mal so richtig den letzten Kick rausholen sollte! Und Thomapyrin war nur das Zeug was ihnen gesagt wurde!:confused:

captain hook
03.07.2019, 09:25
Ich hab derartige Dinge sogar von jugendlichen Amateurradlern aus der Zeit gehört. In den letzten Flaschen vor dem Zielsprint war ein mMix aus Thomapyrin (Aspirin + Paracemtamol und Koffein) und Kaffee drin, der noch mal so richtig den letzten Kick rausholen sollte! Und Thomapyrin war nur das Zeug was ihnen gesagt wurde!:confused:

Die Erwachsenen wussten schon ganz gut was sie im Koffer hatten...

Dass man denen was in die Flasche gemacht hat, hab ich allerdings auch mal gehört. Und dass die teilweise noch Tage danach Sterne gesehen haben. Bestimmt von aspirin und Kaffee.

Helmut S
03.07.2019, 09:30
Epo wurde seit 1989 populär. In ganz wenigen Fällen wurde es experimentell bereits im Jahr 1986 als Dopingmittel verwendet.

Den damit einhergehenden Leistungssprung in allen Ausdauersportarten kann man gut erkennen. Übrigens auch im Triathlon, für den 1989 ja ein ganz besonderes Jahr ist, weil in diesem Jahr der Schamanismus Einzug in den Hochleistungssport hielt.

Schamanismus? Wie das? :cool: Danke für's Verschieben übrigens :Blumen:

Ich habe gegoogelt und zwei interessante Links gefunden.

Bundesinstitut für Sportwissenschaft (https://www.bisp.de/SharedDocs/Publikationen/BISp/DE/Bibliografien/EPO_Doping.pdf?__blob=publicationFile&v=1)
"Eine kommentierte Auswahlbibliographie" zum Thema EPO Doping.

Spiegelartikel aus 1991 "Schlamm in den Adern" (https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13488551.html)

Zitat aus Erstem:


1977
Gereinigtes EPO wird zum ersten Mal aus
menschlichem Urin isoliert.

1985
Das EPO-Gen wird geklont.

1987
Rekombinantes EPO ist erstmalig in Europa
erhältlich.

1987-1990
Eine Reihe von Todesfällen unter holländischen
und belgischen Radrennfahrern wird mit EPOEinsatz in Verbindung gebracht (siehe
Leith, Kap. 1; Ramotar, Kap. 1;
Rossi/Gambelunghe/Parisse/Lepri/
Rufini, Kap. 1).

1988
Die Fédération Internationale de Ski (FIS) stuft
EPO als Dopingsubstanz ein.

1989
Rekombinantes EPO wird zur industriellen
Herstellung freigegeben.

1990
EPO wird vom Internationalen Olympischen
Komitee verboten.

1993-1994
Die International Amateur Athletic Federation
(IAAF) führt bei acht Weltcup-Veranstaltungen
Blutkontrollen durch (siehe
Birkeland/Donike/Ljungqvist/
Fagerhol/Jensen/Hemmersbach/Oftebro/Haug,
Kap. 3).

1997
Die Union Cycliste Internationale (UCI) und die
Fédération Internationale de Ski (FIS) führen
zufällige Blutkontrollen vor Wettkämpfen ein und
legen Hämatokrit- bzw. Hämoglobingrenzwerte
fest. Die Kontrollen dieser Blutwerte erfolgen
jedoch nicht im Rahmen von Dopingkontrollen,
sondern werden mit dem gesundheitlichen Schutz
des Sportlers gegen eine Gefährdung durch
erhöhte Hämatokrit- und Hämoglobinwerte
begründet (siehe Schänzer, Kap. 1;
Hartmann/Grabow/Mader/Mester, Kap. 3;
Saris/Senden/Brouns, Kap. 3; Schmidt, Kap. 3;
Vergouwen/Collee/Marx, Kap. 3).

1998
Die Entdeckung von EPO in einem Fahrzeug des
Teams Festina bei
der Tour de France führt zu einem in der Presse
ausführlich diskutierten Dopingskandal (siehe
Wuttke, Kap. 1).

1999
Die Arbeiten zur Entwicklung eines zuverlässigen
EPO-Tests für die Olympischen Spiele in Sydney
werden intensiviert.


und Zitat aus Zweitem:

1987 und 1988 verloren sieben niederländische und ein belgischer Zweiradsportler ihr Leben, alle in jungen Jahren, mitten im Wettstreit stehend, darunter Connie Meijer, 25. Die junge Frau, Dritte der Straßenweltmeisterschaft, stieg in Naaldwijk bei Rotterdam schwankend vom Rennrad, klagte über starke Übelkeit und starb, bevor der Rettungswagen das Krankenhaus erreicht hatte.

Damit sind wohl die Radler gemeint, die Thorsten auch ansprach und an die Meldung derer Ableben ich mich zumindest teilweise/ansatzweise auch erinnere.

LG H. :Blumen:

qbz
03.07.2019, 09:38
Welche Medikamente da jeweils überdosiert wurden, weiss man natürlich nicht so genau. Es kam auch schon vor der EPO-Zeit zu Todesfällen in Ausdauersportarten wie Rad, 50km Gehen u.a. z.B. wegen Amphetaminen.

schnodo
03.07.2019, 11:57
Mark Allen und der Schamane

Mark was running just behind six-time Ironman champ Dave Scott. His reserves were reaching their limit and he was about to resign himself to second place when an image of an old Huichol shaman named Don José Matsuwa and his adopted grandson, Brant Secunda, came into his mind. He had recently seen a photo of these two in a magazine advertising their upcoming workshop on shamanism. At that moment, Mark’s weariness dropped away and he was able to overtake Dave Scott for the first time in the race. He ended up winning by 58 seconds. (https://www.theactivetimes.com/one-mans-shaman-another-mans-ironman-coach)
:Cheese:

Lutz
03.07.2019, 12:50
Danke Schnodo!

Gozzy
03.07.2019, 12:50
:Cheese:

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Da fand ich den Fußballfan (welcher in der Tat großes geleistet hat) fast origineller.

rundeer
03.07.2019, 13:29
Der berühmte und auch berüchtigte Rekordlangstreckentriatlet Luc van Lierde tauchte 1996 in der Szene auf und haute alles weg (letzte 10 km in Roth in 35 Minuten gerannt....).

Zum Glück gibt es im Triathlon keine Trainer mehr aus der alten Zeit...;)

ThomasG
03.07.2019, 13:39
Zum Glück gibt es im Triathlon keine Trainer mehr aus der alten Zeit...;)
Genau :-) - und zum Glück ist unsere (ich bin eigentlich schon lange "nur" noch Radfahrer und Läufer) Sportart von den Trainings- und Wettkampfbelastungen und den Typus Mensch her gesehen, den sie in ihren Bann zieht, kein bisschen (!) anfällig.
Fast wie im Fußball - bringt einfach nix!

gaehnforscher
03.07.2019, 13:54
Genau :-) - und zum Glück ist unsere (ich bin eigentlich schon lange "nur" noch Radfahrer und Läufer) Sportart von den Trainings- und Wettkampfbelastungen und den Typus Mensch her gesehen, den sie in ihren Bann zieht, kein bisschen (!) anfällig.
Fast wie im Fußball - bringt einfach nix!

Man ist ja eh nicht im Bereich der VO2Max unterwegs, von daher vollkommen uninteressant. Hier sind ganz andere Fähigkeiten gefragt.

ThomasG
03.07.2019, 14:03
Man ist ja eh nicht im Bereich der VO2Max unterwegs, von daher vollkommen uninteressant. Hier sind ganz andere Fähigkeiten gefragt.
Genau und zum Glück sind wir nicht halb so d.... ;-) wie die Radprofis dereinst in den wilden 1990ern.
Einen nannten sie glatt ehrfurchtsvoll (!) Monsieur 60 %.
Im Prinzip kann man darüber nur lachen.
"Pott, speed, crack, lsd und phantasie!"
;-)

Antracis
03.07.2019, 14:06
Was hat das mit Fingerspitzengefühl zu tun? Asthma ist eine Krankheit, wenn man ein Medikament dagegen einnimmt, sollte man sich nicht verstecken müssen... :dresche

Gab es nicht mal im Radsport bei der Tour de France eine Untersuchung, die das Peloton in die Gruppe der Asthmatiker und dem Rest aufgeteilt hat und das Resultat war, dass die Asthmatiker die schnelleren waren ? Oder ist das eine urban legend.

Auch wenn Hochleistungssportler definitiv ein höheres Risiko haben, an Asthma zu erkranken, ist doch fraglich, ob es wirklich so viel mehr sein kann, als in der Allgemeinbevölkerung ( das Verhältnis ist meiner Erinnerung nach ca. 10fach so hoch, also 50% gegenüber 5%). Edit: Hab mal gegoogelt, 2007 bei der TdF hatten z.B. 60% der getesteten 105 Fahrer eine Ausnahmegenehmigung).

Da frage ich mich schon, was wirklich dahinter steckt. Um das Thema gibt es ja auch ganz absurde Storys, beispielsweise hat vor ca. 10 Jahren eine Mountainbikerin aus dem Nationalteam, komme nicht auf den Namen gerade, mal erzählt, Ihre Mutter habe den Inhaler nicht geöffnet bekommen und daher damit heftig auf den Tisch geklopft. Die Sprühflasche sei explodiert, dadurch sei eine hohe Dosis entwichen, von der sie als Tochter selbst etwas eingeatmet habe. Im Zweifel für den Angeklagten, aber naja...

Böswillig könnte man empfehlen, in der Jugendarbeit verstärkt bei der Talentsuche auf Asthma zu achten bei der Kaderauswahl, könnte sich lohnen.

captain hook
03.07.2019, 14:09
Zitat:
„Der Asthma-Inhalator meiner Mama ist explodiert. Vor Schreck hab ich huch gesagt und wohl versehentlich etwas inhaliert“, lautete ihre Erklärung für den Fenoterol-Fund in einer Dopingprobe. Allerdings wurde sie nur nachträglich bei einem Rennen disqualifiziert und verwarnt.

https://www.focus.de/sport/mehrsport/tid-26573/sex-asthma-whiskey-die-besten-ausreden-der-doping-suender-platz-7-ivonne-kraft-mountainbike-2007_aid_783685.html

ThomasG
03.07.2019, 14:11
Gab es nicht mal im Radsport bei der Tour de France eine Untersuchung, die das Peloton in die Gruppe der Asthmatiker und dem Rest aufgeteilt hat und das Resultat war, dass die Asthmatiker die schnelleren waren ? Oder ist das eine urban legend.

Auch wenn Hochleistungssportler definitiv ein höheres Risiko haben, an Asthma zu erkranken, ist doch fraglich, ob es wirklich so viel mehr sein kann, als in der Allgemeinbevölkerung ( das Verhältnis ist meiner Erinnerung nach ca. 10fach so hoch, also 50% gegenüber 5%). Edit: Hab mal gegoogelt, 2007 bei der TdF hatten z.B. 60% der getesteten 105 Fahrer eine Ausnahmegenehmigung).

Da frage ich mich schon, was wirklich dahinter steckt. Um das Thema gibt es ja auch ganz absurde Storys, beispielsweise hat vor ca. 10 Jahren eine Mountainbikerin aus dem Nationalteam, komme nicht auf den Namen gerade, mal erzählt, Ihre Mutter habe den Inhaler nicht geöffnet bekommen und daher damit heftig auf den Tisch geklopft. Die Sprühflasche sei explodiert, dadurch sei eine hohe Dosis entwichen, von der sie als Tochter selbst etwas eingeatmet habe. Im Zweifel für den Angeklagten, aber naja...

Böswillig könnte man empfehlen, in der Jugendarbeit verstärkt bei der Talentsuche auf Asthma zu achten bei der Kaderauswahl, könnte sich lohnen.
Das Mindeste, was ein bedeutender Teil der Radprofis macht, ist bis an die absolute Grenze des (noch) erlaubten zu gehen und das sind noch die Anständigen ;-)!

Kampfzwerg
03.07.2019, 14:11
Böswillig könnte man empfehlen, in der Jugendarbeit verstärkt bei der Talentsuche auf Asthma zu achten bei der Kaderauswahl, könnte sich lohnen.

Sorry, aber so eine Sch***e kann auch nur von jemandem kommen, der keine Ahnung von dem Thema hat. :Kotz:
Als betroffener nehm ich sowas ab und an auch mal persönlich.

Ich für meinen Teil würde liebend gerne mit jedem tauschen der auch ohne Salbutamol sicher gehen kann, dass er nicht mal irgendwo an nem Feldweg steht und zweifel bekommt ob er die 500 m wirklich noch heim kommt. :Nee:

ThomasG
03.07.2019, 14:23
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Da fand ich den Fußballfan (welcher in der Tat großes geleistet hat) fast origineller.
Mensch Jungs - Ihr seid vieeeel zu misstrauisch!
Wo doch selbst Tim Noakes anerkennen musste, dass er auch mal viel zu misstrauisch war ganz tief in seinem Innern.
Nach außen ließ er lediglich durchdringen, dass er eine Marathonzeit unter 2:40 h, die ein gewisser Mark Allen dereinst beim berühmten Ironwar ablieferte, energetisch nicht für möglich halte.
Des Rätsels Lösung ist so einfach:
Der Mark haute sich damals halt nicht Unmengen an "Carbs" rein, sondern auch recht viel Fett, so dass er in der Lage war in der Minute 1,2 g Fett zu verbruzeln beim abschließenden Marathon des Ironwars.

captain hook
03.07.2019, 14:45
Sorry, aber so eine Sch***e kann auch nur von jemandem kommen, der keine Ahnung von dem Thema hat. :Kotz:
Als betroffener nehm ich sowas ab und an auch mal persönlich.

Ich für meinen Teil würde liebend gerne mit jedem tauschen der auch ohne Salbutamol sicher gehen kann, dass er nicht mal irgendwo an nem Feldweg steht und zweifel bekommt ob er die 500 m wirklich noch heim kommt. :Nee:

Aber dann solltest doch speziell du Interesse daran haben, dass niemand das Zeug nimmt um zu dopen und du stehst dann in der Rechtfertigungsecke, obwohl du gesundheitlich drauf angewiesen bist.

Es dürfte ja inzwischen bekannt sein, dass auch "gesunde" sich aus verschiedenen Gründen zur Leistungssteigerung sowas zuführen. Nicht wegen dem, wozu du es brauchst, sondern aus anderen Gründen.

Antracis
03.07.2019, 15:00
Sorry, aber so eine Sch***e kann auch nur von jemandem kommen, der keine Ahnung von dem Thema hat. :Kotz:

Von Jugendarbeit hab ich tatsächlich ziemlich wenig Ahnung, von Salbutamol hingegen deutlich mehr, sowohl was seine Wirkung als Asthmamedikament, als auch seinen Missbrauch als anaboles Dopingmittel betrifft.

Mit etwas Wohlwollen könnte man meinem Text vielleicht entnehmen, dass ich einen Nutzen bei Erkrankungen nicht in Abrede stelle (nicht mal eine gewisse Häufung bei Ausdauersportlern, hab ich geschrieben, kann man lesen...) sondern nur die tatsächliche ausgesprochen extreme Häufung von ärztlichen Ausnahmegenehmigungen und damit Diagnosen in der Ausdauersportpopulation. Es gibt Rennen, da haben 3/4 aller Sportler eine Ausnahmegenehmigung.


Meine Aussage zur Jugendarbeit war mit dem Wort böswillig durchaus auch als Polemik deutbar, gerade auch als Reaktion auf die absurden Geschichten, von denen eine genannt wurde. Warum Du Dir den Schuh jetzt anziehst, ist mir nicht wirklich klar und pauschale Unterstellungen von keiner Ahnung und meine Aussage als "Sch**ße" zu titulieren, machen auf mich jetzt nicht wirklich Eindruck.

Edit nochmal als Nachtrag: Es liegt überhaupt nicht in meinem Interesse, Dir als betroffenem Erkranktem Doping zu unterstellen. Es gibt aber Konstellationen, da gelangt man halt zwangsläufig in die Schussline von Aussagen. Ich bin selbst auch ambitionierter Amateurausdauersportler und Arzt, das ist nach meiner Einschätzung auch durchaus eine Risikogruppe, weil ich a) überzeugt bin, dass im ambitionierten Amateursport Doping eine Rolle spielt und weil ich als Arzt halt einen (noch) einfacheren Zugang zu Medikamenten habe. Wenn das jetzt so jemand schreibt, ist es vielleicht ärgerlich, aber damit muss ich nach meiner Auffassung leben, dass hier Kategorien genannt werden, in die ich dann falle. Das ist aus meiner Sicht aber etwas anderes, als wenn jemand hier z.B. eine konkrete Leistung von mir in einem konkreten Wettbewerb damit in Verbindung bringt und das schreibt. Da würde ich auch ziemlich pissig werden. Glücklicherweise bewahrt mich davor eine gewisse Erfolglosigkeit in den letzten Wettkämpfen.

TriAdrenalin
05.07.2019, 10:20
Epo wurde seit 1989 populär. In ganz wenigen Fällen wurde es experimentell bereits im Jahr 1986 als Dopingmittel verwendet.

Den damit einhergehenden Leistungssprung in allen Ausdauersportarten kann man gut erkennen. Übrigens auch im Triathlon, für den 1989 ja ein ganz besonderes Jahr ist, weil in diesem Jahr der Schamanismus Einzug in den Hochleistungssport hielt.

Schamanismus... sehr geil!

Dr. Koothrappali
05.07.2019, 23:05
Schamanismus... sehr geil!

Eher daneben wenn man selbst dem Scharlataninusmus in Form von Roy Hinnen eine Plattform bietet, haltet die Aluhütte bereit:

https://www.youtube.com/watch?v=-57VadRkfwE&frags=pl%2Cwn

Dürfen seine Athleten eigentlich Kunststoffflaschen während des Rennens / Trainings verwenden? Oder müssen die Kristallquarze in die Flasche tun? :Lachanfall:
Was die Unterstellungen zum Ironwar angehen, wenn Allen jetzt plötzlich voll auf Epo gewesen wäre, warum sind dann seine Zeiten in Nizza mehr oder wenig immer gleich geblieben:

13. Juni 1993 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 06:05:59
14. Juni 1992 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 05:59:43
16. Juni 1991 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 05:54:12
17. Juni 1990 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 05:50:52
28. Mai 1989 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 05:54:31
5. Okt. 1986 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 05:46:10
13. Okt. 1985 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 05:53:13
8. Sep. 1984 1 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich Nizza 06:05:22
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Allen_(Triathlet)
hier sieht man auch, daß die Zeiten von ihm in Kona keineswegs immer weiter durch die Decke gingen. Auf Hawaii herrschen nunmal immer wieder unterschiedlichste Bedingungen, wie man letztes Jahr wieder sehen konnte, dazu kam 89 wohl eine vorher nicht dagewesene Medienpräsenz (Kameramotorräder, Autos usw.) die sicherlich einen riesigen Windschatten gespendet haben, einfach mal ein youtube Video anschauen. ;) Jedenfalls kein Vergleich zum Radsport wo plötzlich ein Greg Lemond, Laurent Fignon u.a. plötzlich von einem dicken spanischen Riesenbaby am Berg in Grund und Boden gefahren wurden.

Mark Allen, einer der Menschen, die alleine dadurch wenn sie einen Raum betreten das Licht anmachen. Zuletzt war dies auch wieder im Pre-Frankfurt Ironman Interview zu erleben. Ob der Mann jetzt an Schamanismus glaubt oder sonst irgendwas, der Kerl ist mit sich im Reinen und versprüht eine positive Energie von der die meisten nur träumen können und das scheint mal wieder Neid hervorzurufen...
Bekennender Lange-Lutscher-Fan:
https://www.youtube.com/watch?v=R71HzmEQH1s&frags=pl%2Cwn
Die darf natürlich hier nicht fehlen: :Blumen:

ThomasG
06.07.2019, 02:14
Naja - also da kann man doch schon sehen, dass Allens Nizzazeiten so Mitte der 1980er bis in die frühen 1990er schon ein gutes Stück besser waren als danach.
Das muss natürlich nicht an EPO-Gebrauch oder andersartigem Doping gelegen haben, sondern kann durchaus am optimalen Alter und der individuellen körperlicher Hochform als Folge des Trainings über die Jahre gelegen haben.
Es ist jedenfall so, dass in der Zeit, in der Allen in Nizza am stärksten war, es teilweise noch keinen EPO-Nachweis gab und der Gebrauch glaube ich zum Teil noch nicht einmal direkt verboten war, da sich der Missbrauch noch nicht so herumgesprochen hatte.

Was Roy Hinnen da sagte, fand ich alles in allem jetzt nicht so "dumm" oder in Ernährungsfragen ungebildet wirkend.
Ich habe über viele Jahre mich für Ernährungsthemen sehr interessiert.
Gut - das mit den Kristallen im Wasser hätte ich nicht gesagt, aber ich weiß nicht einmal was für Krsitalle er meinte und welche Wirkungen er meint usw. usf..

Von seiner Art her mag ich Mark Allen ja auch soweit ich es beurteilen kann (ich kann nicht gut Englisch), aber der Mann dürfte auch ausgesorgt haben genau wie Dave Scott und das bis heute.
Da kann man schon erkennen, wie wichtig es sein kann, irgendwann ein absoluter Champ gewesen zu sein und zu einer Art Mythos aufgestiegen zu sein.
Das konnten die Athleten nach ihnen nicht so in dem Maße.
Die Zeiten waren einfach ganz andere und es gibt halt Jahre da können Helden entstehen in einer Sportart und welche da gibt es vielleicht auch welche, aber die halten auf Dauer ihren Status nicht so hoch und andauernd in der Regel wenigstens, einfach schon mal, weil es über die ganzen Jahre zu viele Wechsel gab an der absoluten Spitze.
Das Niveau steigt i.A. automatisch, wenn eine Sporart boomt, nicht zuletzt aufgrund der frühen Helden und den Berichten über ihre Taten usw, usf..
Bei höherem Niveau gibt es an der Spitze häufigere Wechsel und die Leute können sich dort weniger lange halten.

Thomas W.
08.07.2019, 20:20
https://www.channelnewsasia.com/news/sport/biggest-ever-anti-doping-blitz-arrests-234-people-11702802

Huch - was Größeres ?!
Ich darf gespannt sein .

( vor Allem auch wegen meiner unzureichenden Englischkenntnisse)

Hafu
08.07.2019, 21:11
Naja - also da kann man doch schon sehen, dass Allens Nizzazeiten so Mitte der 1980er bis in die frühen 1990er schon ein gutes Stück besser waren als danach.
Das muss natürlich nicht an EPO-Gebrauch oder andersartigem Doping gelegen haben, sondern kann durchaus am optimalen Alter und der individuellen körperlicher Hochform als Folge des Trainings über die Jahre gelegen haben.
Es ist jedenfall so, dass in der Zeit, in der Allen in Nizza am stärksten war, es teilweise noch keinen EPO-Nachweis gab und der Gebrauch glaube ich zum Teil noch nicht einmal direkt verboten war, da sich der Missbrauch noch nicht so herumgesprochen hatte.
....

Träum' weiter. Vor der Epozeit gab es doch Jahrzehnte schon tagtäglichen Aufputschmittelmissbrauch in allen Ausdauersportarten und seit Anfang der 70er-Jahre auch den flächendeckenden Anabolika-Missbrauch.

Einer der "Großen 4" Scott Molina ist 1988 als erster Triathlet überhaupt in der Geschichte unseres Sportes schon positiv getestet und daraufhin in Europa gesperrt worden, (https://i.imgur.com/DpcvLQW.png) obwohl es damals so gut wie nie irgendwo Dopingtests gab. Man sollte sich auch im verklärten Rückblick keinen Illusionen hingeben und denken, dass Molinas "Mitstreiter" (Allen, Pigg und Molina trainierten damals regelmäßig zusammen) einen grundsätzlich anderen Umgang mit Dopingmitteln hatten.

ThomasG
08.07.2019, 22:23
So arg träume ich ja gar nicht :-).
Wenn ich mir nicht ganz sicher bin, lasse ich mir nur ganz gerne das ein oder andere Hintertürchen offen.
Menschen sind nun einmal wie sie sind:
Wenn es um Prestige, Macht, Einfluß, Geld, Ansehen usw. usf. geht, dann werden sehr viele früher oder später schwach bzw. nur die Schwachen schaffen es bis ganz nach oben.
Das mit dem Molina habe ich mitgekriegt.

Nobodyknows
09.07.2019, 06:23
https://www.channelnewsasia.com/news/sport/biggest-ever-anti-doping-blitz-arrests-234-people-11702802

Huch - was Größeres ?!
Ich darf gespannt sein .

( vor Allem auch wegen meiner unzureichenden Englischkenntnisse)

Jetzt in deutsch:

Klick-> Aktion in 33 Ländern: 234 Festnahmen bei Anti-Doping-Razzia (https://www.tagesschau.de/ausland/anti-doping-razzia-101.html)

"...Viele der Anti-Doping-Razzien in jüngster Zeit seien nur möglich gewesen, weil die Polizei auf Abhörmethoden und andere Ermittlungsbefugnisse setzen könne, die herkömmlichen Anti-Doping-Agenturen und Sportorganisationen nicht zur Verfügung stünden, sagte Max Cobb, Präsident des US-Biathlonverbands."

Gruß
N. :Huhu:

TriAdrenalin
09.07.2019, 11:17
Es ist immer wieder erstaunlich, wie erwachsene und gestandene Menschen bei manchen Themen den Verstand ausschalten und anfangen, wieder an den Weihnachtsmann zu glauben. Schön, manche brauchen es anscheinend, sich Illusionen hinzugeben. Diese Geschichte mit dem Schamanen klingt toll, wenn man noch keine Ahnung hat, wie es im Profisport zugeht. Aus heutiger Sicht finde ich es lächerlich.

Es gibt übrigens genügend Betrüger, die Charisma haben. Das eine hat mit dem anderen nix zu tun.

tandem65
09.07.2019, 11:33
Es gibt übrigens genügend Betrüger, die Charisma haben. Das eine hat mit dem anderen nix zu tun.

Ich denke schon daß es das betrügen erleichtert. ;)

Helios
09.07.2019, 11:56
Ich hab mal Bilder vom Team Councilman über mehrere Jahre gesehen.

Am Anfang (Mitte der 60iger) waren schlanke junge Männer zu sehen - am Schluss (Mitte der 70iger) spanische Kampfstiere - wow!! - nach ihm wurde ein Institut benannt, weil er und sein Stab, das "Landtraining" revolutioniert haben wird....

Sebielele
09.07.2019, 12:21
Jetzt in deutsch:

Klick-> Aktion in 33 Ländern: 234 Festnahmen bei Anti-Doping-Razzia (https://www.tagesschau.de/ausland/anti-doping-razzia-101.html)

"...Viele der Anti-Doping-Razzien in jüngster Zeit seien nur möglich gewesen, weil die Polizei auf Abhörmethoden und andere Ermittlungsbefugnisse setzen könne, die herkömmlichen Anti-Doping-Agenturen und Sportorganisationen nicht zur Verfügung stünden, sagte Max Cobb, Präsident des US-Biathlonverbands."

Gruß
N. :Huhu:

Wenn ich den Artikel lese "Es sind demnach vor allem Hobby-Sportler, die Steroide in kleineren Dosen - zunehmend online - erwerben" dann erinnert es mich an den Film/Doku Ikarus. Dort konnte er, obwohl er massiv dopte nicht mit der Spitze mitfahren...... Was ich damit sagen möchte, ich denke das mittlerweile die Agegrouper mit Abstand am meisten dopen. Gerade im Triathlon / Semiprofi Radfahrer wo Besserverdienende "Selbstdarsteller" mitmachen ist die Gefahr am grössten. Evtl. auch eine Nebenwirkung der heutigen Zeit das die meisten denken das sie mit Geld alles kaufen können.
Meine persönliche Meinung ohne Fakten

captain hook
09.07.2019, 12:50
Wenn ich den Artikel lese "Es sind demnach vor allem Hobby-Sportler, die Steroide in kleineren Dosen - zunehmend online - erwerben" dann erinnert es mich an den Film/Doku Ikarus. Dort konnte er, obwohl er massiv dopte nicht mit der Spitze mitfahren...... Was ich damit sagen möchte, ich denke das mittlerweile die Agegrouper mit Abstand am meisten dopen. Gerade im Triathlon / Semiprofi Radfahrer wo Besserverdienende "Selbstdarsteller" mitmachen ist die Gefahr am grössten. Evtl. auch eine Nebenwirkung der heutigen Zeit das die meisten denken das sie mit Geld alles kaufen können.
Meine persönliche Meinung ohne Fakten



Im semiprofessionellem Radsport fahren besserverdienende Selbstdarsteller? Semiprofessionell ist ja Continental Team oder so. Erläuter das bitte mal.

Estebban
09.07.2019, 13:16
Im semiprofessionellem Radsport fahren besserverdienende Selbstdarsteller? Semiprofessionell ist ja Continental Team oder so. Erläuter das bitte mal.

Mensch Captain, du brauchst dich nicht jedesmal so angegriffen fühlen wenn jemand was gegen den Radsport sagt - das Zitat spricht doch explizit von Triathleten und Radsportlern...

Sebielele
09.07.2019, 13:17
Im semiprofessionellem Radsport fahren besserverdienende Selbstdarsteller? Semiprofessionell ist ja Continental Team oder so. Erläuter das bitte mal.

Mein Fehler, meinte mit Semiprofessionell die besseren Amateursportler war schlecht geschrieben.
Die besserverdienende Selbstdarsteller: Triathlon ist ein teures Hobby also ist die Wahrscheinlichkeit grösser das Menschen der oberen Mittelklasse teilnehmen. Triathlon und auch der Amateurradsport ist meiner Meinung kein klassischer Teamsport, daher sind nennen wir sie Selbstdarsteller besonders "oft" vertreten. So wie man Statistisch gesehen Menschen mit psychopathischen Eigenschaften am ehesten in Chefetagen findet so findet man Selbstdarsteller am ehesten im Einzelsport.

Bezüglich Doping im Amateurradsport, hab nen alten Artikel wieder gefunden: https://www.radsport-rennrad.de/race/doping-hobby-radsport/
Von 44 Amateure 3 positiv und davon war ein 17 jähriger positiv auf EPO
Noch ein Auszug davon: "Studien zufolge greifen schon jetzt mindestens 200.000 Breitensportler in Deutschland regelmäßig zu leistungssteigernden verbotenen Mitteln."

Edit: Sollte kein persönlicher Angriff auf irgendjemanden sein

captain hook
09.07.2019, 13:53
Hab ich nicht persönlich genommen. Aber so ein bisschen muss man schon bei der Sache bleiben um das Thema treffen zu können. Es gibt sehr sicher gut verdienende, selbstverliebte selbstioptimierer. Aber im semipro Bereich sind vermutlich mehr arme Schweine unterwegs die glauben so nach vorne zu kommen.

Ich mach mal ne Bauchgefühl These, die keinen Anspruch auf irgendwas hat... Im Triathlon gibt es mehr aus der ersten, im Radsport mehr aus der zweiten Gruppe.

Estebban
09.07.2019, 13:59
Hab ich nicht persönlich genommen. Aber so ein bisschen muss man schon bei der Sache bleiben um das Thema treffen zu können. Es gibt sehr sicher gut verdienende, selbstverliebte selbstioptimierer. Aber im semipro Bereich sind vermutlich mehr arme Schweine unterwegs die glauben so nach vorne zu kommen.

Ich mach mal ne Bauchgefühl These, die keinen Anspruch auf irgendwas hat... Im Triathlon gibt es mehr aus der ersten, im Radsport mehr aus der zweiten Gruppe.

Ich glaube du hängst dich zu sehr an semiprofessionell auf - es gibt im Triathlon einfach nicht im vergleichbaren Masse diesen Zwischenbau an Leuten die in Conti-Teams fahren, offiziell Profis sind aber lächerliche Aufwandsentschädigungen bekommen.

Die Gruppe um die es geht sind meiner Meinung nach die Leute die im Triathlon vorne in den aks mitmischen, beim Ötztaler vorne mitfahren Bzw meinen bei jedermannrennen voll reinhalten zu müssen. Das ist eine Sorte Mensch (natürlich nicht alle - aber eben anfällig für diesen Charakterzug) die darauf bedacht ist gut auszusehen, vllt noch schöne Social Media Kanäle hat und Bestätigung daraus ziehen, dass man ihnen sagt was für geile Hechte sie doch sind. Das sind die Leute die halt auch mal zu Mittelchen greifen.

Stefan
09.07.2019, 20:06
"Erklärt
Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Doping-Razzia im Amateursport
Mit der «Operation Viribus» geht die Polizei in 33 Ländern gegen Doping im Amateursport vor. Über 230 Personen werden festgenommen, im Zentrum der Aktion steht der illegale Handel mit anabolen Steroiden."
Quelle:
https://www.nzz.ch/sport/die-antworten-auf-die-wichtigsten-fragen-zur-dopingrazzia-im-amateursport-ld.1494711

MattF
22.07.2019, 14:15
Meldung aus ner ganz anderen Sportart:

https://www.spiegel.de/sport/sonst/schach-wie-der-weltverband-betrueger-erwischt-a-1277439.html


Schachbetrüger mit dem Handy auf der Toilette erwischt

Bleierpel
22.07.2019, 17:39
Spannend...

https://www.sport1.de/radsport/tour-de-france/2019/07/tour-de-france-doping-ketonpraeparate-sorgen-fuer-wirbel

Solution
22.07.2019, 18:35
Meldung aus ner ganz anderen Sportart:

https://www.spiegel.de/sport/sonst/schach-wie-der-weltverband-betrueger-erwischt-a-1277439.html


Schachbetrüger mit dem Handy auf der Toilette erwischt

Hat meiner Meinung nach nicht viel mit Doping zu tun, sondern ganz einfacher Betrug. Echtes Doping hast immer noch den bitteren Beigeschmack, das es ein extrem erhöhtes Gesundheitsrisiko für den Athleten ist.

Helmut S
22.07.2019, 19:36
Gerade bei der Optimierung des Menschen bzw des menschlichen Körpers durch Technologie, werden wir uns bei dem, was den Begriff des Dopings angeht noch auf einiges gefasst machen dürfen. Weißt, heute is der Schachalgorithmus noch extern auf‘m Smartphone bzw darüber ein Server zu erreichen. Die Schnittstelle zw. Mensch und Maschine ist Auge/Bildschirm. Ein implantierter Schachchip mit direkter Verdrahtung ins Gehirn ... oder ein implantierter Chip der irgendwelche Nervensignale in Real-Time analysiert und korrigiert, um z.b. technische Ausführungen zu optimieren oder Nervensystemermüdung zu korrigieren und der gleichen Phantastereien mehr .... Sowas wird schon eher als wir denken irgendwo auftauchen. Bionische Prothesen zB gibt es heute ja schon - und einiges mehr. Alles was geht wird gemacht. Spätestens in China. :Blumen:

T.U.F.K.A.S.
23.07.2019, 13:44
Ich fand den Protest von Mack Horton gegen Sun Yang (und die FINA) bei der Siegerehrung echt gelungen. (https://www.youtube.com/watch?v=5WGjVzUlSOU)

Und was macht die FINA draufhin? Sie verwarnt den Australier?! :Cheese: (https://www.spiegel.de/sport/sonst/schwimm-wm-2019-mack-horton-wird-nach-protest-gegen-sun-yang-verwarnt-a-1278462.html)

Helmut S
23.07.2019, 14:07
Dafür is der Chinese vorher wegen DSQ von Rapsys Weltmeister über 200m Freistil geworden. Der Dritte Scott hat ihm auch den Handschlag verweigert. :dresche

NiklasD
23.07.2019, 14:16
Ich fand den Protest von Mack Horton gegen Sun Yang (und die FINA) bei der Siegerehrung echt gelungen. (https://www.youtube.com/watch?v=5WGjVzUlSOU)

Und was macht die FINA draufhin? Sie verwarnt den Australier?! :Cheese: (https://www.spiegel.de/sport/sonst/schwimm-wm-2019-mack-horton-wird-nach-protest-gegen-sun-yang-verwarnt-a-1278462.html)

Aber das muss die FINA ja quasi machen. Würden sie ihn nicht verwarnen, würden sie öffentlich eingestehen, dass Sun Yang nicht da sein dürfte.

Mal abgesehen davon, dass das Verhalten des Weltverbandes indiskutabel ist.

ADri
23.07.2019, 14:18
gibt es bereits einen Thread zu ihm?

https://www.sport.de/news/ne3718534/radsport-stefan-schumacher-bekaempft-als-triathlet-die-vergangenheit/

Hafu
23.07.2019, 14:26
gibt es bereits einen Thread zu ihm?

https://www.sport.de/news/ne3718534/radsport-stefan-schumacher-bekaempft-als-triathlet-die-vergangenheit/

Der hat auch keinen eigenen Thread verdient. Wie die anderen Doper Weiss oder auch Hütthaler sollte man solche Typen mit Missachtung strafen, solange sie weiterhin versuchen Profisport zu betreiben.:(

Wer mehrfach und langjährig gedopt und gelogen hat wie Schumacher sollte für sich einen Schlussstrich unter den Leistungssport ziehen und sein Leben anders ausrichten. Dann hat er auch eine zweite Chance verdient, aber nicht solange er in genau dem Metier unterwegs ist, in dem er moralisch versagt hat und dabei versucht anderen Sportlern, die nie der Dopingversuchung erlegen sind Sponsoren und Aufmerksamkeit weg zu nehmen.

waden
23.07.2019, 15:30
..Schumacher sollte für sich einen Schlussstrich unter den Leistungssport ziehen und sein Leben anders ausrichten. Dann hat er auch eine zweite Chance verdient..

Genauso sehe ich das auch. Anderswo gerne, aber bitte nicht im Leistungssport. Sehr unangenehm zu sehen, dass er die von ihm erwünschte Aufmerksamkeit erhält.

Helmut S
23.07.2019, 15:45
Männer, ich weiß nicht ...

Bedeutet eine zweite Chance nicht, genau dort nochmal einen Neustart machen zu können, wo man einen Fehler gemacht hat? Ansonsten ist es doch gar keine zweite Chance, sondern ein Rauswurf bzw eine Ächtung aus der /durch die Gruppe.

Ich bin auch nicht dafür die Moral an der Stelle so zu überstrapazieren. Die taugt für solche Einschätzungen wenig bis nicht. Was oft gemeint ist und auch besser taugt, sind Begriffe wie Charakter bzw. persönliche Integrität.

:Blumen:

Stefan
23.07.2019, 15:53
Männer, ich weiß nicht ...
:Blumen:
Die zweite Chance darf er gerne bekommen....aber nicht im Leistungssport (meine persönliche Meinung).

Körbel
23.07.2019, 15:56
Eine zweite Chance hat jeder verdient, auch im Profisport.

muntila
23.07.2019, 15:58
Ein Doper erhält die zweite Chance, wenn er sich das zweite Mal die Nadel setzt. Die dritte Chance, wenn er sich das dritte Mal die Nadel setzt. Das vierte Mal wenn ...

Ich denke er hat genug Chancen erhalten.

Stefan
23.07.2019, 15:58
Eine zweite Chance hat jeder verdient, auch im Profisport.

Beschäftige Dich mal mit Schumachers Vergangenheit. Der hatte seine zweite Chance schon.

Necon
23.07.2019, 16:01
Männer, ich weiß nicht ...

Bedeutet eine zweite Chance nicht, genau dort nochmal einen Neustart machen zu können, wo man einen Fehler gemacht hat? Ansonsten ist es doch gar keine zweite Chance, sondern ein Rauswurf bzw eine Ächtung aus der /durch die Gruppe.

Ich bin auch nicht dafür die Moral an der Stelle so zu überstrapazieren. Die taugt für solche Einschätzungen wenig bis nicht. Was oft gemeint ist und auch besser taugt, sind Begriffe wie Charakter bzw. persönliche Integrität.

:Blumen:

Ein Steuerberater der gegen den Berufsethos verstößt und dabei Auffliegt bekommt einfach die Lizenz entzogen und kann sich einen anderen Job suchen. Warum ist es bei Dopern anders? Da Doping nachweislich eine langfristige positive Auswirkung hat sollte es damit auch verboten sein danach noch als Profi an Wettkämpfen teilzunehmen. Absolut keine Toleranz in diesem Bereich.
Reicht doch schon wenn viele von diesen Typen danach als Trainer irgendwo arbeiten und ihre verkorksten Ansichten weiter in die Welt tragen.

ritzelfitzel
23.07.2019, 16:06
Die zweite Chance darf er gerne bekommen....aber nicht im Leistungssport (meine persönliche Meinung).

Ich sehe das genau so. Wenn ihn sein Verhalten ernsthaft reut (wovon ich übrigens nie explizit gelesen habe, sondern eher das Beklagen und sich zum Opfer machen), dann hat er definitiv eine "zweite Chance" verdient. Aber eben sollte er mM nach bei jeglichen sportlichen Veranstaltungen außer Konkurrenz starten (müssen).

Zudem er ja im Leistungssport selbst wohl nicht nur eine (zweite, dritte,...) Chance bekam. Wenn ich mich recht erinnere, dann ist er doch mehrere Jahre (2005-2009?) öfters auffällig geworden. Ohne, dass da mal ein Umdenken stattfand.

Sky70.3
23.07.2019, 18:34
Die bisher öffentlich bekannten Sportler, die im Verdacht stehen, in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelt zu sein, der bei der “Operation Aderlass” am 27. Februar in Seefeld und Erfurt aufgedeckt worden ist:

Skilanglauf: Max Hauke, Dominik Baldauf, Johannes Dürr (alle AUT), Karel Tammjärv, Andreas Veerpalu, Algo Kärp (alle EST), Alexei Poltoranin (KAZ)

Radsport: Georg Preidler, Stefan Denifl (beide AUT), Danilo Hondo (GER), Alessandro Petacchi (ITA), Borut Bozic, Kristijan Koren (beide SLO), Kristijan Durasek (CRO)

Eisschnelllauf: Robert Lehmann-Dolle (GER)

Laut der im diesem Fall federführenden Anti-Doping-Staatsanwaltschaft München I sind nach derzeitigem Stand 21 Sportler (in der Mehrzahl Männer) aus acht Ländern und fünf Sportarten in den Fall verwickelt. Nach der Nennung von vier weiteren Namen von möglicherweise betroffenen Radprofis durch den Radsport-Weltverband (UCI) am Mittwoch sind nun 15 Aktive aus sieben Ländern bekannt.
Quelle: https://www.skysportaustria.at/mehr-sport/doping-vier-radprofis-nach-operation-aderlass-unter-verdacht/

Jetzt fehlen also noch 1 Land, 2 Sportarten und sechs Athleten?
In der "Operation Aderlass" geht es aber schon eher langsam voran, oder?
Was dauert denn da so lange?
Und Schmidt soll diesen Aufwand für "nur" 21 Athleten betrieben haben?

LG Sky, die erwartet hat, dass da noch Einiges aufgedeckt wird.

rundeer
23.07.2019, 21:54
Im Sport gibt es meiner Meinung nach keine zweite Chance. Alle sauberen Athleten kriegen auch keine zweite Chance und die haben sich nichts zu schulden kommen lassen. Und wie Necon schon anmerkte: Frühere Doper profitieren teilweise auch heute noch davon. Also no way.

Als Mensch und in der Gesellschaft aber auf jeden Fall.

Hafu
23.07.2019, 22:35
Männer, ich weiß nicht ...

Bedeutet eine zweite Chance nicht, ...

Helmut, beschäftige dich mal ganz oberflächlich mit der Vergangenheit von Schumacher.

Bei dem geht es im Triathlon nicht um die zweite, sondern nachweislich mindestens 5.Chance!

Laut Wikipedia, war er 2005, das erste mal mit Doping auffällig (positiv auf Cathin), 2007 erhielt er eine Schutzsperre wegen eines Hämatokritwertes von über 50%, 2008 wurden bei ihm Amphetamine nachgewiesen, 2009 war er positiv auf Epo (Cera) während der Tour de France und in eine später durchgeführten NAchkontrolle der Olympischen Spiele wurde nochmal Epo in einer weiteren Probe nachgewiesen.
2013 gab er in einem Spiegel-Interview zu, neben den o.g. positiven Proben während seiner Laufbahn ständig zusätzlich Cortison und Wachstumshormone genommen zu haben! Ich kenne mich ein wenig mit den Dopingfällen der vergangenen 30 Jahre aus und es gibt definitiv keinen deutschsprachigen Sportler, der häufiger in seiner Karriere auffällig wurde.

Das ist ein Doper der allerübelsten Sorte, der aus dem Leistungssport entfernt gehört!

(Das schließt nicht aus, dass er eventuell trotzdem ein guter Vater und Ehemann ist, aber jemand mit dessen Vergangenheit sollte niemals anderen Nachwuchssportlern Tipps geben (was er nämlich in Trainingslagern macht) und auch nicht mit sauberen Sportlern an derselben Startlinie stehen.

hanse987
24.07.2019, 00:18
Als ich es letztes Jahr im März auf Malle zufällig mitbekommen hab, dass er jetzt Triathlon macht, hab ich extra noch mal wegen dem Namen nachgefragt da ich es nicht glauben konnte. Da wurde dann auch von zweiter Chance gefaselt und dass von Leuten die im deutschen Triathlonzirkus nicht ganz unbekannt sind.

Für mich ist die zweite Chance schon eine zu viel, aber hier ist man schon einen paar Chancen weiter.

gaehnforscher
24.07.2019, 01:29
Auch wie er sich in dem Interview da gibt. Der bereut mal gar nichts, sondern ärgert sich nur, dass er erwischt wurde. Dann noch dieses Mimimi wegen "Mobbing". Keinerlei Reflektion seines eigenen Verhaltens. Lächerlich, dass er jetzt auch noch selber im "Anti-Doping-Kampf" aktiv werden will. Liest sich für mich auch weniger so, als ob er jüngere davon abhalten will zu Dopen, als vielmehr dass er ihnen helfen will nicht erwischt zu werden.

Super... "der Profisport ist das erwischt werden nicht Wert." Doping und das Inkaufnehmen entsprechender Nebenwirkungen ist aber ok bzw das ist der Profisport Wert oder wie? Traurig, dass so jmd überhaupt in die Nähe jüngerer Athleten gelassen wird.

Da er sich ja so Gedanken drüber macht, was seine Kinder mal von ihm halten: Ein guter Vater zu sein, bedeutet m.M.n. auch ein gutes Vorbild zu sein. Niemand ist perfekt und jeder macht Fehler. Als gutes Vorbild sollte man allerdings auch zu diesen stehen und die Verantwortung dafür übernehmen. Das wäre zumindest mal ein Anfang. Stattdessen sind alle anderen die Bösen.

papa2jaja
24.07.2019, 07:42
Wie sagt der Volksmund so schön, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.

Wenn ich mir vorstelle, welches Theater ehrliche und saubere Sportler über sich ergehen lassen müssen mit all den Gängelungen, Einschränkungen und Tests über's ganze Jahr (und das verdanken sie ja im Prinzip denen, die in der Vergangenheit so massiv gedopt haben), dann kann ich es gut nachvollziehen, wenn sauberen Sportler die Nase voll haben und eher weniger bereit sind, Dopern eine zweite Chance zu geben.

longtrousers
24.07.2019, 07:53
Hilf mir mal:
es heisst doch er war 6. in 2018 in Argentinien unter 8 St, aber das hier
https://m.ironman.com/eu-es/triathlon/events/americas/ironman/mar-del-plata/resultados.aspx
sieht ganz anders aus:confused:

Kampfzwerg
24.07.2019, 08:36
Hilf mir mal:
es heisst doch er war 6. in 2018 in Argentinien unter 8 St, aber das hier
https://m.ironman.com/eu-es/triathlon/events/americas/ironman/mar-del-plata/resultados.aspx
sieht ganz anders aus:confused:

Da sind 2x die Ergebnisse aus 2017 in der Datenbank.

2018 waren die Zeiten tatsächlich schneller. Allerdings mit kürzerer Schwimmstrecke. Ich schätze mal ~1500 m.
Ergebnis2018 (https://www.tri2b.com/ergebnisse/detail/ergebnis/ironman-south-american-championship-2018-mar-del-plata-argentinen/)
Ich schätze mal, dass er auf Hawaii ~15 Minuten hinter der Spitze aus dem Wasser kommt und das ihm auf dem Rad "keiner was vormachen kann" wird sich danach relativ schnell erledigt haben.
Hoffentlich verliert er danach ganz schnell den Spaß am Triathlon. Was netteres fällt mir zu dem Thema Schumacher leider nicht ein.

repoman
24.07.2019, 08:37
Hilf mir mal:
es heisst doch er war 6. in 2018 in Argentinien unter 8 St, aber das hier
https://m.ironman.com/eu-es/triathlon/events/americas/ironman/mar-del-plata/resultados.aspx
sieht ganz anders aus:confused:

Das ist die Ergebnisliste von 2017!? Keine Ahnung warum da 2018 drüber steht.
Letztes Jahr hat Weiß gewonnen.

deirflu
24.07.2019, 08:55
2018 waren die Zeiten tatsächlich schneller. Allerdings mit kürzerer Schwimmstrecke. Ich schätze mal ~1500 m.
Ergebnis2018 (https://www.tri2b.com/ergebnisse/detail/ergebnis/ironman-south-american-championship-2018-mar-del-plata-argentinen/)

P1 und P6 geht an die Doper:Nee:

Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

Zu Schumacher muss man ja nicht viel sagen. Lebenslange sperren für alle Bewerbe für Doper, anders geht das nicht. Und ja Arbeitsrecht usw.....in anderen Berufsgruppen geht´s auch und welche Karrierechancen die haben wird auch nicht hinterfragt.

Stefan
24.07.2019, 08:57
Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

Wenn Radfahren die stärkste Disziplin ist und man sich bei den Radsportverbänden nicht mehr sehen lassen kann, dann ist Triathlon doch sehr naheliegend.

captain hook
24.07.2019, 08:59
P1 und P6 geht an die Doper:Nee:

Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

Zu Schumacher muss man ja nicht viel sagen. Lebenslange sperren für alle Bewerbe für Doper, anders geht das nicht. Und ja Arbeitsrecht usw.....in anderen Berufsgruppen geht´s auch und welche Karrierechancen die haben wird auch nicht hinterfragt.

Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

Warum ist Schumacher bei seinem Katalog eigentlich nicht lebenslang gesperrt? Das würde mich viel mehr interessieren. Bei hartnäckigen Wiederholungstätern gibt's das ja.

Helmut S
24.07.2019, 09:04
Helmut, beschäftige dich mal ganz oberflächlich mit der Vergangenheit von Schumacher.

Ja, du hast insofern recht, dass ich mich tatsächlich nicht auf Schumacher bezogen habe - und ehrlicherweise mich auch nicht sooo genau damit beschäftigt habe. Mir ging es bei meinem Post insbesondere darum (ich hätte das zitieren sollen - sorry :Blumen: ):

[...]Dann hat er auch eine zweite Chance verdient, aber nicht solange er in genau dem Metier unterwegs ist, in dem er moralisch versagt hat [...]

Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

Was Schumacher betrifft, sehe ich auch nicht, dass es sich um eine echte zweite Chance handelt. Vor allem deshalb, weil er wohl in seiner Laufbahn ja mehrmals mehr Glück als Verstand hatte und ohne Verurteilung davon kam, obwohl die wohl fällig gewesen wäre.

Aber eine interessante Diskussion ist das schon. Grundsätzlich sehe ich das schon so, dass es so laufen muss wie meinetwegen bei Ben Johnson: 1988 erwischt und gesperrt. 1993 nochmal erwischt und lebenslang gesperrt. Was is nun das Metier von Ben Johnson? Sollte der aus eurer Sicht z.B. als Profitriathlet bei IRONMAN LDs starten dürfen? Seht ihr nen Unterschied zu ITU Kurzdistanz? Oder langt es nur im Geltungsbereich der IAAF lebenslang gesperrt zu sein?

Wie is das bei Lance Armstrong? Was ist denn die zweite Chance? Erwischt wurde er ja nur einmal - es flogen halt mehrer Vergehen auf. Das war so massiv, dass ich es persönlich für gerechtfertigt halte (in Abweichung zu dem o.g. "Grundsätzlich") , Armstrong sofort für alle Rennen (auch Triathlon) zu sperren.

Was ist, wenn die HeiFu den HaFu beim FremdFuen erwischt? :cool: Sollte er dann sofort aus dem haus gejagt werden? Auch wenn es nur einmalig war? Oder kriegt er eine zweite Chance? Was is, wenn aber aufkommt, dass es sich nur um die Spitze des Eisbergs handelt? Er halt bisher nur einmal erwischt wurde?

Es scheint mir wichtig, dass es glasklare Regeln gibt. Die Moral und insbesondere moralische Entrüstung scheint mir kein guter Ratgeber zu sein. Man sollte nicht vergessen, dass Sportrecht nicht im rechtsfreien Raum stattfindet, sondern die Staaten den Sportverbänden lediglich Teile der Staatsgewalten übertragen. Rechtsstaatlichkeit muss auch im Sport gelten, deshalb halte ich glasklare Regeln für unabdingbar.

Wir haben blöderweise die Situation, dass gerade das IM Thema ja gar nicht im organisierten Sport stattfindet. Das is halt ne Privatveranstaltung. Ausserdem is ja die Rolle der einzelnen Verbände auch nicht immer "koscher".

:Blumen:

captain hook
24.07.2019, 09:06
Wenn Radfahren die stärkste Disziplin ist und man sich bei den Radsportverbänden nicht mehr sehen lassen kann, dann ist Triathlon doch sehr naheliegend.

Ob er das am Ende so umsetzen kann... Haben auch schon andere versucht. 180km tt ist sehr speziell und die LD spitze ist ziemlich gut darin.

Spannend würde das erst, wenn mal ein britischer 100 Meilen Spezialist antreten würde. 3:13h für echte 160km... Aber die laufen danach nicht mehr und beim Schwimmen sieht es vermutlich nicht gut aus 😂

deirflu
24.07.2019, 09:13
Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

LOL:Lachanfall: :Blumen:

TriAdrenalin
24.07.2019, 09:26
Franke vs Schummel-Schumi ca. ab Min. 40

https://www.youtube.com/watch?v=CYjuwJUte-U

Man kann von Franke halten, was man will, aber er redet Klartext. Gut so!

captain hook
24.07.2019, 09:26
Ja, du hast insofern recht, dass ich mich tatsächlich nicht auf Schumacher bezogen habe - und ehrlicherweise mich auch nicht sooo genau damit beschäftigt habe. Mir ging es bei meinem Post insbesondere darum (ich hätte das zitieren sollen - sorry :Blumen: ):



Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

Was Schumacher betrifft, sehe ich auch nicht, dass es sich um eine echte zweite Chance handelt. Vor allem deshalb, weil er wohl in seiner Laufbahn ja mehrmals mehr Glück als Verstand hatte und ohne Verurteilung davon kam, obwohl die wohl fällig gewesen wäre.

Aber eine interessante Diskussion ist das schon. Grundsätzlich sehe ich das schon so, dass es so laufen muss wie meinetwegen bei Ben Johnson: 1988 erwischt und gesperrt. 1993 nochmal erwischt und lebenslang gesperrt. Was is nun das Metier von Ben Johnson? Sollte der aus eurer Sicht z.B. als Profitriathlet bei IRONMAN LDs starten dürfen? Seht ihr nen Unterschied zu ITU Kurzdistanz? Oder langt es nur im Geltungsbereich der IAAF lebenslang gesperrt zu sein?

Wie is das bei Lance Armstrong? Was ist denn die zweite Chance? Erwischt wurde er ja nur einmal - es flogen halt mehrer Vergehen auf. Das war so massiv, dass ich es persönlich für gerechtfertigt halte (in Abweichung zu dem o.g. "Grundsätzlich") , Armstrong sofort für alle Rennen (auch Triathlon) zu sperren.

Was ist, wenn die HeiFu den HaFu beim FremdFuen erwischt? :cool: Sollte er dann sofort aus dem haus gejagt werden? Auch wenn es nur einmalig war? Oder kriegt er eine zweite Chance? Was is, wenn aber aufkommt, dass es sich nur um die Spitze des Eisbergs handelt? Er halt bisher nur einmal erwischt wurde?

Es scheint mir wichtig, dass es glasklare Regeln gibt. Die Moral und insbesondere moralische Entrüstung scheint mir kein guter Ratgeber zu sein. Man sollte nicht vergessen, dass Sportrecht nicht im rechtsfreien Raum stattfindet, sondern die Staaten den Sportverbänden lediglich Teile der Staatsgewalten übertragen. Rechtsstaatlichkeit muss auch im Sport gelten, deshalb halte ich glasklare Regeln für unabdingbar.

Wir haben blöderweise die Situation, dass gerade das IM Thema ja gar nicht im organisierten Sport stattfindet. Das is halt ne Privatveranstaltung. Ausserdem is ja die Rolle der einzelnen Verbände auch nicht immer "koscher".

:Blumen:

Findet ein ironman außerhalb der Regularien der Nada / Wada statt? Kann ich mir kaum vorstellen. Finden sie innerhalb der Regeln statt, wären lebenslange Sperren selbstverständlich auch dort zu beachten.

longtrousers
24.07.2019, 09:34
Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

Warum ist Schumacher bei seinem Katalog eigentlich nicht lebenslang gesperrt? Das würde mich viel mehr interessieren. Bei hartnäckigen Wiederholungstätern gibt's das ja.

So sehe ich das auch. Wenn Lance lebenlang gesperrt ist, warum Schumacher dann nicht.

longtrousers
24.07.2019, 09:35
Ob er das am Ende so umsetzen kann... Haben auch schon andere versucht. 180km tt ist sehr speziell und die LD spitze ist ziemlich gut darin.

Spannend würde das erst, wenn mal ein britischer 100 Meilen Spezialist antreten würde. 3:13h für echte 160km... Aber die laufen danach nicht mehr und beim Schwimmen sieht es vermutlich nicht gut aus 😂

Radfahren nach 3800m Schwimmen ist auch was Anderes als ohne Schwimmen.

captain hook
24.07.2019, 09:41
Radfahren nach 3800m Schwimmen ist auch was Anderes als ohne Schwimmen.

Sag ich ja. So einfach ist das nicht. Selbst für die besten Langstrecken Zeitfahrer. Deshalb glaub ich auch nicht, dass Schuhmacher da großartig was reißt. Gab ja einige ex Radler die dachten das geht easy und sind ganz schön hart gelandet.

Stefan
24.07.2019, 09:46
Sag ich ja. So einfach ist das nicht. Selbst für die besten Langstrecken Zeitfahrer. Deshalb glaub ich auch nicht, dass Schuhmacher da großartig was reißt. Gab ja einige ex Radler die dachten das geht easy und sind ganz schön hart gelandet.

Das ist mir auch alles klar. Trotzdem ist aus Sicht eines Radfahrers (der seine Karriere im Radsport verbrannt hat) Triathlon eine der naheliegendsten Sportarten.

captain hook
24.07.2019, 09:53
Das ist mir auch alles klar. Trotzdem ist aus Sicht eines Radfahrers (der seine Karriere im Radsport verbrannt hat) Triathlon eine der naheliegendsten Sportarten.

Der soll lieber mit seinem ex Kollegen Kohl in Österreich ein Rad Team aufmachen. Die sind da total populär. Da kann man mit dem Label eines Dopers völlig ungeniert durch die Welt fahren und findet viele Freunde.

Helmut S
24.07.2019, 09:55
Findet ein ironman außerhalb der Regularien der Nada / Wada statt? Kann ich mir kaum vorstellen. Finden sie innerhalb der Regeln statt, wären lebenslange Sperren selbstverständlich auch dort zu beachten.

Natürlich steht überall, dass der WADA Code gilt. Aber der WK findet grundsätzlich ausserhalb des Zugriffsinteresses/-bereichs der Wada statt.

Das der Code gilt schreiben die halt da rein, weil die selbst keinen Bock haben eigene Listen aufzulegen und es gut aussieht. Der Punkt ist aber dass der Privatveranstalter zunächst keinerlei Legitimationen für Sperren aufgrund der vom Staat an die Verbände delegierte Staatsgewalt hat. Der hat lediglich übliche "Veranstalterlegitimationen" aufgrund der Teilnahmebedingungen.

Das IOC hat eben die Wada deshalb gegründet um den ganzen "Rechtsscheiß" von der Backe zu haben. Die Sportverbände haben das Thema an die Wada delegiert. Wada bzw Nadas weden privaten Veranstaltern m.E. sagen: Kümmert euch um euren Scheiß selbst, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten mit Sportlern kommt, zahlen wir das nicht für euch. Ihr gehört nicht zum IOC. :Blumen:

EDIT sagt noch: Das schließt nicht aus, dass es eine privatwirtschaftliche Zusammenarbeit zw. Privatveranstaltern und Wada gibt. Das wird dem Veranstalter Geld kosten und ob es sowas gibt, weiß ich nicht.

Hafu
24.07.2019, 10:01
...
Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

...

Profi-Radsport kann man nur ausüben, wenn man ein Team findet, das einem einen Vertrag gibt und bei einer Vorgeschichte wie der von Schumacher winken natürlich sämtliche in Frage kommenden Teamchefs ab, weil sie da nur das Risiko eingehen würden, demnächst mit einem positiven Dopingfall ihre Sponsoren zu verärgern, zumal Schumacher in seiner Karriere nie den Nachweis gebracht hat, dass er auch ungedopt konkurrenzfähig ist.

Profi-Triathlon kann man dagegen als "Selbstständiger" ausüben und ist nicht abhängig davon, ein Team zu finden.

captain hook
24.07.2019, 10:04
Natürlich steht überall, dass der WADA Code gilt. Aber der WK findet grundsätzlich ausserhalb des Zugriffsinteresses/-bereichs der Wada statt.

Das der Code gilt schreiben die halt da rein, weil die selbst keinen Bock haben eigene Listen aufzulegen und es gut aussieht. Der Punkt ist aber dass der Privatveranstalter zunächst keinerlei Legitimationen für Sperren aufgrund der vom Staat an die Verbände delegierte Staatsgewalt hat. Der hat lediglich übliche "Veranstalterlegitimationen" aufgrund der Teilnahmebedingungen.

Das IOC hat eben die Wada deshalb gegründet um den ganzen "Rechtsscheiß" von der Backe zu haben. Die Sportverbände haben das Thema an die Wada delegiert. Wada bzw Nadas weden privaten Veranstaltern m.E. sagen: Kümmert euch um euren Scheiß selbst, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten mit Sportlern kommt, zahlen wir das nicht für euch. Ihr gehört nicht zum IOC. :Blumen:

EDIT sagt noch: Das schließt nicht aus, dass es eine privatwirtschaftliche Zusammenarbeit zw. Privatveranstaltern und Wada gibt. Das wird dem Veranstalter Geld kosten und ob es sowas gibt, weiß ich nicht.

Zumindest bei lance hat ironman sich dem Druck gebeugt... Die hatten ja großes zusammen vor.

Triathlonator
24.07.2019, 10:09
So sehe ich das auch. Wenn Lance lebenlang gesperrt ist, warum Schumacher dann nicht.

Weil dopen erlaubt ist, solange man freundlich bleibt, ist doch klar!

Helmut S
24.07.2019, 10:14
Zumindest bei lance hat ironman sich dem Druck gebeugt... Die hatten ja großes zusammen vor.

Welchem Druck? Das steht bei IRONMAN in den Teilnahmebedingungen. Da sind die safe. Die haben sowohl die Wada Verbotsliste als auch den Code kopiert und zum Teil der Teilnahmebedingungen gemacht. Er darf halt an WTC Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen. Lebenslang wahrscheinlich.

Aber selbstverständlich kann IRONMAN/WTC dem guten LA nicht verbieten irgendwo anders als Profi zu starten. Siehst du den Unterschied? :Blumen:

captain hook
24.07.2019, 10:23
Welchem Druck? Das steht bei IRONMAN in den Teilnahmebedingungen. Da sind die safe. Die haben sowohl die Wada Verbotsliste als auch den Code kopiert und zum Teil der Teilnahmebedingungen gemacht. Er darf halt an WTC Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen. Lebenslang wahrscheinlich.

Aber selbstverständlich kann IRONMAN/WTC dem guten LA nicht verbieten irgendwo anders als Profi zu starten. Siehst du den Unterschied? :Blumen:

Ironman /wtc nicht. Aber jeder andere Veranstalter der die Regeln übernommen hat (wada/Nada) wird über diese Schiene bzgl des Starts entscheiden (müssen).

Helmut S
24.07.2019, 10:43
Aber jeder andere Veranstalter der die Regeln übernommen hat (wada/Nada) wird über diese Schiene bzgl des Starts entscheiden (müssen).

Das (vor allem das müssen) sehe ich nicht. Die können machen was sie wollen. Nur weil du am Oktoberfest Hausverbot hast, heißt das nicht dass du auch auf der Regensburger Dult Hausverbot ausgesprochen bekommst - im Vorfeld, also ohne das du dir gegen die Veranstalterregeln der Dult bei der Veranstaltung was zu schulden hast lassen kommen (obwohl ggf. die selben Regeln existieren). ;)

Aber der Punkt ist doch ein völlig anderer: Es war ja die Rede davon, dass man nicht mehr "in dem Metier" die 2. Chance kriegen soll, in dem man "gesündigt" hat. Gemeint war wohl (oder HaFu?), keine 2. Chance in einem "verwandten" Bereich (Radsport/Triathlon) als Profi zu starten. Oder evtl. war sogar überhaupt gemeint? Also auch nicht im eSport oder so? Hab ich nicht genau verstanden.

Und wenn, dann kann nur eine a) legitimierte und b) übergeordnete Instanz diese Forderung überwachen und durchsetzen. Hier gibt es die Wada - die is aber zunächst nur im IOC Geltungsbereich legitimiert.

Der Rest ist Privatveranstaltung und kein organisierter Sport und damit gilt auch nur das Privatrecht zwischen den Vertragsparteien Teilnehmer und Veranstalter.

Wenn irgendein Veranstalter in die Teilnahmebedingungen schreibt, dass nur Sportler teilnahmeberechtigt sind, die nicht von einem anderen Privatveranstalter oder der Wada gesperrt sind, ist das freilich ok. Ob das bei IRONMAN steht, weiß ich nicht. Gefühlt eher nein. :Blumen:

Hafu
24.07.2019, 10:46
...Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

...

Du hast mich in dem Bereich falsch verstanden. Mit "anderes Metier" meine ich nicht andere Sportart, sondern anderer Beruf, also eben nicht Profisportler.

Wer im einen Ausdauersport mehrfach und systematisch gedopt hat, wird es (früher oder später) sicher auch im nächsten Ausdauersport tun, spätestens wenn die ungedopte Leistung dort nicht konkurrenzfähig sein sollte oder wenn sekundäre berufliche existenzielle Fragestellungen (Versorgung der Familie, Finanzsorgen) hinzu kommen.

Wer als Buchhalter ihm anvertraute Gelder veruntreut hat, den darf man selbstverständlich nicht ein paar Jahre später einen Job als Kassierer bei 'ner Bank geben, denn das Risiko dass er auch dort wieder irgendwann schwach wird, ist viel zu groß. Kein Mensch hat im beruflichen Alltag Mitleid mit betrügerischen Kassierern oder Buchhaltern und fordert, dass diese nach Ableistung ihrer Strafe eine zweite Chance erhalten.
Die katholische Kirche hat ja, wie wir mittlerweile wissen, über Jahrzehnte weg, pädophilen Geistlichen die zweite und dritte Chance im Berufsleben gegeben, in dem sie sie nach Verfehlungen in andere Gemeinden versetzt hat, anstatt sie aus der Seelsorge komplett zu entfernen. Wozu das letztlich geführt hat, konnte man in zahlreichen öffentlichen Schadensersatzprozessen in den letzten Jahren nachvollziehen

Helmut S
24.07.2019, 10:50
Du hast mich in dem Bereich falsch verstanden. Mit "anderes Metier" meine ich nicht andere Sportart, sondern anderer Beruf, also eben nicht Profisportler.
nachvollziehen

Ah, ok. Verstanden. Würdest du demnach einem Start von Schumacher als Amateur (also ohne Profilizenz) bei IRONMAN Rennen zubilligen? Oder bei Amateurradsportveranstaltungen wie z.B. dem Ötztaler? :Blumen:

Stefan
24.07.2019, 10:55
Ah, ok. Verstanden. Würdest du demnach einem Start von Schumacher als Amateur (also ohne Profilizenz) bei IRONMAN Rennen zubilligen? Oder bei Amateurradsportveranstaltungen wie z.B. dem Ötzthaler? :Blumen:

Ich bin zwar nicht HaFu, aber ich würde solche Leute teilnehmen lassen, aber nicht werten (keine Qualimöglichkeit für Hawaii....).

Hafu
24.07.2019, 10:57
...Der Rest ist Privatveranstaltung und kein organisierter Sport und damit gilt auch nur das Privatrecht zwischen den Vertragsparteien Teilnehmer und Veranstalter.

Wenn irgendein Veranstalter in die Teilnahmebedingungen schreibt, dass nur Sportler teilnahmeberechtigt sind, die nicht von einem anderen Privatveranstalter oder der Wada gesperrt sind, ist das freilich ok. Ob das bei IRONMAN steht, weiß ich nicht. Gefühlt eher nein. :Blumen:

Ironman hat schon seit einigen Jahren den WADA-Code in vollem Umfang anerkannt, nutzt das Regelwerk der WADA inklusive der aktuellen "prohibited list" und lässt auch keine nach WADA-Code gesperrten Athleten bei eigenen Veranstaltungen starten.

Dein Gefühl trügt dich hier also. Es gibt auch viele andere nicht-olympische Sportarten, die in ihrem Anti-Doping-Regelwerk den WADA-Code vollständig übernehmen. Fußball und Tennis gehören nicht dazu, überraschenderweise aber dafür Sportarten, von denen man das nicht denken würde, wie z.B. Martial Arts und eben auch Ironman.

captain hook
24.07.2019, 11:01
Das (vor allem das müssen) sehe ich nicht. Die können machen was sie wollen. Nur weil du am Oktoberfest Hausverbot hast, heißt das nicht dass du auch auf der Regensburger Dult Hausverbot ausgesprochen bekommst - im Vorfeld, also ohne das du dir gegen die Veranstalterregeln der Dult bei der Veranstaltung was zu schulden hast lassen kommen (obwohl ggf. die selben Regeln existieren). ;)

Aber der Punkt ist doch ein völlig anderer: Es war ja die Rede davon, dass man nicht mehr "in dem Metier" die 2. Chance kriegen soll, in dem man "gesündigt" hat. Gemeint war wohl (oder HaFu?), keine 2. Chance in einem "verwandten" Bereich (Radsport/Triathlon) als Profi zu starten. Oder evtl. war sogar überhaupt gemeint? Also auch nicht im eSport oder so? Hab ich nicht genau verstanden.

Und wenn, dann kann nur eine a) legitimierte und b) übergeordnete Instanz diese Forderung überwachen und durchsetzen. Hier gibt es die Wada - die is aber zunächst nur im IOC Geltungsbereich legitimiert.

Der Rest ist Privatveranstaltung und kein organisierter Sport und damit gilt auch nur das Privatrecht zwischen den Vertragsparteien Teilnehmer und Veranstalter.

Wenn irgendein Veranstalter in die Teilnahmebedingungen schreibt, dass nur Sportler teilnahmeberechtigt sind, die nicht von einem anderen Privatveranstalter oder der Wada gesperrt sind, ist das freilich ok. Ob das bei IRONMAN steht, weiß ich nicht. Gefühlt eher nein. :Blumen:

In Deutschland (siehe Thema Köln Triathlon) finden fast alle Veranstaltungen nach Genehmigung der Fachverbände statt und müssen sich demnach dessen Regeln anschließen. Ist im jedermann Radsport häufig ebenfalls so. Die Dachverbände haben zwar keine direkte Handhabe, tragen das dann aber ja über ihre lizenzierten Sportler aus. Sowohl Triathlon wie auch Radsport. Sperre bei "nicht genehmigten Rennen". Da IM da nicht im selben Licht wie Köln auftaucht, wird auch IM am Ende so geregelt sein.

Hafu
24.07.2019, 11:11
Ah, ok. Verstanden. Würdest du demnach einem Start von Schumacher als Amateur (also ohne Profilizenz) bei IRONMAN Rennen zubilligen? Oder bei Amateurradsportveranstaltungen wie z.B. dem Ötztaler? :Blumen:

Wenn die Sperre abgesessen ist, können sie von mir aus auch als Amateur bei welcher Sportart auch immer, starten. Wer als Amateur dopt, betrügt sich in erster Linie selbst und nimmt anderen zumindest keine Sponsoren oder Preisgelder weg. Als Amateur geht es nicht um existenzielle Fragestellungen sondern letztlich um die Freude an der Bewegung, evt. um das "sich messen".

Beim letzten Start in Kona stand ich zusammen mit Laurent Jalabert auf der Bühne und beim vorletzten Start, war in derselben AK Kai Hundertmarck mit am Start. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das jeweils super fand, aber deren Anwesenheit hat ja nicht meine eigene Leistung oder das eigene Wettkampferlebnis beeinflusst. Meine Frau hat in den letzten Jahren auch schon mehrfach gegen die weiterhin sehr wettkampfeifrige Ex-Doperin Brigitte McMahon verloren.

Matthias75
24.07.2019, 11:34
Ich bin zwar nicht HaFu, aber ich würde solche Leute teilnehmen lassen, aber nicht werten (keine Qualimöglichkeit für Hawaii....).

Aus meiner Sicht kann es nur die beiden Möglichkeiten „Nichtteilnahme“ oder „Teilnahme mit Wertung“ geben, in dem Fall für mich klar die erste Möglichkeit. Teilnahme ohne Wertung verfälscht den Wettkampf und zieht, vor allem bei prominenten Starter, die Aufmerksamkeit von den anderen Startern ab bzw. bietet diesen trotz Nichtwertung eine Bühne für ihre Selbstdarstellung. Schwierig, vor allem, wenn der Nichtgewertete weiter vorne im Wettkampf unterwegs ist, z.B. als Staffelradfahrer als erster vom Rad steigt oder sogar stark genug für die Gesamtwertung ist. Wie soll man das z.B. dem Publikum beim Zieleinlauf erklären?

M.

trithos
24.07.2019, 11:48
Eine kleine persönliche Beobachtung von mir zum Thema Ironman und Umgang mit Doping: Am Eventgelände in Klagenfurt war heuer zwischen den ganzen Verkaufsständen auch ein Stand der österreichischen NADA aufgebaut. Das hab ich zuvor noch nie gesehen. Daher hab ich kurz gefragt, warum die NADA da vertreten ist? Die Antwort: man wolle informieren und aufklären und eventuell auftauchende Fragen der Sportler etwa bezüglich Medikamenten beantworten.

Ich finde das gut, wenn die NADA in einem solchen Rahmen Präsenz zeigt. Ob das tatsächlich konkret etwas bringt, weiß ich nicht. Aber ich hab mich in einer ersten Reaktion gefreut, einen NADA-Stand zu sehen. Das hat für mich zumindest symbolisiert, dass Doping beim IM Austria als Thema wahr genommen wird.

Ist natürlich wirklich nur eine Kleinigkeit, hat aber vielleicht trotzdem eine kleine Signalwirkung, denke ich mir. Obwohl ich die Wirkung natürlich auch nicht überbewerten will.

Duafüxin
24.07.2019, 11:58
Wenn die Sperre abgesessen ist, können sie von mir aus auch als Amateur bei welcher Sportart auch immer, starten. Wer als Amateur dopt, betrügt sich in erster Linie selbst und nimmt anderen zumindest keine Sponsoren oder Preisgelder weg. Als Amateur geht es nicht um existenzielle Fragestellungen sondern letztlich um die Freude an der Bewegung, evt. um das "sich messen".

Beim letzten Start in Kona stand ich zusammen mit Laurent Jalabert auf der Bühne und beim vorletzten Start, war in derselben AK Kai Hundertmarck mit am Start. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das jeweils super fand, aber deren Anwesenheit hat ja nicht meine eigene Leistung oder das eigene Wettkampferlebnis beeinflusst. Meine Frau hat in den letzten Jahren auch schon mehrfach gegen die weiterhin sehr wettkampfeifrige Ex-Doperin Brigitte McMahon verloren.

Dann wär vielleicht eine Einführung der Klasse Ex-Doper die Lösung ;)

AndrejSchmitt
24.07.2019, 12:05
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, gerade im ambitionierten Amateursport, wird zu Haufe gedopt. Ich selbst kenne einige Triathleten die sind überehrgeizig, ob sie was nehmen, keine Ahnung. Gerade im Spitzen Amateurbereich gibt es doch einige sehr übermotivierte Kollegen. Für die geht eine Welt unter wenn sie nur 2er in der AK werden. Da bin ich sicher das alles gemacht wird um ein wenig Zeit rauszuholen. Wie Hafu sagt, eigentlich arme Würstchen, denn sie betrügen sich nur selbst oder halt die/den sie den Kona Slot weg nehmen.

Klar sind Doper alles Betrüger, aber man sollte sie nicht komplett verteufeln. Ich erinnere mich an ein Interview mit Jens Voigt:"wann hast du denn das letzte mal deine Frau betrogen oder das Finanzamt?" Ob das jetzt der genaue Wortlaut war, aber so in etwa. Jeder hier hat doch schon mal eine Linie übertreten, machen wir uns nichts vor, daher Kritik ja, aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben. Am besten noch Teeren und Federn. Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Wenn ein bekannter französischer Fußballer sex mit minderjährigen Mädels hat finde ich das viel, viel schlimmer. Tja, ihm wurde schnell verziehen und er wurde bis zum Schluss als Held gefeiert...

Meik
24.07.2019, 12:13
aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben.

Kommt drauf an ob einmalig aufgefallen oder Wiederholungstäter.

Eine zweite Chance darf man IMHO jedem nach Sperre geben, aber wer sich danach als merkbefreit erweist und weiter dopt hat meiner Meinung nach im Leistungssport - und vor allem als Trainer im Jugendbereich - nichts mehr verloren.

Dabei geht es nicht nur um die Person selber sondern um die Außenwirkung. "Seht her, ich dope immer noch - und? Ich mache trotzdem weiter im Sport/als Trainer/..."

Helmut S
24.07.2019, 12:14
Wenn die Sperre abgesessen ist, können sie von mir aus auch als Amateur bei welcher Sportart auch immer, starten. Wer als Amateur dopt, betrügt sich in erster Linie selbst und nimmt anderen zumindest keine Sponsoren oder Preisgelder weg. Als Amateur geht es nicht um existenzielle Fragestellungen ...

Das ist eine nachvollziehbare Position. Was werden wohl die AGler sagen, die sich um einen Kona-Slot "batteln"?

Ich finde es gut, dass IRONMAN (und andere) das mit dem Startverbot basierend auf WADA Sperren so macht. Das ändert aber nix an der Tatsache, dass es sich um eine freiwillige Sache handelt, die ein Veranstalter machen kann oder auch nicht. Und das lediglich auf Basis der Teilnahmebedingungen (deren Teil der Code dann ja ist) für seine Veranstaltung geschehen kann. Darum geht es mir. Grundsätzlich finde ich so "Selbstverpflichtungsgeschichten" (nichts anderes ist es doch) nicht wirklich ausreichend. Freilich: Ein Schritt und besser als nix. :Blumen:

trithos
24.07.2019, 12:29
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, gerade im ambitionierten Amateursport, wird zu Haufe gedopt. Ich selbst kenne einige Triathleten die sind überehrgeizig, ob sie was nehmen, keine Ahnung. Gerade im Spitzen Amateurbereich gibt es doch einige sehr übermotivierte Kollegen. Für die geht eine Welt unter wenn sie nur 2er in der AK werden. Da bin ich sicher das alles gemacht wird um ein wenig Zeit rauszuholen. Wie Hafu sagt, eigentlich arme Würstchen, denn sie betrügen sich nur selbst oder halt die/den sie den Kona Slot weg nehmen.

Klar sind Doper alles Betrüger, aber man sollte sie nicht komplett verteufeln. Ich erinnere mich an ein Interview mit Jens Voigt:"wann hast du denn das letzte mal deine Frau betrogen oder das Finanzamt?" Ob das jetzt der genaue Wortlaut war, aber so in etwa. Jeder hier hat doch schon mal eine Linie übertreten, machen wir uns nichts vor, daher Kritik ja, aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben. Am besten noch Teeren und Federn. Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Wenn ein bekannter französischer Fußballer sex mit minderjährigen Mädels hat finde ich das viel, viel schlimmer. Tja, ihm wurde schnell verziehen und er wurde bis zum Schluss als Held gefeiert...

Diese Meinung teile ich nicht. Du schreibst selbst, dass Du keine Ahnung hast, ob ambitionierte Amateursportler was nehmen. Im selben Absatz behauptest Du aber, dass "zu Haufe gedopt" werde. Das ist mir zu sehr Vorurteil. Umso mehr als ich vermutlich genau in die von Dir als besonders verseucht eingestufte Kategorie eines Triathleten mit Kona-Ambition falle.

Ich will gar nicht bestreiten, dass im ambitionierten Amateursport gedopt wird. Trotzdem meine ich (und ich weiß, dass ich mich hier wiederhole), dass man es erwischten Dopern nicht so einfach machen sollte, ihnen gleich eine Universalausrede anzubieten, nämlich: tun doch eh alle. Nein, es tun nicht alle.

In diesem Sinn bin ich für harte Strafen gegen erwischte Doper. Und auch für lebenslange Sperren beispielsweise für Wiederholungsdoper oder Doper, die Medikamente mit nachweislich langfristiger Wirkung genommen haben. Wenn jemand beim Radeln mit Elektro-Antrieb erwischt wird, lässt man ihn doch auch nicht mit dem E-Bike weiter antreten. Wer also seinen Körper mit Doping langfristig leistungsfähiger macht, sollte keine Wettbewerbe bestreiten dürfen.

Superpimpf
24.07.2019, 12:31
Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.


Deine Argumentation ist unschlüssig. Unter welchem Druck stehen denn die Hobbetten die unbedingt AK 1. werden wollen? Das ihre Arbeitskollegen sie nicht feiern?

Und natürlich kann jemand charackterschwach sein, aber dann muss er eben mit den Konsequenzen leben. Wenn jemand Steuern hinterzieht wird er (wenn es raus kommt) auch dafür bestraft - je nach Schwere. Aber das ist eine oft gehörte Argumentation, die man tagtäglich hört wie z.B. bei "Die böse [gerne andere Wörter einsetzen] Polizei hat mich wieder geblitzt...". Wenn man nicht zu schnell fährt wird man auch nicht geblitzt. Und wenn man das tut, dann soll man bitte auch akzeptieren, dass es dafür eine Strafe gibt und dazu stehen.

Und weil es noch nicht oft genug geschrieben wurde: Wenn ein Arzt (z.B. HaFu) Mist baut, dann war es das mit dem Beruf für den Rest seines Lebens. Warum soll das bei anderen Berufen so nicht gelten. Gibt es ein Menschenrecht auf "Leistungssportler sein"? Ja, solange man die Anforderungen dafür erfüllt und diese sind spätestens mit der Wiederholungstat nicht mehr vorhanden.

Super-Aber das ist eine oft gehörte Argumentation, die man tagtäglich hört wie z.B. bei "Die böse [gerne andere Wörter einsetzen] Polizei hat mich wieder geblitzt...". Wenn man nicht zu schnell fährt wird man auch nicht geblitzt. Und wenn man das tut, dann soll man bitte auch akzeptieren, dass es dafür eine Strafe gibt und dazu stehen.-pimpf

AndrejSchmitt
24.07.2019, 12:54
Deine Argumentation ist unschlüssig. Unter welchem Druck stehen denn die Hobbetten die unbedingt AK 1. werden wollen? Das ihre Arbeitskollegen sie nicht feiern?

Unter ihrem eigenen Druck der Beste sein zu müssen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor. Manche Menschen sehen es als persönliche Niederlage nicht der Erste zu sein. 2er ist erster Verlierer und nicht 2er Gewinner. Oder sie brauchen es für ihr Ego. Der Druck von innen ist meist größer als der von außen.

Auch ich würde mich als ambitioniert mit Ziel Hawaii sehen, ich würde aber nie auf die Idee kommen nachzuhelfen. Entweder es reicht so, oder eben nicht.

Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it. Der gleiche Betrug wie falsche Spesenrechnungen etc. Es kam niemand zu wirklichen Schaden. Kriminell sind imho ganz andere Dinge auf dieser Welt, und da geht kein solcher Aufschrei durch die Nation. Soll keinesfalls heißen das ich es gut heiße, aber mir fehlt manchmal die Relation ein wenig.

trithos
24.07.2019, 12:58
Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it.

Aber Betrug ist doch kriminell, also Kriminalität. Also ist Doping doch auch Kriminalität und "kriminalisiert" sich quasi von selbst - nach Deiner eigenen Definition! :Huhu:

gaehnforscher
24.07.2019, 13:07
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, gerade im ambitionierten Amateursport, wird zu Haufe gedopt. Ich selbst kenne einige Triathleten die sind überehrgeizig, ob sie was nehmen, keine Ahnung. Gerade im Spitzen Amateurbereich gibt es doch einige sehr übermotivierte Kollegen. Für die geht eine Welt unter wenn sie nur 2er in der AK werden. Da bin ich sicher das alles gemacht wird um ein wenig Zeit rauszuholen. Wie Hafu sagt, eigentlich arme Würstchen, denn sie betrügen sich nur selbst oder halt die/den sie den Kona Slot weg nehmen.

Klar sind Doper alles Betrüger, aber man sollte sie nicht komplett verteufeln. Ich erinnere mich an ein Interview mit Jens Voigt:"wann hast du denn das letzte mal deine Frau betrogen oder das Finanzamt?" Ob das jetzt der genaue Wortlaut war, aber so in etwa. Jeder hier hat doch schon mal eine Linie übertreten, machen wir uns nichts vor, daher Kritik ja, aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben. Am besten noch Teeren und Federn. Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Wenn ein bekannter französischer Fußballer sex mit minderjährigen Mädels hat finde ich das viel, viel schlimmer. Tja, ihm wurde schnell verziehen und er wurde bis zum Schluss als Held gefeiert...

Ich finde der Vergleich mit dem Betrügen der Frau/ des Partners hinkt irgendwie. Der Partner/die Partnerin kann dann nämlich selbst entscheiden, ob er/sie eine weitere Chance geben möchte bzw. kann selbst einschätzen, welche Probleme zu dieser Situation geführt haben und ob man ggf. gemeinsam an diesen Problemen arbeiten kann.

Diese Möglichkeit haben die sauberen Athleten nicht. Im Gegenteil werden die sauberen Athleten sogar selbst weiter betrogen, weil der "Exdoper" ja immer noch von seiner Vergangenheit profitiert. Das wäre also eher so, wie wenn ein erwischter Steuerbetrüger das erschwindelte Geld behalten darf, wenn er denn verspricht in Zukunft artig seine Abgaben zu bezahlen.

Ich finde das mit der "zweiten Chance" sehr schwierig, wenn man im Nachhinein weiterhin vom Betrug profitieren kann, weil eben dies die Hürde für die "Charakterschwachen" deutlich senkt.

Das Leben ist bei einer lebenslangen Sperre nicht vorbei und gerade wenn ich die Strafen kenne, kann ich mich bei bewusstem Eingehen des Risikos wohl kaum darüber beschweren, sie nachher auch zu erhalten. Wenn bei der Tour auf der letzten Rille gefahren wird, nehmen die Fahrer auch in Kauf ihren Sport ggf. nicht mehr ausüben zu können und wenn was schlimmes passiert, müssen sie sich auch neu orientieren.

Zum Thema reinversetzen: Mein Stiefvater ist in seiner Freizeit Motorradrennen gefahren und hat auch sonst sehr viel Sport gemacht. Das war sein ein und alles, bis er vor ein paar Jahren (auf der Rennstrecke) sehr übel gestürzt ist. Selbst jetzt Jahre später ist er über jeden Tag froh, wo er ohne Krücke gehen kann. Das hat ihm ziemlich lange (Jahre) zu schaffen gemacht und auch wir haben uns schon auch lang sorgen um ihn gemacht. Inzwischen hat er zum Glück ein neues Hobby gefunden. Gar nicht so leicht, wenn alles was einem Spaß macht irgendwie mit Bewegung zu tun hat. So bitter wie es ist, am Ende war es aber auch ein bewusstes Risiko, welches er eingegangen ist.

Vor dem Hintergrund fehlt mir da einfach das Verständnis, wenn ein körperlich nicht eingeschränkter Exdoper sich beschwert, dass er jetzt nicht weiter im Sport beklatscht wird und sich kein Team findet, welches ihm am besten noch Geld dafür gibt. Ich meine er kann ohne große Einschränkungen seinem Alltag nachgehen, ganz normal arbeiten gehen, ohne Beschwerden mit seinem Kindern über die Wiese rennen... Wenn er sich nicht blöd angestellt hat, ist das Haus vermutlich auch schon abbezahlt. Klar ist es nicht leicht sich umzuorientieren und eine neue Leidenschaft bzw. einen neuen Lebensinhalt zu finden und einzusehen, dass man seine alten Ziele nicht mehr erreichen wird. Wenn ihm das leicht gefallen wäre, hätte er (oder auch andere) ja vermutlich nicht mit dem Dopen angefangen.

Am Ende wissen die Leute aber was sie tun und welche, zum Teil auch gesundheitlichen, Risiken sie eingehen. Beim Dopen selbst ist das eigene Leben und die Gesundheit tlw. nicht viel Wert, wenns dann rauskommt wird sich aber über die gesellschaftlichen Folgen beschwert und es ist am besten noch unmenschlich, nicht weiter Wettkämpfe bestreiten zu dürfen oder nach der Sperre nicht mit Applaus zurück empfangen zu werden.

deirflu
24.07.2019, 13:15
Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it. Der gleiche Betrug wie falsche Spesenrechnungen etc. Es kam niemand zu wirklichen Schaden. Kriminell sind imho ganz andere Dinge auf dieser Welt, und da geht kein solcher Aufschrei durch die Nation. Soll keinesfalls heißen das ich es gut heiße, aber mir fehlt manchmal die Relation ein wenig.

Dieser Argumentation kann ich auch nicht folgen. Wenn jemand falsche Spesenrechnungen ab gibt und dabei erwischt wird ist das ebenfalls ein Betrug der seine Strafe nach sich ziehen wird. Je nach Berufsgruppe sogar recht drastische.

Doping = Betrug = Kriminell

Das kann man wenn man möchte im Amateurbereich etwas abschwächen, aber zumindest im Profisport bzw überall wo Geld verdient wird ist es einfach so und sollte auch dementsprechend so genannt werden.



Mich wundert immer wieder das offensichtliche Sportler der Meinung sind Doping ist ja e nur Spaß und wenn man erwischt wird ist das halt blöd gelaufen.....ganz ehrlich bei solchen Gedankengut darf man sich halt nicht wundern das der ein oder andere dann halt auch wirklich was nimmt ganz ohne schlechtes Gewissen.

Gozzy
24.07.2019, 13:24
Die Differenzierungen sind schwierig. Gerade bezüglich Langfristigkeit der Dauer. wer will entscheiden, welches Präparat "positive" Langzeitfolgen hat? Daher finde ich die Klarheit der Regel theoretisch schon gut, dass bei einem positiven Befund gesperrt wird. Schwierig finde ich die unterschiedlichen Auslegungen bzgl. Missed Tests oder auch den Sperren. Da wird einer 3 Monate gesperrt, ein anderer 9 Monate und ein Dritter freigesprochen obwohl alle den Grenzwert überschritten haben. Das macht die ganze Sache so unglaubwürdig.


1. positiver Test - 2 Jahre Sperre mit Rückzahlung der Preisgeld der letzten 5 Jahre als Spende an eine wohltätige Stiftung oder als Finazierung des Antidopingkampfes. Zweiter positiver Test - lebenslange Sperre in allen Wettbewerben sportartübergreifend.
Auch wenn es juritisch nicht durchsetzbar ist würde ich dies für eine gute Lösung halten.

Man sollte sich mal mit einem Caravan (Aufschrift WADA - Test Team) bei einer Kontinentalmeisterschaft im Triathlon oder großen Radveranstaltung hinstellen und 50 Starter beim Check-In auffordern sich nach dem Finish dort einzufinden. Da würde mich mal die DNS/DNF Quote interessieren. Könnte mir vorstellen, dass es da spontan Magen-Darm gibt.

captain hook
24.07.2019, 13:35
Unter ihrem eigenen Druck der Beste sein zu müssen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor. Manche Menschen sehen es als persönliche Niederlage nicht der Erste zu sein. 2er ist erster Verlierer und nicht 2er Gewinner. Oder sie brauchen es für ihr Ego. Der Druck von innen ist meist größer als der von außen.

Auch ich würde mich als ambitioniert mit Ziel Hawaii sehen, ich würde aber nie auf die Idee kommen nachzuhelfen. Entweder es reicht so, oder eben nicht.

Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it. Der gleiche Betrug wie falsche Spesenrechnungen etc. Es kam niemand zu wirklichen Schaden. Kriminell sind imho ganz andere Dinge auf dieser Welt, und da geht kein solcher Aufschrei durch die Nation. Soll keinesfalls heißen das ich es gut heiße, aber mir fehlt manchmal die Relation ein wenig.

Betrug bei Spesenabrechnung mit Leugnung und nachgewiesen bekommen fristlose Kündigung ohne Wiederkehr. Thats it. Wenn man den Vergleich ziehen mag... Mal los.

Bei einem sportlichen Wettkampf mit Preisgeld und Sponsoren kommt niemand zu (finanziellem) Schaden? Erklär mal. Betrug zu finanziellen Lasten anderer endet im Wirtschaftsleben auch mal im Knast.

Bist du sicher dass die Strafen im Sport zu hoch sind?

trithos
24.07.2019, 13:36
Man sollte sich mal mit einem Caravan (Aufschrift WADA - Test Team) bei einer Kontinentalmeisterschaft im Triathlon oder großen Radveranstaltung hinstellen und 50 Starter beim Check-In auffordern sich nach dem Finish dort einzufinden. Da würde mich mal die DNS/DNF Quote interessieren. Könnte mir vorstellen, dass es da spontan Magen-Darm gibt.

Finde ich eine gute Idee. Wobei ich mir die Frage stelle, ob es nicht sogar möglich wäre, die 50 Starter dann gleich beim Check-In zu testen. Ist ja bei Ironman eh immer am Tag vorher. Da sollte genug Zeit dafür sein. Und der Abschreckungseffekt wäre vielleicht noch größer.

captain hook
24.07.2019, 13:36
Die Differenzierungen sind schwierig. Gerade bezüglich Langfristigkeit der Dauer. wer will entscheiden, welches Präparat "positive" Langzeitfolgen hat? Daher finde ich die Klarheit der Regel theoretisch schon gut, dass bei einem positiven Befund gesperrt wird. Schwierig finde ich die unterschiedlichen Auslegungen bzgl. Missed Tests oder auch den Sperren. Da wird einer 3 Monate gesperrt, ein anderer 9 Monate und ein Dritter freigesprochen obwohl alle den Grenzwert überschritten haben. Das macht die ganze Sache so unglaubwürdig.


1. positiver Test - 2 Jahre Sperre mit Rückzahlung der Preisgeld der letzten 5 Jahre als Spende an eine wohltätige Stiftung oder als Finazierung des Antidopingkampfes. Zweiter positiver Test - lebenslange Sperre in allen Wettbewerben sportartübergreifend.
Auch wenn es juritisch nicht durchsetzbar ist würde ich dies für eine gute Lösung halten.

Man sollte sich mal mit einem Caravan (Aufschrift WADA - Test Team) bei einer Kontinentalmeisterschaft im Triathlon oder großen Radveranstaltung hinstellen und 50 Starter beim Check-In auffordern sich nach dem Finish dort einzufinden. Da würde mich mal die DNS/DNF Quote interessieren. Könnte mir vorstellen, dass es da spontan Magen-Darm gibt.

Soll schon Veranstaltungen geben, wo Leute in Führung liegend auf einmal weg waren. Ein beliebter Trainer übrigens.

deirflu
24.07.2019, 13:49
Soll schon Veranstaltungen geben, wo Leute in Führung liegend auf einmal weg waren. Ein beliebter Trainer übrigens.

Gab´s beim KOTL ja auch schon z.B.

Angeblich beim Warmfahren gestürzt aber dann nie mehr irgendwo am Start gestanden:Lachanfall:

Gozzy
24.07.2019, 13:49
Finde ich eine gute Idee. Wobei ich mir die Frage stelle, ob es nicht sogar möglich wäre, die 50 Starter dann gleich beim Check-In zu testen. Ist ja bei Ironman eh immer am Tag vorher. Da sollte genug Zeit dafür sein. Und der Abschreckungseffekt wäre vielleicht noch größer.

Das würde natürlich auch gehen. :Blumen:

Gozzy
24.07.2019, 13:50
Soll schon Veranstaltungen geben, wo Leute in Führung liegend auf einmal weg waren. Ein beliebter Trainer übrigens.

Geplatzt und ausgestiegen...wer kennt's nicht...:Lachanfall:

Helmut S
24.07.2019, 14:42
Mir gefällt die Richtung nicht, in die - zumindest teilweise - die Begründungen für Bestrafung bei Doping laufen.

Bei der Frage nach Vergehen und Bestrafung insbesondere dem Bestrafungsmass sollte m.E. nicht am monetären Schaden gemessen werden, sondern an Kriterien wie Häufigkeit, Skrupellosigkeit, Uneinsicht, Billigkeit usw.

Die Frage nach der Höhe des monetären Schaden ist höchstens eine Frage des Schadenersatzes meine ich.

Moral darf nicht in Euro gemessen werden.

Insofern bin ich nicht der Meinung, dass es eine Rolle spielt ob Profi (bei dem es um Geld geht) oder Amateur (bei dem es nur um Ehre, Kona SLots oder Top10 beim Volkslauf geht) oder ob es um viel Geld geht oder um wenig.

:Blumen: :Blumen:

Triathlonator
24.07.2019, 14:43
Tony Martin's Wundertüte (https://www.youtube.com/watch?v=vcYNDtCPvxc)(bei 21:00)

Was ballert ihr euch alles so, das nicht auf Dopinglisten steht? Welche anderen Leistungsverzerrenden Vorteile nutzt ihr?

Stefan
24.07.2019, 14:46
Tony Martin's Wundertüte (https://www.youtube.com/watch?v=vcYNDtCPvxc)(bei 21:00).....

Und was genau hat Dein Beitrag im Dopingthread zu tun?

autpatriot
24.07.2019, 15:56
Aus meiner Sicht gibt es nur eine Option.

Lebenslange Sperre beim 1.Vergehen.

Wem schreckt schon eine 4 jährige Sperre ab??

Ob Amateur od Profi ist auch komplett egal.

Würde sogar ein paar Euro mehr an Startgeld bezahlen wenn die Anzahl der Dopingtests dadurch erhöht werden könnte.

Mir ist schon klar das die "echten" -Doper sowieso so dopen dass sie nicht erwischt werden. Aber die ganzen "möchtegern"- die sich irgendwas reinpfeiffen , würden hier eventuell auffliegen.

Finde es ja persönlich schon bedenklich wenn Leute vorsorglich Schmerzmittel nehmen (die nicht auf der Doping Liste stehen) nur damit die Schmerzen besser "ertragen" werden.

Aber in der heutigen Leistungsgesellschaft ist jedes Mittel recht. Das wird sich nie ändern.

Das wichtigste ist, dass man sich selber , nach einem Wettkampf in den Spiegel schauen kann und stolz auf seine Leistung sein kann weil diese sauber erbracht wurde.

Für mich ein Paradebeispiel wie man sich als EX-Doper ein Standbein aufbauen kann ist Bernhard Kohl. Der hat sich mit seinem Radgeschäft ein schönes Business aufgebaut und kann hier weiter seine Leidenschaft ausleben

captain hook
24.07.2019, 16:08
Aus meiner Sicht gibt es nur eine Option.

Lebenslange Sperre beim 1.Vergehen.

Wem schreckt schon eine 4 jährige Sperre ab??

Ob Amateur od Profi ist auch komplett egal.

Würde sogar ein paar Euro mehr an Startgeld bezahlen wenn die Anzahl der Dopingtests dadurch erhöht werden könnte.

Mir ist schon klar das die "echten" -Doper sowieso so dopen dass sie nicht erwischt werden. Aber die ganzen "möchtegern"- die sich irgendwas reinpfeiffen , würden hier eventuell auffliegen.

Finde es ja persönlich schon bedenklich wenn Leute vorsorglich Schmerzmittel nehmen (die nicht auf der Doping Liste stehen) nur damit die Schmerzen besser "ertragen" werden.

Aber in der heutigen Leistungsgesellschaft ist jedes Mittel recht. Das wird sich nie ändern.

Das wichtigste ist, dass man sich selber , nach einem Wettkampf in den Spiegel schauen kann und stolz auf seine Leistung sein kann weil diese sauber erbracht wurde.

Für mich ein Paradebeispiel wie man sich als EX-Doper ein Standbein aufbauen kann ist Bernhard Kohl. Der hat sich mit seinem Radgeschäft ein schönes Business aufgebaut und kann hier weiter seine Leidenschaft ausleben

Du kennst Themen in Internetforen, wo man mal fragte, wer sich selbt zu Dopingproben zur Verfügung stellen würde und wer denn überhaupt wüsste was genau er essen, nehmen oder tun darf um positiv zu sein oder auch nicht? Im Zuge der Diskussion kamen ganz schön viele zu dem Ergebnis, dass sie selbst nicht so gerne getestet werden wollen würden.

Nicht ohne Grund gilt die Sperre für ein Dopingvergehen übrigens auch für Betreuer- und Unterstützertätigkeiten. Egal ob gegen Geld oder nicht. Ob es sinnvoll ist, dass Ex Doper Teams im garantiert dopingbetroffenen Jedermannradsport betreiben halte ich für sehr fragwürdig. Zumal er selbst ja noch gefahren ist dort. Interessiert aber bekanntlich niemanden. Aber bekanntlicherweise sind im Radsport (auch bei den Amateuren) noch jede Menge Leute mit Dopingknowhow und Vergangenheit unterwegs. Interessanterweise gibt es in solchen Umfeldern durchaus häufiger Einschläge. Vielleicht ist Kohl eine seltene Ausnahme. Meiner Meinung nach ist es nicht gut, wenn solche Leute dem Sport "erhalten" bleiben.

AndrejSchmitt
24.07.2019, 18:03
Betrug bei Spesenabrechnung mit Leugnung und nachgewiesen bekommen fristlose Kündigung ohne Wiederkehr. Thats it. Wenn man den Vergleich ziehen mag... Mal los.

Bei einem sportlichen Wettkampf mit Preisgeld und Sponsoren kommt niemand zu (finanziellem) Schaden? Erklär mal. Betrug zu finanziellen Lasten anderer endet im Wirtschaftsleben auch mal im Knast.

Bist du sicher dass die Strafen im Sport zu hoch sind?

Ich hab mich evtl. etwas falsch ausgedrückt. Natürlich ist Doping das letzte und Betrug aber was mich etwas stört ist diese völlige Entrüstung von einigen. Mit Lebenslang sperren, Verbrecher, etc. Das wird hier teilweise dargestellt als sei es die schlimmste Spezies Menschen auf Erden. Das mit den Spesen war nur ein Beispiel. ich wollte damit nur sagen, jeder der hier völlig entrüstet ist, hat in der ein oder anderen Situation "Betrogen" um sich einen Vorteil, egal welcher Art, zu verschaffen. Das ist menschlich und völlig normal. Eben in anderen Dimensionen, aber soll mir keiner erzählen er sei in seinem bisherigen Leben 100% legal gewesen. Ich nehme mich da gar nicht aus.

Bestrafen von Dopern? Klar, dafür gibt es doch feste Sperrfristen. Je nach Vergehen und ob Wiederholungstäter oder nicht. Genau wie es für jedes andere Vergehen auch Strafen gibt. Aber die Verhältnismäßigkeit in unserem Rechtssystem macht mich manchmal fassungslos. Da werden Vergehen, bei denen es im Grunde nur um monetären Schaden geht teilweise drastischer bestraft als Vergehen an Menschen. Egal ob physischer oder psychischer Natur. Der Steuerhinterzieher Höneß, nur um mal ein Beispiel zu nennen, wandert für Jahre in den Knast weil er den Staat betrogen hat. Der besoffene Typ, der das Kind totgerast hat bekommt Bewährung. Oder der Vergewaltiger mit schwerer Kindheit der bei unserer Kuscheljustiz das Klinikleben gesponsort bekommt und nach 5 Jahren geheilt entlassen wird um kurz darauf wieder zuzuschlagen. Wie würdest du denn da die Verhältnismäßigkeit sehen? Wenn der Dopingarzt 5 Jahre bekommt, wie viel sollte dann der Vergewaltiger bekommen? Der dürfte eigentlich nie mehr das Tageslicht von außen sehen. Ist aber leider nicht so.

su.pa
24.07.2019, 21:31
Aus meiner Sicht gibt es nur eine Option.

Lebenslange Sperre beim 1.Vergehen.



Es gibt Länder, die halten wg. angeblicher Abschreckung an der Todesstrafe fest - funktioniert auch nicht...

Gozzy
25.07.2019, 08:52
Es gibt Länder, die halten wg. angeblicher Abschreckung an der Todesstrafe fest - funktioniert auch nicht...

Das stimmt wohl aber es reduziert die Anzahl der Wiederholungstäter.

captain hook
25.07.2019, 09:42
Oh, wir sind wieder in der üblichen Schleife angekommen?! Mord, Vergewaltigung und Todesstrafe.

craven
25.07.2019, 09:49
Viel wichtiger als eine übermässig hohe Strafe wäre doch die konsequente Umsetzung der bisher möglichen Strafen. Und nicht, wie so häufig, eine gravierende Reduzierung der Strafe+rückwirkendes Anerkennen oder aber das Absitzen der Strafe in der wettkampffreien Zeit... :Huhu: :Blumen:

Necon
25.07.2019, 10:37
Es gibt Länder, die halten wg. angeblicher Abschreckung an der Todesstrafe fest - funktioniert auch nicht...

Die Strafen beziehen sich aber meistens auf Taten die im Affekt passieren oder Triebtäter sind. Natürlich nicht immer aber häufig.
Doping hingegen ist denke ich meistens eine sehr bewusste Entscheidung.

Der Vergleich mit anderen Straftaten ist halt typischer "Whataboutism" und man ist leicht verleitet zu glauben das es ein richtig tolles Argument ist. :Lachanfall:

Autos sind schädlich für die Umwelt. Ja aber was ist mit Kühen, Flugzeugen und Vulkanausbrüchen :confused:

Egal. Gerade Profisportler sind für viele Leute (ob Jung oder Alt) Idole und Vorbilder, wenn dann dieses Vorbild ein Bild zeichnet, dass ohnehin alle Dopen und man ohne keine Chance hat und es eh jeder macht und aus der Tat keine Konsequenzen entstehen. Warum sollte sich etwas ändern.
Stellt euch mal vor Ronaldo würde morgen des Dopings Überführt werden und die Strafe wäre, lebenslange Sperre für den Fußball (egal in welcher Position, kein Trainer, kein Funktionär, usw) und er müsste die zig Millionen die er aus Prämien und Werbedeals hat zurück zahlen.

Stefan
25.07.2019, 15:23
Niederländische Sprinterin in Deutschland mit 50 Kilo Rauschgift erwischt


Einen Zentner Drogen im Wert von zwei Millionen Euro fanden deutsche Zollbeamte bei einer Straßenkontrolle - im Auto einer niederländischen Topsprinterin. Jetzt muss sich Madiea Ghafoor vor Gericht verantworten.

....Am 18. Juni waren laut einer Pressemitteilung des Zolls bei einer Kontrolle im nordrhein-westfälischen Emmerich im Auto der 26-Jährigen mehr als 50 Kilogramm Rauschgift gefunden worden - mit einem Schwarzmarktwert von rund zwei Millionen Euro. Bei den Mitteln handelte es sich demnach um Crystal Meth und Ecstasy.
Quelle: https://www.spiegel.de/sport/sonst/top-20-sprinterin-niederlaendische-leichtathletin-in-deutschland-mit-50-kilogramm-rauschgift-erwischt-a-1278927.html
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Ich bin kein Chemiker, aber das Ecstasy müsste doch unter "Tenamfetamin (Methylendioxyamfetamin)" in der Verbotsliste 2019 fallen, oder?

schnodo
25.07.2019, 16:24
Niederländische Sprinterin in Deutschland mit 50 Kilo Rauschgift erwischt

Ich nehme an, auf ihr Startrecht bei irgendwelchen Veranstaltungen hat das keinen Einfluss? Schließlich hat man die 50 kg nicht in der Blutbahn gefunden. :Lachen2:

Foxi
25.07.2019, 16:34
Ich nehme an, auf ihr Startrecht bei irgendwelchen Veranstaltungen hat das keinen Einfluss? Schließlich hat man die 50 kg nicht in der Blutbahn gefunden. :Lachen2:
Da dürftest du leider Recht haben... es sei denn, der Starttermin fällt zufällig auf einen Verhandlungstermin... länger dauernde Aussperrungen sind wohl nicht möglich ...
Wobei mich die Nachricht des ZDF doch überrascht hat. Da steht was von "Anklage" und "Untersuchungshaft"
Die 26-Jährige sitzt seit dem 18.Juni in U-Haft, das bestätigte Oberstaatsanwalt Johannes Hoppmann. Das Landgericht Kleve hat am 19. Juli in der Sache Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft Kleve hatte den Vorfall im Juli öffentlich gemacht - ohne den Namen zu nennen. Erst jetzt kam heraus, dass es sich um die 400-m-Läuferin Ghafoor handelt...

Stefan
25.07.2019, 17:52
Wobei mich die Nachricht des ZDF doch überrascht hat. Da steht was von "Anklage" und "Untersuchungshaft"
Was genau überrascht Dich daran, dass sie jemanden erstmal festsetzen, der einen Zentner Crystal Meth und Ecstasy im Kofferraum durch die Gegend fährt?

Ob SPON das Titelfoto zufällig gewählt hat (Startnummer mit "I run clean")?

Helmut S
25.07.2019, 18:01
Was genau überrascht Dich daran, dass sie jemanden erstmal festsetzen, der einen Zentner Crystal Meth und Ecstasy im Kofferraum durch die Gegend fährt?

Vielleicht denkt er, der Zentner wäre Eigenbedarf? ;)

Übrigens finde ich, dass Doping und Sport ja wirklich das kleinste Problem is, wenn jemand CM durch die Gegend kutschiert. Da sind die Themen ja dann doch von anderer Problematik als Sport und Doping. :Blumen: